Die Anhaftung an das Ego überwinden und wirklich dankbar sein
(Minghui.org) Seit 20 Jahren kultiviere ich mich im Falun Dafa. In der Vergangenheit hatte ich meinen Verwandten, Freunden und Kollegen immer gerne erzählt, wie Dafa mir, einem schwerkranken Menschen, geholfen hat, ein gesunder und energiegeladener Mensch zu werden. Ich war immer davon überzeugt, dass ich auf diese Weise Dafa bestätigen würde.
Als ich kürzlich wieder darüber sprach, wie ich von Dafa profitiert hatte, erkannte ich plötzlich einige subtile Elemente der Selbstbestätigung darin. Es war ein Gefühl der Zufriedenheit und des Erfolgs. Während ich mit den Menschen über diesen Aspekt sprach, gab ich indirekt zu verstehen, wie außergewöhnlich ich war. Weil ich mich gut kultiviert hatte, wurde ich belohnt. Ich war zufrieden, prahlte und fühlte mich gut dabei. Benutzte ich Dafa nicht, um mich selbst in den Vordergrund zu stellen?
Ich fragte mich: „Würde ich den Leuten immer noch sagen, Dafa sei gut, wenn ich durch die Kultivierung im Dafa keine Vorteile bekommen hätte?“
Bei genauerer Selbstbetrachtung erkannte ich den Egoismus, den ich noch nicht vollständig wegkultiviert hatte. Kultivierende mit dieser Denkweise werden alle Dinge, die sie von Dafa bekommen haben, so betrachten, als hätten sie sie aufgrund ihrer eigenen Fähigkeiten bekommen. Anstatt dankbar zu sein, halten sie alles für selbstverständlich und meinen, dass sie die von Dafa erhaltenen Vorteile verdient hätten. Wenn sie diese Dinge als ihr „Eigentum“ betrachten, wird es ihnen schwerfallen, Barmherzigkeit für andere Menschen zu empfinden.
Wenn wir unsere Beziehung zu Dafa und dem Meister wirklich verstehen und wissen, dass wir alles vom Meister bekommen haben, auch unsere Arbeit, unser angenehmes Leben und unseren sozialen Status, wären wir dann unglücklich, wenn wir etwas davon verlieren würden? Nichts geschieht zufällig, denn alles wurde vom Meister für unsere Kultivierung arrangiert.
Um noch näher auf diesen Punkt einzugehen: Wenn unser Erfolg oder unsere Leistungsprämie auf Grund einer Fehlentscheidung unseres Vorgesetzten beeinträchtigt wird, würden wir uns dann über ihn beklagen? Wenn Passanten auf der Straße unsere Vorfahrt ignorieren, würden wir dann mit Wut und Rage auf sie zufahren? Wenn wir angesichts von Krankheitskarma keinen Durchbruch erzielen würden, wären wir dann frustriert und hegten Groll?
Ich erinnere mich an einen Artikel der Minghui-Website. Die Praktizierende schrieb, dass sie anfangs glücklich war, wenn sie Krankheitskarma ertrug. Für sie war diese Erfahrung eine Möglichkeit, sich zu erhöhen. Dann erkannte sie, dass das, was der Meister für sie ertrug, noch viel schlimmer sein musste, wenn die Beseitigung des Karmas sie so unglücklich machte. Sofort empfand sie dem Meister gegenüber unendliche Dankbarkeit.
Durch ihren Erfahrungsbericht verstand ich, an welchem Punkt ich versagt hatte. Wenn ich eine Prüfung bestanden hatte, dachte ich nur daran, wie viel ich erlitten und verloren hatte und wie schlecht es mir gegangen war. Allerdings dachte ich nicht daran, warum mir das alles widerfahren war, warum der Meister es so arrangiert hatte oder welche unvorstellbaren Dinge er für mich ertragen hatte − also die sogenannten „Vorteile“ der Kultivierung im Dafa, die ich mit bloßem Auge nicht sehen konnte.
Der Meister erwähnt im Zhuan Falun einen Vorfall, bei dem sich Leute um eine Wohnung stritten, die dem Kultivierenden zugeteilt worden war. Die Reaktion des Kultivierenden fiel ganz anders aus, er sagte nämlich:
„Dann nimm sie doch.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 461)
Die Antwort des Kultivierenden schien ganz einfach zu sein, aber es zeigt seine Ebene. Seine Kultivierungsebene war eben so hoch, deshalb war es für ihn eine ganz natürliche Reaktion, auf die Wohnung zu verzichten. Er hielt sich nicht für edler als andere und erwartete auch keine Dankbarkeit dafür.
Selbstsucht ist eine Eigenschaft des alten Kosmos. Als Dafa-Jünger müssen wir uns dem Fa angleichen, diese Anhaftungen völlig loslassen und ein wahres und selbstloses Wesen sein.
Das ist mein Verständnis auf meinem Niveau. Bitte weist mich auf Unpassendes hin.
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