Was für eine Freude, etwas für andere zu tun

(Minghui.org) Vor kurzem hatte ich einen Durchbruch in meiner Kultivierung. Endlich begriff ich, welche Freude es bereitet, etwas für andere zu tun. Davon möchte ich erzählen. In unserem Büro arbeiten drei Personen im Kundenservice. Zwei von ihnen, darunter ich, sind für die Nachbearbeitung von Verträgen zuständig und einer kümmert sich um die Angebotserstellung.

Nach der Geburt ihres Kindes vor zwei Jahren nahm sich meine Kollegin häufig frei, beschwerte sich aber gleichzeitig bei unserer Vorgesetzten über ihre hohe Arbeitsbelastung. Außerdem bat sie ständig um Unterstützung. Der Vorgesetzte fragte, ob ich ihr behilflich sein könne. In dem Moment vergaß ich, dass ich eine Praktizierende bin und Rücksicht auf andere nehmen sollte.

Meiner Meinung nach war sie nicht ausgelastet. Sie machte nie Überstunden, nahm sich viel Zeit für die Mittagspause und unterhielt sich während der Arbeitszeit mit anderen. Im Gegensatz dazu aß ich hastig etwas und vergaß manchmal sogar, Wasser zu trinken, nur um die Termine einhalten zu können. Der Chefin sagte ich, dass ich auch viel zu tun hätte und ihr nur helfen könne, wenn ich Überstunden machen würde.

Als Übergangslösung bat die Chefin eine andere Mitarbeiterin, ihr bei Kostenberechnungen zu helfen. Sie beklagte sich jedoch weiterhin über die Arbeitsbelastung und sagte immer wieder, sie sei zu erschöpft.

Jedes Mal, wenn sie dieses Thema ansprach, fühlte ich mich unwohl. Im Zhuan Falun erwähnt der Meister die Bemerkungen eines Fabrikdirektors über die Praktizierenden:

„Er wurde vom Direktor der Fabrik persönlich empfangen, der sagte: ‚Nachdem diese Mitarbeiter euer Falun Dafa gelernt haben, kommen sie früh und gehen spät. Sie arbeiten sehr gewissenhaft und fleißig. Wenn ihre Vorgesetzten die Arbeit an sie verteilen, nehmen sie alle Aufträge an, ohne wählerisch zu sein. Sie streiten auch nicht mehr um eigene Vorteile.‘“ (Zhuan Falun, 2019, S. 204)

Als ich mich daran erinnerte, schämte ich mich. Ich bin eine Praktizierende, aber ich beurteilte Situationen mit dem Maßstab gewöhnlicher Menschen. Allerdings passiert nichts zufällig.

Normalerweise sprach ich mit den Kollegen über Falun Dafa, aber sie hörten mir nicht zu. Vielleicht lag es daran, dass mein Verhalten das Fa nicht bestätigte und ich nicht so handelte, wie es eine Praktizierende tun sollte. Als ich darüber nachdachte, wurde mir klar, dass meine Kollegin vielleicht tatsächlich erschöpft war und deshalb ständig darüber klagte. Ihr Mann arbeitet in einer anderen Stadt und sie kümmert sich alleine um zwei kleine Kinder. Zu Hause kommt sie nicht genügend zur Ruhe und muss tagsüber so viel arbeiten. Sollte sie dann nicht ziemlich erschöpft sein? Ich hatte für ihre Situation zuvor kein Verständnis gezeigt.

Versetzte ich mich in ihre Situation oder betrachtete die Dinge aus ihrer Perspektiv? Nein! Stattdessen sorgte ich mich darum, selber nicht zu kurz zu kommen, und befürchtete, dass meine Überstunden die Bemühungen um die drei Dinge beeinträchtigen würden. War ich nicht egoistisch? In Wirklichkeit hatte ich in letzter Zeit nicht viel zu tun und hätte ihr leicht ein wenig helfen können. Außerdem konnte ich an den Tagen, wo ich mir einen Tag frei nehmen wollte, um das Fa zu bestätigen, extrem effizient arbeiten und alles schnell erledigen. War das nicht die außergewöhnliche Kraft des Dafa?

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf sprach ich sie an und bot ihr meine Hilfe an. Überraschenderweise lehnte sie ab und sagte: „Das ist nicht nötig, schließlich sind Sie auch sehr beschäftigt. Ich kann die Chefin darauf ansprechen, wenn ich Hilfe brauche.“

Auch ich sprach mit der Geschäftsführerin und erklärte mich bereit zu helfen. Sobald ich die Angst, zu kurz zu kommen, und das Gefühl von Bevorzugung losgelassen hatte, fühlte ich mich erleichtert. Die Freude und Leichtigkeit, die ich in mir verspürte, war wirklich überwältigend. Das ist wirklich ein aufrichtiges Gefühl der Selbstlosigkeit.

Seit über 20 Jahren praktiziere ich Dafa. Durch Meister Li und Dafa bin ich ein ganz anderer Mensch geworden.

Früher träumte ich immer von einem Lottogewinn und konnte nicht schlafen, weil ich mir über persönliche Verluste und Nachteile Sorgen machte. Jetzt kann ich auf andere Rücksicht nehmen und ihre Interessen an die erste Stelle stellen. Bei Konflikten und Widersprüchen kann ich gelassen bleiben. Der Mensch hat viele Wünsche, und ständig nur an sich selbst zu denken, führt zu Erschöpfung. Im Gegensatz dazu fühlt man sich zufrieden, wenn man zuerst an die anderen denkt, denn das ist erst unsere wahre Natur.

Ich hoffe, dass immer mehr Menschen die wahren Umstände über Falun Dafa verstehen, den Weg der Dafa-Kultivierung einschlagen und so wie ich glückliche Praktizierende werden können.