Durch das Verhalten meiner Kollegen kann ich das Problem bei mir selbst suchen

(Minghui.org) Während ich an einem Vormittag noch mit meiner Arbeit im Büro beschäftigt war, unterhielten sich einige Kollegen draußen im Gang miteinander. Ich hörte, wie ein älterer Lehrer gerade sagte: „Warum sollen die Schüler ehrlich und vertrauenswürdig sein? Wie kommt es, dass die Beamten nicht ehrlich und vertrauenswürdig sind? Wenn einer von ihnen erwischt wird, geht es um zig Millionen und sogar um ein paar hundert Millionen. Warum reden sie nicht über Ehrlichkeit und Vertrauenswürdigigkeit?“ Er fügte überraschenderweise noch hinzu: „Warum wollen Sie, dass unsere Kinder ehrlich und vertrauenswürdig sind? Das ist nicht richtig. Wenn mein Enkel mal auf die Welt kommt, werde ich ihn nicht so erziehen, dass er ehrlich und vertrauenswürdig ist. Ich werde ihm beibringen, sich der Situation anzupassen. Ich werde nicht zulassen, dass andere meine Enkel auslachen. Wenn ein Kind ehrlich und vertrauenswürdig ist, dann ist es dumm.

Der das sagte, war ein älterer Lehrer, der in unserem Büro als eine ehrenvolle und moralische Person anerkannt ist. Wie war es möglich, dass er so redete? Das konnte ich kaum begreifen.

Einige Kollegen stimmten zu. Sie sagten: „Ja, die Beamten machen solch ein Spiel: „offen zustimmen, aber insgeheim ablehnen“. Aber wir sagen unseren Kindern auch, dass sie lernen sollen, weltoffener zu sein, damit sie von den Verantwortlichen gemocht werden und nicht den Kürzeren ziehen. Wir können doch nicht zulassen, dass unsere Kinder von ihnen ausgelacht werden.“ Ein Kollege war dagegen, konnte aber kaum etwas Sinnvolles dagegen sagen.

Ich weiß wirklich nicht, wie sie so denken können; so viele Kollegen waren derselben Meinung. Ich hatte das Gefühl, dass diese Unterhaltung auf mich gezielt war, obwohl ich gar nicht anwesend war. Es tat weh. Wie konnten sie so sein? Wie konnte es sein, dass sie nicht in der Lage waren, zwischen gut und böse zu unterscheiden? Kein Wunder, dass die Gesellschaft so verdorben ist! Den ganzen Nachmittag machte ich mir darüber Gedanken. Normalerweise waren die moralischen Vorstellungen meiner Kollegen doch nicht so schlecht. Wie konnten sie so reden?

Nach der Arbeit ging ich zum Fa-Lernen zu einem Mitpraktizierenden. Auf dem Weg nach Hause dachte ich immer noch daran. Wie können die heutigen Menschen so sein? Plötzlich kam mir ein Satz in den Kopf: „Wenn du bei den anderen etwas siehst, sollst du dich selbst kultivieren.“ Und so überlegte ich: Warum sagten sie so etwas? Gab es vielleicht etwas bei mir, wo ich nicht ehrlich war?

Ich suchte bei mir selbst und da fiel mir eine Sache ein. Vorgestern war ich losgegangen, um zuerst Zahnpaste einzukaufen und dann zu meiner Mutter zu gehen. Ich wollte mit ihr zusammen Fa zu lernen. Da rief plötzlich mein Bruder an und fragte mich, wo ich gerade sei. Und ich sagte, ohne zu überlegen: „Ich bin zu Hause.“ Mein Bruder möchte nämlich ungern, dass meine Mutter und ich zusammenkommen. Manchmal tadelte er mich, weil er sich Sorgen um unsere Sicherheit macht. Deshalb befürchtete ich, dass er mir wieder einen Vorwurf machen würde. Eigentlich war ich auf dem Weg zu meiner Mutter. Mein Verhalten war tatsächlich nicht wahrhaftig. Während ich meine Antwort aussprach, hatte ich bereits bemerkt, dass ich nicht ehrlich war. Aber ich dachte zu dem Zeitpunkt nicht viel darüber nach und kultivierte mich bei dieser Sache nicht. Zusätzlich habe ich noch eine Anhaftung: Ich möchte nicht von anderen kritisiert werden. Kein Wunder also, dass die Kollegen sich so verhielten, um mich darauf aufmerksam zu machen!

Durch dieses Ereignis habe ich endlich meine Anhaftung gefunden. Ich muss unbedingt diese schlechte menschliche Gesinnung, die nicht leicht zu bemerken ist, beseitigen. Ich dachte immer, ich sei sehr wahrhaftig. Aber bezüglich Wahrhaftigkeit sollte ich mich doch noch besser kultivieren. Diese schlechte Gesinnung möchte ich nicht beibehalten und werde sie beseitigen.

Vielen Dank Meister für den barmherzigen Hinweis!