80-Jährige inhaftiert – sie soll nun eine früher verhängte vierjährige Haftstrafe verbüßen

(Minghui.org) Am 11. Februar 2023 ging eine 80-Jährige hinaus, um Briefe wegzubringen, kehrte aber nicht nach Hause zurück. Nach Angaben ihrer Familie wurde die Rentnerin wegen ihres Glaubens an Falun Dafa ins Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang gebracht, wo sie nun eine früher verhängte vierjährige Haftstrafe verbüßen soll.

Lin Chunzi lebt in der Stadt Mudanjiang in der Provinz Heilongjiang. 2021 verurteilte ein Gericht die Praktizierende zu vier Jahren Gefängnis. Wegen ihres schlechten Zustands erfolgte jedoch keine Inhaftierung. Warum sie jetzt in Gewahrsam genommen wurde, ist ebenso unbekannt wie die konkrete Haftdauer.

Bereits am 10. Juni 2021 hatten Polizisten Lins Wohnung durchsucht. Sie beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher und drei Fotos von Li Hongzhi, dem Begründer von Falun Dafa.

Einen Tag später kamen sechs Polizisten, um Lin zu belästigen. Bei dieser Gelegenheit nahmen sie ihr ein weiteres Foto von Meister Li weg sowie Botschaften auf Banknoten im Wert von 2.000 Yuan (280 Euro).

Nach einem halben Tag Gewahrsam ließ die Polizei Lin wieder frei. Kurz darauf leiteten die Beamten die Akte an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Aimin weiter. Im Juli 2021 brachten Beamte Lin zur Staatsanwaltschaft, wo sie Unterlagen unterschreiben sollte. Die Praktizierende bat die Staatsanwälte eindringlich, sich nicht an der Verfolgung zu beteiligen. Es sei ein Befehl von oben, den sie zu befolgen hätten, entgegneten die Staatsanwälte.

Als die Polizisten versuchten, Lin in die Haftanstalt Mudanjiang zu bringen, verweigerte die Einrichtung ihre Aufnahme wegen extrem hohen Blutdrucks. Daher brachten die Beamten Lin wieder nach Hause.

Einige Monate später führten Polizisten Lin zum Bezirksgericht Aimin. Der Vorsitzende Richter Jiang Bingbing beauftragte einen Pflichtverteidiger und riet Lin zu einem Schuldbekenntnis. Diese wies jedoch den zugewiesenen Verteidiger zurück. Der Richter folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft und verurteilte die Praktizierende zu vier Jahren Haft. Wegen ihres schlechten Zustands durfte sie ihre Strafe jedoch außerhalb des Gefängnisses verbringen.

Lin bezieht Witwenrente von mehreren Hundert Yuan seit dem Tod ihres Mannes, einem ehemaligen Regierungsbeamten. Im Juli 2022 stellte sie entsetzt fest, dass die Zahlungen eingestellt worden waren, sodass sie in finanzielle Bedrängnis geriet.

Frühere Verfolgung

Früher litt Lin an vielerlei Krankheiten wie Herzbeschwerden, Magenleiden und Lebererkrankung. Nachdem sie im August 1997 begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, verschwanden im Folgemonat sämtliche Symptome. Aufgrund ihres standhaften Glaubens geriet sie im Rahmen der Verfolgung mehrfach ins Visier der Behörden und wurde wiederholt festgenommen und inhaftiert.

Nach einer Festnahme im September 2022 fesselten Beamte sie an einen Stuhl und legten ihr hinter ihrem Rücken Handschellen an. Ein Polizist packte sie bei den Haaren und spritzte ihr Senföl in die Nase. Dann zogen die Beamten ihr eine Plastiktüte über den Kopf. Kurz bevor Lin das Bewusstsein verlor, entfernten die Polizisten die Plastiktüte. Dann ging das Prozedere von vorne los. Nach mehreren Runden der Folter erlitt Lin einen Herzinfarkt.

Folter-Nachstellung: Polizisten fesseln ihr Opfer an einen Stuhl und ziehen ihm eine Plastiktüte über den Kopf, bis es bewusstlos wird Im März 2003, als es in Nordchina noch eisig kalt war, brachten die Gefängniswärter Lin in den Hof, wobei sie nur einen dünnen Pullover trug. Sie musste auf Befehl der Wärter barfuß auf dem Betonboden stehen. Häftlinge übergossen sie mit kaltem Wasser. Nachdem Lin die Falun-Dafa-Übungen gemacht hatte, legten die Wärter ihr zur Strafe einen „Handstock“ an – ein Folterinstrument, das die Hände der Opfer unbeweglich macht, viel Druck auf Hände und Handgelenke ausübt und so die Durchblutung abschnürt und schreckliche Schmerzen zufügt.

Im August 2004 verurteilte ein Richter Lin zu fünf Jahren Haft im Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang. Dort durften inhaftierte Praktizierende nicht miteinander sprechen und mussten sich Videos ansehen, in denen Falun Dafa verleumdet wurde.

Erst im September 2007 wurde Lin aus der Haft entlassen.

Frühere Berichte:

Plastiktüten als Folterinstrumente für Falun Gong-Praktizierende (Fotos)

Falun Gong-Praktizierende Frau Lin Chunzi wieder in der Stadt Hailin, Provinz Heilongjiang verhaftet (Foto)