Verspätete Todesmeldung: Praktizierender starb vor 19 Jahren an Folgen der Folter

(Minghui.org) Manche Meldungen erreichten Minghui.org wegen der Internetzensur verspätet, so wie in diesem Bericht. Erst kürzlich wurde mitgeteilt, dass der Falun-Dafa-Praktizierende Jiang Dejin aus der Stadt Dashiqiao in der Provinz Liaoning am 4. Dezember 2004 an den Folgen der im Gefängnis erlittenen Folter verstorben ist.

Auch seine Frau Li Yazhen wurde wegen ihres Glaubens verfolgt. Zwei Jahre verbrachte sie im Zwangsarbeitslager. Ihr damals 15-jähriger Sohn wurde im Jahr 2002 dreimal festgenommen und musste im selben Jahr die Schule abbrechen.

Jiang Dejin

Der Beginn des Praktizierens von Falun Dafa

Jiang Dejin arbeitete früher beim Nachbarschaftskomitee der Fenshuistraße und war sehr krank. Fast alle inneren Organe bereiteten ihm Beschwerden, vor allem Nieren, Magen und Herz. Zudem litt er an niedrigem Blutzucker und unzureichender Durchblutung des Gehirns. Er war ständig schwach und antriebslos.

Seine Frau Li wurde von Hepatitis B, Gastritis, Herzbeschwerden, Bandscheibenvorfall, Migräne, niedrigem Blutdruck und Arthritis im Knie geplagt. Ihr Sohn, Jiang Weili, erkrankte oft an Mandelentzündung, Erkältung und Fieber.

Im Sommer 1998 begann Jiang Dejin, sich für Falun Dafa zu interessieren – wegen seiner wundersamen Heilkräfte erfreute sich diese Kultivierungsmethode zum damaligen Zeitpunkt einer wachsenden Beliebtheit. Jiang lernte die fünf Übungsbewegungen auf einem Übungsplatz in einer lokalen Grundschule und kaufte sich ein Zhuan Falun. Kurz darauf verbesserte sich sein Zustand drastisch.

Beeindruckt von dem Wandel ihres Mannes begann auch Li, Falun Dafa zu praktizieren. In kurzer Zeit las sie das Buch Zhuan Falun durch, mit dem viele ihrer Fragen über das Leben beantwortet wurden. Auch sie erlangte kurze Zeit später ihre Gesundheit zurück. Ihr Sohn schloss sich ebenfalls Falun Dafa an und profitierte gesundheitlich.

An den Folgen der Folter verstorben

Ein Jahr später zerbrach das Glück der Familie. Im Juli 1999 ordnete das kommunistische Regime Chinas die Verfolgung an. Falun-Dafa-Praktizierende wurden zur Zielscheibe der Behörden. Zhan Wei, der Leiter der Polizeiwache Fenshui, die für Jiangs Wohnort zuständig war, folgte der Propaganda. Er, der selbst fleißig Falun Dafa praktiziert hatte, stand ab sofort auf der anderen Seite und beteiligte sich aktiv an der Verfolgung. Für seine Verdienste wurde er von Zhou Yongkang, dem damaligen für die Verfolgung verantwortliche Minister für Staatssicherheit, gewürdigt. Ein Foto von ihm und Zhou zierte die Polizeiwache.

Da Zhan wusste, dass Jiangs Familie Falun Dafa praktizierte, stand diese unter strenger Beobachtung. Mehrfach forderte er die Herausgabe ihrer Falun-Dafa-Bücher. Im Jahr 2001 wurde Jiang von Gao Junwei, einem Beamten der Gemeinde Guantun, festgenommen und in die Gehirnwäsche-Einrichtung Dashiqiao gebracht. Jiang erlitt einen Herzinfarkt. Bei seiner Freilassung war sein Zustand kritisch.

Im Mai 2002 setzten die Behörden von Dashiqiao eine Belohnung von 2.000 Yuan (etwa 260 Euro) für die Verhaftung eines Falun-Dafa-Praktizierenden aus. Der Polizeichef Zhan nahm daraufhin gemeinsam mit Han Dan, dem Leiter des Nachbarschaftskomitees, Jiang in Gewahrsam. Sie hielten ihn zunächst im örtlichen Untersuchungsgefängnis fest und brachten ihn später in die Haftanstalt Dashiqiao.

Die Mitgefangenen peitschten Jiang in der Zelle mit dünnen Metalldrähten aus. Sie sagten, dass die Drähte hauptsächlich zu inneren Verletzungen führen würden und äußerlich nicht sichtbar seien.

Jiang erbrach ständig Blut und wurde bald darauf ohnmächtig. Als er ins Krankenhaus gebracht wurde, konnte der Arzt ihm kein Blut aus dem Arm abnehmen, da er so viel verloren hatte. Mit viel Mühe gelang es dem Arzt, ein wenig Blut aus Jiangs Bein zu testen.

Eine Woche lang lag Jiang im Koma. Seine Familie durfte ihn in dieser Zeit jedoch nicht besuchen. Li, der Leiter der Haftanstalt, wollte Jiang schon freilassen, aber erst nachdem er den Polizeichef Zhan dreimal besucht hatte, stimmte dieser endlich zu.

Über einen Monat war Jiang bettlägerig. Als er endlich aufstehen und gehen konnte, erkrankte er aufgrund einer Lebererkrankung an einem systemischen Ödem. Damals war seine Frau im Zwangsarbeitslager Masanjia inhaftiert. Jiang konnte es sich nicht leisten, sich im Krankenhaus behandeln zu lassen. Auch das Geld für eine Pflegekraft hatte er nicht. Erschwerend kam hinzu, dass die Polizei sein Haus überwachte und ständig kontrollierte. Jiang starb nach eineinhalb Jahren am 4. Dezember 2004.

Sein Sohn war vom Tod des Vaters traumatisiert, konnte aber mit niemandem darüber sprechen.

Ehefrau zweimal ins Arbeitslager gesperrt

Am 25. März 2002, einen Monat vor Jiangs Festnahme, wurde seine Frau Li angezeigt, weil sie einen anderen Praktizierenden besucht hatte. Beamte der Polizeiwache Jinqiao führten sie ab. Im Gefängnis Dashiqiao wurde sie zwangsernährt. Später verhängten die Behörden gegen Li zwei Jahre Zwangsarbeitslager Masanjia – einem berüchtigten Ort in der Stadt Shenyang, der für die Folter von Praktizierenden bekannt war. Auch Li wurde dort jeden Tag gefoltert und durfte nie vor Mitternacht schlafen.

Am 12. Juli 2005 wurde Li am Bahnhof von Harbin, Provinz Heilongjiang, erneut festgenommen. Sicherheitsbeamte hatten Informationsmaterialien über Falun Dafa in ihrer Tasche gefunden. Abermals wurde sie mit zwei Jahren Arbeitslager bestraft, die sie jedoch aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands zu Hause ableisten durfte.

Im Jahr 2007 schikanierten Beamte der Polizeiwache Fenshui Li erneut und fotografierten sie gegen ihren Willen. Die beiden Fotos sollten wahrscheinlich zu ihrer Überwachung dienen.

15-jähriger Sohn dreimal in einem Jahr inhaftiert

Am 25. März 2002 wurde Li mit ihrem Sohn Jiang Weili festgenommen und 15 Tage inhaftiert. Der damals 15-jährige Junge wurde im Mai 2002 zum zweiten Mal abgeführt – diesmal in Begleitung seines Vaters. Wiederholt war er 15 Tage eingesperrt.

Ende September 2002 erfolgte die dritte Festnahme. Beamte der Polizeiwache Guantun sperrten den 15-Jährigen für 35 Tage ein, weil er einem örtlichen Praktizierenden bei der Maisernte geholfen hatte. Nach seiner Freilassung war der Junge gezwungen, die Schule abzubrechen.