75-Jährige aus Shandong tot nach vier Jahren Haft

(Minghui.org) Eine 75-jährige Frau in der Stadt Qingdao in der Provinz Shandong starb am 7. Februar 2023, etwa vier Jahre, nachdem sie wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu neun Jahren Haft und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (etwa 4.200 Euro) verurteilt worden war.

Su Guihua

Su Guihua begann 1997 mit dem Praktizieren von Falun Dafa. In nur kurzer Zeit erholte sie sich von verschiedenen Krankheiten. Danach warb sie bei ihrer Familie und ihren Freunden aktiv für diese Praxis und wurde ehrenamtliche Koordinatorin für die lokalen Falun-Dafa-Praktizierenden. Auch nach Beginn der Verfolgung ließ sie sich nicht von ihrem Glauben abbringen.

Am 16. Oktober 2017 klopfte gegen 13 Uhr jemand an Sus Tür. Sie öffnete und mehr als ein Dutzend Menschen stürmten herein. Einige von ihnen waren in Polizeiuniform. Einer zeigte seinen Ausweis vor und erklärte, er sei von der Polizeiwache Dagang. Die nächsten vier Stunden verbrachten sie damit, die Wohnung von Su zu durchsuchen. Nachdem sie einige persönliche Gegenstände beschlagnahmt hatten, brachten sie Su und ihre beiden Gäste (die damals 76-jährige Yu Xianrong und die damals 72-jährige Lv Yonghua, beide ebenfalls Falun-Dafa-Praktizierende) zur Polizeidienststelle.

Später am Abend überwachte eine andere Gruppe von Beamten Sus Wohnung und verhaftete die Praktizierenden Gong Piqi (m), Hou Baoqin (w), Liu Wenhao (m) und Sun Guiqin (w), die sie besuchen wollten. Mehr als zwölf weitere Praktizierende in der Stadt Qingdao wurden am selben Tag verhaftet, die meisten von ihnen waren um die 60 bis 70 Jahre alt.

Su fühlte sich unwohl und wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo man feststellte, dass sie einen extrem hohen Blutdruck hatte. Sie erhielt einige Injektionen, aber bevor sie sich erholen konnte, brachte die Polizei sie am 18. Oktober 2017 in das Untersuchungsgefängnis von Pudong. Als ihr Anwalt sie fünf Tage später besuchte, erfuhr er, dass die Polizei ihr hohe Dosen von Injektionen verabreicht hatte, um ihren Blutdruck so weit zu senken, dass sie in Haft bleiben konnte.

Einen Monat später wurden gegen Su und acht weitere Praktizierende offizielle Haftbefehle ausgestellt. Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Shibei erhob Anklage gegen sie. Das Bezirksgericht Shibei hielt am 28. Juni 2018 eine Anhörung zu ihrem Fall in der Haftanstalt ab. Aufgrund ihrer gesundheitlichen Probleme zitterten Sus Füße während der Anhörung fürchterlich. Der Vorsitzende Richter Li Jianjun fragte sie, ob sie die Anhörung fortsetzen könne, woraufhin sie antwortete: „Ich weiß nicht, wie lange ich es noch schaffen kann. Der Arzt der Haftanstalt hat mir vor der Anhörung sechs Pillen gegeben.“ Der Richter wies den Arzt an, ihren Blutdruck zu messen. Der Arzt tat dies und stellte einen Wert von 220/120 fest.

Sus Anwalt beantragte, die Anhörung sofort zu beenden, der Richter gab dem Antrag statt.

Polizeibehörde setzt Gefängnis unter Druck

Das Untersuchungsgefängnis hatte sich lange Zeit geweigert, Su wegen ihres schlechten Gesundheitszustands aufzunehmen. Aber die Polizeidienststelle des Bezirks Shibei und die Polizeibehörde der Stadt Qingdao setzten das Untersuchungsgefängnis unter Druck, sie aufzunehmen. Sie versprachen, die Verantwortung zu übernehmen, sollte ihr etwas zustoßen. Während ihrer Haftzeit war Su nicht in der Lage, für sich selbst zu sorgen, und brauchte die Hilfe ihrer Zellengenossinnen. Ihre Familie und ihr Anwalt stellten zahlreiche Anträge auf Freilassung gegen Kaution, aber ohne Erfolg. Sogar die Wärter der Haftanstalt hatten Mitleid mit Su und fragten sich, warum die Behörden eine gebrechliche Seniorin im Alter von über 70 Jahren festhielten.

Das Gericht hielt am 18. Juli 2018 eine zweite Anhörung im Untersuchungsgefängnis ab. Richter Li zeigte dieses Mal kein Mitgefühl für Su, da mehrere Beamte des Büros 610 anwesend waren. Er unterbrach immer wieder die Verteidigungsargumente von Sus Anwalt.

Die Familie erhielt am 3. September 2018 einen Anruf und erfuhr, dass Su im Krankenhaus von Qingdao wiederbelebt wurde. Sie eilten dorthin und wurden darüber informiert, dass ihr Zustand kritisch sei. Drei Tage später teilte die Polizei der Familie mit, dass sie auf Kaution freigelassen werde.

Eine dritte Anhörung fand am 19. März 2019 im zweiten Untersuchungsgefängnis von Jimo statt. Su wurde zu neun Jahren Haft und einer Geldstrafe von 300.000 Yuan (etwa 42.000 Euro) verurteilt.

Da Su aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands nicht in der Lage war, die Zeit im Gefängnis zu verbringen, ordnete Richter Li Hausarrest an. Er wies die Polizei an, alle paar Monate nach ihr zu sehen, um festzustellen, ob sie sich gut genug erholt habe, um inhaftiert werden zu können.

Su erlag dem psychischen Druck und den körperlichen Beschwerden am 7. Februar 2023.

Sie ist nicht die einzige Praktizierende aus Qingdao, die ihr Leben infolge der Verfolgung verlor. Gong Piqi, der am selben Tag wie Su verhaftet wurde, wurde zu 7,5 Jahren Haft verurteilt und starb am 12. April 2021 im Gefängnis von Jinan.

Haupttäter

Richter Li, um die 50, hat schon viele lokale Praktizierende verurteilt. Seine Amtstelefonnummer lautet 86-532-81606029 und seine Handynummer 86-18105325607.

Zhang Guoqiang, 49, ist der ehemalige stellvertretende Leiter der Polizeidienststelle Dagang. Er hatte die Leitung bei der Verhaftung von Su und anderen Praktizierenden. Er wurde zum Polizeirevier Liaoning Straße versetzt. Seine Handynummern lauten: 86-17667583897 und 86-13789866501.