Nach zwölf Jahren Haft: Ehemaliger Manager einer Immobilienfirma erneut wegen seines Glaubens angeklagt

(Minghui.org) Ein Pekinger, der zwölf Jahre lang inhaftiert war, weil er Falun Dafa praktiziert, wird nun erneut wegen seines Glaubens verfolgt.

Pang You und sein Sohn

Jüngster Leidensweg

Pang You, etwa 60 Jahre alt, wurde am 2. Mai 2022 verhaftet. Ein Unbekannter hatte ihn zwei Tage zuvor, am 30. April, wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt. Die Polizei beschlagnahmte seine Falun-Dafa-Bücher, Handys und seinen Media-Player. Da Pang die für die Inhaftierung erforderliche körperliche Untersuchung nicht bestand, wurde er am 3. Mai gegen Kaution freigelassen.

Am 28. Juli verhaftete die Polizei ihn erneut und sperrte ihn in die Haftanstalt des Bezirks Changping. Anfang September erhielt seine Familie einen Anruf von der Haftanstalt, in dem mitgeteilt wurde, dass Pang ins Krankenhaus eingeliefert worden sei, da seine Füße aufgrund von Diabetes geschwollen und vereitert seien.

Pangs Anwalt erhielt am 7. November die Information, dass die Polizei den Fall an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Changping weitergeleitet habe. Anfang Januar 2023 kam es zur Anklage. Pang muss sich vor dem Bezirksgericht Changping verantworten. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts befindet er sich immer noch im Polizeikrankenhaus.

Frühere Verfolgung

Pang, ein ehemaliger Leiter des Stadtplanungsamtes und Manager einer Immobiliengesellschaft, wurde in den vergangenen zwei Jahrzehnten wiederholt inhaftiert, weil er Falun Dafa praktiziert. Zweimal wurde er zu jahrelanger Haft verurteilt – insgesamt zu zwölf Jahren.

Verhaftet, weil er für Falun Dafa appellierte

Im Oktober 1999, drei Monate nach Beginn der Verfolgung, ging Pang zum staatlichen Petitionsbüro, setzte sich für Falun Dafa ein und wurde verhaftet. Danach wurde er vier Tage lang im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Chaoyang festgehalten und sein Arbeitgeber kündigte ihm.

Weitere Inhaftierungen erfolgten im Dezember 1999 und im März 2000. Jedes Mal hielt man ihn über 20 Tage lang im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Chaoyang fest.

Weil Pang am 25. Juni 2000 auf dem Platz des Himmlischen Friedens ein Transparent zeigte, wurde er von Polizisten geschlagen und erlitt dabei schwere Kopfverletzungen. Später brachte man ihn in das Shijingshan-Stadion, wo er zwei Tage lang nichts zu essen bekam und wo er verhört und erneut geschlagen wurde. Die Polizisten schlugen ihn auch auf der Polizeiwache weiter, wo man ihn anschließend hinbrachte. Als er von den Schlägen ohnmächtig wurde, übergossen sie ihn mit kochendem Wasser.

Später brachte man Pang in das Untersuchungsgefängnis in Qiaozhuang im Bezirk Tongzhou. Dort schlugen ihm Polizisten 20-mal mit einem Lederschuh ins Gesicht. Während des Verhörs trampelten sie auf ihm herum. Als er sich weigerte, Fragen zu beantworten, legten ihm acht Beamte Handschellen an und schockten ihn mit acht Elektrostäben. 

Um gegen die Verfolgung zu protestieren, trat Pang in Hungerstreik, woraufhin man ihn zwangsernährte. Die Wärter ließen die Ernährungssonde in seinem Magen und hielten ihn in Handschellen und Fußfesseln gefesselt.

Folternachstellung: Elektroschocks

Nach neun Tagen Hungerstreik wurde Pang zu seiner örtlichen Polizeiwache gebracht. Polizisten versuchten, ihn in die Haftanstalt zu bringen, aber er wurde nicht aufgenommen. Um einer weiteren Verfolgung durch die Polizei zu entgehen, war Pang gezwungen, von zu Hause wegzuziehen.

Zu acht Jahren Haft verurteilt

Am 27. September 2000 wurde Pang erneut verhaftet. Auf der Polizeiwache wurde er aufgrund der brutalen Schläge mehrmals ohnmächtig. Später verurteile das Gericht ihn zu acht Jahren Haft. Im November 2001 brachte man ihn in das Gefängnis Qianwei.

Wärter Liang Kai schockte Pang mit einem Elektrostab und zwang ihn, mit Handschellen und Fußfesseln Runden zu laufen. Die Häftlinge zogen an den Fesseln und schlugen seine Füße auf den Boden. Selbst als er schlief, nahmen sie ihm die Hand- und Fußfesseln nicht ab. Außerdem verbanden die Wärter die Hand- und Fußfesseln mit einer 46 cm langen Kette, sodass er seinen Körper nicht mehr vollständig strecken konnte.

Folterillustration: Hände und Füße sind aneinander gekettet

Im Jahr 2002 wurde das Gefängnis Qianwei mit dem Gefängnis Qianjin zusammengelegt. Um Pang zu zwingen, Falun Dafa abzuschwören, ließen die Wärter ihn über zehn Stunden täglich still auf einem 30 cm hohen Hocker sitzen. Die Häftlinge schlugen und beschimpften ihn, sobald er sich bewegte. Nachts durfte er nicht schlafen. Manchmal zogen die Wärter ihm eine Zwangsjacke an. Darin konnte er nur auf dem Boden liegen und sich überhaupt nicht bewegen.

Aus Protest gegen die Verfolgung trat Pang in Hungerstreik. Die Wärter führten neun Tage lang eine Zwangsernährung bei ihm durch, während sie ihn in Handschellen und Fußfesseln hielten.

Am 27. September 2008 wurde er entlassen.

Zu weiteren vier Jahren Haft verurteilt

Pangs nächste Verhaftung erfolgte am 3. August 2009, nachdem er mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Einen Monat lang wurde er im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Chaoyang festgehalten und Mitte September in die Haftanstalt Nr. 1 in Peking verlegt.

Das Bezirksgericht Chaoyang verurteilte ihn am 7. April 2010 zu vier Jahren Haft im Gefängnis Qianjin.

Drei weitere Festnahmen

Als Pang am 5. Dezember 2014 einen Freund im Kreis Yichuan, Provinz Shaanxi besuchte, wurde er verhaftet. Während seiner sechsmonatigen Haft im Untersuchungsgefängnis des Kreises Huanglong folterten die Wärter ihn auf der Tigerbank und verprügelten ihn brutal.

Tigerbank“ (2004): Gemälde aus der internationalen Kunstausstellung „Die Kunst von Wahrhaftigkeit Barmherzigkeit Nachsicht

Seine nächste Verhaftung erfolgte am 21. Januar 2016. Er wurde einen Monat lang im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Tongzhou festgehalten und am 21. Februar freigelassen.

Am 11. Oktober 2017 kam es zu einer weiteren Inhaftierung von 37 Tagen in der Haftanstalt des Bezirks Chaoyang.

Frühere Berichte:

Provinz Shaanxi: Gericht benutzt falsche Beweise für die Verurteilung (Foto)

Pekinger Bürger fordern die Freilassung eines Falun Gong-Praktizierenden (Fotos)

Ein Mann aus Peking in der Provinz Shaanxi verhaftet, weil er über Falun Gong sprach (Foto)

After Eight Years of Unjust Imprisonment, Mr. Pang You Is Again Wrongly Sentenced to a Further Four Years in Prison