Tot wegen fehlender medizinischer Behandlung: 74-Jähriger stirbt nach schwerer Krankheit

(Minghui.org) Ein 74-jähriger Einwohner des Kreises Sheqi, Provinz Henan starb am 14. Oktober 2023, während er dreieinhalb Jahre im Stadtgefängnis Xinmi inhaftiert war, weil er an Falun Dafa glaubte.

Wang Zizhou, ein ehemals gesunder Mann, wurde so misshandelt, dass er im September 2023 schwer erkrankte. Doch die Gefängnisbehörden gewährten ihm keinerlei medizinische Versorgung. Sie brachten ihn erst zehn Minuten nach seinem Tod ins Krankenhaus.

Die Gefängnisbehörden erklärten, Wang sei eines natürlichen Todes gestorben. Sie weigerten sich, seiner Familie eine Kopie des Autopsieberichts oder der Überwachungsvideos auszuhändigen, mit der Begründung, diese Informationen seien vertraulich.

Wang Zhizhou

Letzte Tage im Gefängnis

Wangs Verurteilung zu einer Haftstrafe geht auf eine Verhaftung am 8. Juni 2021 zurück. Er wurde Ende Dezember 2022 in die Abteilung neun des Gefängnisses der Stadt Xinmi eingeliefert. Dies geschah kurz nachdem er zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden war.

Die Gefängniswärter unterzogen Wang einer intensiven Gehirnwäsche, um ihn zu zwingen, Falun Dafa abzuschwören. Sie zwangen ihn auch zu schwerer Arbeit ohne Bezahlung. Die unerbittlichen Misshandlungen forderten einen hohen Tribut an seiner Gesundheit und er erkrankte schwer im September 2023.

Nach seinem Tod durfte Wangs Familie nur einen kurzen Blick auf die Überwachungsvideos werfen. Doch erhielten sie keine Kopie der Videos.

Auf den Videos war zu sehen, dass Wang in den letzten drei Tagen seines Lebens die meiste Zeit im Bett lag. Man sah, wie er von Zeit zu Zeit mit beiden Händen auf seinen Unterleib drückte und extreme Schmerzen zu haben schien. Vor dem Schlafengehen brauchte er Hilfe beim Ausziehen. Wenn er um Hilfe rief, um auf die Toilette zu gehen, bekam er manchmal überhaupt keine Hilfe und musste sich wieder hinlegen. Wenn er es manchmal schaffte, allein auf die Toilette zu gehen, sah man, dass er unsicher ging und sich bei der Rückkehr in seine Zelle äußerst unwohl fühlte.

Wangs Familie war untröstlich, als sie die letzten Stunden seines Lebens erlebte. Von 5 Uhr morgens bis 10:06 Uhr am 14. Oktober 2023 wirkte er extrem schwach und brauchte lange, um sich anzuziehen. Während des Morgenappells musste er sich hinsetzen und brauchte Hilfe beim Aufstehen. Als seine Zellengenossen frühstückten, hatte er keinen Appetit und blieb im Bett liegen. Zwei Personen halfen ihm einmal auf die Toilette.

Trotz seines Zustandes machten sich die Wärter nicht die Mühe, nach ihm zu sehen, geschweige denn medizinische Hilfe für ihn zu holen. Sie befahlen ihm sogar, einen Antrag auf Krankschreibung bei seiner Arbeit zu stellen (er wurde zu harter Arbeit ohne Bezahlung gezwungen). Wang, der selbst einmal Lehrer gewesen war, hatte Mühe, den Antrag zu schreiben, weil er einfach zu schwach war. Seine Hände zitterten, doch die Wärter und die Zellengenossen warfen ihm vor, er sei zu langsam beim Schreiben.

Wenige Minuten vor Wangs Tod wurde er dabei beobachtet, wie er häufig seine Position wechselte, offenbar wegen extremer Schmerzen. Doch kein Zellengenosse oder Wärter schenkte ihm Aufmerksamkeit.

Um 10:06 Uhr hörte Wang auf zu atmen und sich zu bewegen. Zehn Minuten später bemerkte jemand, dass er bewegungslos war, und trat ein paar Mal gegen ihn. Wang bewegte sich aber nicht. Erst dann brachten die Gefängnisbehörden seinen Körper zur „Wiederbelebung“ ins Krankenhaus. Anschließend benachrichtigten sie seine Familie. Als seine Angehörigen dorthin eilten, befand sich seine Leiche bereits in der Leichenhalle des Krankenhauses.

Familie verurteilt die Gefängnisbehörde für Wangs vermeidbaren Tod

Die Gefängnisbehörde ließ Wangs Familie nur einen kurzen Blick auf seinen Autopsiebericht werfen, ohne ihnen eine Kopie oder ein Foto davon zu überlassen.

Aus dem Autopsiebericht ging hervor, dass Wang plötzlich das Bewusstsein verlor und dass bei ihm eine Herzerkrankung und hoher Blutdruck festgestellt worden waren. Seine Angehörigen sagten, dass er immer gesund gewesen sei, seit er vor Jahrzehnten mit Falun Dafa begonnen hatte, und dass er keine Vorgeschichte von Herzkrankheiten hatte. Sie waren empört darüber, dass das Gefängnis sie nie über Wangs Zustand informiert hatte, keine Behandlung für ihn vorgesehen und ihm keine Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung gewährt hatten. Sein Tod wäre vermeidbar gewesen, doch starb er durch die Untätigkeit des Gefängnisses.

Wangs neueste Festnahme

Am 8. Juni 2021 brach eine Gruppe von Beamten der Staatssicherheitsabteilung Sheqi in Wangs Wohnung ein und brachte ihn in das Untersuchungsgefängnis des Kreises. Eine Woche später wurde Wangs Tochter, die noch ihren Säugling stillte, in das Büro der Dorfverwaltung vorgeladen. Dies geschah auf Anweisung der Staatssicherheitsabteilung, die mit der Polizeiwache Raoliang und der Polizeibehörde Nanyang zusammenarbeitete. Die Beamten drohten ihr, sie zu verhaften und ihre Kinder in ein Waisenhaus zu schicken, obwohl sie selbst nicht Falun Dafa praktiziert.

Am 25. Juni 2021 brachen Beamte der Staatssicherheitsabteilung Sheqi in Zusammenarbeit mit der Polizeiwache Raoliang in Wangs Wohnung ein und beschlagnahmten zwei Mobiltelefone und andere Wertgegenstände. Bei der Durchsuchung brachen sie mehrere Schlösser auf.

Am 6. Dezember 2021 brachen Beamte der Staatssicherheitsabteilung Sheqi erneut in Wangs Wohnung ein und beschlagnahmten ein Musikabspielgerät. Sie verhafteten auch seine Tochter und hielten sie zehn Tage lang im Gefängnis fest. Ihr Säugling weinte ununterbrochen.

Das Bezirksgericht von Tanghe verurteilte Wang Ende 2022 zu dreieinhalb Jahren Haft, und ließ ihn bald darauf in das Gefängnis von Xinmi bringen.

Wangs blinde Frau war auf ihn angewiesen, da die Tochter sich um ihre eigenen Kinder kümmern musste und Wangs Sohn außerhalb der Stadt arbeitete.

Nach Wangs Verhaftung kehrte sein Sohn nach Henan zurück, um sich um seine Mutter zu kümmern. Sie sehnten Wangs Freilassung herbei und sind nun am Boden zerstört über seinen frühen Tod.

Frühere, ein Jahr lange Inhaftierung

Wang war bereits am 18. Juli 2019 einmal von der Staatssicherheitsabteilung Sheqi und der Polizeiwache Raoliang verhaftet worden. Die Beamten beschlagnahmten damals mehr als zehn Falun-Dafa-Bücher in seiner Wohnung. Sie rissen auch die dekorativen Couplets und Neujahrsbilder von seiner Tür und seinen Wänden ab.

Die Staatsanwaltschaft Sheqi stellte am 22. Juli 2019 einen förmlichen Haftbefehl gegen Wang aus. Danach wurde er in die Haftanstalt Sheqi gebracht und später zu einem Jahr Haft verurteilt.