Meine fest verankerten Anschauungen ändern

(Minghui.org) Ich bin ein älterer Falun Dafa-Praktizierender und habe nicht viel Kontakt zu anderen Praktizierenden. Doch der Schutz des Meisters und die Berichte der Praktizierenden auf Minghui.org haben mich in meinen 26 Jahren der Kultivierung unterstützt.

Wir müssen die Fa-Grundsätze in unserem Leben anwenden

Obwohl ich seit langer Zeit die drei Dinge, die der Meister uns auffordert zu tun, jeden Tag mache, habe ich das Gefühl, dass ich mich nicht sonderlich erhöht habe. Vielmehr fühlt es sich so an, als sei ich auf derselben Ebene stehengeblieben. Ich muss meine Kultivierung ernsthaft auf den Prüfstand stellen und darf die drei Dinge nicht wie eine routinemäßige Erledigung von Aufgaben behandeln.

Der Meister sagt:

„Darüber hinaus gibt es Praktizierende, zu denen auch einige langjährige gehören, die im Alltag alles tun, was zum Dafa gehört; das Fa-Lernen haben sie auch nicht vernachlässigt. Doch im kritischen Moment schaffen sie es nicht, den Pass zu überwinden.“ (Wacht auf, 18.11.2021)

Ich praktiziere mehr als zwei Jahrzehnte, habe aber nie wirklich darüber nachgedacht, warum ich mich in kritischen Momenten nicht dem Fa entsprechend fordern konnte. Erst nach dem Lesen eines Erfahrungsberichtes eines Mitpraktizierenden konnte ich ein tieferes Verständnis zu dieser Frage finden. Der wesentliche Grund liegt in meinem mangelnden Vertrauen in den Meister und Dafa. Für diese Erkenntnis habe ich mehr als zwanzig Jahre der Kultivierung gebraucht.

Jeden Tag lese und lerne ich das Fa. Doch wie gut ich die darin offenbarten Grundsätze in meinem alltäglichen Leben anwende, spiegelt die Tiefe meines Verständnisses wider. Ich kam zu dem Verständnis, dass ich das Fa nicht wirklich erhalten kann, wenn ich nur dessen Inhalt aufnehme, ohne mich jedoch in meinen Handlungen nach dem Fa zu richten.

Lang gehegte Anschauungen ändern

Als ich mich diesem neuen Verständnis eingehend widmete, konnte ich einige tief verwurzelte Anschauungen erkennen und bin nun fest entschlossen, sie zu ändern.

Da ich in recht ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen bin, habe ich mir zur Gewohnheit gemacht, ausrangierte Gegenstände zu sammeln oder geschenkte Gegenstände jeglicher Art anzunehmen. Diese Angewohnheit sitzt tief in mir und ist schwer zu durchbrechen; selbst nach über zwanzig Jahren der Kultivierung im Falun Dafa. Beispielsweise hole ich mir Essensreste aus den Mülltonnen des nahegelegenen Restaurants, um damit meine Hühner zu füttern, oder andere Gegenstände, die in den Tonnen liegen und die ich als wertvoll erachte. Manchmal kann ich sogar nicht widerstehen, weggeworfene Plastikflaschen aus dem Müll zu holen, weil ich denke, dass ich sie vielleicht noch gebrauchen könnte.

Während ich darüber schrieb, wurde mir klar, wie sehr ich an meinem Ruf hing und mein Gesicht wahren wollte. Ich machte mir Sorgen, ob andere Praktizierende mich wegen dieser Anhaftung an so kleinlichen Interessen verurteilen oder auslachen könnten. Doch wusste ich, dass das Aufdecken dieser Anhaftung ein Weg ist, diese zu beseitigen. Es ist ein Teil meines Kultivierungsweges.

Die Angst überwinden

Bei meinen Bemühungen, die Menschen über das Dafa aufzuklären, hatte ich oft mit Angst zu tun. Wenn jemand mit meinen Worten nicht einverstanden war und mich daraufhin zurechtwies oder drohte, die Polizei zu rufen, ging ich schnell weg. Zuhause angekommen erkannte ich oberflächlich, dass es sich um eine Anhaftung an die Angst handelte.

Anfang des Jahres sprach ich beim Einkaufen mit einem Mann über Falun Dafa. Im Gespräch fragte er plötzlich: „Wissen Sie, was ich von Beruf bin?“ Daraufhin erwiderte ich: „Es ist mir egal, was Sie beruflich machen; was ich Ihnen zu sagen habe, ist einfach wichtig für Sie als Mensch.“ Er fragte mich, woher ich komme, woraufhin ich ihm sagte, dass ich aus der Gegend sei. Daraufhin versuchte er weiter nachzubohren und meinen genauen Wohnort zu erfragen. Ich jedoch blieb bei meiner Antwort.

Anstatt mich weiter mit Fragen zu bedrängen, zückte er sein Handy und wollte ein Foto von mir machen. Ich erschrak und ging weg. Als ich nach Hause kam, erzählte ich keinem von meinem Erlebnis, sondern setzte mich direkt hin und sendete aufrichtige Gedanken aus. Als ich später am Tag das Fa lernte, erkannte ich, dass ich die Begegnung mit Menschen, die sich weigern mir zuzuhören, oder mir mit der Polizei drohen, als Drangsal empfinde, anstatt sie als Gelegenheit zu nutzen, mich zu erhöhen und den Menschen die wahren Hintergründe gründlich zu erklären. Die Wurzel meiner Angst entsprang meinem Bestreben, mich selbst zu schützen. Ich hatte nicht genug Mut oder Barmherzigkeit für die Menschen, die von mir die Fakten über Dafa erfahren sollten.

Die Kultivierung ist eine ernsthafte Angelegenheit und die bloße Erledigung von Aufgaben ist nicht gleichbedeutend mit der wahren Kultivierung. Als ich nach innen schaute, sah ich meinen Egoismus, mein Ego selbst, meine Angst und mein Versagen, die Errettung der Lebewesen als meine oberste Priorität zu betrachten. In Zukunft werde ich alles auf dem Weg meiner Kultivierung als eine Chance betrachten, mich zu erhöhen und noch mehr Lebewesen zu erretten.