Kultivieren inmitten von Konflikten

(Minghui.org) Dieses Jahr war für mich das schwierigste Jahr meiner mehr als 20-jährigen Kultivierung. Zwei andere Praktizierende und ich lasen zusammen das Fa. Wir bildeten eine kleine Gruppe, in der es ständig Konflikte gab. Nur durch diese verschiedenen Konflikte und in dieser Kultivierungsumgebung wurden meine negativen Gedanken und Anschauungen aufgedeckt. Ich bemühte mich, mich selbst zu korrigieren, in der Hoffnung, die Anforderungen des Meisters durch ständiges Fa-Lernen und Verstehen der Fa-Prinzipien auf verschiedenen Ebenen zu erfüllen.

Konflikte mit anderen enthüllten meine Anhaftung

Unsere kleine Gruppe war nicht harmonisch, und wir konnten uns nicht gut verständigen.

Manchmal wollte ich die Gruppe verlassen. Ich dachte, dass es besser wäre, wenn jeder alleine das Fa in Ruhe lernen und wieder in die Gruppe kommen würde, wenn er sich persönlich verbessert hätte. Dies entsprach jedoch nicht den Anforderungen des Meisters (des Begründers von Falun Dafa), das Fa in der Gruppe zu lernen. Ich wusste, dass mein Gedanke falsch war, also blieb ich bei ihnen.

Der Meister sagt:

„Als Lernender soll man dem Meister helfen, das Fa zu berichtigen. Das, was du machen sollst, ist eben nur, wie du das, was der Meister haben will, gut harmonisierst. Wie kann es sein, dass der Meister dir hilft? Wie kannst du bei der Fa-Berichtigung Dafa nutzen, um deine menschlichen Vorstellungen zu erfüllen?“ (Was bedeutet es, dem „Meister bei der Fa-Berichtigung zu helfen“? 10.06.2011, in: Essentielles für weitere Fortschritte III)

Ich verstand, dass es das einzig Richtige war, das zu tun, was der Meister von uns verlangt. Der Meister möchte, dass wir das Fa zusammen lernen, also müssen wir das Fa in der Gruppe lernen. Das Prinzip war leicht zu verstehen, aber schwer umzusetzen.

Wir drei konnten unsere Gedanken nicht frei miteinander teilen. Wir befürchteten, dass einer von uns beleidigt wäre und Konflikte und Auseinandersetzungen folgen würden. Ich fühlte mich deprimiert und war unzufrieden. Alte Erinnerungen an meine Gefühle der Beschwerde, Hilflosigkeit und Verwirrung tauchten auf, als ich missverstanden, beschuldigt und gedemütigt wurde. Ich wusste, dass ich viele Anhaftungen loslassen musste, wusste aber nicht, wie.

In der Nacht, als ich mich fast entschlossen hatte, die Gruppe zu verlassen, hatte ich einen Traum. In meinem Traum konnte ich das Buch „Der Weg zur Vollendung“ nicht finden, bis mir klar wurde, dass ich es im Haus des Praktizierenden zurückgelassen hatte. Ich wusste, dass der Meister den Traum benutzte, um mich aufzuklären, den einen Körper und die Umgebung nicht zu verlassen, und dass ich einen Durchbruch in meiner Kultivierung tun sollte.

Ich dachte über die Lehre des Meisters nach und über Han Xins „große Nachsicht“ (Lektion neun des Zhuan Falun), der große Demütigungen ertragen konnte. Mein Gefühl sagte mir, dass ich mich darauf konzentrieren sollte, mich selbst zu kultivieren.

Ich wusste, dass ich die Anforderungen des Meisters für Praktizierende erfüllen sollte. Aber ich wusste immer noch nicht, was ich genau tun sollte und wie ich mein Herz erleichtern konnte. Ich wollte den Zustand erreichen, in dem ich mit dem Fa verschmolzen bin.

Als der Meister meine Verwirrung und meine Unfähigkeit hinauszugehen sah, zeigte er mir in einer Schicht von Fa-Prinzipien, was Nachsicht ist und was es braucht, um Selbstlosigkeit zu erreichen.

Wir sind ein Körper, und ich bin ein Teil davon. Wenn ich mich nicht gut kultiviere, würde ich innerhalb des einen Körpers eine schlechte Rolle spielen. Ich sollte mich gut kultivieren, meinen Teil der Verantwortung übernehmen und eine positive Unterstützerin bei der Harmonisierung des einen Körpers sein.

Als Dafa-Praktizierende würde ich ein zukünftiges großes erleuchtetes Wesen im neuen Kosmos sein, ein Wächter des Kosmos, verantwortlich für alle aufrichtigen Elemente im Kosmos. Ich sollte meine Kapazität steigern und alles für alle Lebewesen geben können.

Auch erkannte ich, dass die Lebewesen in meiner eigenen Welt nicht errettet würden, wenn ich mich nicht gut kultivierte und die Anforderungen an das Fa nicht erfüllte. Jeder Falun-Dafa-Praktizierende repräsentiert ein Universum und mein Universum ist nur ein Teilchen im großen Himmelskörper.

Würde es nicht die Berichtigung des gesamten Himmelskörpers beeinflussen und den Fortschritt der Fa-Berichtigung des Meisters beeinträchtigen, wenn ich mich nicht gut kultivierte? Welche persönlichen Gefühle, persönlichen Gewinne und Verluste, persönliches Ansehen oder Schande konnte ich nicht loslassen?

Als ich nach innen schaute, sah ich, was ich nicht loslassen konnte: nichts anderes als Status, persönlichen Gewinn und die Emotionen der gewöhnlichen Menschen. Als ich die Ebene der Fa-Prinzipien verstand und mich daran anpassen wollte, beseitigte der Meister die schwere Substanz, die mich niederdrückte. Da spürte ich sofort, dass der Himmel und die Erde klar und weit waren.

Unzufriedenheit beseitigen

Als ich inmitten des Konflikts nach innen schaute, entdeckte ich, dass, obwohl mich viele Dinge beunruhigten, eine Anhaftung überall auftauchte und sich tief abgelagert hatte, nämlich meine Unzufriedenheit mit jemandem oder etwas. Diese Anhaftung entwickelt sich besonders leicht in Konflikten. Sie manifestierte sich weithin und betrifft nicht nur mich, sondern auch andere.

Nach meinem begrenzten Verständnis kann man nicht wirklich wahrhaftig und gütig sein, geschweige denn tolerant, wenn man den Eigensinn der Unzufriedenheit (Groll) in sich trägt. Wie kann ich ehrlich und gütig sein, wenn ich in meinem Herzen unzufrieden bin und auf andere Praktizierende herabblicke oder sie sogar verachte? Wie kann ich die schlechten Elemente in meiner Umgebung auflösen? Und wie kann ich anderen tolerant begegnen?

Mir wurde klar, dass meine „Unzufriedenheit“ in erster Linie vom Egoismus, der Selbstbesessenheit und dem Ego herrührte. Sie stimmt nicht mit dem Fa überein.

Der Meister sagt:

„Recht hat erUnrecht habe ichWozu streiten“(Wer hat recht, wer hat unrecht, 16.05.2011, in: Hong Yin III)

Mit dem Eigensinn der Unzufriedenheit wäre der erste Gedanke in Konfliktzeiten immer: „Er hat Unrecht, und ich habe Recht“, wenn es darum geht, mit anderen zu interagieren. Man wäre unzufrieden mit dem, was getan wurde. Außerdem würde man Selbstgefälligkeit und Selbstgerechtigkeit entwickeln; und man würde Menschen und Angelegenheiten auf der Grundlage ihrer Anschauungen statt mit dem Fa beurteilen.

Wenn man in einer Gruppe häufig Unzufriedenheit ausdrückt, entsteht tendenziell Instabilität und es kommt zu Trennungen.

Eine der Tintenpatronen meines Druckers funktioniert seit kurzem nicht mehr richtig. In einem Artikel auf der Minghui-Website sagte ein Praktizierender, dass man seine Kultivierungsprobleme lösen sollte, bevor man das Gerät repariert. Ich fing an, Schicht für Schicht nach innen zu schauen, um zu sehen, welche Eigensinne oder schlechten Substanzen ich nicht beseitigt hatte, die die Tinte daran hinderten, richtig zu fließen.

Ich beobachtete jeden meiner Gedanken und war erschrocken, als ich herausfand, dass all meine Leiden und Frustrationen von meiner Unzufriedenheit mit einer bestimmten Praktizierenden herrührten! „Sie hat mich verletzt, mir Unrecht getan und mich schlecht gemacht …“ Wie konnte ich zufrieden sein, wenn ich in so viele negative Gedanken versunken war!

Wenn ich Materialien zur Erklärung der wahren Umstände herstelle und dabei so schlechte, dunkle Substanzen produziere, was könnten sie dann Gutes bewirken, wenn ich, der Drucker, die Materialien und die Lebewesen ein Feld und ein Körper sind? Wie könnte der Druckkopf nicht verstopft sein? Wie könnte ich nicht frustriert sein? Können die Materialien, die mit einer solchen Denkweise hergestellt werden, Menschen retten?

Sobald ich meine tief verwurzelten Gefühle der Unzufriedenheit identifizierte, sendete ich ständig aufrichtige Gedanken aus, um die schlechten Gedanken und schlechten Substanzen zu beseitigen.

Ich schaute weiter nach innen und erkannte, dass sich Groll in Schichten über Schichten von Vorstellungen abgelagert hatte: Ich war unzufrieden mit der Einstellung, dem Verhalten und der Art und Weise, wie andere Dinge tun. Wie könnte ich bei so viel Unzufriedenheit innerlich wirklich wahrhaftig, gütig und nachsichtig gegenüber anderen sein? Wie könnte ich mit anderen kooperieren und mit ihnen zusammen unsere Aufgaben erfüllen?

Meine Unzufriedenheit behindert nicht nur meine eigene Erhöhung, sondern wirkt sich auch auf die allgemeine Harmonie und Erhöhung des einen Körpers aus. Ich sendete intensiv und häufiger aufrichtige Gedanken aus, um sie vollständig zu entfernen.

Als ich das einige Zeit getant hatte, fühlte ich mich entspannt und hörte auf, über die Mängel der Mitpraktizierenden nachzudenken. Diese Konflikte schienen plötzlich weit entfernt. Ich hörte auf, die Mängel anderer zu registrieren, und war nicht länger von den Angelegenheiten der gewöhnlichen Menschen betroffen.

Ich beschloss, mich dem Fa anzugleichen, indem ich Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgte und andere gut behandelte. Der Prozess der Beseitigung meiner Unzufriedenheit war auch ein Prozess, in dem ich meinen Egoismus losließ.

Epilog

Meine Erfahrungen im letzten Jahr halfen mir zu erkennen, dass es sehr wichtig ist, ein Problem von verschiedenen Standpunkten aus zu betrachten.

Wenn wir auf ein Problem stoßen, können wir uns nach meinem Verständnis nur korrigieren und mit dem Fa verschmelzen, wenn wir erkennen, dass wir ein Teilchen des Dafa sind und uns dem Fa bedingungslos anpassen und harmonisieren wollen, was der Meister will. Nur wenn uns der Meister die Fa-Prinzipien zeigt, können wir verschiedene Ebenen des Fa sehen und uns gemäß dem Fa dieser Ebene kultivieren.

Der Meister ist direkt neben uns, wacht über uns und beschützt uns barmherzig. Er wird uns Hinweise geben und uns erleuchten, indem er verschiedene Menschen und Dinge dabei einsetzt. Zum Beispiel sorgte der Meister dafür, dass der Drucker mich daran erinnerte, was die Enge in meinem Herzen verursachte.

Nur wenn wir alle möglichen menschlichen Anhaftungen und Anschauungen loslassen und uns an einen höheren Maßstab halten, können wir allmählich die Ebene von großen erleuchteten Wesen des zukünftigen neuen Kosmos erreichen.

Ich danke Ihnen, Meister, für Ihre Barmherzigkeit! Danke, Mitpraktizierende! Lasst uns einander ermutigen und uns gemeinsam erhöhen!

Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel stellt die persönliche Ansicht und Erkenntnis des Autors dar und dient dem Verständnisaustausch.