Die Situation ins rechte Licht rücken

(Minghui.org) Kürzlich habe ich den Artikel „Auf der Seite des Meisters und des Falun Dafa stehen – egal wie die Umstände sind“ gelesen. Ich musste dem Autor wirklich zustimmen. In der Tat ist der gesamte Prozess der Kultivierung auch ein Prozess des Glaubens an Meister Li, den Begründer von Falun Dafa, und an das Fa. Wir alle sagen, dass wir an den Meister und das Fa glauben, aber wenn es darum geht, bestimmte Dinge zu tun oder wenn wir uns in einem kritischen Zustand befinden, werden wir diesem Glauben wahrscheinlich einen schlechten Dienst erweisen.

Als ich vor kurzem mit zwei Praktizierenden sprach, hofften beide in unterschiedlichem Ausmaß, dass die Verfolgung so bald wie möglich endet. Sie dachten, dass sie nicht durchhalten könnten. Obwohl unser Austausch darüber positiv verlief, möchte ich meine begrenzten Erkenntnisse aus einer anderen Sichtweise darlegen.

Erste Sichtweise: Wie gut haben wir uns selbst kultiviert?

Wenn du die Praktizierenden in deiner Umgebung fragst, wie sie sich kultiviert haben, werden die meisten antworten: „Schlecht, ich bin noch weit davon entfernt!“ Ich habe wirklich noch nie erlebt, dass ein Praktizierender mir persönlich gesagt hat, dass er sich sehr gut kultiviert und keine Probleme habe. Ja, jeder ist ein Kultivierender, aber egal, wie lange man sich kultiviert hat, man weiß nicht, wie gut man sich wirklich kultiviert hat. Wenn ich mich als Beispiel nehme: Ich habe menschliche Anhaftungen, menschliche Gedanken und bin stark von der Parteikultur beeinflusst worden. Meine Anhaftungen an Ruhm, Angeberei, Eifersucht, Herummeckern und mein Ego sind noch nicht vollständig beseitigt.

Was soll ich tun, wenn die Fa-Berichtigung morgen endet und ich den Maßstab noch nicht erreicht habe? Was soll ich tun, wenn ich mein Gelübde nicht erfüllen kann? Wie soll ich mich auf das Morgen einstellen? Wenn die Fa-Berichtigung wirklich morgen enden würde, würde ich hoffen, dass der Meister mir noch eine Chance gibt, damit ich die Zeit besser nutzen und in der Kultivierung aufholen kann. Wenn wir uns in die Lage des Meisters versetzen und versuchen, aus seiner Perspektive zu denken, dann ist es eine wunderbare Sache, dass die Fa-Berichtigung noch nicht zu Ende ist. Ist die Zeit und sind die Gelegenheiten, die der Meister uns aus Barmherzigkeit gewährt, nicht für uns und die Lebewesen gedacht, damit wir uns gut kultivieren und gleichzeitig die Lebewesen erretten können? Wenn die Praktizierenden über alles aus der Sicht des Meisters und des Fa nachdenken könnten, denke ich, dass sie fleißig vorankommen würden.

Zweite Sichtweise: Die Schwierigkeiten, die wir durchleben, sind das restliche Karma, das nach dem, was der Meister für uns ertragen hat, übriggeblieben ist

Viele Praktizierende, die die Krankheitstrübsal nicht überwinden konnten, haben vielleicht ein wichtiges Element übersehen. Was sie erleiden, ist nur der verbleibende Teil des Karmas, nachdem der Meister das Karma für sie ertragen hat. Der verbleibende Teil muss nun von ihnen selbst bewältigt werden.

Der Meister lehrt uns:

„Während dich der Meister errettet, erträgt er auch noch deine Sünden und Karma für dich; außerdem versucht er alles, um deine Sünden und dein Karma zu begleichen.“ (Nimm Abstand von der Gefahr, 31.08.2023)

Der Meister hat nicht nur das Karma für uns getragen, er hilft uns auch mit verschiedenen Mitteln und Methoden, unser verbleibendes Karma auszugleichen. Jedoch beurteilen wir die Situation immer mit menschlichen Gedanken und zeigen dem Meister unsere Dankbarkeit. Was wir dem Meister schulden, ist unvorstellbar.

Wenn die falsche Krankheitstrübsal auftaucht, mag man anfangs noch standhaft sein. Aber nachdem man sie ein paar Tage lang ertragen hat und man feststellt, dass die Trübsal nicht nachlässt, sondern sogar noch schlimmer wird, gerät die Zuversicht ins Wanken. „Warum ist das so schwer zu ertragen?“, „Kümmert sich der Meister vielleicht nicht mehr um mich?“ Es könnte sein, dass solche unaufrichtigen Gedanken auftauchen. In dieser Zeit wird das Gedankenkarma die Gelegenheit nutzen und uns immer wieder Gedanken in den Kopf setzen wie: „Geh schnell ins Krankenhaus! Es geht schneller, es im Krankenhaus behandeln zu lassen. Es ist so schmerzhaft, der Schmerz wird nach einer Spritze verschwinden“, und so weiter. Wenn wir so mit dem Problem umgehen und diesen Gedanken folgen, werden wir wirklich diesen Weg einschlagen.

Einmal hatte ich ein ähnliches Erlebnis. Ich verspürte plötzlich immense Schmerzen, die vier Tage lang anhielten. In diesen Tagen verlor ich fast 15 Pfund Gewicht und hatte das Gefühl, dass ich die Schmerzen nicht überleben würde. Meine Familienangehörigen baten einen Freund, mich mit dem Auto ins Krankenhaus zu bringen. Auf dem Weg dorthin erinnerte mich der Freund plötzlich daran, das Fa zu rezitieren. Ich kannte ihn seit mehr als 20 Jahren und hatte ihn über die wahren Umstände über Falun Dafa aufgeklärt und ihm geholfen, aus der Kommunistischen Partei Chinas und ihren Jugendorganisationen auszutreten. Ich spürte, dass der Meister mich durch seine Worte erleuchtete. Deshalb begann ich, das Fa zu rezitieren, Über Dafa (Lunyu), die Abschnitte, die ich im Zhuan Falun auswendig gelernt hatte, bis hin zu Essentielles für weitere Fortschritte I nach Hong Yin. Ich rezitierte einfach alles, was mir einfiel. Auf halbem Weg hielt der Freund das Auto an, um auf die Toilette zu gehen. Ich nutzte die Pause, um etwas frische Luft zu schnappen, und stieg aus dem Auto aus. Als der Freund sich umdrehte und mich stehen sah, war er schockiert. Vorher musste er mir beim Einsteigen ins Auto helfen und mich stützen. Er fragte mich: „Warum bist du ausgestiegen?! Hast du keine Schmerzen mehr?“ Tatsächlich, ich hatte keine Schmerzen mehr. Durch das Rezitieren des Fa hatte ich mein Selbstvertrauen zurückgewonnen und so konnte ich diese Schwierigkeiten überwinden.

Bei uns in der Gruppe gibt es eine Praktizierende, die einen Unfall hatte und im Rückenbereich verletzt war. Sie konnte sich nicht bewegen und nur im Bett liegen. Ihr Sohn wollte Arznei für sie kaufen, um die Verletzung zu behandeln. Ihre Reaktion darauf war, dass wenn er die Arznei wirklich besorgen würde, könnte er sie ihr nicht verabreichen. Als ihr Sohn das Medikament gekauft hatte, vergaß er tatsächlich, es ihr zu geben. Ihre Schwiegertochter war auch besorgt, dass sie gelähmt sein könnte, und versuchte, sie zu überreden, ins Krankenhaus zu gehen. Die Praktizierende antwortete darauf spontan, dass sie in zwölf Tagen wieder gesund sein würde. Am Ende konnte sie tatsächlich zwölf Tage später aufstehen und gehen.

Die erstgenannte Art des Glaubens ist ein Teilglaube. Es handelt sich um einen Prozess, bei dem der Glaube durch die Erleuchtung unterstützt wird. Die an zweiter Stelle genannte ist eine andere Form des Glaubens, ein Glaube, der während des gesamten Prozesses bestehen bleibt. Die erstgenannte Art ist ein Umweg, bevor man zurückkommt (was wäre, wenn man von dem Umweg nicht zurückkommt?), während die zweite Art ein nicht schwankender aufrichtiger Gedanke ist, ein unerschütterlicher Glaube an Dafa ohne jeglichen Zweifel. Der Unterschied im Glauben an den Meister und das Fa wird hier offensichtlich.

Der Meister lehrt uns:

„Es gibt jedoch einen Grundsatz in unserem Kosmos, und zwar ohne Verlust, kein Gewinn. Demnach kann ich nicht alles für dich entfernen. Es ist absolut nicht erlaubt, dass du gar kein bisschen Leid erträgst.“ (Zhuan Falun, 2019, Seite 110)

Wenn mein erster Gedanke gewesen wäre, dass es nur das letzte Stückchen Leid ist, das ich nach allem, was der Meister für mich ertragen hat, noch ertragen muss, dann hätte ich es bestimmt überwinden können. Wenn ich in der Lage gewesen wäre, so zu denken, wie könnte ich es dann nicht überwinden? Aber selbst wenn die menschlichen Anhaftungen wirken, denke ich immer noch daran, vom Meister erleuchtet zu werden. Niemand von uns weiß, wie viel Karma der Meister für uns auf sich genommen hat. Das, was wir noch zu ertragen haben, ist vielleicht nicht einmal ein Prozent der enormen karmischen Schuld, die wir in unseren vergangenen Reinkarnationen angehäuft haben. In dieser Hinsicht erklärt es uns der Meister klar und deutlich. Das bisschen an Leid, das uns bleibt, ist definitiv das, was wir ertragen können. Ich glaube, dass die meisten Praktizierenden dieses Verständnis ebenfalls teilen.