78-Jährige mehrfach von Behörden schikaniert und wegen ihres Glaubens angeklagt

(Minghui.org) Eine 78-jährige Einwohnerin aus der Stadt Lanzhou in der Provinz Gansu wurde vor kurzem wegen ihres Glaubens an Falun Dafa angeklagt.

Wu Yuying erhielt am 16. Juni 2023 einen Anruf von ihrer Tochter. Sie teilte ihr mit, dass die Polizeiwache Liujiabao sie angewiesen habe, ihre Mutter dazu zu bringen, sich an diesem Tag bei der Wache zu melden. Sonst dürfe sie nicht zur Arbeit gehen.

Wu begab sich daraufhin am Nachmittag um 14 Uhr zur Polizeidienststelle. Als sie nach der Drohung gegenüber ihrer Tochter fragte, leugneten alle anwesenden Beamten, jemals mit der Tochter Kontakt aufgenommen zu haben. Wu beschloss zu gehen, doch die Polizei hielt sie auf.

Sie fühlte sich plötzlich schwindlig und wurde ohnmächtig. Als sie wieder zu sich kam, wollte sie sich aufsetzen, um die Falun-Dafa-Meditation zu machen, konnte es aber nicht. Dann wurde sie ein zweites Mal ohnmächtig. Als sie wieder zu sich kam, sagten die Polizisten, dass sie einen Krankenwagen rufen würden. Sie lehnte ab und kehrte nach einer kurzen Ruhepause nach Hause zurück.

Kurze Zeit später kamen mehrere Beamte und ein Mitarbeiter der Bezirksstaatsanwaltschaft Chengguan zu ihr nach Hause, um ihr eine „Mitteilung in Bezug auf die Frist zur Nachprüfung und Anklage“ zu überreichen. Dabei handelt es sich um ein Standarddokument, das die Polizei in China ausstellt, wenn sie den Fall eines Verdächtigen an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet hat.

Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Chengguan erhob noch am selben Tag (16. Juni) Anklage gegen sie, und nun soll sie wegen ihres Glaubens vor Gericht.

Es ist nicht das erste Mal, dass Wu, eine pensionierte Angestellte der Maschinenfabrik Changfeng in der Stadt Lanzhou, während der 24 Jahre andauernden Verfolgung von Falun Dafa wegen ihres Glaubens ins Visier genommen wird.

Die Sicherheitsabteilung an Wus Arbeitsplatz schickte oft Leute, um sie zu Hause zu schikanieren. Die Fabrikleitung arbeitete mit der Polizei zusammen und ließ sie mehrmals verhaften. Sie setzten auch ihr Gehalt für eine gewisse Zeit aus und setzten ihren Mann unter Druck, sich von ihr scheiden zu lassen. Ihr Mann wurde schwer krank und starb kurz nach der Scheidung.

Zahlreiche Schikanen im Jahr 2022 vor der Anklageerhebung

Im Jahr 2022 wurde Wu vor der Anklageerhebung im Jahr 2023 mehrfach von den örtlichen Behörden schikaniert.

Ein Direktor namens Wang vom Komitee Xilu Straße und ein Sekretär namens Yang von der Gemeindeverwaltung Changfeng kamen am 6. Mai 2022 zu Wu nach Hause. Sie forderten von ihr, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Das lehnte sie entschieden ab.

Am nächsten Tag wiesen Direktor Wang und Sekretär Yang ihre Mitarbeiter an, die Foci-Gruppe zu besuchen und das Pharmaunternehmen, in dem Wus Tochter arbeitete, unter Druck zu setzen, ihr zu kündigen, falls sie ihre Mutter nicht dazu bringen würde, Falun Dafa abzuschwören.

Am 8. Mai schikanierte Han Chun, ein Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung Changfeng, Wu zu Hause, und sie weigerte sich, die verschiedenen Erklärungen zu unterschreiben, die er mitbrachte. In den folgenden Wochen rief Han jeden Tag Wus Tochter an und stiftete sie an, bei ihrer Mutter eine Szene zu machen, um sie dazu zu bringen, Falun Dafa abzuschwören.

Am 22. Mai tauchten die Direktoren Wang und Han erneut bei Wu auf und forderten sie auf, verschiedene Erklärungen zur Aufgabe ihres Glaubens zu unterschreiben und mit ihrem Fingerabdruck zu versehen. Als sie sich erneut weigerte, beschimpften sie sie und drohten, „ihrem Enkel eine Lektion in seiner Schule zu erteilen“. Han machte auch Fotos von Wu und ihrer Wohnung, während Wang von der Seite zusah.

Wu sagte ihnen wiederholt, dass sie kein Recht hätten, ihr zu befehlen, ihrem Glauben abzuschwören, aber sie hörten nicht auf sie und schikanierten sie weiter.

Am 19. Juni kamen Wang und Han erneut. Wu weigerte sich wieder, der Aufforderung nachzukommen und die Erklärungen zu unterschreiben. Wang rief etwa sechs Beamte herbei, um ihre Wohnung zu durchsuchen. Einige Leute hielten sie fest, während andere ihre Falun-Dafa-Bücher und das Porträt des Begründers von Falun Dafa beschlagnahmten. Sie versuchte, sich die Nummern der Polizeimarken aufzuschreiben und die in ihrer Wohnung beschlagnahmten Gegenstände zu notieren, aber die Beamten ließen das nicht zu und drohten ihr: „Sie wurden schon mehrmals verhaftet. Wir können Sie wieder verhaften, egal ob Sie diese Aussagen unterschreiben oder nicht.“

Drei Tage später klopfte Polizeichef Li vom Polizeirevier Liujiabao gegen 12:30 Uhr mit einem Beamten an Wus Tür. Sie sagten, sie bräuchten sie auf dem Polizeirevier, um ihr die Liste der in ihrer Wohnung beschlagnahmten Gegenstände zu geben. Sie ging hin, und Polizeichef Li zeigte ihr die beschlagnahmten Gegenstände und drei Kopien der Liste mit diesen Gegenständen. Er behauptete, ein Exemplar sei für sie bestimmt und bat sie um ihre Unterschrift. Sie unterschrieb, aber Li nahm ihr die Liste weg. Da er sein Versprechen brach, weigerte sich Wu, weitere Dokumente zu unterschreiben. Sie erinnerte auch an die Anweisung Nr. 50, die das staatliche Hauptamt für Presse, Publikationen, Radio, Film und Fernsehen am 1. März 2011 herausgegeben hatte, mit der das Verbot von Falun-Dafa-Büchern aufgehoben wurde. Sie sagte, dass ihre Falun-Dafa-Bücher aufgrund der Anweisung Nr. 50 ihr rechtmäßiger Besitz seien.

Du Qian, ein Mitarbeiter des Komitees der Xilu-Straße, Han von der Changfeng-Gemeinde, und ein Polizeibeamter kamen am 10. August zu Wus Wohnung und forderten sie auf, mit ihnen zum Bezirksgericht Chengguan zu gehen. Sie sagte, sie müsse sich umziehen und bat sie, vor ihrem Wohnhaus auf sie zu warten. Als sie nach draußen kam, waren sie nicht mehr da. Allerdings wartete dort ein anderer Beamter auf sie. Er sagte, sie hätten es sich anders überlegt und sie müsste an diesem Tag nicht mehr zum Gericht gehen.

Am 21. August um kurz nach 15 Uhr kamen Du und Han erneut, diesmal ließ Wu sie nicht herein. Sie sagte, sie könnten sich draußen vor dem Wohngebäude unterhalten. Sie waren gerade ein paar Minuten draußen, als sich plötzlich eine Menschenmenge versammelte. Es stellte sich heraus, dass es sich um Mitarbeiter des Komitees der Xilu Straße und der Gemeinde Changfeng handelte. Sie hatten einen Lautsprecher, Transparente und Plakate dabei.

Wu weigerte sich, das Gespräch mit Du und Han fortzusetzen. Sie ging, und man ließ sie gewähren.

Als sie zurückkam, hörte sie, dass über den Lautsprecher Propaganda gegen Falun Dafa verbreitet wurde. Dann sah sie die ausgestellten Transparente und Pinnwände, auf denen Falun Dafa verleumdende Botschaften standen. Sie schaltete den Lautsprecher aus und riss die Transparente ab. Sie riss auch die Bilder von den Pinnwänden ab. Als sie diese in die Mülltonnen warf, kamen die Mitarbeiter des Straßenkomitees herbei. Sie warfen ihr vor, sich in staatliche Angelegenheiten einzumischen. Sie riefen die Polizei, die sie zum Verhör auf ihre Wache mitnahm, bevor sie sie Stunden später wieder freiließ.

Zwei Verhaftungen innerhalb von vier Monaten im Jahr 2021

Wu und zwei weitere weibliche Praktizierende namens Li Minna und Wang Guixiang gingen am 23. Juni 2021 in die Gemeinde Xiguoyuan, um mit Menschen über Falun Dafa zu sprechen. An diesem Nachmittag gingen sie in einen Lebensmittelladen und sprachen mit dem Besitzer und drei Kunden. Einer der Kunden war zufällig der örtliche Gemeindesekretär, der die drei Frauen bei der Polizei anzeigte. Beamte des Polizeireviers der Gemeinde Xiguoyuan stoppten sie auf der Autobahn und brachten sie zum Polizeirevier des Bezirks Qilihe in der Stadt Lanzhou. Der Bezirk Qilihe ist für die Gemeinde Xiguoyuan zuständig.

Wu wurde zu zehn Tagen Administrativhaft verurteilt, die sie in ihrer Wohnung ableisten sollte. Ein Beamter fuhr sie an diesem Tag gegen Mitternacht nach Hause und gab ihr auch alle beschlagnahmten Falun-Dafa-Materialien zurück.

Am nächsten Tag (24. Juni) gegen 10 Uhr kamen der Leiter der Polizeiwache Liujiabao, der Sekretär des Nachbarschaftskomitees der Xilu-Straße und der Sekretär der Changfeng-Gemeinde zu Wu und führten mit etwa 20 Personen eine Razzia durch.

Wu und ihr Neffe wollten am 12. Oktober 2021 nach Peking fahren, um ihre kranke Schwester zu besuchen. Sie wurden aber an diesem Tag am Bahnhof von Lanzhou verhaftet und konnten die Reise nicht antreten. Die Polizei hatte nämlich entdeckt, dass der MP3-Player, den sie bei sich trug, Informationen über Falun Dafa enthielt. Auf der Polizeiwache forderte die Polizei sie auf, verschiedene Formulare zu unterschreiben, was sie jedoch ablehnte. Nach Rücksprache mit zwei Aufsichtsbehörden verhängte die Polizei zehn Tage Administrativhaft, die sie zu Hause absitzen sollte. Sie setzten sie bei ihrer Tochter zu Hause ab.

Vier Verhaftungen zwischen 2000 und 2012

Wu reiste im Jahr 2000 vor dem chinesischen Neujahr (5. Februar) nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Sie wurde verhaftet und zurück nach Lanzhou eskortiert. Die Polizeibehörde von Anning hielt sie 15 Tage lang in Haft.

Anfang Oktober 2000 reiste Wu noch einmal nach Peking und wurde auf dem Platz des Himmlischen Friedens verhaftet. Beamte brachten sie nach Lanzhou zurück und inhaftierten sie im Untersuchungsgefängnis der Gemeinde Xiguoyuan. Im März 2001 sah jemand sie im Arbeitslager Pingantai, wobei allerdings unklar ist, wann und wie lange sie dort Zwangsarbeit leisten musste.

Im Mai 2002 wurde Wu verhaftet und zu einer Gehirnwäsche-Maßnahme gebracht.

Am 11. Juni 2012 wurden Wu und elf weitere lokale Praktizierende vor der Gehirnwäsche-Einrichtung Gongjiawan verhaftet, als sie sich für die Freilassung der dort inhaftierten Praktizierenden einsetzten. Sie wurde zu eineinhalb Jahren Zwangsarbeit im Frauenzwangsarbeitslager Lanzhou verurteilt. Am 23. Januar 2013 kam sie frei.