74-Jährige stirbt sechs Monate nach 13 Jahren Haft und Misshandlung

(Minghui.org)

Jia Guiqin

Als Jia Guiqin am 24. April 2023 das Frauengefängnis der Provinz Liaoning verließ, war sie nicht mehr die Frau, die ihre Familie kannte. Nachdem sie 13 Jahre lang wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verbüßt hatte, war die einst gesunde Frau in der Stadt Chaoyang in der Provinz Liaoning bucklig und konnte ihren Mann nicht mehr erkennen. Ein Gefängniswärter sagte: „Es ist ein Wunder, dass diese alte Dame all die Jahre im Gefängnis überhaupt überlebt hat.“

Als Jia wieder zuhause war, erinnerte sie sich nur an Weniges, was sie durchgemacht hatte, und sprach nur noch selten. Wenn sie den Mund öffnete, waren es ihre diffusen Erinnerungen an ihre Misshandlungen. Ihre Familie hörte sie sagen: „Ich durfte nicht schlafen, weil ich mich weigerte, Falun Dafa aufzugeben ... Drei oder vier Leute folgten mir und ließen mich nicht reden ... Ich wollte keine Tabletten nehmen, wurde aber dazu gezwungen. Nach der Einnahme der Tabletten fiel ich ins Koma und wurde ins Krankenhaus gebracht ...“

Jia hatte Probleme beim Einschlafen und klagte über Kopfschmerzen. Sie starb sechs Monate später, am 28. Oktober 2023, im Alter von 74 Jahren.

2010 zusammen mit ihrem Mann verhaftet

Am 24. April 2010 brach eine Gruppe von Beamten der Polizeiwache Qianjin in Jias Wohnung ein und verhaftete sie und ihren Mann Li Hua – wegen ihres Glaubens an Falun Dafa. Die Polizisten beschlagnahmten den Computer des Paares, Falun-Dafa-Bücher und mehr als 70.000 Yuan (etwa 9.000 Euro) an Bargeld.

Während das Paar in der Haftanstalt Wujiawa festgehalten wurde, wandte sich die Familie an die Polizeiwache und deren Aufsichtsbehörde, die Polizeibehörde des Bezirks Chaoyang sowie an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Shuangta und das Bezirksgericht Shuangta, um ihre Freilassung und die Einstellung des Verfahrens zu beantragen. Stattdessen schüchterten die Behörden sie ein. Am 12. Juli 2010 verhafteten drei Beamte der Polizeiwache Guangming die Schwiegertochter des Paares auf offener Straße und verhörten sie mehrere Stunden lang, wer die wenigen Verwandten seien, die mit ihr zusammen die Freilassung ihrer Schwiegereltern erwirken wollten.

Wegen ihres Glaubens zu 13 Jahren Haft verurteilt

Richter Bai Lan vom Bezirksgericht Shuangta behinderte die Bemühungen der Angehörigen, einen Anwalt für Jia und Li zu engagieren, so dass sie am Ende keinen Rechtsbeistand hatten.

Das Paar stand am 14. Juli 2010 vor Gericht. Bais Stellvertreter, Richter Zhang Xiaohua, und Wang Cuiling sowie der Gerichtsschreiber Zhang Xiaofan und der Staatsanwalt Liu Fei waren ebenfalls anwesend. Liu beschuldigte das Ehepaar, „eine Sektenorganisation zu benutzen, um die Strafverfolgung zu untergraben“, die Standardanklage, um Falun Dafa-Praktizierende zu verleumden und einzusperren. Er prahlte auch damit, dass alle lokalen Praktizierenden, die seit 2002 verurteilt wurden, das Ergebnis seiner Anklage gewesen seien.

Das Gericht verurteilte Jia später zu 13 Jahren Haft und ihren Mann zu drei Jahren Haft mit fünf Jahren Bewährung. Das Mittlere Gericht der Stadt Chaoyang wies Jias Berufung zurück und drohte ihrer Familie nach dem Urteil telefonisch: „Selbst wenn Sie einen Anwalt beauftragen sollten, der einen Antrag auf Anfechtung unseres Urteils stellen würde, wäre es dem Anwalt nicht erlaubt, sie (Jia) zu treffen. Unsere Entscheidung ist endgültig.“

Nach Tricks der Polizei doch ins Gefängnis eingeliefert

Jia entwickelte nach ihrer Verhaftung Bluthochdruck und wäre damit laut Gesetz nicht hafttauglich gewesen. Um sie ins Gefängnis zu bringen, versetzten die Polizisten ohne ihr Wissen ihr Trinkwasser mit Bluthochdruckmedikamenten und brachten sie dazu, es zu trinken. So bestand sie die erforderliche körperliche Untersuchung und kam am 13. September 2010 in das Frauengefängnis der Provinz Liaoning. Ihre Familie erfuhr später von einem Insider von dieser Betrugsepisode der Polizei.

Wiederholt gefoltert, weil sie „Falun Dafa ist gut!“ gerufen hatte

In den ersten Jahren im Gefängnis rief Jia fast jeden Tag „Falun Dafa ist gut“, so dass sie täglich geschlagen wurde. Auf Anweisung der Gefängniswärter fesselten die Insassen sie oft auf eine Bank und schlugen brutal auf sie ein. Sie stopften ihr den Mund mit schmutzigen Lappen, um sie am Sprechen zu hindern. Zu den Haupttätern, die an ihrer Folter beteiligt waren, gehörten die Insassen Xu Hua, Zhang Xiaoying, Liu Hongxin und Wei Shijun.

Während einige Gefängniswärter nett zu ihr zu sein schienen, befahlen sie den Insassen hinter ihrem Rücken, sie zu schlagen. Andere Wärter folterten sie direkt. Zum Beispiel verprügelte der Gruppenleiter Guo Xu sie einmal brutal in seinem Büro. Sie wurde auch zweimal in Einzelhaft gesteckt, weil sie „Falun Dafa ist gut“ gerufen hatte.

Das erste Mal erfolgte am 5. Juli 2013 durch den Leiter Guo und den Abteilungsleiter Qu Xiaoqing. Die Einzelzelle war kalt und feucht und ohne Sonnenlicht. Jia musste ohne Bettdecke auf dem kalten Zementboden schlafen. Aus Protest trat sie in Hungerstreik und wurde eine Woche später in ein Krankenhaus gebracht. Es ist nicht bekannt, ob sie im Krankenhaus [medikamentös] behandelt oder zwangsernährt wurde. Kurz darauf brachten die Beamten sie in die Einzelzelle zurück, wo sie insgesamt 32 Tage zubrachte.

Am 14. August 2013 wurde Jia zum zweiten Mal in Einzelhaft genommen. Sie trat erneut in Hungerstreik und wurde zur Zwangsernährung ins Krankenhaus gebracht. Sie bekam jeden Tag sieben Flaschen infundiert, wobei ihre Hände an das Bettgestell gefesselt waren. Sie durfte sich weder waschen noch auf die Toilette gehen (die Gefängniswärter ließen die Insassen ein Waschbecken benutzen, um ihre Ausscheidungen aufzufangen). Nach einer nicht genau bekannten Zeit im Krankenhaus wurde sie in die Einzelzelle zurückgebracht, wo sie bis zum 4. September 2013 festgehalten wurde. Ein Insasse, der sie zufällig sah, berichtete, dass sie am Kopf blutete (die Ursache der Blutung war [ihm] nicht bekannt).

Neben Schlägen und Einzelhaft war Jia auch anderen Formen der Misshandlung ausgesetzt. Zum Beispiel musste sie lange Zeit stillstehen, durfte nicht schlafen, wurde getreten, an den Haaren herumgeschleift, ihrer Jacke beraubt und mit kaltem Wasser übergossen.

Bei einer Gesundheitsuntersuchung Ende 2019 stellte man an Jias Kopf eine große Schwellung fest und sie wurde für einige Zeit ins Krankenhaus eingeliefert. Es war nicht klar, ob die Schwellung das Ergebnis von Schlägen oder einer Krankheit war. Nachdem sie wieder ins Gefängnis zurückgebracht worden war, musste sie unbekannte Medikamente nehmen, was dazu führte, dass ihr schwindelig wurde und sie später eine psychische Störung entwickelte.

Trotz der unerbittlichen Folter schwankte Jia während ihrer 13-jährigen Gefangenschaft nie in ihrem Glauben. Am 24. April 2023 verließ sie das Gefängnis lebend, nur um sechs Monate später zu sterben. Ihre Angehörigen waren untröstlich, dass ein Leben, das durch Falun Dafa verwandelt worden war, von der Kommunistischen Partei Chinas zerstört wurde.

Rückblick auf den Beginn des Kultivierens: Gesundheit wiederhergestellt

Seit ihrer Kindheit war Jia gebrechlich und kränklich. Sie litt an schwerem Rheuma, Herzproblemen, einem Augenfehler, Rhinitis und anderen Krankheiten. Als sie älter wurde, verschlechterten sich ihre Symptome sogar noch und die medizinischen Behandlungen versagten. Die Schmerzen in ihren deformierten Gelenken waren unerträglich. Später konnte sie sich kaum noch selbst versorgen. Ihr Mann hatte Mühe, sie zu betreuen, alle Hausarbeiten zu erledigen und sich um das Familienunternehmen, eine Fleischerei, zu kümmern.

Jias Schicksal änderte sich jedoch, als jemand sie mit Falun Dafa bekannt machte. Innerhalb eines Monats nachdem sie begonnen hatte, die Übungen zu praktizieren, verschwanden alle ihre Krankheiten auf wundersame Weise und sie brauchte die Brille, die sie jahrzehntelang getragen hatte, nicht mehr. Sie konnte auch das Fleischereigeschäft wieder führen.

Da sich Jia bemühte, nach den Dafa-Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu leben, wurde sie freundlicher und rücksichtsvoller.

Eine angesehene Geschäftsinhaberin

Jias Fleischerei war bei den Einheimischen sehr bekannt, weil sie hochwertiges Fleisch zu vernünftigen Preisen anbot. Sogar ihre Konkurrenten verwiesen ihre Kunden an sie, wenn sie hochwertiges Fleisch wünschten, das ihre eigenen Läden nicht anboten.

Nachdem sie bemerkt hatte, dass ein älterer Kunde Mobilitätsprobleme hatte, bot Jia ihm an, ihm das Fleisch kostenlos nach Hause zu liefern. Sie tat dies viele Jahre lang und der alte Mann sagte, er wisse, dass Falun Gong gut ist. Er brauche sich doch nur Jia anzuschauen.

Eine geliebte Schwiegermutter

Nachdem ihr Schwiegervater gestorben war, lud Jia ihre bettlägerige Schwiegermutter ein, bei ihr zu leben. Dann kümmerte sie sich viele Jahre bis zu ihrem Tod um die alte Frau.

Jias Schwiegermutter war so gerührt von ihrem Respekt gegenüber ihren Schwiegereltern, dass sie in ihrem Testament ihr Haus Jias Sohn vermachte. Jia bot jedoch der Schwester ihres Mannes an, das Haus mit ihr zu teilen. Der Mann ihrer Schwägerin wunderte sich. Nur Falun Dafa habe Jia dazu bringen können, das Erbe so großzügig zu teilen.

In China ist das angespannte Verhältnis zwischen Schwiegermüttern und Schwiegertöchtern ein Dauerthema. Jia verstand sich jedoch gut mit ihrer Schwiegertochter. Sie behandelte die junge Frau wie ihre Tochter und verdiente sich deren Respekt und Zuneigung.

Nachdem Jia und ihr Mann am 24. April 2010 verhaftet worden waren, kehrte ihre Schwiegertochter nach Hause zurück und fand in ihrer gemeinsamen Wohnung ein großes Chaos vor, wobei mehr als 70.000 Yuan Bargeld fehlten, die für den Einkauf von Fleisch für den Laden vorgesehen waren. Der damals zehn Monate alte Sohn des jungen Paares weinte nach den Großeltern und erkrankte in der Folge.

Trotz dieser Schwierigkeiten sagte Jias Schwiegertochter, dass sie von ihrer Schwiegermutter gelernt habe, stark zu sein und dass sie durchhalten werde.

Eine großzügige Nachbarin

In Jias Wohnhaus gab es keine Hausverwaltung. Viele Jahre lang kümmerte sich jede Familie selbst um die Reinigung des Brunnens, der Trinkwasserquelle des Gebäudes. Nachdem sie begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, boten sie und ihr Mann sich freiwillig an, die gesamten Kosten für die Brunnenreinigung zu übernehmen. Ihre Nachbarn waren von ihrer Großzügigkeit gerührt.

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