(Minghui.org) Am 16. August wurde ein 53-Jähriger zu zwei Jahren und zehn Monaten Gefängnis sowie einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.300 EUR) verurteilt, weil er Falun Dafa praktiziert.
Huang Zhufeng, ein ehemaliger für seine Leistungen ausgezeichneter Ingenieur für elektronische Automatisierungstechnik, lebt in der Stadt Maoming in der Provinz Guangdong. Schon früher war er wegen seines Glaubens ins Visier der Behörden geraten. So musste er zwei Strafen im Arbeitslager verbüßen, ein Jahr ab Februar 2000 sowie weitere zwei Jahre, die am 4. September 2001 verhängt wurden. Während seiner Haft im Zwangsarbeitslager Sanshui befahl ein Wärter am 2. Januar 2003 zwei Gefangenen, Huang die Arme so fest wie möglich auseinanderzuziehen. Dabei wurden ihm beide Schultern ausgekugelt, was die Funktionsfähigkeit der Arme beeinträchtigte. Nach seiner Freilassung konnte er seinen Beruf nicht mehr ausüben und musste seinen Lebensunterhalt mit Gelegenheitsarbeiten bestreiten.
Huangs letzte Festnahme Mitte Dezember 2020 war ein schwerer Schlag für seinen betagten Vater. Sein Zustand verschlechterte sich rapide. Im September 2021 wurde bei ihm Leberkrebs im Endstadium diagnostiziert. Mehrfach beantragten Huangs Anwalt und auch Huangs Familie beim Bezirksgericht Maonan, dass der Praktizierende seinen Vater ein letztes Mal sehen konnte. Dies lehnte der Vorsitzende Richter Ke Xuejun jedoch ab. Ende Oktober 2022 starb Huangs Vater.
Seit dem Jahr 2020 hat Jiang Zhixiong, der Leiter des Komitees vom Büro 610 in der Zhanqian-Straße, mit dem Agenten Chen Huanu mehrfach Huang aufgesucht. Sie setzten ihn unter Druck, Falun Dafa aufzugeben. Der Praktizierende versuchte immer wieder, den beiden Männern die Hintergründe von Falun Dafa zu erklären.
Als die Agenten bemerkten, dass sie Huang nicht zur Aufgabe seines Glaubens bewegen konnten, zeigten sie ihn bei der Polizei an. Daraufhin wurde er am 12. Dezember 2020, als er gerade von der Arbeit nach Hause kam, vor seinem Wohnhaus festgenommen. Über zwei Stunden lang durchsuchten Polizisten seine Wohnung. Sie beschlagnahmten Dutzende Falun-Dafa-Bücher und ähnliche Materialien. Auch Huangs Frau Xie Yuezhen und ihr 15-jähriger Sohn wurden abgeführt und zum Verhör auf die Polizeiwache Zhangqian Straße gebracht.
Am 18. Dezember 2020 rief Huangs Frau mehrere Anwälte an, um einen Verteidiger für ihren Mann zu beauftragen. Allerdings hörte die Polizei ihr Telefon ab. Drei Tage später kamen Beamte der örtlichen Polizeiwache, Agenten des Büro 610 sowie Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees zu ihrem Arbeitsplatz und wollten von ihr wissen, woher sie das Geld für einen Anwalt habe. Sie drohten ihr, um sie an diesem Vorhaben zu hindern. Xie kooperierte jedoch nicht mit den Beamten.
Am 18. Februar 2021 reichte die Polizei Huangs Fall bei der Staatsanwaltschaft des Bezirks Maonan ein. Auf der Grundlage eines Gesprächs zwischen Huang, Jiang und Chen, das als Beweismittel diente, erhob die Staatsanwaltschaft Anklage. Anfang 2021 leitete Staatsanwalt Gao Jinsheng den Fall an das Bezirksgericht Maonan.
Am 23. Februar 2023 hielt das Gericht eine Verhandlung in der Haftanstalt Nr. 1 von Maoming ab. Lediglich Huangs Frau war als Angehörige anwesend. Als der Richter später erklärte, dass sie als Zeugin in Frage komme, wurde sie aus dem provisorischen Gerichtssaal entfernt. Huangs beide Anwälte beantragten Freispruch.
Am 16. August 2023 fand eine weitere gerichtliche Anhörung in der Haftanstalt statt, woraufhin Huang zu zwei Jahren und zehn Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Nach Angaben seiner Frau, die an der Sitzung teilnahm, waren Huangs Hände und Füße gefesselt. Die Fußfesseln waren so schwer, dass er sie beim Gehen mit den Händen anheben musste.
Zu dem Termin waren zehn weitere Personen anwesend, darunter Chen und zwei Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees der Zhanqian-Straße. Ebenfalls teilnahmen der Vorsitzende Richter Re Xuejun, der Richter Zhou Jinfeng, Tan Wie (Vizepräsident des Bezirksgerichts Maonan) sowie der Richterassistent Liu Qiuying und Liu Dan als Justizangestellter, der das Protokoll niederschrieb. Jiang, der Leiter des Büro 610, der Huang angezeigt hatte, blieb während des Prozesses draußen vor dem provisorischen Gerichtssaal.
Frühere Berichte:
Anwältin klagt auf staatliche Entschädigung für folterbedingte Behinderung (Provinz Guangdong)
Ehemaligem Ingenieur droht Anklage wegen seines Glaubens - Familie unter Druck
Gefoltert bis zur Invalidität - Anwältin fordert staatliche Entschädigung für ihren Mandanten