Wie ich mich von der Sucht nach Online-Videos befreit habe

(Minghui.org) Ich bin ein Falun-Dafa-Praktizierender aus China und lebe im Ausland. Heute möchte ich darüber berichten, wie meine Sucht nach Online-Videos meine Kultivierung beeinträchtigt hat und ich meine Lektion gelernt habe.

Als ich 2018 noch in China lebte, unterhielt ich mich mit einer Frau, die mit mir die Prüfung für das Buchhaltungszertifikat ablegte. Sie erzählte mir, dass sie mit ihrer Auswanderung beschäftigt sei und ich mich bei Interesse ihr anschließen könne. Ich hielt das für eine gute Idee, da ich auf diese Weise nach erfolgreicher Antragstellung das Fa im Ausland bestätigen konnte. Ein Jahr später teilte mir der Agent mit, dass der Einwanderungsantrag für meine gesamte Familie genehmigt worden sei.

In meiner neuen Heimat nahm ich sogleich Kontakt mit dem örtlichen Falun Dafa Verein auf und beteiligte mich an den lokalen Kultivierungsaktivitäten. Meine erste Stelle trat ich in einem Restaurant eines Praktizierenden an, wo ich einen Mitarbeiter ablöste, der nach China zurückkehren musste. Ich war Kassierer und half in der Küche mit.

Mit Ausbruch der Pandemie musste das Restaurant schließen und ich verlor meine Arbeit. So zog ich mit meiner Familie in eine andere Stadt. Zu jenem Zeitpunkt war ich noch immer arbeitslos, wurde dann aber an einer örtlichen Hochschule angenommen, und die Regierung wandelte meine Arbeitslosenunterstützung in einen Zuschuss zu den Studiengebühren um. Ich wurde zu einem Vollzeitstudenten und musste mich allen möglichen Herausforderungen stellen und die Sprachbarriere überwinden. Glücklicherweise hatte ich während meines Aufenthalts in China Englisch gelernt und lernte sehr schnell.

Im Jahr 2022 brachte meine Frau unseren zweiten Sohn zur Welt. Ich hatte alle Hände voll zu tun, da ich nun zur Hochschule gehen, aber auch meiner Frau helfen und mich um unser Baby kümmern musste. Meine Frau fühlte sich nach dem Kaiserschnitt sehr unwohl, was sich auf ihre Laune auswirkte und so einige Konflikte mit sich brachte. Als Kultivierender wusste ich, dass ich nach innen schauen und Toleranz üben sollte. Da ich es jedoch nicht gut gemacht hatte, traten die Konflikte noch heftiger auf.

Ich versäumte es, mich anhand der Fa-Prinzipien zu erhöhen, und dachte aufgrund meiner Erschöpfung nur daran, mich zu entspannen. Manchmal schaute ich mir Videos auf YouTube an, da mir dies früher aufgrund der Internetzensur in China nicht möglich gewesen war. Nach und nach verbrachte ich immer mehr Zeit auf YouTube und fing an, mir politische Analyseprogramme, Varietés, Filme und Fernsehserien anzuschauen.

Da ich in meiner Stadt der einzige Praktizierende bin, lerne ich das Fa täglich online mit Praktizierenden in anderen Städten. Allmählich ließ ich in der Kultivierung nach und wurde dadurch beim Online-Fa-Lernen immer mehr gestört. Es fiel mir auch schwer, mich zu konzentrieren. Schließlich bat mich meine Frau während des Fa-Lernens sogar, irgendwelche Dinge für sie zu erledigen.

Im März 2023 reiste meine Mutter aus China an, um uns zu besuchen und sich um unsere Kinder zu kümmern. Da ich nun mehr Freizeit hatte, sah ich mir Videos an, anstatt das Fa zu lernen oder die Übungen zu praktizieren. Sobald ich vor dem Computer saß oder mein Telefon in die Hand nahm, öffnete ich automatisch die Video-App, als wäre ich von etwas ferngesteuert. Manchmal sah ich mir die Videos bis Mitternacht an.

Die erste Trübsal

Eines Nachts hatte ich einen sehr klaren Traum: Ich träumte von einem großen See, auf dessen Wasser zahlreiche Lotusblumen schwammen. Es gab ein großes Haus mit einer riesigen Waschmaschine, die nie stillstand. Plötzlich flog ein Schwarm Insekten herbei, tauchte in den See und verschwand. Als ich am darauffolgenden Morgen aufwachte, schmerzten meine Leber und meine Augen.

Als meine Mutter im März 2023 bei uns weilte, hatte ich gerade ein Praktikum begonnen. Ich hatte schreckliche Kopfschmerzen und trockene Augen. Die heftigen Leberschmerzen raubten mir nachts den Schlaf. Da wurde mir klar, dass durch das lange Anschauen von Online-Videos schlechte Substanzen in meinen Körper eingedrungen waren – meine Sucht hatte diese „Insekten“ angezogen. Meine Anhaftung hatte Dämonen herbeigeführt.

Nachdem ich das erkannt hatte, war ich voller Reue. Wie konnte ich als Kultivierender süchtig nach Videos sein?! Wie konnte ich die Zeit, die uns der Meister gegeben hat mit Entspannung und Unterhaltung verschwenden? Andere Praktizierende waren damit beschäftigt, Menschen zu erretten, während ich meine Zeit damit verschwendete, mich zu amüsieren. Ich entschuldigte mich beim Meister und bat ihn, mir zu helfen. Nach ein paar Tagen schmerzte meine Leber nicht mehr.

Die zweite Trübsal

Im September, kurz vor meinem Abschluss, entdeckte ich eine vakante Stelle bei einer kleinen Buchhaltungsfirma. Dem Chef machte es nichts aus, dass Englisch nicht meine Muttersprache war, und stellte mich ein. Ich freute mich sehr, nun als Fachkraft arbeiten zu können, arbeitete jeden Tag hart und folgte stets den Dafa-Prinzipien. Wenn ich auf Probleme stieß, zog ich meinen Chef zu Rate. Er schätzte mich und nahm sich bereitwillig Zeit für meine Einarbeitung.

Eines Tages traten erneut körperliche Beschwerden auf: Ich litt unter Verstopfung, Tinnitus, Rückenschmerzen, Schlaflosigkeit und Übelkeit. Nachdem ich mittags ein paar gebratene Shrimps gegessen hatte, begann meine Leber zu schmerzen, und musste aufstoßen. Ich fand dafür keine Erklärung, da ich der Ansicht war, ich würde in der Kultivierung fleißig vorankommen. Natürlich ging meine neue Stelle mit viel Arbeit einher, aber gleich nach Feierabend lernte ich das Fa und machte die Übungen und nutzte meine Pausen ebenfalls zum Praktizieren von ein oder zwei Übungen.

Als mich einmal heftige Schmerzen peinigten, bat ich den Meister, meine aufrichtigen Gedanken zu stärken. Während des Aussendens der aufrichtigen Gedanken sah ich ein Tier verschwinden, einer riesigen Ratte gleich, und sogleich den Aufmarsch der Kommunistischen Partei Chinas. Es handelte sich um einen Kampf zwischen Gut und Böse in einer anderen Dimension. Am nächsten Tag ging es meiner Leber wieder gut. Der Meister erleuchtete mich, dass ich zu viele menschliche Anhaftungen hatte.

Danach schaute ich gründlich nach innen und fand einige Probleme:

Erstens nahm ich die Kultivierung nicht ernst. Nachdem ich China verlassen hatte, war die Umgebung entspannter. Neben dem Einleben in der neuen Umgebung und dem Druck, die Existenz zu sichern und eine neue Stelle zu finden, ging ich mit der Kultivierung allmählich nachlässig um, und meine menschlichen Gesinnungen nahmen zu. Der Meister fordert, dass wir unsere Xinxing stetig erhöhen. Die Kultivierung ist wie das Segeln gegen den Strom: Wenn wir uns nicht verbessern, bewegen wir uns rückwärts.

Zweitens glaubte ich nicht mit ganzem Herzen an den Meister und das Fa. Da mir als Dafa-Praktizierender die Möglichkeit gegeben worden war, China zu verlassen, hatte der Meister meinen zukünftigen Weg bereits festgelegt. Aber ich war bestrebt, weiterhin auf menschliche Weise hart zu arbeiten, um meine Ziele zu erreichen und erfolgreich zu sein. Natürlich sollte man hart arbeiten, aber ins Extrem zu gehen, ist inakzeptabel. Ein Kultivierender sollte sich in erster Linie auf die Kultivierung und die Bestätigung des Fa konzentrieren.

Drittens hatte ich nicht genügend das Fa gelernt und auch nicht mit der erforderlichen Konzentration. Obwohl ich mich bemühte, das Fa abzuschreiben, tat ich es nicht mit der erforderlichen Konzentration und alle möglichen menschlichen Eigensinne gingen mir durch den Kopf. Das Fa-Lernen ist ein Prozess der Angleichung an das Fa und der Beseitigung von Anhaftungen. Aber ich hatte dagegen verstoßen und Anhaftungen entwickelt, dachte nur an das Erledigen einer Aufgabe und eilte voran. Oftmals konnte ich mich nicht einmal daran erinnern, was ich gerade abgeschrieben hatte, und vermisste die Heiligkeit, mich dem Fa anzugleichen.

Viertens waren meine Gründe, die Übungen zu machen, nicht rein.

Der Meister hat gesagt:

„Das Praktizieren der Übungen ist ein Hilfsmittel für die Vollendung.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Singapur 1998, 22./23.08.1998)

Ich praktizierte die Übungen eher, um die Müdigkeit des Tages zu lindern und mich nach einem anstrengenden Tag zu erholen.

Fünftens hatte ich die Vorstellung, dass ich als Kultivierender „versichert“ sei. Meine Gesundheit hatte sich durch das Praktizieren verbessert, und ich nahm seit vielen Jahren keine einzige Tablette mehr. Außerdem konnte ich mit meinen aufrichtigen Gedanken so manche Krankheitsstörung überwinden. Bei näherem Hinschauen erkannte ich jedoch, dass ich meinen durch die Kultivierung gesunden Körper dazu benutzte, nach Ruhm und Gewinn zu streben. Die Einwanderer der ersten Generation im Ausland haben oft Schwierigkeiten, ihre Existenz zu sichern. Während der Arbeit dachte ich manchmal: „Mit meinem gesunden Körper scheue ich mich nicht vor harter Arbeit. Vielleicht werde ich von meinem Chef eine gute Bewertung und eine Gehaltserhöhung bekommen. Da ich einen gesunden Körper habe, ist mein Kopf klar – ich könnte eine Prüfung für ein Berufszertifikat ablegen, und mich für ein noch höheres Gehalt qualifizieren.“ Mein gesunder Körper diente mir nicht dazu, das Fa zu bestätigen. Stattdessen strebte ich nach Ansehen und persönlichen Vorteilen.

Mit diesem Bericht möchte ich mich selbst warnen und hoffe auch, dass Mitpraktizierende, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, aus meinen Lektionen lernen, die verbleibende Zeit nutzen, sich fleißig kultivieren und die Menschen erretten.