(Minghui.org) Jias Familie ist sehr besorgt, da das Lanzhou-Gefängnis für die Folter von Falun-Dafa-Praktizierenden berüchtigt ist und mehrere Praktizierende im Laufe der Jahre dort schon zu Tode gefoltert wurden. Jia Jianhuai aus der Stadt Lanzhou in der Provinz Gansu befindet sich dort seit September 2021. Er hatte die Berufung gegen eine Haftstrafe von drei Jahren und zwei Monaten wegen des Praktizierens von Falun Dafa verloren. Seine Familie darf ihn seit der Verurteilung nicht besuchen.
Jia ist 69 Jahre alt und war vor seiner Pension bei der Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Geologie angestellt. Er hatte am 10. Juli 2021 mit seiner Frau Xiao Hongmei Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt. Sie wurden bei der Polizei angezeigt. Die Polizei postierte sich vor ihrem Wohnhaus und verhaftete sie zwei Tage später, als sie nach Hause kamen. Die Beamten durchsuchten ihre Wohnung und beschlagnahmten dabei ihre Falun-Dafa-Bücher, Drucker, Computer und andere persönliche Gegenstände.
Die Polizisten brachten das Paar gegen 23 Uhr zur Polizeiwache Jiayuguan und verhörten sie dort bis zum nächsten Nachmittag. Danach mussten sich die beiden Praktizierenden einer körperlichen Untersuchung unterziehen. Xiao wurde vier Tage später in das Gefängnis des Bezirks Yuzhong gebracht, während Jia nach neun Tagen auf der Polizeiwache im Gefängnis Xincheng landete. Beide wurden am 26. Juli freigelassen. Bevor sie nach Hause gehen durften, verlangten die Polizisten und die Mitarbeiter des Wohnkomitees von ihnen, Erklärungen zu unterschreiben, in denen sie sich von Falun Dafa lossagen, was sie ablehnten.
Am 8. September 2021 fiel Jia auf eine Täuschung des Beamten Ma Zhanxian von der Polizeiwache Tuanjie herein: Dieser bestellte ihn in sein Büro, um ihm sein konfisziertes Mobiltelefon zurückzugeben. Als Jia dort ankam, nahmen sie ihn fest und brachten ihn in die Haftanstalt des Bezirks Honggu. Nachdem seine Verhaftung am 24. September genehmigt worden war, verlegten ihn die Polizisten in die Haftanstalt Nr. 3 der Stadt Lanzhou. Die schlechten Haftbedingungen führten dazu, dass sein Blutdruck rapide anstieg, so dass er gezwungen wurde, unbekannte Medikamente einzunehmen.
Die Staatsanwälte Zhang Li und Bai Jun von der Bezirksstaatsanwaltschaft Chengguan erhoben am 18. November 2021 Anklage gegen Jia und das Bezirksgericht Chengguan verurteilte ihn am 7. April 2023. Sein Anwalt plädierte in seinem Namen auf nicht schuldig.
Der Vorsitzende Richter Teng Xiaoqiong gab am 24. Juli 2023 bekannt, dass Jia zu drei Jahren und zwei Monaten Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) verurteilt wurde. Sein Anwalt legte in seinem Namen Berufung beim Mittleren Gericht der Stadt Lanzhou ein. Am 13. November erhielt der Anwalt das Urteil des Berufungsgerichts vom 23. Oktober. Der Vorsitzende Richter Ma Yan, die Richter Shao Junmei und Liu Xiaochun, der Richter-Assistent Bai Jipeng und der Gerichtsschreiber Yang Yang hatten das Urteil unterzeichnet und damit Jias ursprüngliches Urteil bestätigt.
Als Jias Angehörige ihn im November 2023 in der Haftanstalt besuchten, erzählte er ihnen, dass die Wärter ihn gezwungen hätten, Blutdruckmedikamente einzunehmen. Sie würden ihn auch häufig körperlichen Untersuchungen unterziehen. Es ist ungewiss, ob er [wirklich] einen erhöhten Blutdruck hatte. Kurz darauf brachten ihn die Beamten in das Gefängnis Lanzhou.
Als Jias Familie ihn im Januar 2024 im Lanzhou-Gefängnis besuchen wollte, wiesen die Empfangswärter sie ab. Seine Angehörigen machen sich große Sorgen um ihn.
Jia war in den letzten 25 Jahren wiederholt verhaftet worden, weil er seinen Glauben nicht aufgab. 2005 kam er für drei Jahre Haft ins Lanzhou Gefängnis, wo er unmenschlicher Folter ausgesetzt war. Die Peiniger schlugen ihm die Zähne aus und fügten ihm schwere Verletzungen an der Halswirbelsäule zu. Damals war er dem Tode nahe.
Seit Beginn der Verfolgung gilt das Gefängnis in Lanzhou als Hauptgefängnis in der Provinz Gansu bei der Verfolgung männlicher Falun-Dafa-Praktizierender. Die Praktizierenden werden brutal gefoltert, weil sie ihren Glauben aufrechterhalten, während sie unter harschen Bedingungen leben müssen und zu Schwerstarbeit gezwungen werden.
Die Gefängnisbehörden greifen zu allen möglichen Mitteln, um den Praktizierenden, die sich weigern, ihrem Glauben abzuschwören, Schaden zuzufügen. Deshalb zwingen sie sie, lange stillzustehen, bei der Arbeit Doppelschichten und Nachtdienste zu machen, geben ihnen kleinere Essensportionen, verbieten ihnen den Einkauf im Gefängnisladen und lehnen Familienbesuche oder Telefonanrufe ab. Viele Insassen wurden Zeugen der unerbittlichen Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden.
Einige Insassen erinnerten sich daran, wie Wang Youjiang, einem Armeemajor in der Militärregion Lanzhou, von anderen Insassen die Zähne ausgeschlagen wurden. Während Wang zwei Haftstrafen im Lanzhou Gefängnis von zehn und sechs Jahren ableistet, wurde er dort brutal gefoltert. Die Verfolgung während seiner zweiten Haftstrafe führte 2017 zu seinem Tod. Einzelheiten zu seinem Leidensweg finden Sie hier: Todesmeldung: Ehemaliger Leutnant stirbt im Gefängnis nach jahrelanger Folter.
Ein Gericht hatte Jia Chunzhen aus dem Bezirk Linxia wegen des Praktizierens von Falun Dafa zu vier Jahren Haft verurteilt. Während seiner Haft im Gefängnis von Lanzhou wurde er bei großen Versammlungen mehrmals öffentlich gedemütigt und kritisiert, weil er sich weigerte, seinem Glauben abzuschwören. Er wurde im März 2022 zu Tode gefoltert im Alter von 76 Jahren. Seine Familie sah später Verletzungsspuren an seinem Hals und seinen Armen.
Yu Jinfang, Rentner, früher Mitarbeiter in einer Autowerkstatt, wurde am 11. November 2001 verhaftet und Anfang Dezember 2002 zu fünf Jahren Haft verurteilt. Durch die Misshandlungen und die schlechten Haftbedingungen bekam er Krätze. Eiter und Blut sickerten aus verschiedenen Teilen seines Körpers und er litt lange unter hohem Fieber. Er war bettlägerig, konnte weder essen noch trinken. Abgemagert und schwach wurde er am 13. November 2006 entlassen. Zwei Wochen später, am 25. November 2006, starb er im Alter von 63 Jahren.
Neben Jia sind derzeit auch die folgenden Praktizierenden im Gefängnis Lanzhou inhaftiert:
- Li Jiankui, ein 73-jähriger Einwohner des Landkreises Linxia und pensionierter Geologe der Nuklearbehörde in der Provinz Gansu, wurde am 25. November 2020 verhaftet. Die Länge seiner Haftstrafe ist nicht bekannt.
- Der 72-jährige Song Zongxiao aus der Stadt Linxia in der Provinz Gansu wurde im April 2020 verhaftet und Ende Dezember 2020 zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.
- Zhao Yujie, etwa 46 Jahre alt und ehemaliger Mitarbeiter des Instituts für forstwirtschaftliche Vermessung und Planung der Provinz Qinghai; und Chen Yongsen, etwa 65 Jahre alt und pensionierter Angestellter einer Fotoagentur, wurden im Februar 2020 verhaftet und zu neuneinhalb und neun Jahren Haft verurteilt.
- Hong Liang, Mitte 50, aus dem Bezirk Zhangjiachuan, Provinz Gansu, wurde am 6. August 2020 verhaftet und vom Bezirksgericht Zhangjiachuan zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Er befindet sich derzeit in der 2. Abteilung des Gefängnisses.
- Li Wenming, 59 Jahre alt und ehemaliger Angestellter der Lokomotivenfabrik Lanzhou, wurde am 23. August 2022 festgenommen. Er hatte gerade eine 19-jährige Haftstrafe hinter sich, weil er auf die Verfolgung von Falun Dafa aufmerksam gemacht hatte. Ende Februar 2023 verurteilte ihn ein Gericht zu weiteren fünf Jahren Haft.
- Zhou Junqi, ein ehemaliger Mitarbeiter der Koksfabrik des Landkreises Shandan, wurde im Mai 2022 verhaftet und am 31. März 2023 vom Bezirksgericht Ganzhou zu drei Jahren Haft verurteilt. Er legte Berufung gegen das Urteil ein, die abgewiesen wurde.
- Jiang Minghui, 50 Jahre alt und ehemaliger stellvertretender Direktor der Planungsabteilung des Maschinenbauamtes Lanzhou, wurde am 4. August 2021 verhaftet und am 10. Juli 2023 zu sechs Jahren Haft verurteilt.
Frühere Berichte:
68-jähriger Mann wegen Verteilung von Falun-Dafa-Materialien zu drei Jahren Haft verurteilt
Die versteckte Verfolgung im Untersuchungsgefängnis der Stadt Lanzhou
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