65-Jährige zu drei Jahren Haft verurteilt – Haftanstalt verweigert Familienbesuche

(Minghui.org) Am 5. Juni 2023 wurde eine Praktizierende wegen ihres Glaubens an Falun Dafa festgenommen. Ihre Familie darf sie seither nicht besuchen.

Die etwa 65-jährige Xu Bin lebt in der Stadt Changchun in der Provinz Jilin. Ihre jüngste Verhaftung geht auf eine Festnahme vom 24. Juni 2022 zurück. Damals war sie auf offener Straße von mehreren Beamten der Polizeiwache Weixing Road abgeführt worden. Sie legten ihr Handschellen an und brachten sie nach Hause, um ihre Wohnung zu durchsuchen. Anschließend nahmen die Beamten die Praktizierende mit auf die Polizeiwache.

Kurz nach 20 Uhr teilte die Polizei Xus Mann mit, dass sie für 13 Tage unter Hausarrest gestellt worden sei. Er solle sie abholen und in ihrem Namen insgesamt 3.100 Yuan (etwa 400 Euro) einzahlen: 500 Yuan (etwa 60 Euro) Geldstrafe und 2.600 Yuan (etwa 320 Euro) als Überwachungskosten während des Hausarrests, was einem Tagessatz von rund 25 Euro entspricht.

Am 4. Juli 2022 lud die Polizei Xu vor. Sie kam dem nach und wurde inhaftiert. Als ihr Mann die Freilassung seiner Frau forderte, baten die Beamten ihn, einige Papiere zu unterschreiben. Es hieß, Xu würde in etwa fünf Tagen freigelassen.

Dies geschah jedoch nicht. Stattdessen wurde Xu am 12. Juli in die Haftanstalt Weizigou verlegt. Am 18. Juli wurde ein offizieller Haftbefehl gegen sie erlassen. Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Chayoang erhielt ihren Fall am 14. September und leitete die Akten am 9. Oktober 2022 an das örtliche Gericht weiter.

Es ist unklar, wann das Gericht sein Urteil fällte und gegen Xu drei Jahre Haft verhängte. Am 5. Juni 2023 wurde sie in die achte Abteilung des Frauengefängnisses der Provinz Jilin eingewiesen. Da sie den Befehlen der Wärter nicht nachkommt, werden ihr jegliche Familienbesuch verwehrt.

Sieben frühere Festnahmen

In den vergangenen 24 Jahren wurde Xu mindestens sieben weitere Male wegen ihres Glaubens verurteilt.

Am 12. Juli 2001 wurde sie bei der Arbeit festgenommen und während eines Verhörs bei der Polizei gefoltert.

Im Dezember 2003 nahmen Agenten der Polizeibehörde Changchun die Praktizierende abermals fest. Sie ließen Xu zwar nach einigen Tagen wieder frei, nahmen sie jedoch am 7. Januar 2004 erneut in Gewahrsam. Vier Tage wurde sie in den Kellerräumen der Polizei gefoltert und später in die Haftanstalt Shuangyang verlegt.

Am 28. Oktober 2005 erfolgte die vierte Festnahme durch Beamte der Polizeiwache Puyang Street. Während des Verhörs wurde sie gefoltert. Später verhängten die Behörden gegen sie Zwangsarbeit, wobei die konkrete Dauer nicht bekannt ist. Im sechsten Team des Arbeitslager Heizuizi wurde Xu brutal gefoltert. Im Dezember 2005 teilte ein Wärter ihrer Familie mit, dass ihr Zustand kritisch sei. Ob ihr Haftverschonung zur medizinischen Behandlung gewährt wurde, ist unbekannt.

In der Nacht des 13. April 2007 nahmen Beamte der Polizeiwache Puyang Street Xu erneut zu Hause fest. Während des Gewahrsams erlitt sie einen plötzlichen Rückfall ihrer Herzerkrankung sowie Schüttelfrost. Ihr ganzer Körper zuckte unkontrolliert. Anstatt einen Krankenwagen zu rufen oder Xu freizulassen, versteckte die Polizei die Praktizierende in ihrem Gebäude.

Als Xu am 17. September 2009 auf dem Weg zu ihrer Schwiegermutter war, wurde sie zum sechsten Mal abgeführt. Aus Protest gegen die Verfolgung trat sie in einen Hungerstreik. Am 1. Oktober wurde sie ins Arbeitslager gebracht, doch wegen ihres extrem schlechten Gesundheitszustands lehnten die Wärter ihre Aufnahme ab. Die Polizei weigerte sich allerdings, Xu sofort freizulassen.

Am 13. September 2020 wurde Xu aufgrund einer Anzeige festgenommen. Jemand hatte sie bei der Polizei gemeldet, weil sie im Nanhu-Park mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Beamte der Polizeiwache Weixing Road durchsuchten ihre Wohnung und brachten die Praktizierende in eine örtliche Haftanstalt. Erneut wurde ihre Aufnahme wegen ihres schlechten Zustands abgelehnt. Daraufhin ließ die Polizei sie frei.