Wie meine Zahnschmerzen mir zeigten, dass ich meinen Mund kultivieren soll

(Minghui.org) Ich bin von Natur aus gesprächig und recht wortgewandt. Meine Mutter sagte, dass ich früh zu sprechen begonnen hätte. Schon als Kind habe ich sehr gerne erzählt und meine Meinung geäußert. Es scheint, dass ich besonders lebhaft war und oft im Mittelpunkt stand, wenn ich in einer Menschenmenge war. Als ich jung war, erzählte ich kleineren Kindern gerne Geschichten. Als ich erwachsen war, schien das von Vorteil zu sein.

Als ich zehn Jahre alt war, begann ich mit meiner Mutter Falun Dafa zu praktizieren. Seitdem sprach meine Mutter achtsamer und erinnerte mich oft daran, meine Augen offen und meinen Mund geschlossen zu halten. Aber ich war für diese Worte taub. Als Erwachsener entdeckte ich wegen meiner Sprechfreude viele meiner Probleme.

Andere unterbrechen

Wenn ich mich mit anderen unterhielt, verstand ich, bevor sie zu Ende sprechen konnten, was sie sagen wollten, und unterbrach sie. Oft interpretierte ich allerdings das, was sie sagen wollten, falsch und war am Ende peinlich berührt. Ich wollte mich ändern, aber mein Hang zum Angeben war im Spiel. Mich zu verändern, blieb nur ein guter Vorsatz, und ich machte immer wieder dasselbe. Ich wusste, dass es respektlos war, andere zu unterbrechen. Das sollte ich nicht tun. Aber ich schenkte der Sache nicht die nötige Aufmerksamkeit.

Fluchen

Ich redete gerne, aber ich war nicht sehr gut darin, und ich mochte andere nicht loben. Stattdessen sagte ich für gewöhnlich Worte, die hart waren, weil ich dachte, das würde der Wahrheit entsprechen. Ein Beispiel: Es gab ein Klassentreffen, und alle hatten sich sehr verändert. Eine frühere Mitschülerin war jetzt viel schöner als damals in der Schule. Früher war sie übergewichtig, und nun hatte sie eine gute Figur. Andere lobten ihre Schönheit und ich machte die Bemerkung: „In der Schule warst du so dick, und jetzt bist du es nicht mehr. Das ist doch ganz gut …“ Sie wurde sofort rot. Ich war immer noch der Meinung, dass es richtig war, was ich geäußert hatte, denn ich hatte doch schlichtweg nur die Wahrheit gesagt.

Oft sagte ich Dinge, die sehr schädlich waren. Mein Mann ist ein Mitpraktizierender, der bei der Sitzmeditation oft den Kopf senkt. Ich sprach ihn darauf an, aber er korrigierte es nicht. Manchmal sagte ich zu ihm sarkastisch: „Dein Kopf fällt gleich auf den Boden.“

Ich habe einmal einen Artikel gelesen, dass Praktizierende keine Schimpfwörter benutzen sollen. Darin wurde erwähnt, was der Meister im Zhuan Falun sagte:

„… schon schimpft ein Nachbar in seinem Zimmer: ‚Was ist denn schon besonders daran, 100 Punkte zu bekommen? Was für ein Angeber! Wer hat denn nicht schon einmal 100 Punkte bekommen?‘“ (Zhuan Falun, 2019, Seite 353)

Als ich das las, wurde mir klar, dass ich oft Schimpfwörter benutzte, ohne dass es mir überhaupt bewusst war. Oft schimpfte ich über meinen Mann und war sarkastisch, was sich nicht selten auf andere auswirkte.

Hinter dem Rücken anderer sprechen

Da ich relativ früh mit der Kultivierung im Dafa begonnen hatte, kannte ich viele Praktizierende und half einigen beim Schreiben von Erfahrungsberichten. So erfuhr ich mehr über die persönlichen Kultivierungserfahrungen der anderen. Oft sprach ich mit meinem Mann über die Situation der Praktizierenden und übertrieb dabei sogar. Mein Mann erinnerte mich daran, dass ich meinen Mund kultivieren solle und dass er solche Einzelheiten nicht wissen müsse. Ich war verärgert über seine Reaktion – manchmal schaute ich nach innen. Aber ich versuchte nicht, mich in dieser Hinsicht groß zu verändern.

Sensationshascherei

Wenn mir Praktizierende etwas erzählten, gab ich es ohne zu zögern an andere weiter. Es konnte eine triviale Angelegenheit zwischen Praktizierenden sein oder etwas, das im Ausland passiert war, aber egal was, ich erzählte es weiter.

Lügen

Solange ich zurückdenken kann, neigte ich dazu, zu lügen. Als Kind wurde ich oft geschlagen, weil ich gelogen hatte, aber ich änderte mich nie. Im Erwachsenenalter hat mir das bei der Kultivierung viele Schwierigkeiten bereitet. Jetzt sage ich manchmal Dinge, ohne daran zu denken, dass es wahr oder gelogen ist. Eines Tages sagte ein Praktizierender zu mir: „Wenn ich zu dir nach Hause komme, tut es weh, wenn ich die Beine übereinanderschlage, aber in meinem eigenen Haus tut es nicht so weh.“

Ich erfand sofort eine Geschichte und antwortete: „Einmal war ich bei einem Praktizierenden zu Hause, und mir taten die Beine weh, als ich eine Weile meditierte. Aber zu Hause taten sie nicht weh.“ Ich beschwerte mich, dass das Feld im Haus dieses Praktizierenden nicht gut war. In dieser Nacht schaute ich nach innen und erkannte mein Problem. Am nächsten Tag entlarvte ich meine Lüge vor den anderen Praktizierenden.

Keine Kritik annehmen

Ich lächelte oft, was meine starke Anhaftung verbarg, keine Kritik annehmen zu wollen. Ich war ärgerlich, wenn ich kritisiert wurde, und verteidigte mich mit den Worten: „Es ist ja nicht so, dass du nicht wüsstest, was passiert ist...“

Ich habe dieses Problem noch nicht ganz im Griff und sage mir manchmal: „Halt dich zurück, nicht streiten!“ Manchmal kann ich mich zurückhalten, aber manchmal kann ich es nicht und streite dann.

Unversöhnlich und anklagend

Das ist besonders bei meinem Mann offensichtlich. Wenn ich sah, dass er etwas tat, das nicht mit dem Fa übereinstimmte, kritisierte ich ihn oft. Ich glaubte, dass ich im Recht wäre. Ich tat so, als ob ich zuerst an ihn gedacht hätte. Aber tatsächlich überlegte ich nicht, ob das, was ich sagte, für ihn akzeptabel war oder nicht. Ich benutzte Worte, die ihn verärgerten, was dazu führte, dass wir uns gegenseitig die Schuld zuschoben und schließlich einen Streit anfingen.

Zahnschmerzen

Vor einiger Zeit hatte ich Zahnschmerzen – ganz plötzlich. Am ersten Tag schmerzte es noch nicht, wenn ich einen der Zähne berührte, und es tat auch nichts weh, wenn ich etwas aß oder etwas Wichtiges zu tun hatte. Aber immer in der Freizeit hatte ich Zahnschmerzen. Ich nahm sie nicht ernst, weil der Schmerz nicht so stark war.

Am nächsten Tag hatte ich ununterbrochen Zahnschmerzen. Ein Verwandter kam von außerhalb zum Grillen. Meine Zähne taten überhaupt nicht weh. Nachdem ich um Mitternacht aufrichtige Gedanken ausgesandt hatte, begannen meine Zähne zu schmerzen. Ich musste vor Schmerz aufschreien. Ich hatte keine andere Wahl, als mich aufzusetzen und aufrichtige Gedanken auszusenden. Danach war es ein wenig besser, aber es tat immer noch sehr weh.

In der dritten Nacht konnte ich vor Schmerzen die ganze Nacht nicht schlafen. Ich machte stattdessen die Sitzmeditation, aber mein Körper schwankte aufgrund der starken Schmerzen. Ich bestand darauf, meine Beine nicht herunterzunehmen und beendete dann die einstündige Meditation. Danach fühlte ich mich viel besser.

Am vierten Tag schien sich mein ganzes Gesicht zu verkrampfen und der Schmerz reichte bis zum Scheitel.

Am fünften Tag kamen die Schmerzen alle halbe Stunde, sodass ich mich im Bett wälzte. Als mein Mann mich sah, sendete er aufrichtige Gedanken neben mir aus und bat mich, den Meister um Hilfe zu bitten. Ein anderer Praktizierender in meiner Familie sagte: „Beeil dich und schau nach innen! Du kultivierst deinen Mund nicht. Beeile dich und bitte den Meister um Hilfe!“

Ich konnte den Schmerz nicht ertragen und so stellte ich mich vor das Porträt des Meisters und weinte, während ich den Meister anflehte. Ich sagte dem Meister immer wieder: „Ich bin im Unrecht“, und bat ihn um Vergebung. Der barmherzige Meister sah mich majestätisch an, als wäre ich hilflos. Ich sagte zum Meister: „Meister, bitte retten Sie mich, ich werde mich korrigieren. Ich bin im Unrecht, ich muss mich ändern.“ Im Handumdrehen verschwand der Schmerz. Der barmherzige Meister hatte ihn wieder für mich ertragen.

Doch die Schmerzen gingen auch noch bis zum sechsten Tag. Ich wusste wirklich nicht, welcher Zahn schmerzte, es tat einfach nur weh. Als der Schmerz auftrat, machte ich die Sitzmeditation. Später war selbst die Sitzmeditation nicht hilfreich, weil ich sie mit der Absicht machte, den Schmerz zu lindern. Andere Praktizierende erinnerten mich daran, nach innen zu schauen. Ich bedeckte mein halbes Gesicht, nahm einen Stift in die Hand und zählte die Vorfälle auf, bei denen es mir nicht gelungen war, meinen Mund zu kultivieren. Ich wünschte mir vom Meister, dass ich mich korrigieren konnte.

Am siebten Tag ließen die Schmerzen deutlich nach. Ich wusste, dass die verbleibenden Schmerzen eine Prüfung für meinen Glauben an den Meister und das Dafa waren. Deshalb glaubte ich fest daran, dass es mir bereits gut ging und die Schmerzen nur eine Illusion waren. Ich erkannte sie nicht an. Schließlich verschwanden die Zahnschmerzen völlig!

Der Meister sagt:

„Leute in meinem Alter und die, die älter sind als ich, wissen alle, damals war das Menschenherz gut, die äußere Gestalt ist gutherzig, die Sprache ist gutherzig. Das Verhalten und der Maßstab des Menschen waren eben so hoch. Deshalb musste man sich etwas einfallen lassen, um böse Menschen gut spielen zu können. Man musste lernen und üben, erst dann konnte man böse Menschen darstellen.“ (Dafa-Jünger müssen das Fa lernen, 16.07.2011)

Nachdem ich das obige Fa noch einmal gelesen hatte, bekam ich ein tieferes Verständnis: Auch wenn ich mit den Praktizierenden in meiner Familie spreche, sollte ich meinen Mund kultivieren und nicht sagen, was nicht gesagt werden sollte. Ich muss meinen Mund kultivieren und darf bei der Kultivierung nicht nachlassen. Die alten Mächte beobachten alles, was ich tue, und zeichnen es auf. Die alten Mächte werden mich verfolgen, wenn sich meine Verfehlungen bis zu einem gewissen Grad häufen.

Wenn ich jetzt auf meine Kultivierung zurückblicke, stelle ich fest dass ich meinen Mund nicht kultiviert und dem keine Aufmerksamkeit geschenkt habe. Ich schämte mich wirklich vor dem Meister.

Durch die Zahnschmerzen habe ich erkannt, wie ernsthaft es ist, den Mund zu kultivieren. Jetzt achte ich auf das, was ich sage. Ich will mich ändern und dafür sorgen, dass ich den Meister nicht enttäusche.