Nach 13 Jahren Haft wegen des Praktizierens von Falun Dafa zu weiteren sechs Jahren verurteilt

(Minghui.org) Der 59-jährige Shi Wenzhuo aus der Stadt Changchun, Provinz Jilin, wurde im Dezember 2023 zu sechs Jahren Haft verurteilt, weil er Falun Dafa praktiziert.

Zwei Beamte der Polizeistation Tumenling hatten Shi am Nachmittag des 16. März 2023 verhaftet und seine Wohnung durchsucht. Sie beschlagnahmten ein Falun-Dafa-Buch und ein Bild des Begründers von Falun Dafa.

Sechs weitere Beamte waren an diesem Tag bereits um 7 Uhr morgens zum Büro der Hausverwaltung in Shis Wohnkomplex gegangen und wollten die Überwachungsvideos sehen. Als sie ihn in einem Video den Müll raustragen sahen, beschlossen sie, ihn zu verhaften.

Die beiden Beamten fuhren Shi direkt in die Haftanstalt Xinglongshan in der Stadt Changchun, aber da er die erforderliche körperliche Untersuchung nicht bestanden hatte, nahm ihn die Haftanstalt nicht auf. Die Polizisten verlangten eine nochmalige Kontrolle der körperlichen Untersuchungen, aber die Ergebnisse zeigten, dass er tatsächlich in einem schlechten Gesundheitszustand war.

Dann brachten die Polizisten einen Arzt eines anderen Krankenhauses dazu, Shis Untersuchungsergebnisse fälschen. Die Haftanstalt stimmte daraufhin zu, ihn aufzunehmen. Die Wärter dort verhörten ihn, zwangen ihn, Alkohol zu trinken und hängten ihn mit Seilen auf.

Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Kuancheng erhob Anklage gegen Shi und leitete seine Akte an das Bezirksgericht Kuancheng weiter. Dort stand Shi am 11. August 2023 vor Gericht. Das Gericht informierte seine Familie jedoch nicht vorher über die Anhörung, sondern erst, als diese vorüber war. Später hielt das Gericht eine zweite Anhörung ab, informierte aber Shis Familie auch dieses Mal nicht.

Insidern zufolge leitete Richter Li Dan den Prozess. Anwesend waren auch die Richter Cao Yangzi und Liu Xiaona sowie der Gerichtsschreiber Wang Xiaoxu. Li versprach, Shi nur zu zwei Jahren Haft zu verurteilen, wenn er seine „Schuld“ eingestehe. Sonst würde er drei Jahre oder mehr bekommen. Shi lehnte jedoch ab mit der Begründung, dass er mit dem Praktizieren von Falun Dafa kein Gesetz gebrochen hat.

Das Gericht sprach Shi am 19. Dezember schuldig und verurteilte ihn zu sechs Jahren Haft. Shi schrieb: „Das Urteil gegen mich ist ungültig.“

Frühere Verfolgung

Shi begann im März 1999, Falun Dafa zu praktizieren und hat nie in seinem Glauben geschwankt, nachdem die Verfolgung vier Monate später begann. Seitdem wurde er wiederholt ins Visier genommen, weil er seinen Glauben aufrechterhielt. Vor seiner letzten Festnahme war er im Jahr 2000 zu einem Jahr Zwangsarbeit und zweimal zu Gefängnisstrafen (neun Jahre im Jahr 2002 und vier Jahre im Jahr 2012) verurteilt worden.

Am 20. Juli 1999, dem Tag, an dem das kommunistische Regime offiziell mit der Verfolgung von Falun Dafa begann, wollte Shi bei der Provinzregierung für das Recht auf Ausübung seines Glaubens appellieren. Er wurde verhaftet und sollte in die Nanling-Grundschule gebracht werden, doch dabei gelang ihm die Flucht.

Als Shi mit einigen anderen Praktizierenden am 24. Februar 2000 in Peking für Falun Dafa appellierte, wurden sie vor dem Petitionsbüro des Staatsrats verhaftet und über Nacht zurück nach Changchun eskortiert. Shi musste dann 15 Tage im Gefängnis Jiutai ausharren.

Am 16. Juni 2000 reiste Shi erneut nach Peking. Als er vor dem Tiananmen-Turm (am nördlichen Rand des Tiananmen-Platzes) die Falun-Dafa-Übungen machte, nahmen ihn Beamte der Polizeibehörde Jiutai fest und brachten ihn zurück nach Changchun. Er wurde im Untersuchungsgefängnis Jiutai festgehalten, bis er am 22. Juni 2000 in die Haftanstalt Jiutai verlegt wurde. Später verurteilte ihn ein Gericht zu einem Jahr Haft im Arbeitslager Yinmahe, aus der er am 20. April 2001 entlassen wurde.

Shi und einige andere Praktizierende hängten am 20. September 2001 gerade Banner mit Falun-Dafa-Botschaften auf, als die Polizei sie entdeckte. Shi flüchtete und blieb einen Monat lang von zu Hause weg, um einer Verhaftung zu entgehen.

Am 12. März 2002 zapften mehrere Praktizierende in der Stadt Changchun das örtliche Kabelfernsehnetz an, um Informationen über die Verfolgung von Falun Dafa zu senden. Während die Polizei Tausende einheimische Praktizierende verhaftete, konnte Shi untertauchen und entging einer Verhaftung.

Später reiste Shi noch einmal nach Peking. Er und ein anderer Praktizierender entrollten auf dem Platz des Himmlischen Friedens ein Banner mit der Aufschrift: „Falun Dafa ist gut“. Gleichzeitig rief er die Worte laut. Er wurde verhaftet, zur Tianamen-Polizeistation gebracht und später von dort in die Haftanstalt des Bezirks Chaoyang gebracht. Als er für acht Tage in Hungerstreik trat, wurde er zwangsernährt. Am 30. April 2002 wurde er entlassen.

Am 27. November 2002 nahmen mehr als zehn Beamte der Polizeibehörde Jiutai und der Polizeistation Gongnong Shi in der Wohnung seiner Schwester fest und verhörten ihn unter Folter. Das Bezirksgericht Jiutai verurteilte ihn am 5. November 2003 zu neun Jahren Haft, aus der er im November 2011 entlassen wurde.

Am 30. Mai 2012 wurde Shi von Dong Ping, dem Leiter der Staatssicherheit des Bezirks Jiutai, festgenommen, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Das Bezirksgericht Jiutai verurteilte Shi im November 2012 zu vier Jahren Haft und brachte ihn erneut in das Gefängnis Jilin, aus dem er am 29. Mai 2016 freikam.

Während seiner beiden Haftstrafen war Shi verschiedenen Formen der Folter ausgesetzt, darunter Schläge, Elektroschocks, Verbrühungen mit heißem Wasser und Fesseln mit Seilen.

Frühere Berichte:

Twice Jailed for a Total of 13 Years, Jilin Man Again Faces Trial for His Faith

Vater fordert die Freilassung seines Sohnes, der nach neun Jahren ungesetzlicher Haft wieder verhaftet wurde