Was sollen wir angesichts der Verfolgung tun?
(Minghui.org) Kürzlich ging ein Video in China viral. Die Frau, die das Video in den sozialen Medien gepostet hatte, lebt im Unterbezirk Hehua der Stadt Liuyang, Provinz Hunan. Der zentrale Verwaltungsausschuss hatte in ihrem Wohngebiet die komplette Abriegelung angeordnet. Ihr Mann, ein Eigentümer in der Gemeinde, unterbreitete der örtlichen Zweigstelle des zentralen Verwaltungsausschusses für öffentliche Sicherheit den Vorschlag, den Zugangscode im Wohngebiet zweimal zu prüfen, anstatt die Ausgänge komplett zu sperren. Der Komiteeleiter geriet deshalb in Rage und führte am 29. November 2022 drei Assistenten zum Haus des Paares. Sie schlugen den Ehemann vor den Augen seiner beiden kleinen Töchter. Die Mädchen bekamen so große Angst, dass sie weinten, aber der Direktor und seine Untergebenen schlugen weiter auf den Mann ein.
Der Mann beschloss, alles still über sich ergehen zu lassen. Seine Frau, die sich zum Zeitpunkt des Gewaltausbruchs außerhalb des Hauses befand, rekonstruierte den Tathergang in seinen Einzelheiten aus dem Überwachungsvideo. Sie konnte es nicht fassen und stellte das Video in ihrem Ärger online. Um die Öffentlichkeit zu beruhigen, tadelte die lokale Regierung den Komiteedirektor und entfernte ihn von seiner Position. Auch seine drei Untergebenen mussten ihre Schreibtische räumen.
Die Öffentlichkeit gab sich mit diesen Maßnahmen nicht zufrieden und forderte, dass strafrechtlich gegen den Direktor vorgegangen wird. Er war immerhin in ein Privathaus eingebrochen und hatte den besagten Mann zusammengeschlagen.
Diese Geschichte brachte mich zum Nachdenken, was wir Falun-Dafa-Praktizierende angesichts der Verfolgung tun sollten. Das kommunistische Regime verfolgt Falun Dafa seit Juli 1999. Unser Umgang mit der Verfolgungssituation bestimmt auch das Ergebnis.
Nachdem ein örtlicher Praktizierender verurteilt und ins Gefängnis gebracht worden war, schlugen ihn die Insassen, weil er Dafa nicht aufgeben wollte. Als er einem Angriff auswich, stieß er einmal versehentlich mit einem Wachmann zusammen. Ihm wurde dann vorgeworfen, den Gefängniswärter angegriffen zu haben. Danach wurde er noch schlechter behandelt.
Egal wie schlimm man ihn drangsalierte, er erstattete niemals Anzeige gegen die Wärter oder Insassen, weil sie ihn geschlagen hatten. Bei seiner Entlassung war er infolge der Folter behindert.
Im Vergleich dazu behandelte eine andere Praktizierende die Verfolgungssituation ganz anders. Als sie sich weigerte, die Häftlingsuniform zu tragen, stahlen die Wärter des Arbeitslagers ihr die Kleidung, während sie schlief. Als sie morgens aufwachte, hatte sie außer ihrer Unterwäsche nichts anzuziehen.
Anstatt Kompromisse einzugehen und die Häftlingsuniform zu tragen, nahm sie in ihrer Unterwäsche am Morgenappell teil und sagte der Menge, dass sie dies tun müsse, weil die Wärter ihre Kleidung gestohlen hätten. Die Wärter gaben ihr bald darauf ihre Kleidung zurück und verfolgten sie während ihrer verbleibenden Zeit in dem berüchtigten Arbeitslager nie wieder.
Ich habe bemerkt, dass nach 23 Jahren der Verfolgung das Böse fast vollständig beseitigt ist, aber wir selbst angesichts der Verfolgung kaum noch den Mund auftun.
Während der „Null-Fälle-Kampagne“, die darauf abzielte, jeden Praktizierenden auf der schwarzen Liste der Regierung dazu zu zwingen, seinem Glauben abzuschwören, wurde eine große Anzahl unserer örtlichen Praktizierenden belästigt oder in das örtliche Internierungslager gebracht. Aber selten lese ich Berichte auf Minghui.org über die Einzelheiten der Verhaftungen und die Namen der belästigten Praktizierenden. Nur ein Dutzend Vorfälle wurden gemeldet. In den Berichten standen nur wenige Informationen.
Zum Beispiel wurden zwei Praktizierende, die mir sehr nahestehen, viele Male festgenommen, bevor sie während der „Null-Fälle-Kampagne“ erneut in die Haftanstalt gebracht wurden. Sie sitzen jetzt immer noch im Gefängnis. Aber ich habe nie Berichte über sie auf Minghui gesehen.
Aufgrund der umfassenden Überwachungs- und Gesichtserkennungstechnologie in China glaube ich, dass die Polizei unsere Namen kennt und gespeichert hat. Insofern denke ich, dass die Praktizierenden zur Verfolgung nicht unbedingt deshalb schweigen, weil sie ihre Identität nicht preisgeben wollen, sondern um weitere Vergeltungsmaßnahmen der Polizei zu vermeiden.
Ich habe Minghui meine Verfolgungsgeschichten immer rechtzeitig gemeldet. Sogar als ich noch in Gewahrsam war, bat ich Mitpraktizierende, die vor mir entlassen worden waren, Minghui meine Informationen zu übermitteln. Ich wusste nicht, ob die Enthüllung das Böse davon abhalten könnte, mich zu verfolgen, aber ich wusste, dass der Meister das von uns erwartet.
Drei Tage nachdem einer meiner Verfolgungsberichte von Minghui veröffentlicht worden war, rief der Direktor unseres Wohnkomitees meine Tochter an und fragte nach etwas, das nichts mit Falun Dafa zu tun hatte. Ich wurde nervös und überlegte, ob sie den Bericht gelesen hatten.
Dann erinnerte ich mich an das Fa des Meisters:
„Eines Tages zeigte er plötzlich Symptome, so als hätte er ein Blutgerinnsel im Gehirn. Auf einmal stürzte er zu Boden und bemerkte, dass er sich nicht mehr bewegen konnte, so als ob ihm die Glieder den Dienst versagen würden. Er wurde in die Notaufnahme eines Krankenhauses gebracht. Danach konnte er aufstehen und wieder gehen. Überlegt mal, wie kann ein Mensch so schnell wieder aufstehen und die Glieder so schnell wieder bewegen, wenn er ein Blutgerinnsel im Gehirn hat? Im Nachhinein sagte er aber, er hätte Probleme bekommen, weil er Falun Dafa gelernt hat. Er hatte aber nicht darüber nachgedacht, wie er so schnell von einem Blutgerinnsel im Gehirn genesen konnte. Hätte er heute nicht Falun Dafa gelernt, wäre er bei diesem Sturz vielleicht schon gestorben oder wäre für immer gelähmt und hätte tatsächlich ein Blutgerinnsel im Gehirn gehabt.“ (Zhuan Falun 2019, S. 305)
Plötzlich erkannte ich, dass ich aufrichtige Gedanken bewahren und mich nicht selbst verfolgen sollte.
Ich glaube, der Grund dafür, dass ich während der „Null-Fälle-Kampagne“ nicht belästigt wurde, liegt darin, dass ich die Verfolgung in der Vergangenheit rechtzeitig aufgedeckt hatte. Mein Raumfeld ist kristallklar und ich habe ein tieferes Verständnis dafür, dass der Meister alles regelt.
Die oben erwähnte Frau, welche ein Video zur Situation ihres Mannes in den sozialen Medien gepostet hatte, besaß den Mut, die Gewalt gegen ihren Mann öffentlich zu machen. Was passiert mit uns Falun-Dafa-Jüngern und den Lebewesen in unserer Welt, wenn wir angesichts der Verfolgung schweigen? Wenn wir alle die Verfolgung rechtzeitig mutig aufdecken könnten, sähe die Situation vielleicht anders aus.
Dies ist nur mein aktuelles Verständnis auf meiner derzeitigen Ebene. Ich begrüße es, wenn die Mitpraktizierenden mich auf all das aufmerksam machen, was nicht im Einklang mit dem Fa steht.
***
Copyright © 2024 Minghui.org. Alle Rechte vorbehalten.