Pensionierte Kindergärtnerin zu jahrelanger Haft verurteilt – sie hatte appelliert, man solle ihr die Rente wieder auszahlen

(Minghui.org) Die 60-jährige pensionierte Kindergärtnerin Sun Qingju wurde zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Vorausgegangen war, dass die Rentnerin aus der Stadt Helong, Provinz Jilin an das Sozialversicherungsamt appelliert hatte, man solle ihr die Rente wieder auszahlen, die die zuständige Behörde aufgrund einer früheren Gefängnisstrafe der ehemaligen Kindergärtnerin willkürlich ausgesetzt hatte.

Als sie die Wiedereinsetzung ihrer Rente forderte, wurde sie am 29. August von Beamten der Polizeiwache Hebei und der Staatssicherheit der Stadt Baijazi festgenommen. Zwar erfolgte am nächsten Tag ihre Freilassung, aber bereits einen Tag später war sie wieder in Gewahrsam.

Die Aussetzung von Suns Rente ergab sich aus ihrer früheren vierjährigen Haftstrafe von Mai 2012 bis Mai 2016. Im November 2021 ordnete das Sozialversicherungsamt von Helong an, dass Sun die 150.000 Yuan (ca. 19.100 Euro) an Rentenleistungen zurückzahlen müsse, die sie während ihrer vierjährigen Haft erhalten hatte. Sun weigerte sich mit dem Argument, ihre Rentenleistungen seien ihr rechtmäßig erworbenes Vermögen. Daraufhin setzte das Sozialversicherungsamt ihre Rente aus.

Die Staatsanwaltschaft der Stadt Longjing erhob Anklage gegen Sun und das Gericht Longjing verurteilte sie. Sowohl die Stadt Longjing als auch Suns Heimatstadt Helong stehen unter der Verwaltungshoheit der Autonomen Präfektur Yanbian in der Provinz Jilin.

Sun wurde zunächst in der Haftanstalt der Stadt Dunhua festgehalten, bevor man sie in die Haftanstalt der Stadt Yanji verlegte. Derzeit wird sie in der Stadt Changchun festgehalten, ihr genauer Aufenthaltsort ist nicht bekannt.

Es ist nicht das erste Mal, dass Sun wegen ihres Glaubens ins Visier der Verfolgung geraten ist. In den letzten 24 Jahren haben sie und ihre Familie enorm unter dem kommunistischen Regime gelitten.

Suns persönlicher Bericht zur Aussetzung der Rente

Sun hat vor ihrer Festnahme die Verfolgung bis zur Aussetzung der Rente ausführlich beschrieben. Hier ihr Bericht. 

„Bevor ich anfing, Falun Dafa zu praktizieren, litt ich unter vielen Krankheiten wie schwerer Schlaflosigkeit, Diabetes und einem Herzleiden. Ich verlor den größten Teil meines Gehörs aufgrund einer Mittelohrentzündung. Da ich das Leiden nicht ertragen konnte, wollte ich mir zweimal das Leben zu nehmen, aber es gelang mir nicht.

Nachdem ich Falun Dafa gelernt hatte, verschwanden alle anderen Probleme, mit Ausnahme meines Hörproblems. Ich bin Falun Dafa dankbar, dass es mein Leben gerettet hat.

Traurigerweise ordnete das chinesische kommunistische Regime im Jahr 1999 die Verfolgung an, was unzähligen Familien, einschließlich meiner, unaussprechliches Leid brachte. Ich wurde viermal verhaftet und zu Gefängnisstrafen verurteilt. Man hielt mich in einer Haftanstalt, einer Gehirnwäsche-Einrichtung und einer psychiatrischen Klinik fest, wo ich gefoltert und beschimpft wurde und wo man von mir verlangte, Falun Dafa aufzugeben.

Die Polizisten malträtierten mit Bleistiften meine Finger, was dazu führte, dass meine Finger bluteten und voller Blutergüsse waren. Sie schlugen mir mit Wasserflaschen und Holzbrettern ins Gesicht, wodurch mein Gesicht anschwoll und meine Ohren bluteten. In anderen Foltersitzungen traten sie mich mit Lederstiefeln, packten mich an den Haaren und schlugen meinen Kopf gegen die Wand. Einmal zwangen sie mich, zehn Tage lang ohne Schlaf stillzustehen.

Während ich eingesperrt war, lebte meine Familie in ständiger Angst, denn auch ihr Leben wurde in vielerlei Hinsicht beeinflusst.

Meine vier Verhaftungen erfolgten, als mein Sohn noch ein kleiner Junge war. Während die Polizisten mich 2013 vor meiner Verurteilung verhörten, hielten sie meinen Sohn, einen Drittklässler, als Geisel fest, um mich zum Nachgeben zu zwingen.

Meine Tochter war damals bereits erwachsen. Um mich in der Haft zu besuchen, kam sie den ganzen Weg aus einer südlichen Stadt angereist. Dann beschimpften und demütigten die Wärter auch sie, ohne ihr zu erlauben, mich zu sehen. Später erzählte sie mir, die psychische Belastung habe dazu geführt, dass sie mehrere Krankheiten entwickelte, von denen sie sich erst elf Jahre später wieder erholte.

Der psychische Druck, der auf meinem Mann lastete, war am schlimmsten. Nach so häufigen Schikanen begann er unwillkürlich zu zittern, sobald jemand an der Tür klopfte. Er entwickelte zudem ein schweres Herzleiden.

Einmal verhaftete die Polizei auch ihn und sperrte ihn für drei Tage ein, wo er geschlagen und beschimpft wurde. Dieser Vorfall führte dazu, dass er Groll gegen mich und Falun Dafa entwickelte.

Mein Mann und ich kannten uns seit unserem ersten Schuljahr. Wir waren immer in der gleichen Klasse, von der Grundschule bis zum Gymnasium. Nachdem wir unseren Abschluss gemacht hatten, fanden wir Arbeit am selben Ort. Dann heirateten wir und bekamen einen Sohn und eine Tochter. Wir waren wirklich eine glückliche Familie. Aber wegen der Verfolgung ließen wir uns zweimal scheiden.

Sechs Jahre nach unserer ersten Scheidung heirateten wir ein zweites Mal. Aber nur wenige Monate später wurde ich erneut verurteilt. Mein Mann kam zweimal in die Haftanstalt und verlangte, sich zum zweiten Mal von mir scheiden zu lassen. Ich hatte keine andere Wahl, als zuzustimmen. Später heiratete er eine andere Frau und gründete mit ihr eine neue Familie.

Nachdem ich freigelassen worden war, setzten mich meine Familie und die Gesellschaft weiter unter Druck, was meinen Alltag enorm erschwerte.

Im November 2021 erhielt ich einen Anruf von meinem Arbeitgeber. Ich solle zum Sozialversicherungsamt gehen und nach Direktorin Zhang fragen. Am Nachmittag war ich dort. Ich gab Zhang meinen Ausweis und fragte sie, worum es bei dem Treffen gehe. Sie fragte mich: „Haben Sie das Urteil mitgebracht?“ Ich war verblüfft und sagte ihr, dass ich es nicht hätte. „Wie lange waren Sie inhaftiert? Wann wurden Sie verurteilt?“, wollte sie wissen. „Die Haftzeit betrug vier Jahre. An das Datum der Urteilsverkündung kann ich mich nicht mehr genau erinnern.“ Sie fragte mich auch, wann ich in Rente gegangen sei. Dann nahm sie einen Zettel heraus und verlangte von mir, ihnen 150.000 Yuan zu zahlen. „Warum?“, wollte ich wissen.

Sie wies mich darauf hin, dass ich die Rente, die ich während der vierjährigen Haft erhalten hätte, zurückzahlen müsse. Man sei durch Big-Data-Analysen auf mich gestoßen. Ich erklärte ihr, dass ich durch das Praktizieren von Falun Dafa kein Verbrechen begangen hätte und dass mir Unrecht getan worden sei. Falun Dafa sei eine Selbstkultivierungsschule zum Buddha und lehre Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Sie habe sich über die ganze Welt verbreitet und werde nur in China verfolgt. Es sei nicht gut für sie, mich zu verfolgen. Während ich sprach, bekam meine Verwandte, die mich begleitete, Angst und hielt mir den Mund zu, um mich vom Reden abzuhalten.

Ein paar Tage später ging ich zum Sozialversicherungsamt und drängte Zhang, meine Rente nicht auszusetzen. Diesmal war Zhangs Auftreten sehr schlecht und sie bestand darauf, dass ich die 150.000 Yuan bezahlte. Ich sagte ihr, dass ich es mir nicht leisten könne zu bezahlen und dass sie mir erlauben müsse zu überleben. Sie meinte, dass sie sich nur an das Gesetz halte. Ich erklärte ihr, dass es im chinesischen Arbeitsgesetz keine solche Bestimmung gebe, und wiederholte, dass ich beim Praktizieren von Falun Dafa nicht gegen das Gesetz verstoßen würde. Daraufhin drohte sie mir, mich bei der Polizei anzuzeigen und mich verhaften zu lassen, wenn ich weiter so redete.

Da ich ein Flugticket für eine Reise gebucht hatte, verließ ich ein paar Tage später die Stadt. Ich hatte meine Familie gebeten, meine Rente in meiner Abwesenheit mit meiner Bankkarte abzuheben, aber sie mussten feststellen, dass meine Rente bereits ausgesetzt worden war.“

Frühere Berichte:

Pensionierte Kindergärtnerin soll 150.000 Yuan ihrer Rente zurückzahlen – ein persönlicher BerichtKindergarten Teacher Ms. Sun Qingju Tortured and Faces Illegal Sentencing