Ehepaar in der Provinz Liaoning im Geheimen verhaftet und verurteilt

(Minghui.org) Ein Ehepaar im Kreis Kangping in der Provinz Liaoning wurde kürzlich zu Gefängnis verurteilt, weil es Falun Dafa praktiziert.

Ein Gericht verurteilte Yang Guohong zu drei Jahren und zwei Monaten und einer Geldstrafe von 20.000 (ca. 2.720 Euro) Yuan. Seine Frau Bai Guifu wurde zu einem Jahr und vier Monaten und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.360 Euro) verurteilt. Aufgrund der strengen Informationszensur sind Einzelheiten über ihre Verhaftung und Verurteilung nicht bekannt.

Mehr als zwei Jahrzehnte der Verfolgung

Das Ehepaar, beide 63 Jahre alt, begann 1996, Falun Dafa zu praktizieren. Bai verdankt Falun Dafa die Heilung ihrer Brustvergrößerung, ihres Nierenleidens, ihrer Hüftarthritis und ihrer Nervenschmerzen. Erstaunt über ihre Veränderungen begann auch ihr Mann, Falun Dafa zu praktizieren, woraufhin sein Nierenstein verschwand.

Weil das Ehepaar nach Beginn der Verfolgung an Falun Dafa festhielt, wurden die beiden wiederholt festgenommen und inhaftiert. Ihre Tochter wuchs in Angst auf. Bais Vater starb infolge der psychischen Belastung durch die anhaltende Verfolgung.

Yang reiste am 10. September 1999 nach Peking, um das Recht auf das Praktizieren von Falun Dafa einzufordern, wurde jedoch verhaftet und nach Kangping zurückgebracht. Bai Guozheng, der politische Direktor der Kreispolizeibehörde von Kangping, konfiszierte die 1.290 Yuan (ca. 175 Euro) in bar, die Yang bei sich hatte. Bai sagte zu ihm: „Wir sind beide aus Kangping. Es ist besser, wenn ich das Geld für dich aufbewahre als andere. Ich werde es dir zurückgeben, sobald du nach Hause kommst.“

Als Yang nach wochenlanger Haft entlassen werden sollte, weigerte sich Bai, ihm das Geld zurückzugeben und behauptete, er habe es bei der Polizei abgegeben und diese habe es verwendet. Bai verlangte dann von Yang weitere 1.000 Yuan als Kaution, sonst würde er ihn nicht freilassen.

Da Bai Guifu ebenfalls inhaftiert war, suchte ihre zwölfjährige Tochter Verwandte auf und lieh sich die 1.000 Yuan bei ihnen, um die Freilassung ihres Vaters zu erreichen. Die Polizei behauptete zwar, dass sie das Geld ein Jahr später zurückgeben werde, tat es aber nie.

Bai wurde am 25. Oktober 1999 erneut verhaftet. Yan Xueyi und Wang Hongjun von der Kreispolizeibehörde Kangping verhörten sie. Sie legten ihr Handschellen an und versetzten ihr mit Elektrostäben einen Schlag. Da sie sich weigerte, ihre Fragen zu beantworten, drohten sie damit, ihren Mann in der Haftanstalt zu foltern. Bai wurde über zehn Tage lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten und bei ihrer Freilassung um ebenfalls um 1.000 Yuan erpresst.

Ding Chunmin, der ehemalige Leiter der Polizeidienststelle Shengli, führte am 27. Dezember 1999 eine Gruppe von Beamten in die Wohnung des Paares. Sie durchsuchten die Wohnung ohne Durchsuchungsbefehl. Die Polizisten stießen Yang in das Polizeiauto, ohne ihm zu erlauben, die Tür zu seiner Wohnung zu verschließen. Sie erpressten 500 Yuan (ca. 68 Euro) von seiner Familie und ließen ihn zwei Tage später wieder frei.

Am 5. Januar 2001 wurde das Paar erneut verhaftet, als es einen Verwandten besuchte. Die Polizisten täuschten sie, indem sie sagten, sie würden sie gehen lassen, nachdem sie einige Fragen beantwortet hätten. Doch anstatt das Ehepaar zum Verhör auf die Polizeiwache zu bringen, fuhren die Polizisten direkt zu ihnen nach Hause und durchsuchten ihre Wohnung. Danach wurden die beiden auf die Polizeiwache gebracht und später in das Kreisgefängnis von Kangping überstellt. Die Polizei nahm auch die Schlüssel an sich und durchsuchte die Wohnung erneut, als niemand anwesend war.

Die Schule ihrer Tochter war weit entfernt, und das Ehepaar war immer mit dem Motorrad gefahren, um sie nach der Schule abzuholen. Da sie sie an diesem Tag nicht abholen konnten, ging das Mädchen allein nach Hause und weinte. Nachdem es dunkel geworden war, war sie müde und hungrig. Sie schlief in der Nähe eines Gebäudes ein. Glücklicherweise sah ein Kollege des Paares das Mädchen und brachte es nach Hause.

Der politische Direktor der Polizei, Li Mi, wies die Polizisten an, Bai am 8. Januar 2001 gegen 19:00 Uhr aus der Haftanstalt zur Polizeiwache Zhennan zu bringen. Sobald Bai den Raum betrat, zeigte Gao Zhongfeng, der Polizeichef, auf den Elektrostab auf dem Tisch und sagte zu ihr: „Der ist für dich vorbereitet.“ Dann wies er einen Beamten an, ihr Handschellen anzulegen und sie zu fesseln.

Gao schrie Bai an: „Ich habe einen Abschluss von der Polizeischule. Alles, was ich weiß, ist, wie man Leute schlägt.“ Dann begann er, sie zu ohrfeigen und zu treten. Er versetzte ihr mit dem Elektrostab Schläge ins Gesicht und in den Nacken und schlug ihr mit dem Stab auf den Rücken.

Als Gao von den Schlägen müde wurde, ging er in den Bereitschaftsraum, um ein Nickerchen zu halten. Fünf Beamte schlugen Bai weiter und versetzten ihr Elektroschocks mit Schlagstöcken. Li Mi beschimpfte sie nebenbei auch noch.

Bai fragte die Beamten: „Wie können Sie als Regierungsbeamte so etwas tun?“

Li fluchte und schlug auf den Tisch: Wie? Was kannst du mir schon antun?“

Die Polizei hörte erst um Mitternacht auf, Bai zu foltern.

Während Yang drei Wochen später freigelassen wurde, wurde Bai am 27. Februar 2001 zu einer dreijährigen Haftstrafe im Longshan-Zwangsarbeitslager verurteilt. Die lange Haftzeit war für ihre betagten Eltern ein schwerer Schlag. Unter dem enormen Druck erkrankte ihr Vater und verstarb bald darauf.

Am 15. August 2003 wurde Yang erneut verhaftet, nachdem ihn ein Dorfbewohner angezeigt hatte, weil er mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Auch seine Wohnung wurde wieder durchsucht. Die Polizei beschimpfte ihn während des Verhörs.

Nachdem die Polizei seinen Fall der Staatsanwaltschaft vorgelegt hatte, sagte Staatsanwalt Zhao Xiaofeng zu Yang: „Wenn du ein Video machen lässt, in dem du dich von Falun Dafa lossagst, werden wir dich freilassen.“ Yang weigerte sich, seinen Glauben zu verraten, und wurde zu drei Jahren Haft im Benxi-Gefängnis verurteilt.