Ehemaliger Hochschullehrer nach zehn Jahren Haft zu weiteren fünf Jahren Gefängnis verurteilt

(Minghui.org) Gao Hongjie, ein aus Anqiu stammender ehemaliger Lehrer der Universität Weifang in der Provinz Shandong, wurde Anfang Oktober 2021 festgenommen. Im November 2022 verurteilte das Gericht Anqiu den Praktizierenden zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (rund 2.700 Euro). Er legte Berufung ein. Etwa um den 10. Januar 2023 verlor seine Familie jeglichen Kontakt zu ihm. Sie vermutet, dass er bereits zur Verbüßung seiner Strafe in ein Gefängnis überführt wurde.

Verhaftet wegen seines Glaubens

Schon früher war der 57-Jährige mehrfach festgenommen und zu zehn Jahren Haft verurteilt worden, weil er sich für seinen Glauben einsetzte.

Im Juli 1999 reiste Gao nach Jinan, der Hauptstadt von Shandong, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Nach seiner Rückkehr wurde er in seiner Schule eine Woche lang in Gewahrsam genommen und einer intensiven Gehirnwäsche unterzogen.

Am 27. Dezember 1999 machte sich Gao auf den Weg nach Peking, um für Falun Dafa zu appellieren. Er wurde festgenommen und zurück nach Weifang gebracht, wo er zehn Tage lang inhaftiert blieb. Sein Vater wurde von Cheng Qingjun, dem Parteisekretär der Schule, um 10.000 Yuan (rund 1.360 Euro) erpresst.

Am 14. Mai 2000 fuhr Gao zum zweiten Mal nach Peking und wurde abermals verhaftet. Ein Sicherheitsbeamter der Schule reiste nach Peking, um ihn zurückzuholen. Während der Zugfahrt musste Gao Handschellen tragen. Zu Hause angekommen, wurde er zwei Wochen lang in einem Raum in der Schule festgehalten. Anschließend verbrachte er zwei weitere Wochen in der Haftanstalt des Bezirks Kuiwen.

Fast drei Monate in einer psychiatrischen Klinik in Haft

Am 16. Juni 2000 wurde Gao von der Schulbehörde verhaftet und in eine psychiatrische Klinik gebracht, wo er über 80 Tage lang festgehalten wurde. Zhao Guangqiang, der stellvertretende Direktor der Schule, schlug mehrfach auf den Praktizierenden ein. Als Gaos Vater ihn zur Rede stellte und nach dem Grund der Schläge fragte, rechtfertigte Zhao sein Verhalten mit „einem Befehl von oben“: Falun-Dafa-Praktizierende sollten geschlagen werden - bis zum letzten Atemzug!

Aufgrund des immensen Drucks sah sich Gao schließlich gezwungen, eine Garantieerklärung zu schreiben und seinen Glauben aufzugeben. Kurz darauf bereute er seine Entscheidung. Im Januar 2001 gab er in einer feierlichen Erklärung bekannt, alles was er gegen seinen Willen gesagt hatte, für ungültig zu erklären.

Als Vergeltungsmaßnahme wurde Gao von der Schulleitung erneut festgenommen. Man fesselte ihn mit Handschellen an ein Bett und schlug auf ihn ein. Schließlich gelang Gao die Flucht. Er entkam durch ein Fenster. Um weitere Verfolgung zu vermeiden, tauchte er unter.

Zu zehn Jahren Haft verurteilt

Im Jahr 2002 wurde Gao erneut verhaftet. Das Gericht Anqui verurteilte ihn zu zehn Jahren Haft. Im Gefängnis der Provinz Shandong wurde er verprügelt, beschimpft und des Schlafes beraubt. Die Wärter zwangen ihn zudem, stundenlang regungslos auf einem kleinen Hocker zu sitzen, und ließen ihn aushungern, sodass er fast bewusstlos wurde.

Da Gao sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben, wurde er ab August 2007 zehn Monate lang brutal gefoltert. Neben den ständigen Schlägen war er weiteren Folterungen durch die Wärter ausgesetzt. Jeden Tag bürsteten sie seine Haut mit einer Zahnbürste, was zu einer großen wunden und eiternden Stelle auf seinem Rücken und seiner linken Seite führte. Er trug mehrere 30 Zentimeter lange Narben davon.

Nach zehn Jahren Folter und immensen Qualen kam Gao frei. Der einst energiegeladene junge Mann sah mit Mitte 30 aus wie ein ausgemergelter alter Mann.