Nicht arrogant, sondern demütig sein

(Minghui.org) Viele betrachten Demut als Teil unserer ursprünglichen Natur, die wir von Geburt an haben. Arroganz hingegen ist postnatal erworben und gehört nicht zu uns. Und sie ist einer der Gründe, warum Lebewesen auf niedrigere Ebenen herunterfallen.

Grundsätzlich verhalten wir uns von Natur aus dem Göttlichen gegenüber demütig. Denn der Mensch wurde von Gottheiten erschaffen und lebt unter dem Schutz und der Fürsorge göttlicher Wesen. Die Demut gegenüber den Gottheiten wurde tief in unser Herz eingepflanzt. Da der Kosmos jedoch seine ursprüngliche Natur verloren hat, werden die Menschen allmählich schlechter. Sie werden mit der Zeit immer arroganter und streben nach hohen Positionen, weil sie denken, ihre eigenen Fähigkeiten könnten sie erfolgreich machen. So sind sie hochmütig geworden, sehen sich selbst als Götter an und haben den Respekt vor den wahren Gottheiten verloren – ihren Beschützern. So sieht es also aus, wenn alles verdorben ist.

Damit die Gottheiten uns unablässig schützen, müssen wir unseren Glauben, unsere Demut und unsere Ehrfurcht vor den Gottheiten streng bewahren. Wir müssen jegliche Arroganz loslassen. Auf diese Weise erhöhen wir unsere Ebenen am schnellsten, während uns die Gottheiten beschützen. Kultivierung bedeutet, alle Anhaftungen und alles Menschliche in unserem Innern abzulegen und uns bedingungslos nach den Anforderungen des Meisters zu richten. Wir sollten ständig die tief in unserem Innern verborgenen Anhaftungen ausgraben und wegwerfen.

Durch das Lernen des Fa habe ich erkannt, dass alle Lebewesen, auch die auf hohen Ebenen, sich im Nebel befinden und niemand die Wahrheit kennt, die über seine Ebene hinausgeht.

Der Meister sagt:

„Man darf die wahren Einblicke hoher Ebenen nicht den niedrigen Ebenen zeigen, das ist das Prinzip des Kosmos.“ (Fa-Erklärung während der Fa-Konferenz in Houston, 12.10.1996)

Ein Mensch kann nicht einmal alle Dinge auf der menschlichen Ebene verstehen, ganz zu schweigen von den Dingen auf höheren Ebenen. Ganz gleich, welche Höhe wir bei der Kultivierung erreichen, wir sind immer noch Lebewesen im Kosmos. Deshalb dürfen wir uns niemals als hoch ansehen, denn es gibt zahlreiche und unzählige Ebenen, die darüber hinausgehen.

Wir sollten daher die Aufgaben, die uns aufgetragen werden, solide und gut erfüllen und uns damit begnügen, dass wir nun einmal diese Pflichten haben. Wir sollten jeden Tag überlegen, wie wir dem Fa entsprechend gut handeln können und wie wir die drei Dinge, um die uns der Meister gebeten hat, gut machen können. Das ist die Mission aller Dafa-Praktizierenden.

In den mehr als 20 Jahren, in denen ich mich kultiviere, habe ich am liebsten das Fa gelernt, und das täglich. Natürlich darf ich die Übungen auch nicht vernachlässigen. Ich erledige all das, was der Meister von uns verlangt, und versuche, es gut zu machen. Ich versuche auch, den Menschen die wahren Hintergründe möglichst gut nahezubringen, und gebe mir große Mühe beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken. Wenn ich Anhaftungen entdecke, versuche ich immer, sie unverzüglich loszuwerden. Wir dürfen uns bei der Kultivierung nicht von unseren Gefühlen leiten lassen, sondern müssen uns auf der Grundlage des Fa kultivieren. Der Meister sieht alles klar. In diesem Zusammenhang sind mir ein paar Erlebnisse während der Kultivierung aufgefallen, die mir gezeigt haben, wie arrogant und wettbewerbsorientiert ich immer noch bin.

Im Zwangsarbeitslager

Im Jahr 2001 wurde ich zu Unrecht in ein Zwangsarbeitslager gesperrt. Die Leiterin des Wachpersonals fragte mich vor vielen Häftlingen: „Warum bist du so schwierig?“ Sie behandelte die Falun-Dafa-Praktizierenden immer sehr barsch. Vor diesem Tag hatte ich nie ein Problem mit ihr gehabt. Aber jetzt kritisierte sie mich und ich wurde wütend.

Damals dachte ich: „Selbst, wenn sie sich dafür rächen wird, werde ich sagen, was ich denke, damit sie weiß, dass wir Falun-dafa-Praktizierende gute Menschen sind, die verfolgt werden. Wir sind nicht feige und lassen uns nicht so leicht einschüchtern.“ Am Ende rächte sie sich nicht bei mir. Jetzt, wo ich mich daran erinnere, wird mir klar, dass mich mein Konkurrenzdenken dazu gebracht hat, so zu handeln. Ich habe es nicht aus dem Wunsch heraus getan, das Fa zu schützen. Ich habe ihr widersprochen, weil ich es nicht ertragen konnte, dass sie mich vor so vielen Leuten lächerlich gemacht hat. „Ich muss auf jeden Fall mein Gesicht wahren“, dachte ich, „auch wenn ich dafür körperliche Schmerzen erleiden muss.“

Konkurrenzdenken zeigt einen Mangel an Toleranz. Jetzt begreife ich, dass meine Xinxing zu jener Zeit weit unter dem Anforderungsniveau lag. Ich schäme mich so sehr dafür. Der Meister muss in diesem Moment meinetwegen sehr bekümmert gewesen sein.

Am Arbeitsplatz

Vor ein paar Jahren urteilte ein Vorgesetzter am Arbeitsplatz über mich: „Sie schätzt niemanden und gehorcht auch niemandem.“ Seine Worte überraschten mich, denn ich hatte nicht oft mit ihm zu tun gehabt oder mit ihm gesprochen. Wie konnte er so über mich reden? Nur weil er der Boss war? Danach hatte ich eine starke Abneigung gegen ihn.

Außerdem sagte er einmal, dass es sich nicht lohne, mich wegen des Praktizierens von Falun Dafa in ein Zwangsarbeitslager zu stecken, da er meinte, dass das Praktizieren meine Zukunft bereits zerstört habe. Feindselig entgegnete ich ihm: „Ich bereue es bestimmt nicht, Falun Dafa zu praktizieren.“ Daraufhin wurde er wütend. Er hatte geglaubt, dass er sich gut um mich kümmern würde. Doch ich zeigte ihm gegenüber keine Wertschätzung.

Im Rückblick wird mir klar, dass meine Gedanken und Worte meiner Arroganz, meinem Konkurrenzdenken und meiner Gleichgültigkeit entsprangen. Ich zeigte überhaupt keine Barmherzigkeit. Meine Gedanken und Worte brachten nur noch einmal mehr zum Ausdruck, dass es mir nicht gelang, mich dem Fa entsprechend zu verhalten.

Kritik zu Hause ertragen

Selbst bei uns daheim kritisierte mein Vater mich oft wegen meiner fehlenden Demut. Er kritisierte mich auch vor anderen. Ich fühlte mich deswegen nicht wohl, ärgerte mich darüber und stritt oft mit ihm. Obwohl ich mir zu dieser Zeit ausreichend Zeit für das Lernen des Fa nahm und viele Fa-Grundsätze verstand, entsprachen meine Redeweise und mein Verhalten nicht dem Fa und ich schaute nicht nach innen. Ich glaubte sogar, dass ich ganz in Ordnung sei. Ich empfand es immer so, dass diejenigen, die mich kritisierten, Vorurteile gegen mich hatten. Deshalb grollte ich ihnen.

Wenn ich jetzt darüber nachdenke, sehe ich, dass ich all diese Probleme selbst verursacht habe. Obwohl ich mich schon so lange kultiviere, bin ich nie der Frage nachgegangen, ob ich mich mit anderen maß und arrogant war. Ich glaubte, dass ich mich schon kultivierte, wenn ich jeden Tag das Fa las und einige Fa-Grundsätze verstand. Ich hielt mich sogar für eine gute Kultivierende. Aber in Wirklichkeit kultivierte ich mich nicht wirklich gemäß dem Fa, weil ich mich nicht wirklich an die Anforderungen hielt. Insofern konnte man mich nicht als wahre Kultivierende betrachten. Das Urteil all meiner Kritiker, dass ich egozentrisch und selbstverliebt sei, war richtig. Weil ich mich nicht solide kultivierte, hörten sich meine Worte in den Ohren der anderen unangenehm an. Ich verkörperte nicht die Freundlichkeit, die Dafa-Praktizierende ausstrahlen sollten.

So ist es in der Vergangenheit gewesen. Jetzt versuche ich, jeden Tag auf der Grundlage des Fa-Lernens alle schlechten Gewohnheiten abzulegen und meine schlechten Gedanken zu beseitigen. Dazu zählen insbesondere die Arroganz und der Hochmut. Ich vergewissere mich immer wieder, ob ich mich dem Dafa entsprechend verhalte. Dazu reinige ich mein Energiefeld, gleiche mich dem Fa an und versuche, eine wahre Dafa-Praktizierende zu sein.

Nur indem wir nach innen schauen, können wir unsere Anhaftungen finden und unsere Ebene erhöhen. Dann verkörpern wir den hohen Maßstab der Dafa-Praktizierenden und können den Menschen helfen, sich mit Dafa und den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu assimilieren.

Das Geschriebene stellt nur meine persönlichen Gefühle und Gedanken bei der Kultivierung dar. Sofern etwas nicht dem Fa entspricht, bitte ich um freundliche Hinweise.