71-Jährige nach einem Jahrzehnt Haft zu weiteren vier Jahren verurteilt

(Minghui.org) Am 11. Dezember 2023 wurde eine 71-Jährige zu vier Jahren und drei Monaten Haft sowie einer Geldstrafe von 8.000 Yuan verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert. Gegen das Urteil legte sie Berufung ein.

Lyu Sumin lebt im Bezirk Mentougou in Peking. Früher arbeitete sie am örtlichen Bezirksgericht Mentougou. Wegen ihres Glaubens verbüßte sie bereits drei Haftstrafen von insgesamt 6,5 Jahren im Frauenarbeitslager: 1,5 Jahre vom 26. Juni 2001 bis 25. Dezember 2002, 2,5 Jahre vom 10. September 2003 bis 9. März 2006 sowie weitere 2,5 Jahre vom 13. März 2007 bis zum 12. September 2009. Außerdem befand sie sich vom 1. Januar 2012 bis 31. Dezember 2014 im Pekinger Frauengefängnis. Darüber hinaus wurde sie zweimal in Gehirnwäsche-Einrichtungen gesperrt, einmal in Strafhaft genommen und dreimal zu Verwaltungshaft verurteilt. Viermal fand eine Wohnungsdurchsuchung bei ihr statt.

Letzte Verhaftung und Verurteilung

Das jüngste Urteil geht auf eine Verhaftung vom 16. April 2020 durch Beamte der Polizeiwache Dongxinfang zurück. Am nächsten Tag erfolgte Lyus Freilassung auf Kaution. Anfang April 2021 wies dieselbe Polizeiwache einen Beamten an, Lyu zu Hause aufzusuchen. Ihre Familie sollte eine Frau in einem Video identifizieren, bei der es sich mutmaßlich um Lyu handelte. Das Video zeigte, wie eine Frau etwas auf Autos legte, die am Straßenrand parkten. Einige Tage später forderte die Polizei Lyu auf, zum Verhör vorbeizukommen. Um einer Verfolgung zu entgehen, tauchte sie unter. Die Polizei lud sie noch einige weitere Male vor. Ob sie der Aufforderung folgte, ist nicht bekannt.

Am 11. April 2023 suchten zwei Beamte der Polizeiwache Dongxinfang, Zhao Tongqing und Liu (Vorname unbekannt), die Praktizierende zu Hause auf. Nach zwei Jahren, die sie sich auf Kaution auf freiem Fuß befand, sollte das Strafverfahren nun vorangetrieben werden, hieß es. Die Polizisten forderten sie auf, mit ihnen zur Staatsanwaltschaft des Bezirks Mentougou zu kommen. Lyu weigerte sich jedoch und argumentierte, dass das Praktizieren von Falun Dafa gegen kein Gesetz verstoße.

Bei Messung von Lyus Blutdruck stellten die Polizisten einen erhöhten systolischen Wert von über 200 mmHg fest (der Normalwert liegt bei höchstens 120). Daraufhin ließen sie von ihr ab und sagten, sie solle später zur Staatsanwaltschaft kommen.

Am 23. April kamen die Beamten Zhao und Liu mit zwei Mitarbeitern der Staatsanwaltschaft, Gao Ge und Liu Fanshi, bei Lyu vorbei. Sie teilten ihr mit, dass der Fall nun bei der Staatsanwaltschaft liege und ihr eine Anklage drohe. Drei Tage später teilte ihr die Staatsanwaltschaft telefonisch mit, dass Anklage erhoben und ihr Fall an das Bezirksgericht Mentougou weitergeleitet worden sei. Dieses wiederum gab die Akten aus unbekannten Gründen an das Bezirksgericht Shijingshan weiter.

Am 4. September nahmen Beamte der Polizeiwache Dongxinfang und der Polizeibehörde Mentougou die betagte Angeklagte erneut in Gewahrsam. Als sie sich weigerte, freiwillig mitzugehen, wurde sie ins Polizeifahrzeug getragen. Lyu befindet sich derzeit in der Haftanstalt Shijingshan.

Am 20. November fand ihre Anhörung vor dem Bezirksgericht Shijingshan statt, bevor am 11. Dezember das Urteil folgte.