Provinz Sichuan: 16 Falun-Dafa-Praktizierende weiter in Haft

(Minghui.org) Ende 2022 befanden sich 16 Praktizierende in der Stadt Luzhou in der Provinz Sichuan noch immer in Haft, weil sie sich weigerten, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben.

Eine der Praktizierenden war zu neun Jahren Haft und einer Geldstrafe von 50.000 Yuan (rund 6.800 Euro) verurteilt worden. Drei Praktizierende waren über 70 Jahre alt, die älteste 83. Die Hälfte der Praktizierenden war aufgrund der seit 1999 andauernden Verfolgung schon früher ein- oder zweimal verurteilt worden.

Es folgt ein kleiner Überblick über das Leid der 16 Praktizierenden.

83-Jährige zu zwei Jahren Haft verurteilt

Die 83-jährige Zhao Zhaoquan ist eine pensionierte Lehrerin. Zwischen 1999 und 2005 wurde sie viermal festgenommen. Zweimal wurde sie in einer Gehirnwäsche-Einrichtung eingesperrt. Während sie zwei Jahre im Zwangsarbeitslager verbüßte, wurde sie gefoltert. Die Beamten erpressten Geld von ihr und setzten ihre Rente aus.

Die erste Inhaftierung erfolgte 2016. Nach zwei geheim gehaltenen Anhörungen wurde Zhao zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Am 10. November 2021 holten Justizbeamte des Bezirksgerichts Jiangyang die Praktizierende ab. Sie gaben vor, sie zu einer ärztlichen Untersuchung bringen zu wollen. Später schrieb Zhao ihrer Familie in einem Brief, dass sie noch am Tag der Festnahme in die Haftanstalt des Kreises Hejiang gebracht worden war. Das Gericht verurteilte sie zu zwei Jahren Gefängnis, ohne ihre Familie zu informieren. Derzeit befindet sich Zhao in der Haftanstalt Luzhou. Ihr gesundheitlicher Zustand hat sich verschlechtert, sodass sie bei der Bewältigung ihres Gefängnisalltags auf die Hilfe anderer angewiesen ist.

Zwei über 70-Jährige zum dritten Mal verurteilt

Am 18. Dezember 2018 wurde die damals 76-jährige Gao Xianying vom Bezirksgericht Heijiang zu sieben Jahren Haft und einer Geldstrafe von 7.000 Yuan (rund 950 Euro) verurteilt. Ihre Berufung wurde am 29. Juli 2019 vom Mittleren Gericht Luzhou zurückgewiesen. Am 16. Oktober 2019 brachten Beamte die Praktizierende ins Frauengefängnis Longquan in der Stadt Chengdu. Es war die dritte Haftstrafe, die gegen Gao wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhängt worden war.

Auch Zhao Wenxiu wurde zum dritten Mal seit Beginn der Verfolgung verurteilt. Nachdem sie eine Zeit spurlos verschwunden war, erfuhr ihre Familie, dass das Kreisgericht Lu sie zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt hatte. Am 7. Mai 2019 kam die damals 77-Jährige ins Frauengefängnis von Chengdu.

Dreimal zu insgesamt elf Jahren Haft verurteilt

Die 54-Jährige Zhang Lihui wurde 2009 zu drei Jahren Haft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktizierte. 2017 verhängte ein Richter eine weitere Freiheitsstrafe von vier Jahren gegen sie.

Die letzte Verurteilung erfolgte am 7. November 2021, weil Zhang auf einem Markt Falun-Dafa-Flyer verteilt hatte. Am 13. Juli 2021 fand ihre Anhörung vor dem Kreisgericht Lu statt. Am 27. Oktober verhängte der Richter gegen sie vier Jahren Haft und eine Geldstrafe von 8.000 Yuan (rund 1.100 Euro).

Vier Praktizierende nach 14-monatiger Haft zu Freiheitsstrafen verurteilt

Am 16. August 2020 wurden vier Praktizierende aus Luzhou auf einem Bauernmarkt festgenommen. Am 2. April 2021 fand ihre Anhörung vor dem Kreisgericht Hejiang statt. Am 8. Oktober 2021 sprach der Richter sein Urteil.

Dai Qunying (w): drei Jahre und acht Monate Haft sowie eine Geldstrafe von 7.000 Yuan (rund 938 Euro);Liu Kaisheng (m): dreieinhalb Jahre und 6.000 Yuan (rund 804 Euro);Jian Hongmei (w): drei Jahre und vier Monate und 5.000 Yuan (rund 670 Euro);Li Shifang (w) zwei Jahre und zehn Monate und 3.000 Yuan (rund 402 Euro).

Die Berufung der vier Praktizierenden wurde vom Mittleren Gericht Luzhou zurückgewiesen. Am 15. Juni 2022 veranlassten die Behörden die Verlegung von Dai und Li ins Frauengefängnis Longquanyi in der Stadt Chengdu. Der Ort, an dem die anderen beiden Praktizierenden festgehalten werden, ist nicht bekannt.

Vier Praktizierende zu drei bis neun Jahren Haft verurteilt

Am 2. August 2019 wurde Gou Zhengqiong verhaftet. Am 21. August wurden drei weitere Praktizierende von der Staatssicherheit des Kreises Lu festgenommen. Bei ihnen handelte es sich um Deng Wangying, Lei Huanying und Luo Taihui.

Nach einer Anhörung vor dem Kreisgericht Lu wurden die vier Frauen verurteilt:

Deng Wangying: neun Jahre Haft und einer Geldstrafe von 50.000 Yuan (rund 6.800 Euro)Lei Huanying: fünf Jahre und 20.000 Yuan (rund 2.700 Euro)Luo Taihui: dreieinhalb Jahre und 10.000 Yuan (rund 1.350 Euro)Gou Zhengqiong: drei Jahre und 5.000 Yuan (rund 670 Euro).

Guo wurde nach Ablauf ihrer Haftstrafe freigelassen.

Zwei Praktizierende wegen Teilnahme an einer Versammlung zu vier Jahren verurteilt

Wang Xianshu (m) und Yi Qunren (w) aus der Gemeinde Qifeng wurden am 30. April 2020 festgenommen, weil sie mit einigen anderen Praktizierenden an einer Versammlung teilgenommen hatten. Am 1. September fand eine Anhörung vor dem Kreisgericht Lu statt. Am 21. Dezember verurteilte der Richter die beiden zu je vier Jahren Haft und 10.000 Yuan Geldstrafe.

Am 28. Dezember 2020 legten die zwei Praktizierenden Berufung ein. Das Mittlere Gericht des Kreises Lu forderte ihre Anwälte auf, die Anträge nebst Begründung schriftlich einzureichen. Der zuständige Richter ließ erkennen, dass er den Fall ohne mündliche Anhörung entscheiden wollte. Am 11. Mai 2021 kündigte der Richter an, die erstinstanzlichen Urteile aufrechtzuerhalten. Wang befindet sich derzeit im Gefängnis Jiazhou in der Stadt Leshan, Yi im Frauengefängnis Longquan.

Schon früher waren die beiden Praktizierenden inhaftiert worden. Am 5. Juli 2017 verhängte das Gericht Zhaotong, Provinz Yunnan gegen Wang drei Jahre Haft. Am 4. November 2014 war Yi nach einer Anhörung vom Kreisgericht Lu zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Grundschullehrer entlassen und für viereinhalb Jahre inhaftiert

Xia Chenggui war Lehrer an der Grundschule Panlong, Gemeinde Jiuzhi. Im Jahr 2015 reichte er eine Anzeige gegen den ehemaligen Staatschef Jiang Zemin ein, weil er die Verfolgung eingeleitet und ihm damit Leid zugefügt hatte. Aus Rache sorgten die Behörden dafür, dass Xia seine Arbeit verlor. Sie schikanierten ihn auch, indem sie seine Wohnung durchsuchten. Um weiterer Verfolgung zu entgegen, tauchte Xia unter und wurde obdachlos. Als er im März 2018 nach Hause kam, um seinem Sohn Nachhilfe zu geben, wurde er festgenommen. Zu dieser Zeit war er bereits krank. 15 Tage befand sich Xia bei der Polizei im Gewahrsam. An der Schwelle seines Todes ließ man ihn wieder frei.

Nach einer Anhörung verurteilte das Kreisgericht Heijiang den Praktizierenden im August 2019 zu viereinhalb Jahren Haft, die er im Gefängnis Jiazhou in der Stadt Leshan verbüßen muss.

Zwei Praktizierende erneut vor Gericht

Die 58-jährige Yang Taiying arbeitete früher im Amt für Landwirtschaftsmaschinen. Die Polizei vermutete, dass sie Falun-Dafa-Flyer verteilt hatte, und nahm sie am 5. März 2022 fest. Yang wurde in die Haftanstalt Luzhou gebracht. Am 6. Juni erhob die Staatsanwaltschaft Anklage. Am 4. und 26. August fanden zwei Anhörungen vor dem Bezirksgericht Naxi statt. Bislang liegt noch kein Urteil vor.

Im Zeitraum Februar 2001 bis Oktober 2004 war Yang zweimal für insgesamt dreieinhalb Jahre in einem Zwangsarbeitslager inhaftiert worden. Im Mai 2014 verurteilte das Bezirksgericht Jiangyang die Praktizierende zu weiteren viereinhalb Jahren Haft. Sie legte Berufung ein, die im November vom Mittleren Gericht Luzhou zurückgewiesen wurde.

Die 49-jährige Zhao Yongxiu war früher Inhaberin eines Geschäfts in Luzhou. 2019 wurde sie zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Später reichte sie eine Beschwerde gegen die Polizisten ein. Als Vergeltung wurde sie im August 2021 erneut festgenommen. Am 15. August 2022 fand ihre Anhörung vor Gericht statt. Ein Urteil lag zum Zeitpunkt der Berichterstattung noch nicht vor.

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