Ehemalige Lehrerin infolge der Verfolgung Witwe, jetzt droht ihr Gefängnisstrafe
(Minghui.org) Eine 75-jährige ehemalige Lehrerin aus dem Landkreis Laishui, Provinz Hebei stand am 7. März 2023 zum zweiten Mal wegen ihres Glaubens an Falun Dafa vor Gericht. Liu Yumins zwei Anwälte plädierten auf nicht schuldig.
Die Anwälte argumentierten, dass die chinesischen Behörden Falun-Dafa-Praktizierende immer beschuldigt hätten, Mitglieder einer Sekte zu sein, und sogar viele von ihnen aufgrund dieser unbegründeten Anschuldigung verurteilt hätten. Tatsache sei, dass kein Gesetz Falun Dafa in China jemals kriminalisiert oder als Sekte bezeichnet habe. Darüber hinaus habe das chinesische Verwaltungsamt für Presse und Veröffentlichung im Jahr 2011 ihr Verbot der Veröffentlichung von Falun-Dafa-Büchern aufgehoben. So sei es für Liu völlig legal gewesen, Falun-Dafa-Materialien zu besitzen und/oder zu verteilen. Liu sagte zu ihrer eigenen Verteidigung aus und forderte Freispruch.
Drei Familienangehörige von Liu nahmen an der Anhörung teil. Sie durften sie nach der Gerichtsverhandlung auch besuchen. Sie waren froh zu erfahren, dass ihr Bluthochdruck seit ihrer letzten Anhörung vor zwei Monaten etwas gesunken war.
Lius Tochter hatte ihren Vater vor zwanzig Jahren durch die Verfolgung verloren. Jetzt sorgt sie sich, ob ihre Muttern einem so hohen Alter eine Verurteilung überlebt.
Brutale Verhaftung
Am 18. März 2022 klopfte es an der Tür von Lius Haus, das sie zusammen mit der Familie ihres Sohnes bewohnt. Jemand sagte, er wolle die Hausverwaltungsgebühren kassieren. Als Lius Schwiegertochter die Tür öffnete, drang eine Gruppe bewaffneter Polizeibeamter herein. Sie versuchte, die Polizisten daran zu hindern, Liu wegzubringen, aber einer richtete eine Waffe auf sie: „Wissen Sie, dass sie auf der Fahndungsliste steht? Sie schützen Kriminelle! Ich werde Sie verhaften, wenn Sie es wagen, uns zu behindern!“
Noch bevor die junge Frau reagieren konnte, hatten die Polizisten Liu mitgenommen.
Lius Schwiegertochter und ihr Enkel waren beide entsetzt. Das kleine Kind konnte nicht aufhören zu weinen. Seine Mutter fragte sich: „Meine Schwiegermutter ist so gut. Sie hat nichts falsch gemacht. Warum hat die Polizei sie so behandelt?“
Nachdem Liu in Gewahrsam genommen worden war, trat sie aus Protest in Hungerstreik. Sie weigerte sich auch, bei der polizeilichen Vernehmung zu kooperieren. Als ihre Anwälte sie am 20. Juni im Untersuchungsgefängnis der Stadt Baoding besuchten, nahmen sie wahr, dass Liu abgemagert war.
Als am 11. Januar 2023 im Gericht der Stadt Zhuozhou gegen Liu verhandelt wurde, hatte sie viele Haare verloren und einen gefährlich hohen Blutdruck entwickelt. Sie kämpfte mit starken Schwindelgefühlen und konnte kaum das Gleichgewicht halten. Nur mit Unterstützung von zwei Personen war sie in der Lage zu gehen, da ihre Beine stark schmerzten.
Plädoyer der Tochter
Weil Lius Tochter von der Polizei getäuscht worden war und die Prozessunterlagen gegen Liu unterschrieben hatte, stellte der Richter sie als „Zeugin der Anklage“ auf und verbot ihr, an der ersten Anhörung ihrer Mutter teilzunehmen. Nach ihrem eindringlichen Verlangen stimmte der Richter zu, dass sie ein Videotreffen mit Liu abhalten könne, aber nur unter der Bedingung, dass sie versuche, ihre Mutter zu überreden, sich schuldig zu bekennen.
Lius Tochter war am Boden zerstört, als sie sah, dass sich der Gesundheitszustand ihrer Mutter in weniger als einem Jahr massiv verschlechtert hatte. Ihre Reaktionen waren sehr langsam gewesen und sie hatte viele ihrer Fragen nicht beantwortet. Ihr Vater Wu Yanshui war, bevor er 2001 an den Folgen der Verfolgung starb, in einem ähnlichen Zustand gewesen.
Nach Lius erster Gerichtsverhandlung stellte ihre Tochter einen Antrag auf Freilassung ihrer Mutter gegen Kaution zur medizinischen Behandlung. In der Anfrage schrieb die Tochter: „Meine Mutter ist eine aufrichtige und freundliche Person. Als sie an der örtlichen Grundschule unterrichtete, arbeitete sie hart und war bei ihren Schülern beliebt. Einmal stritten sich zwei Schüler um etwas. Gerade als einer den anderen niederstechen wollte, beschützte meine Mutter den Schüler und wurde selbst in den Oberschenkel gestochen. Als die Eltern des Schülers anboten, für ihre medizinische Behandlung aufzukommen, lehnte sie ihr Angebot freundlich ab und sagte, dass es ihr gut gehe, solange es nur den Schülern gut gehe.
Meine Mutter erfreute sich in den letzten zwei Jahrzehnten einer guten Gesundheit. Es ist kaum zu glauben, dass sich ihr Gesundheitszustand nach nur wenigen Monaten der Haft so schnell verschlechtert hat. Ich mache mir ständig Sorgen um sie. Sie ist fast 80 Jahre alt. Ich will meine Mutter nicht verlieren. Bitte erlauben Sie mir, sie mit nach Hause zu nehmen und mich um sie zu kümmern. Jetzt feiern alle Familien gemeinsam das chinesische Neujahrsfest, aber ich kann kaum schlafen. Sie haben doch auch Eltern. Sie werden sicher verstehen, wie ich mich fühle. Bitte lassen Sie sie frei.“
Vergangene Verfolgung
Liu hatte früher unter Herzbeschwerden, Arthritis und Magenproblemen gelitten. Aufgrund der unzureichenden Blutversorgung ihres Gehirns fiel sie oft in Ohnmacht und musste ihre Arbeit als Grundschullehrerin aufgeben. Kurz nachdem sie 1996 mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen hatte, erholte sie sich und kehrte zur Arbeit zurück.
Als 1999 die Verfolgung begann, wurde Liu von der Schule entlassen, weil sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben. Sie war auch ständigen Verhaftungen, Hausdurchsuchungen und Schikanen ausgesetzt. Während der Haft schlugen die Beamten sie, hängten sie auf, zwangsernährten sie und verbrannten sie mit glühenden Zigaretten.
Ihr Mann Wu Yanshui, der auch Falun Dafa praktizierte, starb am 20. Mai 2001 an den Folgen der Misshandlungen, die er in der Haft erlitten hatte.
Kontaktdaten der Täter:
Zhu Qiuan, Präsident, Staatsanwaltschaft der Stadt Zhuozhou: +86-312-8638361Wang Hui, Präsident des Stadtgerichts ZhuozhouLeng Zhenyu, Direktor, Polizeibehörde des Landkreises Laishui: +86-13932221889(Weitere Kontaktinformationen der Täter finden Sie im chinesischen Originalartikel.)
Frühere Berichte:
75-jährige Lehrerin wegen ihres Glaubens vor Gericht
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