Wie Argwohn verschiedene menschliche Anschauungen auslösen kann

(Minghui.org) Frau Wang, eine Falun-Dafa-Praktizierende, stürzte im Oktober 2022 bei der Gartenarbeit und brach sich das Bein. Nach einem mehrmonatigen Krankenhausaufenthalt suchte sie nach einer Pflegerin, die sich zu Hause um sie kümmern konnte. Eine Mitpraktizierende machte mich mit ihr bekannt.

Wang ist 78 Jahre alt, während ihr nicht praktizierender Ehemann über 80 Jahre alt ist. Wangs Mann bot an, mir 2.500 Yuan im Monat (etwa 320 Euro) zu zahlen. Als ich um vier Ruhetage im Monat bat, sagte er: „Es wird sich dann niemand um sie kümmern, wenn Sie nicht kommen. Ich gebe Ihnen mehr Geld und Sie nehmen sich dafür keine Ruhetage.“ Ich war einverstanden, verzichtete auf die Ruhetage und sagte: „Da wir beide Praktizierende sind, gibt es keinen Grund, mir mehr Geld zu geben.“

Wang wohnt in einem Bungalow. Im Winter gibt es daher mehr im Haus zu tun. Nach getaner Arbeit nutzte ich meine Freizeit, um das Fa zu lernen. Da viele Wörter in Wangs Zhuan Falun, dem Hauptwerk von Falun Dafa und anderen Dafa-Büchern unkorrigiert oder falsch korrigiert waren, begann ich jeden Tag nach der Arbeit, diese Wörter zu korrigieren.

Nach zwei Monaten sagte Wang, ihr Gesundheitszustand sei so weit fortgeschritten, dass sie meine Hilfe nicht mehr benötige. Sie war auch besorgt über die finanzielle Belastung ihrer Familie. Aber die Tochter von Wang weigerte sich, mich gehen zu lassen. Sie sagte zu Wang: „Deine Beine haben sich gerade erst erholt. Es ist besser, bei diesem kalten Wetter entsprechende Vorsorge zu treffen. Wenn du deine Betreuerin entlässt, kannst du nicht erwarten, dass ich dir helfe, wenn du in Zukunft Probleme bekommst!“

Wenige Tage später bekam ich Probleme mit Wang. Sie behauptete, ich hätte ihre Dafa-Bücher gestohlen, und akzeptierte meine Erläuterungen dazu nicht. Am Anfang konnte ich ruhig bleiben und widersprach ihr nicht, egal was sie sagte. Eines Tages, während ich die Übungen praktizierte, kam Wang zu mir und beschuldigte mich vehement, mehrere ihrer Dafa-Bücher gestohlen zu haben. Ihr Tonfall war besonders unfreundlich und ich dachte mir: „Mein Gehalt war von Anfang an niedrig. Ich hatte nicht einmal einen einzigen freien Tag. Als Praktizierende war ich sogar bereit, mich mit einem geringeren Gehalt zufriedenzugeben, warum sollte ich also ihre Bücher stehlen? Allmählich hegte ich den Verdacht, dass Wang absichtlich Unruhe stiftete, damit ich meine Stelle freiwillig aufgab. Durch meinen freiwilligen Rücktritt würde sie ihren Willen durchsetzen können, ohne ihre Tochter zu verärgern. Plötzlich brach mein Verlangen nach materiellem Gewinn, mein Kampfgeist, mein Ärger, meine Unzufriedenheit und mein Unmut hervor und ich stritt mich mit ihr.

Zwei Monate und ein paar Tage lang hatte ich im Haus von Wang gearbeitet. Nachdem mein Gehalt abgerechnet worden war, packte ich das Geld in einen Koffer. Da die Sperre der COVID-19-Pandemie noch nicht aufgehoben war, konnte ich meine Kleidung und mein Bettzeug nicht mitnehmen, sondern nur einige Dafa-Bücher, die ich mitgebracht hatte.

Ein paar Tage später holte ich meinen Koffer ab. Da war das Geld, das ich sorgfältig verpackt hatte, im ganzen Koffer verstreut. Egal, wie oft ich nachzählte, es fehlten immer noch 300 Yuan (ungefähr 40 Euro) von den 5.000 Yuan (ungefähr 650 Euro), die ich fein säuberlich in die Pfandmappe gesteckt und in die oberste Lage meines Koffers gelegt hatte. Bei geschlossenem Reißverschluss war es unmöglich, dass etwas aus dem Koffer herausgefallen wäre. Auch als ich den Koffer mehrmals durchsuchte, konnte ich das fehlende Geld nicht finden. Vielleicht hatte Wang die 300 Yuan genommen als Entschädigung für die Dafa-Bücher, die ich angeblich gestohlen hatte? Doch das könnte auch ein Test sein, der meine Anhaftungen auf die Probe stellen sollte. Daher verabschiedete ich mich von dem älteren Ehepaar und ging, ohne die Angelegenheit weiter zu verfolgen.

Im folgenden Jahr holte ich meinen Koffer für eine Reise aus dem Schrank. Als ich darin kramte, entdeckte ich plötzlich meine fehlenden 300 Yuan. Hier entschuldige ich mich aufrichtig bei Wang: „Es tut mir leid! Ich hätte nicht an Ihnen zweifeln sollen.“

Als Wang mich beschuldigte, ihre Dafa-Bücher gestohlen zu haben, hatte ich nicht nach innen geschaut. Stattdessen war mein Argwohn geweckt worden und ich hatte vermutet, dass sie sich das ausgedacht hatte, um mich aus ihrem Haus zu vertreiben. Dies gipfelte in der Situation, dass 300 Yuan in meinem Koffer fehlten. Zum Glück ging ich der Sache damals nicht weiter nach.

Als Frau Wang mich verdächtigte, ihre Dafa-Bücher gestohlen zu haben, hatte sie da auch eine ähnliche Illusion, dass etwas fälschlicherweise verschwunden war? Ihre Wut auf mich schien sehr echt zu sein. Durch diesen Vorfall wurde mir klar, dass Argwohn andere menschliche Anschauungen auslösen kann. Diese falschen Illusionen hatten mir geholfen, meinen Argwohn zu beseitigen. In der Vergangenheit betrachtete ich andere mit Argwohn, doch in Wirklichkeit war ich diejenige, die das Problem hatte, anderen zu vertrauen!