Ehemaliger Finanzbeamter wegen seines Glaubens zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt

(Minghui.org) Wenige Tage vor dem chinesischen Neujahrsfest am 22. Januar 2023 wurde ein 61-jähriger Mann wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu eineinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 700 Euro) verurteilt. Er hat Berufung gegen das Urteil eingelegt.

Cheng Quanlong lebt in der Stadt Guangshui in der Provinz Hubei. Er wurde im Juli 2022 verhaftet. Jemand hatte ihn angezeigt, weil er mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Polizei durchsuchte seine beiden Wohnungen und beschlagnahmte seine acht Falun-Dafa-Bücher. Am 24. Juli wurde er unter Hausarrest gestellt. Die Staatsanwaltschaft der Stadt Guangshui erhob am 15. September 2022 Anklage wegen „Untergrabung der Strafverfolgung durch eine Sekte“ – einem üblichen Vorwand, mit dem Falun-Dafa-Praktizierende angeklagt werden. Der Fall wurde an das Gericht der Stadt Guangshui weitergegeben, das ihn Mitte Januar 2023 verurteilte.

Frühere Verfolgung

Früher litt Chen an zahlreichen Krankheiten, darunter Migräne, Tuberkulose, Darmentzündung und Rheuma. Außerdem war er der Spielsucht verfallen. 1995 lernte er Falun Dafa kennen. Zwei Monate später verschwanden nicht nur all seine Beschwerden, er hörte auch mit dem Glücksspiel auf. In seine Familie, die zu zerbrechen drohte, kehrte wieder Harmonie ein.

Mit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 änderte sich alles grundlegend. Wegen seines Glaubens wurde Chen wie andere Praktizierende mehrfach zur Zielscheibe der Behörden. Am 10. September 2003 wurde er bei der Arbeit festgenommen, in ein Polizeifahrzeug gezerrt und zur örtlichen Polizeiwache gebracht. Als die Polizisten Chens Wohnung durchsuchten, fiel seine betagte Mutter vor Angst in Ohnmacht. Die Beamten fanden jedoch in seiner Wohnung nicht vermutet Falun-Dafa-Materialien. Nachdem die Polizei 3.000 Yuan (rund 400 Euro) von Chens Arbeitgeber erpresst hatten, ließ man ihn um 22:00 Uhr wieder frei.

Am 30. Juli 2006 wurde Chen an einer Tankstelle verhaftet. Sein Vorgesetzter hatte ihn dazu verleitet, dort hinzugehen. Vier Polizisten brachten den Praktizierenden in die Gehirnwäsche-Einrichtung Tangxunhu in Wuhan, der Hauptstad der Provinz Hubei. Als er unter hohem Blutdruck litt, wurde er wieder freigelassen. Da er sich jedoch weigerte, Falun Dafa aufzugeben, sorgte das örtliche Büro 610 für seine Entlassung. So verlor Chen seine leitende Position in der Finanzbehörde.

Im September 2008 wurde Chen in einem Friseursalon beobachtet, wie er mit den Leuten über Falun Dafa sprach. Abermals kam es zu einer Anzeige, die eine Verhaftung nach sich zog. Am Nachmittag war Chen jedoch wieder auf freiem Fuß.

Am 30. März 2014 verteilte er gemeinsam mit seiner Frau Li Sheng Informationsmaterialien über Falun Dafa, woraufhin eine erneute Festnahme erfolgte. Am 18. August 2015 verurteilte das Gericht Guangshui Chen zu drei Jahren Haft. Am 27. Juni 2016 brachten Beamte ihn ins Gefängnis Fanjiatai im Kreis Shayang.

Das Gefängnis Fanjiatai ist das Hauptgefängnis der Provinz Hubei, in dem Falun-Dafa-Praktizierende inhaftiert sind. Sofort nach ihrer Ankunft werden sie gezwungen, etwa einen Meter von der Wand entfernt zu stehen und sich nach vorne zu beugen, sodass ihr Kopf an der Wand lehnt. Weder dürfen sie miteinander sprechen noch sich anschauen. Auch Familienbesuche waren tabu. Viele Praktizierende entwickelten aufgrund der langen Haft, der Isolation und des Redeverbots Sprachstörungen wie Stottern. Zudem wurden sie ständig verprügelt, am Schlafen gehindert und ausgehungert. Einige wurden auf die Tigerbank gefesselt oder gezwungen, Urin zu trinken.


„Tigerbank“ (2004). Gemälde aus der internationalen Kunstausstellung „Die Kunst von Wahrhaftigkeit Barmherzigkeit Nachsicht“

Als Chen am 29. April 2019 freigelassen wurde, hatte er sowohl seine Arbeit als auch seine Pensionsbezüge verloren. Um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, nahm er Aushilfsarbeiten an.

Früherer Bericht:

Ehemaliger Mitarbeiter des Finanzamts erneut wegen seines Glaubens vor Gericht