Die wundervolle Erfahrung, Verzicht zu üben

(Minghui.org) Ich arbeite für eine Immobiliengesellschaft. Nach dem Neujahrsfest erteilte mir die Unternehmensführung einen neuen Auftrag. Ich sollte eine ursprüngliche Investition (ein Haus in einem Schulbezirk) verkaufen, um die in den letzten drei Jahren der Epidemie entstandenen Verluste auszugleichen. Als ich diese Nachricht hörte, war dies für mich völlig jenseits meines Vorstellungsvermögens. In den letzten drei Jahren wurde unsere Stadt wegen der Epidemie geschlossen. Die Immobilienbranche war stark in Mitleidenschaft gezogen. Unser Unternehmen hatte kein einziges Objekt erfolgreich verkauft. Darüber hinaus war ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Vertrieb tätig und hatte keine Verkaufserfahrung. Meine Kollegen hatten bereits längst alle möglichen Methoden versucht, um mit allen großen Vermittlern auf dem Markt Kontakt aufzunehmen.

Sofort fühlte ich mich unausgeglichen und hatte den Eindruck, dass das Management mir absichtlich schwierige Aufgaben zuteilte. Dann beruhigte ich mich und dachte sorgfältig darüber nach. Für einen Kultivierenden gibt es keine Zufälligkeiten. Es musste ein Arrangement des Meisters sein. Ich hörte auf, mich zu beschweren, und machte mich auf den Weg, um eine Agentur zu suchen. Unerwarteterweise fand ich tatsächlich eine.

Dieses Makler-Unternehmen hatte unsere Immobilienangebote noch nicht in seiner Datenbank. Kurz nach der erfolgreichen Registrierung der Daten meldete sich ein Makler bei mir. Sehr schnell wollte ein potenzieller Kunde das Haus besichtigen und plante, es zu kaufen. Ich freute mich sehr darüber und hatte das Gefühl, dass die Zukunft eine gute Wendung bereithielt.

Alles schien glatt zu laufen. Dann kam es jedoch plötzlich ganz anders. Eine Kollegin rief mich an und behauptete, dass sie dieses Makler-Unternehmen schon vor Jahren kontaktiert habe. Deshalb sollte der Erlös des Verkaufs ihr zugeschrieben werden. Im ersten Moment war ich etwas irritiert und ärgerte mich. Der Verkauf war doch durch meine mühsame Arbeit zustande gekommen. Ich hatte den Kunden bei der Besichtigung begleitet. Der Kunde hatte mir den Kauf zugesagt. Die Kollegin hatte den Makler früher nur einmal kontaktiert. Und jetzt sollte ihr der Erlös zugeschrieben werden? Das war eindeutig unfair! Unmut machte sich in mir breit.

Ich versuchte, mich zu beherrschen, und begann die ganze Situation nochmals genauer zu überdenken. „Was sollte ich tun?“, fragte ich mich. Dann erinnerte ich mich an die Worte des Meisters:

„Manchmal denkst du, dass etwas deins ist, und andere sagen dir auch, dass dieses Ding deins ist, in Wirklichkeit ist es aber nicht deins. Du wirst vielleicht glauben, dass es deins ist, am Ende ist es aber nicht deins. Auf diese Weise wird getestet, ob du das loslassen kannst. Wenn du das nicht loslassen kannst, so ist es Anhaftung ...“ (Zhuan Falun, 2019, S. 355)

„Für einen Kultivierenden“, dachte ich, „gibt es keine Zufälle.“ Ich musste Gewinn und Verlust loslassen können. Also beschloss ich, auf den Erlös zu verzichten und dem natürlichen Lauf zu folgen. Als ich meiner Arbeitskollegin meine Entscheidung mitteilte, reagierte sie überrascht darauf, da sie dachte, ich würde mit ihr streiten wollen. Sie wäre nicht auf die Idee gekommen, dass ich allen Gewinn abgeben würde.

Ein Monat später kam diese Kollegin auf mich zu und teilte mir mit, dass sie nur die Hälfte des Erlöses behalten wolle. Sie meinte, dass wir alle für unser Unternehmen arbeiten würden und jeder seinen Beitrag geleistet habe. Zu dem erfolgreichen Verkauf hätte ich auch die Hälfte beigesteuert. So gab sie mir 50 Prozent der Verkaufsprovision. Durch diese Erfahrung habe ich die Worte des Meisters tiefer begriffen:

„Was deins ist, wirst du nicht verlieren; was nicht deins ist, kannst du auch nicht erkämpfen.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 354)