Zu vier Jahren Haft verurteilt – nach brutaler Verhaftung und geheimem Prozess

(Minghui.org) Li Yuanmings Familie bestätigte kürzlich, dass er in das Gefängnis Gongzhuling eingeliefert wurde, um eine vierjährige Haftstrafe wegen des Praktizierens von Falun Dafa abzusitzen. Die Wärter verweigern dem 50-jährigen Einwohner des Bezirks Nongan in der Provinz Jilin Familienbesuche mit der Begründung, dass er sich weigere, Falun Dafa aufzugeben.

Sun Chengmin, der Sicherheitsdirektor des Dorfes Tianxing, und drei Beamte der Polizeiwache der Gemeinde Shaoguo, darunter Ji Pengfei und Zhao Xijun, versuchten am 28. Februar 2023 Li zu Hause eine Speichelprobe abzunehmen und ihn zu fotografieren. Es ist nicht klar, ob Li kooperiert hat.

Als die Beamten gegangen waren, versteckte sich Li in der Wohnung eines Nachbarn, aber am 3. März 2023 nahmen drei andere Beamte ihn fest. Nach Zeugenaussagen seiner Festnahme traten die Beamten auf ihn ein, drückten ihn mit dem Gesicht nach unten auf den Boden und fesselten ihm die Arme mit Handschellen auf den Rücken. Dann packten sie ihn an den Beinen und zerrten ihn weg. Sein Bauch scheuerte auf dem Boden und seine Hose rutschte herunter. Nachdem sie ihm die Hose hochgezogen hatten, schleiften sie ihn weiter den ganzen Weg vom Vorgarten seines Nachbarn über seinen eigenen Vorgarten und die Hauptstraße entlang hinter seinem Haus bis zu ihrem dort parkenden Auto. Sie fotografierten ihn, bedeckten sein Gesicht mit seinen Kleidern und stießen ihn in den Streifenwagen.

Lis Vater, der anwesend war, versuchte, die Polizei aufzuhalten, aber ein Nachbar hielt ihn zurück. „Die Polizei hat Waffen“, sagte der Nachbar. Einem Insider zufolge waren viele Dorfbewohner fassungslos darüber, wie brutal die Polizei bei Lis Verhaftung vorgegangen war.  

Bei der anschließenden Durchsuchung von Lis Wohnung beschlagnahmte die Polizei seine Falun-Dafa-Bücher, seinen Laptop, einen Drucker und ein Falun-Dafa-Transparent, das er vor Beginn der Verfolgung auf einem Übungsplatz verwendet hatte. Zehntausende Yuan in bar, die er zu Hause in einer Tasche aufbewahrt hatte, waren anschließend verschwunden. Sein Vater fand nur noch einen leeren Geldsack auf dem Boden.

Lange ließ die Polizei Lis Familie über seine Situation im Unklaren. Erst unlängst bestätigten seine Angehörigen, dass er verurteilt und vom Untersuchungsgefängnis Nongan in das Gefängnis Gongzhuling verlegt wurde. Aber sie wissen bis dato nichts über seine Anklage, seinen Prozess oder seine Verurteilung.

Ein Vierteljahrhundert Verfolgung

Während seines Studiums an der Hochschule für landwirtschaftliche Mechanisierung in Jilin hatten die Ärzte einen Tumor an seiner Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) gefunden. Trotz Operation litt er danach unter dem Gefühl, wie zerrissen zu sein; er hatte Magenbeschwerden und Schmerzen im Nacken und im unteren Rücken. Während er sich zu Hause erholte, lernte er im Februar 1996 Falun Dafa kennen. In weniger als sechs Monaten nach dem Beginn des Praktizierens erholte er sich vollständig.

Als drei Jahre später die Verfolgung begann, hatten Li und seine Familie keine ruhige Minute mehr. Ständig schikanierten die Polizisten und die Dorfbeamten ihn und seine Familie. Zusätzlich zu mehreren Inhaftierungen verbüßte er auch zwei Haftstrafen in einem Arbeitslager. Seine Frau Lyu Ziwei, ebenfalls eine Falun-Dafa-Praktizierende, war zwei Mal im Arbeitslager inhaftiert, wo sie mit Elektroschocks und Gehirnwäsche gequält wurde. Die Wärter zwangen sie auch zu harter unbezahlter Arbeit.

Da Lis Mutter mit ansehen musste, wie das Paar verfolgt und die Familie schikaniert wurde, verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand. Als ihr die Gallenblase entfernt werden musste, verstarb sie kurz darauf.