68-Jährige zusammen mit Tochter und Schwiegersohn verurteilt – nun im Gefängnis gefoltert

(Minghui.org) Die 68-jährige Bao Guiqin, ihre Tochter und ihr Schwiegersohn leben in der Stadt Qiqihar, Provinz Heilongjiang. Sie wurden im Jahr 2021 alle drei wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu Gefängnisstrafen verurteilt. Bao Guiqin erhielt fünf Jahre, ihre Tochter Zhuang Ziyi und ihr Schwiegersohn Feng Hao jeweils zwei Jahre. Während sich die drei in Haft befanden, ertrank Baos Mann, der mit einer leichten Geisteskrankheit zu tun hatte, unter mysteriösen Umständen. Hier einige weitere Details.

Familie auseinandergerissen

Mehrere Beamte der Polizeiwache Hongbaoshi verhafteten Bao am 19. April 2020, als sie eine andere Dafa-Praktizierende besuchte. Nachdem Polizisten die Adresse ihrer Tochter Zhuang in ihrer Brieftasche gefunden hatten, brachen die Polizisten in deren Haus ein. Sie drückten ihren Mann Feng zu Boden und durchsuchten das Haus. Sie beschlagnahmten alle Gegenstände, die mit Falun Dafa zu tun hatten, sowie ihre MP3-Player, Computer, Drucker, anderes Büromaterial und 276.000 Yuan (ca. 39.192 Euro) in bar.

Zhuang und Feng wurden am nächsten Tag zum Verhör in die Polizeidienststelle des Bezirks Fularji gebracht. Feng wurde in der Cafeteria, in der es keine Überwachungskamera gab, an den Heizkörper gefesselt und verprügelt. Dabei lösten sich seine Zähne. Die Polizisten zogen ihm Schuhe und Socken aus und peitschten seine Füße mit einer Gürtelschnalle. Drei Tage später ließen sie das Ehepaar und Bao auf Kaution frei. Insgesamt 150.000 Yuan (ca. 21.300 Euro) mussten die drei an Kaution zahlen.

Die Polizisten verhafteten die drei Praktizierenden am 26. November 2020 erneut und hielten sie im Untersuchungsgefängnis der Stadt Qiqihar fest. Fengs Eltern und seine Schwester Feng Hui wurden am selben Tag verhaftet und ihre Wohnungen von Beamten der Polizeiwache Yanjiang durchsucht. Fengs Eltern kamen nach 15 Tagen Haft und einer Geldstrafe von jeweils 1.000 Yuan (ca. 142 Euro) frei. Seine Schwester wurde gezwungen, eine Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben, nachdem die Polizei gedroht hatte, ihrem Kind den Schulbesuch zu verweigern, wenn sie sich nicht daran halten würde. Zudem musste sie eine Kaution in Höhe von 1.000 Yuan hinterlegen.

Die Verhaftungen erfolgten kurz nach dem Amtsantritt von Xu Bin als Sekretär des Komitees für Politik und Recht im Bezirk Fularji. Das Komitee ist eine außergerichtliche Behörde, die mit der Überwachung der Verfolgung von Falun Dafa betraut ist. Auf Xus Anweisung verschärften die Mitarbeiter der Bezirksregierung, die Mitglieder des Wohnkomitees und die Polizei die Verhaftungen und Schikanen gegen die Praktizierenden vor Ort.

Die Inhaftierung der Familie brachte Baos Mann, der mit einer leichten Geisteskrankheit zu tun hatte, in eine schlimme Lage. Sein Zustand verschlechterte sich und keiner konnte sich um ihn kümmern. Sein Leichnam wurde am 1. September 2021 in einem Wassergraben am Straßenrand gefunden. Die genaue Ursache und der Zeitpunkt seines Todes sind nicht bekannt.

Bao, Zhuang und Feng wurden Ende September 2021 zu Haftstrafen verurteilt. 

Vor ihrer letzten Verurteilung war Bao schon einmal festgenommen, inhaftiert und wegen ihres Glaubens zu einer einjährigen Arbeitslagerstrafe verurteilt worden.

Bao im Gefängnis gefoltert

Bao wurde Ende 2021 in das Frauengefängnis von Heilongjiang gebracht. Nach einem Monat in der Ausbildungsabteilung brachte man sie in ihre Zelle in der 8. Abteilung. Gleich daraufhin warf die leitende Insassin Wang Shu einige von Baos persönlichen Gegenstände weg und zwang sie, trotz des bitterkalten Wetters auf dem Boden zu schlafen. Wang nahm das neue Bettzeug, das Bao erhalten hatte, weg und gab ihr stattdessen eine dünne, gebrauchte Decke.

Da Bao sich weigerte, Falun Dafa abzuschwören, schlugen die Insassen sie oft auf der Toilette, im Waschraum oder im Lager. Sie zwangen sie auch, lange Zeit auf einem kleinen Schemel zu sitzen. Manchmal entzogen sie ihr auch der Schlaf.

Später zwangen die Häftlinge Bao, den ganzen Tag still auf dem kleinen Schemel zu sitzen, wenn sie etwas zu langsam oder nicht gut machte. Sie durfte nur kurz auf die Toilette gehen. Beim Sitzen musste Bao ihren Körper gerade, die Beine zusammen und die Hände auf den Knien halten. Der Hocker war extrem niedrig und hatte eine unebene Oberfläche. Die Insassen beobachteten Bao genau und schlugen sie, sobald sie sich auch nur ein bisschen bewegte.

Die Insassin Wang Shumin, die eine lebenslange Haftstrafe verbüßte, wurde beauftragt, Bao zu überwachen und zu foltern. Sie schlug Bao oft so heftig, dass die anderen Häftlinge befürchteten, sie könnte sie töten.

Alle Häftlinge werden für die Misshandlung von Falun-Dafa-Praktizierenden belohnt, unter anderem mit Strafminderung, Telefon- und Briefprivilegien, Familienbesuchen und verschiedenen materiellen Belohnungen.

Eines Tages im März 2022 unterhielt sich Wang mit den Gefängnisbeamten und erfuhr, dass sie nicht wie versprochen eine Haftverkürzung erhalten hatte. Sie wurde wütend und ließ ihrer Wut an Bao freien Lauf, indem sie ihr von links und rechts ins Gesicht schlug.