Über den Neid
(Minghui.org) Die meisten Praktizierenden können wahrscheinlich den Neid bei sich erkennen, wenn sie wahrnehmen, dass es anderen in bestimmten Aspekten besser geht als ihnen, zum Beispiel weil sie besser aussehen oder einen angesehenen Beruf oder sozialen Status haben.
Als Falun-Dafa-Praktizierende kennen wir alle den Grundsatz, dass das ganze Leben davon abhängt, wie viel Karma und Tugend man in sich trägt. Deshalb fällt es uns normalerweise leicht, wachsam zu sein, wenn wir Neid empfinden. Ich wurde mir jedoch einer Art von Neid bewusst, der sich bei mir zeigte, indem ich auf Menschen herabsah, die ich für minderwertiger hielt als mich.
In der Cafeteria meines Arbeitsplatzes, wo kostenlose Mittagsbuffets angeboten werden, beobachtete ich einige Kollegen, die Desserts und Gebäck nach Hause mitnahmen. Früher neigte ich dazu, diese Kollegen innerlich zu verurteilen, indem ich dachte, sie seien gierig und ihre Xinxing-Ebene sei niedrig. Doch als ich tiefer darüber nachdachte, erkannte ich, dass dies eine Form des Neids war, die auf einer Art Überlegenheitsgefühl beruhte. Ich blickte auf diese Menschen herab, weil ich glaubte, besser zu sein. Dabei hatte ich übersehen, dass wahre Kultivierung bedeutet, alle Formen von Neid zu erkennen und zu beseitigen, unabhängig davon, ob sie sich in sichtbarer Missgunst oder in versteckter Verachtung äußern. Es ist wichtig, sich stets daran zu erinnern, dass wahre Kultivierung bedeutet, sich selbst und seine eigenen Gedanken zu veredeln, anstatt sich auf die Handlungen anderer zu konzentrieren.
Beim Nachdenken über meine Haltung am Arbeitsplatz erkannte ich, dass Neid in meinem Denken eine Rolle spielte, besonders in Bezug auf das Verhalten meiner Kollegen. Durch mein Bestreben, den Prinzipien von Falun Dafa zu folgen und ein guter Mensch zu sein, übersah ich, dass ich selbst Anhaftungen wie Neid und Missgunst hegte.
Beispielsweise empfand ich Unbehagen, als ich sah, wie Kollegen Essen aus der Cafeteria mit nach Hause nahmen. In Wahrheit war ich neidisch darauf, dass sie sich Vorteile verschafften, die ich mir selbst verwehrte, da ich versuchte, nach höheren Prinzipien zu leben. Ich wünschte mir sogar, dass das Personal der Cafeteria eingreifen und ihnen dies untersagen würde. Hier vermischte sich mein Neid mit dem Gefühl, einen Verlust zu erleiden.
Ähnlich verhielt es sich, als einige Kollegen durch ihre Beziehungen zu Managern befördert wurden oder angenehmere Positionen erhielten. Obwohl dies meine Arbeit nicht direkt beeinflusste, sah ich sie als faul an, als Personen ohne jeglichen Ehrgeiz. In Wirklichkeit war ich neidisch auf ihre leicht erworbenen Positionen und fragte mich, warum Menschen, die ich für unfähig hielt, ein so angenehmes Leben führen konnten.
Der Meister sagte:
„Ich sage euch einen Grundsatz, den die gewöhnlichen Menschen nicht begreifen können. Du glaubst zwar, dass du alles kannst, aber es steht nicht in deinem Schicksal; er kann zwar nichts, aber es steht in seinem Schicksal und so ist er Leiter geworden.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 354)
Die Geschichte von einem Holzfäller und einem Hirten vermittelt hierzu eine lehrreiche Botschaft. Diese beiden Männer trafen sich zufällig im Wald und fanden Gefallen aneinander. Sie verbrachten den ganzen Tag im angeregten Gespräch, vertieft in ihre Unterhaltung. Als die Dämmerung hereinbrach, machte sich der Hirte mit seiner gesunden, wohlgenährten Herde auf den Heimweg. Der Holzfäller hingegen stand mit leeren Händen da, ohne irgendetwas Nützliches an diesem Tag vollbracht zu haben. Diese Erzählung illustriert eindrucksvoll, wie wertvolle Zeit durch Neid vergeudet werden kann, und unterstreicht die Bedeutung von Konzentration und Zweckmäßigkeit im alltäglichen Streben.
Neid ist eine zerstörerische Emotion, die uns fest in der weltlichen Sphäre verankert und unser spirituelles Wachstum hemmt. Je intensiver der Neid, desto mehr lastet er auf uns und erschwert es uns, über unsere begrenzten Ansichten hinauszuschauen.
In einer spirituellen Gemeinschaft wie bei den Praktizierenden von Falun Dafa sollte Neid keinen Platz finden. Anstelle von Konkurrenzdenken ist es wichtig, einander zu unterstützen und zu fördern. Jeder Praktizierende strebt danach, sich weiterzuentwickeln und letztendlich die Vollendung zu erreichen. Der Meister betont die Bedeutung der gegenseitigen Unterstützung und des gemeinschaftlichen Wachstums. Indem wir uns auf das kollektive Ziel konzentrieren und uns unterstützen, können wir effektiver und schneller Fortschritte machen.
Der Meister sagte ganz klar:
„Es gibt hier eine Regel: Wenn einer bei der Kultivierung den Neid nicht beseitigt, kann er keine wahre Buddhaschaft erhalten. Er kann keinesfalls die wahre Buddhaschaft erhalten.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 359)
Ich hoffe, dass wir alle die Erscheinungsformen des Neids verstehen und bei uns selbst darauf achten können.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel stellt die persönliche Ansicht und Erkenntnis des Autors dar und dient dem Verständnisaustausch.
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