66-Jährige wegen Praktizierens von Falun Dafa insgeheim verurteilt

(Minghui.org) Die Familie von Feng Lianxia erfuhr kürzlich, dass Feng wegen des Praktizierens von Falun Dafa insgeheim zu 3,5 Jahren Haft verurteilt und in das Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang gebracht wurde.

Die 66-Jährige aus der Stadt Daqing, Provinz Heilongjiang, wurde am 22. April 2022 von der Polizei verfolgt, als sie Informationen über Falun Dafa aufhängte.

Die Polizei verhaftete sie und durchsuchte ihre Wohnung. Dabei beschlagnahmten die Beamten ihre Falun-Dafa-Bücher, Tonbandaufnahmen, ein Foto des Begründers von Falun Dafa und 2.700 Yuan (etwa 350 Euro), die mit Botschaften von Falun Dafa bedruckt waren.

Auf der Polizeiwache Honggang wurde Feng mit Handschellen an einen Metallstuhl gefesselt und neun Stunden lang verhört. Die Polizisten versuchten herauszufinden, wer ihr die Informationsmaterialien gegeben hatte, aber sie weigerte sich, die Quelle preiszugeben. Gegen Mitternacht wurde sie gegen Kaution freigelassen.

Die Polizei überwachte Feng weiterhin. Oft bemerkte sie Zivilbeamte, die ihr folgten, sobald sie hinausging.

Bei einer Massenverhaftung von über 100 Falun-Dafa-Praktizierenden am 12. Juli 2022 wurde auch Feng verhaftet. Ihre Familie wusste nur, dass sie in der Haftanstalt von Daqing festgehalten wurde, aber sie konnten nicht herausfinden, wie es um ihren Fall stand. Im August 2023 erfuhren sie schließlich, dass sie zu einer 3,5-jährigen Haftstrafe verurteilt und inhaftiert worden war, aber sie erfuhren keine Details über ihre Anklage oder die Gerichtsverhandlungen.

Frühere Verfolgung

Feng, eine pensionierte Angestellte des Unternehmens für Bedarf und Ausrüstung des Erdölfeldes Daqing, war seit ihrer Kindheit in schlechtem gesundheitlichen Zustand. Sie sah auch nur verschwommen. Verschiedene Behandlungen, die sie ausprobierte, halfen nicht. Kurz nachdem sie Anfang 1998 mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen hatte, verschwanden alle ihre gesundheitlichen Probleme.

Kaum hatte die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) im Juli 1999 die Verfolgung von Falun Gong angeordnet, verlangte ihr Vorgesetzter Wang Xicheng von ihr, eine Erklärung zu schreiben, dass sie Falun Gong aufgeben werde. Der Beamte Li Wenzhong von der Polizeiwache Nr. 5 der Ölproduktionsanlage belästigte sie auch zu Hause und beschlagnahmte ihre Falun-Dafa-Bücher, ein Foto des Begründers von Falun Dafa und ihren Ausweis.

Weil Feng sich weigerte, ihrem Glauben abzuschwören, wurde sie in den nächsten zwei Jahrzehnten wiederholt verhaftet und inhaftiert. Außerdem wurde ihr Mann gezwungen, sich von ihr scheiden zu lassen.

Verhaftet, weil sie für Falun Dafa appellierte

Feng ging am 13. Juni 2000 nach Peking, um für das Recht zu appellieren, Falun Dafa praktizieren zu dürfen. Sie wurde auf dem Platz des Himmlischen Friedens festgenommen und in das Verbindungsbüro der Stadt Daqing in Peking gebracht, bevor man sie nach Daqing zurückschickte. Ihr Arbeitgeber erpresste 4.000 Yuan (etwa 520 Euro) von ihr, dazu kamen noch 2.000 Yuan (etwa 260 Euro) für das Verbindungsbüro in Peking und 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) für die Polizei, die sie jedoch später zurückbekam.

Drei Tage nach Fengs Freilassung nahmen Wang Xicheng und Du Guoyuan von ihrem Arbeitsplatz sie erneut fest und brachten sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung, die von ihrer Firma betrieben wurde. Sie hetzten sie derartig, dass sie außer Atem war. Als ihre Familie in die Gehirnwäsche-Einrichtung kam und nach ihr suchte, verlangten Wang und Du, dass sie 10.000 Yuan als Gegenleistung für ihre Freilassung zahlten. Fengs Familie zahlte das Geld und nahm sie mit nach Hause. Später gelang es ihnen, das Geld zurückzubekommen.

Am 15. Dezember 2000 wollte Feng erneut nach Peking fahren, um dort für Falun Dafa zu appellieren. Der Bus, in dem sie saß, wurde von einem bewaffneten Militäroffizier im Landkreis Yutian in der Provinz Hebei angehalten. Da Feng keinen Ausweis dabeihatte, wurde sie erneut verhaftet und nach Daqing zurückgeschickt. Als sie nach 45 Tagen Haft freigelassen wurde, erpresste Wang Xicheng weitere 5.000 Yuan (etwa 650 Euro) von ihr, darunter 2.000 Yuan (etwa 260 Euro), um das Verbindungsbüro der Stadt Daqing in Peking zu bezahlen, wo sie kurz nach ihrer Verhaftung inhaftiert gewesen war.

3,5 Monate Haft

Die Beamten Zhai Li, Feng Limin und Liu von der Polizeiwache Honggang verhafteten Feng am 27. September 2001 erneut zu Hause. Sie fesselten Feng über Nacht mit Handschellen an ein Heizungsrohr und brachten sie am nächsten Tag in die Haftanstalt  Daqing. Einen Monat später wurde sie in das Untersuchungsgefängnis Honggang verlegt, wo sie zwei Wochen lang festgehalten wurde, bevor sie in die Notunterkunft des Bezirks Sartu gebracht wurde.

Der stellvertretende Leiter der Unterkunft schlug Feng mit seinem Pantoffel auf den Kopf, als er sie bei den Falun-Dafa-Übungen ertappte. Dann griff er nach einem Besen und schlug sie auf Schultern und Rücken. Feng wurde dort noch zwei Monate festgehalten, bevor sie freigelassen wurde.

Wiederholte Belästigung

Am 13. Mai 2003 verhaften Polizisten Feng erneut, da jemand sie angezeigt hatte, weil sie mit Menschen über Falun Dafa sprach. Der Beamte Lin Shui von der Polizeiwache Honggang packte sie an den Haaren und schlug ihr ins Gesicht. Nachdem er sie zwei Stunden lang geschlagen hatte, war sie desorientiert.

Als Feng in das Gefängnis Honggang gebracht worden war, trat sie in Hungerstreik. Am fünften Tag versuchte ein Wärter, sie zu fotografieren, aber sie kooperierte nicht. Der Wärter packte sie an den Haaren und stieß sie zu Boden. Ihr Kopf stieß gegen etwas, was zu enormen Schmerzen führte.

Die Polizei verurteilte Feng zu zwei Jahren Haft im Frauenzwangsarbeitslager der Provinz Heilongjiang. Wegen ihrer schwachen körperlichen Verfassung nahm das Arbeitslager sie jedoch nicht auf. Und so wurde sie aus medizinischen Gründen auf Bewährung freigelassen.

Aufgrund der ständigen Schikanen der Polizei im November 2003 zog Feng aus ihrer Wohnung aus und wohnte bei einer anderen Praktizierenden, Gao Shuqin.  Gao wurde jedoch von der Polizei überwacht. Als die Polizei am Morgen des 27. November 2003 kam, um Gao zu verhaften, wurde auch Feng festgenommen. Beide Frauen wurden am Nachmittag in die Haftanstalt Daqing gebracht.

Feng weigerte sich, dem Wärter der Haftanstalt ihren Namen zu nennen und trat aus Protest gegen die Verfolgung in Hungerstreik. Als Vergeltung forderten die Wärter die Insassen auf, sie zu schlagen. Diese fesselten ihr dann die Hände auf den Rücken, schlugen ihr ins Gesicht und zogen sie an den Haaren. Sie schlugen ihr auch mit einem Handtuch ins Gesicht bis Fengs Gesicht anschwoll und ihr ganzer Körper schmerzte.

Später gelang es der Polizei, Fengs Identität herauszufinden. Einen Monat später brachten Zhang Yuming, der an ihrem Arbeitsplatz mit dem Büro 610 kooperierte, und Liu Wanmin von der Polizeiwache Honggang sie in das Frauenzwangsarbeitslager der Provinz Heilongjiang. Das nahm sie jedoch aufgrund ihres körperlichen Zustandes immer noch nicht auf, so dass die Polizisten sie in die Haftanstalt zurückbrachten und dort für weitere zehn Tage einsperrten, bevor sie sie freiließen.

Haftstrafe im Arbeitslager

Aufgrund des Drucks durch die Verfolgung ließ sich Fengs Mann im Februar 2004 von ihr scheiden. Tage später wurde Feng erneut verhaftet und zum dritten Mal in das Arbeitslager gebracht.

Als sie ankam, rief sie: „Falun Dafa ist gut!“ Mehrere Polizisten knebelten ihr den Mund, fesselten ihr die Hände auf den Rücken und schlugen ihr mit einer zusammengerollten Zeitung ins Gesicht. Diesmal nahm das Arbeitslager sie auf.

Während Feng über ein Jahr im Arbeitslager eingesperrt war, musste sie sich Videos ansehen, die Falun Dafa verleumdeten und stundenlang in die Hocke zu gehen oder stehen. Außerdem wurde ihr der Schlaf entzogen und sie musste unbezahlt schwere Arbeit verrichten. Ihr Körper zitterte oft unkontrolliert und sie fror wegen der Folter, doch die Wärter versuchten, sie auf Video aufzunehmen und Falun Gong die Schuld für ihren Zustand zu geben.

Als Feng freigelassen wurde, fragte Zhang vom Büro 610, ob sie vorhabe, weiterhin Falun Gong zu praktizieren. Als Feng dies bejahte, drohte Zhang, sie zu verurteilen. Mit Hilfe ihrer Familie kehrte Feng schließlich nach Hause zurück.

Eine weitere Festnahme und Haftstrafe im Arbeitslager

Im Juli 2007 fing die Polizei wieder an, Feng zu schikanieren. Der Beamte Liu kam im August und Anfang Dezember 2007 zu ihrem Arbeitsplatz und zu ihrer Wohnung, fand sie aber nicht.

Mehr als zwölf Beamte der Polizeiwache Honggang, darunter Liu und Lin Shui, nahmen Feng am 19. Dezember 2007 zu Hause fest. Nach mehr als 20 Tagen in der Haftanstalt Daqing wurde Feng zu einer weiteren einjährigen Haftstrafe im Frauenzwangsarbeitslager Heilongjiang verurteilt. Die Haftanstalt lehnte ihre Aufnahme wegen ihres hohen Blutdrucks ab. Die Polizei hielt sie drei Tage lang im Gefängnis des Bezirks Sartu fest und ließ sie dann wieder frei.

Auch im August 2008 während der Olympischen Spiele in Peking schikanierte die Polizei Feng weiterhin.

Frühere Berichte:

Drei Gruppenverhaftungen innerhalb von drei Monaten unter neuem Polizeichef der Stadt Daqing

Feng Lianxia leidet seit zehn Jahren unter der Verfolgung