Ehemaliger Flugzeugingenieur drei Jahre inhaftiert und gefoltert

(Minghui.org) Liu Yongsheng, ein ehemaliger Flugingenieur, wurde im Geheimen zu einer dreijährigen Gefängnisstrafe verurteilt, weil er die Todesfälle von Falun-Dafa-Praktizierenden in der Gehirnwäsche-Einrichtung Xinjin in der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan aufgedeckt hatte. Er wurde während seiner Haft zwischen 2012 und 2015 brutal gefoltert. Es folgt ein Bericht über die Folter, die er im Gefängnis ertragen musste.

Liu Yongsheng

Der 57-jährige Liu hat die Abteilung Luftverkehr an der Universität für Luft- und Raumfahrttechnik Nanjing im Hauptfach Flugzeugdesign absolviert. Er arbeitete als Sicherheitsingenieur bei der Gesellschaft für Luftfahrtindustrie Chinas im Institut für Flugzeugbau und -forschung Chengdu in der Provinz Sichuan. Nachdem die Verfolgung von Falun Dafa im Juli 1999 begann, wurde Liu verhaftet, in ein Arbeitslager geschickt und verschiedenen Formen der Folter ausgesetzt wie Schlafentzug und Elektroschocks. Er wurde gefesselt und hohen Temperaturen ausgesetzt.

Folter-Nachstellung: Mit Elektrostäben geschockt
Verurteilt wegen Aufdeckung der Verfolgung in Gehirnwäsche-Einrichtung

Mindestens sieben Praktizierende wurden seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa in der Gehirnwäsche-Einrichtung Xinjin zu Tode gefoltert. Die Rentnerin Xie Deqing starb innerhalb eines Monats, nachdem sie am 29. April 2014 in die Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht worden war. Die Oberschwester Wang Mingrong starb am 7. September 2011 innerhalb von zehn Tagen nach ihrer Aufnahme in die Gehirnwäsche-Einrichtung.

Am 12. Juli 2012 hatte Liu zwei Handzettel in der Nähe eines Tores der Gehirnwäsche-Einrichtung Xinjin aufgehängt. Sie deckten zwei Todesfälle von Falun-Dafa- Praktizierenden in der Gehirnwäsche-Einrichtung auf. Nachdem Beamte der Polizeiwache Huaqiao einen Tipp erhalten hatten, verhafteten sie Liu.

Er wurde am nächsten Tag in die Strafanstalt Xinjin gebracht und am 9. Mai 2013 heimlich zu drei Jahren Haft verurteilt. Er legte Berufung ein, aber das Urteil wurde am 30. September bestätigt. Das Gericht Xinjin ordnete am 15. Oktober an, ihn in ein Gefängnis zu überführen. Zu diesem Zeitpunkt war Liu bereits seit einem Jahr, drei Monaten und neun Tagen in der Untersuchungshaftanstalt Xinjin eingesperrt. Er wurde am 23. Oktober 2013 in das Gefängnis Wumaping gebracht.

Im Gefängnis gefoltert

Lange Zeit auf dem kalten Boden sitzen

Mit der Aufnahme in das Gefängnis musste Liu die Gefangenenuniform tragen, eine Blutprobe abgeben, seinen Kopf rasieren und ein Foto machen lassen.

Tage später versuchten einige Insassen, angestiftet von den Wärtern, Liu zu zwingen, eine Garantieerklärung zu schreiben; darin sollte er versprechen, seinen Glauben aufzugeben. Als er sich weigerte, zwangen ihn die Insassen, vom Aufstehen um sechs Uhr morgens bis zehn Uhr abends auf dem kalten Boden zu sitzen, auch wenn der Boden nass war.

Das Gefängnis Wumaping wurde am 3. Dezember 2013 in die Stadt Leshan verlegt. Man schloss es mit dem Gefängnis Shawan zum neuen Gefängnis Jiazhou zusammen, das danach zum Hauptgefängnis der Provinz für männliche Falun-Dafa-Praktizierende wurde.

Im Gefängnis Jiazhou wurden Liu und viele andere Praktizierende wie Liu Yongsheng, Yang Xiaoping, Wang Yizheng, Deng Qixing, Zhao Benyong und Ye Jianguo, trotz des kalten Wetters gezwungen, jeden Tag still zu sitzen oder zu stehen. Das Gesäß vieler Praktizierender eiterte danach.

Geschlagen, weil er Garantieerklärungen verweigerte

Liu weigerte sich, eine Garantieerklärung zu schreiben, in der er versprach, seinem Glauben abzuschwören, und wurde deshalb von einem Insassen zweimal auf die rechte Wange geschlagen. Er stand auf und schrie, dass er geschlagen werde. Der Insasse hörte dann damit auf, aber die Schläge führten bei Liu zu Schmerzen beim Essen.

Winterkleidung tragen nicht erlaubt

Das Wetter war im November 2013 sehr kalt. Der Wärter Gong Jinfu befahl einem Insassen, Liu die warme Kleidung auszuziehen. Da Liu jeden Tag auf dem kalten Boden sitzen musste und das Gefängnis Wumaping auf einem Hügel lag, wo ein eisiger Wind blies, zitterte Liu vor Kälte.

Im Januar 2014 zwangen die Insassen des Gefängnisses Jiazhou Falun-Dafa-Praktizierende, ihre Kleidung auszuziehen. Sie durften nur zwei oder drei dünne Schichten Kleidung tragen und mussten bei Wind und Wetter vor der Tür stehen. Der kalte Wind verursachte Schmerzen in Lius unterem Rücken, so dass er sich nach dem langen Stehen nicht mehr bücken konnte.

Stehen trotz Schwindel

Die Wärter des Gefängnisses Jiazhou verlangten im Januar 2014 von den Praktizierenden, jeden Tag von sechs Uhr morgens bis zehn Uhr abends auf eine hohe Mauer zu blicken.

Aufgrund des langdauernden Stehens und des Wetterwechsels hatte Liu eines Tages Magenbeschwerden und wurde plötzlich ohnmächtig. Nachdem er sein Bewusstsein wiedererlangt hatte, sagten ihm einige Insassen, dass er blass aussehe. Liu fiel ein weiteres Mal in Ohnmacht. Aber nachdem er zu sich gekommen war, musste er weiter stillstehen.

Die Insassen wiesen Liu darauf hin, dass seine Schultern verschoben seien, wobei durch das lange Stehen eine Schulter höher stand als die andere. Die Schultern eines anderen Praktizierenden waren aufgrund derselben Folter ebenfalls verschoben.

Langdauernder Schlafentzug

Da Liu sich weigerte, die Garantieerklärung zu schreiben, durfte er vom 10. Januar bis zum 29. Februar 2014 täglich nur zwei Stunden – von zehn Uhr abends bis Mitternacht – schlafen. Einmal durfte er sogar nur weniger als zwei Stunden schlafen. Er musste mehr als 20 Stunden am Tag stillstehen und wurde von zwei Insassen überwacht. Wenn er schläfrig wurde, folterten ihn die Insassen, bis er aufwachte.

Als Liu einmal schläfrig wurde, schüttete ihm ein Häftling kaltes Wasser in den Nacken. Die Häftlinge folterten ihn 17 Tage lang.

Aufgrund des langdauernden Schlafentzuges wurde Liu geistig unklar und er fiel fast in Ohnmacht. Zwei Insassen stützten dann seinen Körper und zwangen ihn, weiter zu stehen. Trotz seiner körperlichen Schwäche schockten ihn die Wärter noch mit Elektrostäben.

Mit Elektrostäben geschockt

Der Wärter Shao Ling schockte Lius Hand am 10. Juli 2014 und drohte, seine Haftzeit zu verlängern. Der Gefängnisdirektor mit Namen Tang Xiande schlug ihn auch zweimal und meinte, er solle eine sogenannte Selbstreflexion machen. Selbstreflexion bedeutete, dass Liu eine Gefängnisuniform mit der Aufschrift „Selbstreflexion“ tragen musste.

Vom 10. bis 19. Juli 2014 musste Liu jeden Tag vorschriftsmäßig stehen. Wenn er nicht richtig stand, wurde er getreten, musste in der heißen Sonne stehen oder bis 11 Uhr abends ausharren. Er stand ununterbrochen täglich um fünf Uhr morgens auf. Die Insassen kürzten seine Essensrationen und erlaubten ihm nicht zu duschen. Er musste Zwangsarbeit leisten und wurde mit Elektroschocks bedroht, wenn er sich weigerte.

Folter-Nachstellung: Mit Elektrostäben geschockt

Zwangsarbeit

Liu wurde am 28. März 2014 in das ‚streng kontrollierte Team‘ versetzt. In den nächsten zehn Tagen musste er tagsüber arbeiten und dann noch bis zehn Uhr abends stehen.

Abbildung: Zwangsarbeit im Gefängnis

Liu sollte elektrische Spulen herstellen. Egal wie fleißig er arbeitete, er konnte die hohe Arbeitsnorm nie schaffen und musste jeden Tag „Selbstreflexion“ betreiben, indem er bis zehn Uhr abends stand. Die „Selbstreflexion“ dauerte fast acht Monate.

Nach einiger Zeit kam Liu in eine andere Gruppe, getrennt von den anderen Praktizierenden. Da er sich körperlich und geistig nicht erholen konnte, konnte er sein Arbeitspensum immer noch nicht jeden Tag schaffen Ein Wärter sagte dann zu ihm, er solle doch besser jeden Tag nach der Arbeit „Selbstreflexion“ machen. Dies dauerte mehr als einen Monat, bevor er wieder zur ursprünglichen Arbeitsgruppe zurückversetzt wurde.

Am 14. Dezember 2014, neun Monate nachdem sie den Praktizierenden gezwungen hatten, jeden Tag nach der Arbeit Selbstreflexion zu betreiben, fragte er den Wärter Zhou Nianping nach der übermäßigen Arbeitsnorm. Zhou schlug ihn, wodurch sein Mund blutete. Liu sagte dann laut zu Zhou, dass er Falun-Dafa-Praktizierende nicht verfolgen solle. Zhou wies daraufhin den Insassen Hu Shigang an, Liu bis zum Ende des Arbeitstages mit dem Gesicht zur Wand in der Werkstatt stehen zu lassen.

In dieser Nacht trat Liu in den Hungerstreik, um gegen Zhous Angriff zu protestieren. Der Wärter Du Kun befahl mehreren Insassen, ihn mit Zwang zu ernähren. Dann trat Liu für drei Tage in einen weiteren Hungerstreik, während dessen der Wärter Qiu Peng erfolglos versuchte, ihn dazu zu bringen, Videos anzusehen, die Falun Dafa verleumdeten.

Ein typischer Arbeitstag dauerte mindestens 10,5 Stunden. Dienstag wurde als freier Tag bezeichnet, aber die Wärter ließen weiter alle Häftlinge an diesem Tag arbeiten und trugen dann auf den Stundenzetteln den Dienstag als ‚frei‘ ein. Die Insassen sollten die Stundenzettel unterschreiben, aber Liu weigerte sich. Die Wärter drohten ihm „strikte Kontrolle“ an, aber er weigerte sich immer noch, die Stundenzettel zu unterschreiben.

Wang Yijun, ein stellvertretender Ausbilder, versuchte am 14. Mai 2015, Liu zu einer „Selbstreflexion“ zu zwingen. Liu reagierte darauf mit einem dreitägigen Hungerstreik. Während seines Hungerstreiks versuchte Yang Xilin von der Bildungsabteilung des Gefängnisses, ihn dazu zu bringen, seine Stundenzettel zu unterschreiben, aber er weigerte sich immer noch.

Liu musste fast ein Jahr und drei Monate lang (vom 28. März 2014 bis zum 24. Juni 2015) Zwangsarbeit leisten. Durch diese Arbeit verschlechterte sich seine Sehkraft. Als seine Arbeitsgruppe ein neues Produkt herstellen sollte, konnte Liu, der damit nicht vertraut war, seine Norm nicht schaffen. Am 25. Juni 2015 forderte ein Wärter Liu auf, aufzustehen und eine „Selbstreflexion“ zu machen. Er weigerte sich. So wurde er in dieser Nacht zum ‚Team für das strenge Kontrollmanagement‘ gebracht, weil er sich weigerte, den Wärtern zu gehorchen.

Strenge Kontrolle durch das Management

Als Liu in das streng kontrollierte Team kam, wurde ihm gesagt, dass er allen Befehlen gehorchen müsse. Er musste die Uniform mit der Aufschrift „Strenge Kontrolle“ tragen und die Gefängnisregeln auswendiglernen. Die meiste Zeit verbrachte er damit, auf dem Boden zu sitzen, mit dem Gesicht zu einer Wand zu stehen oder der sengenden Sonne ausgesetzt zu sein. Oft wurde ihm der Schlaf entzogen und er hatte nur wenige Sekunden Zeit, um seine Mahlzeiten einzunehmen. Er durfte nicht mit anderen Praktizierenden sprechen oder die Falun-Dafa-Übungen machen. Diese strenge Kontrolle durch das Management dauerte vom 25. Juni bis zum 12. Juli 2015, dem Tag seiner Entlassung.

Als Lius Familie kam, um ihn abzuholen, sahen sie, dass sein Gesicht, seine Arme und seine Beine gebräunt waren, weil er der heißen Sonne ausgesetzt gewesen war. Sie weinten, als sie sahen, wie abgemagert er war und dass seine Haare grau geworden waren.

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