Aus den USA: „Dinge tun“ nicht als Kultivierung betrachten

(Minghui.org) In den über 20 Jahren, in denen ich Dafa praktiziere, habe ich mein Bestes gegeben, um die drei Dinge gut zu machen. Auch das Fa-Lernen und die Übungen habe ich nicht vernachlässigt. Dennoch habe ich das Gefühl, dass sich meine Xinxing nicht so sehr erhöht hat, wie ich es mir gewünscht hätte.

In letzter Zeit lernte ich mehr das Fa und stellte fest, dass mein Stolperstein war, nicht richtig nach innen geschaut zu haben. Die Anforderung an einen Dafa-Praktizierenden ist, immer nach innen zu schauen und alle menschlichen Anhaftungen loszulassen. Der Schlüssel dazu ist, das Fa gut zu lernen und sich jederzeit an den Fa-Prinzipien zu messen. Nur wenn wir das tun, können wir unsere menschlichen Anhaftungen und Gesinnungen erkennen und sie beseitigen. Nun möchte ich über einige meiner jüngsten Erkenntnisse berichten.

Unsere menschlichen Anhaftungen und Anschauungen erkennen

Wenn wir eine bestimmte Anhaftung gefunden haben, denken wir, dass wir bereits nach innen geschaut hätten. Doch wir haben nicht tiefer nach der Ursache gesucht. Meinem Verständnis nach ist das eine sehr oberflächliche Art, nach innen zu schauen. Es kann dazu führen, dass wir nach äußeren Gründen suchen und uns Ausreden zurechtlegen. Oder wir denken, wir sollten nicht mit der anderen Person streiten oder sollten nachsichtig sein und uns gut kultivieren.

Mit einer solchen Einstellung schauen wir unbewusst auf andere herab, anstatt wirklich nach innen zu schauen.

Das Hindernis, das Fa-Lernen von der Kultivierung zu trennen

Ein anderer Punkt ist, dass wir es oft versäumen, das Gelernte in der Praxis umzusetzen. Wir glauben, wir hätten einige Fa-Prinzipien verstanden und unser Verständnis werde auch von anderen Praktizierenden anerkannt. So glauben wir, wir würden uns bereits kultivieren, und fühlen uns ziemlich gut.

Der Rückschritt, Dinge als Kultivierung zu betrachten

Einige von uns betrachten das Tun als Kultivierung und denken, dass sie sich schon gut kultivieren würden, wenn sie an weiteren Projekten für Dafa teilnehmen und Anerkennung von anderen Praktizierenden erhalten. Auch diese Denkweise hindert uns daran, wirklich nach innen zu schauen.

Es gibt noch viele menschliche Anhaftungen, die uns daran hindern, nach innen zu schauen: Egoismus, Neid, Streben nach Bequemlichkeit, Angst vor Schwierigkeiten, Ungerechtigkeitsgefühl und sich gekränkt fühlen. Jede menschliche Anhaftung kann uns daran hindern, uns in der Kultivierung zu erhöhen.

Bedingungslos nach innen schauen und sich grundlegend verändern

Durch das Fa-Lernen habe ich verstanden, dass ein Dafa-Praktizierender, der nicht wirklich nach innen schauen kann, kein wahrer Kultivierender ist. Bei der Kultivierung müssen wir alle menschlichen Anhaftungen beseitigen, uns von menschlichen Anschauungen lösen und auf dem Weg zur Gottheit voranschreiten. Nach innen zu schauen, ist ein Prozess, bei dem wir gemäß den Anforderungen des Fa aktiv unsere menschlichen Anhaftungen beseitigen und uns aus eigener Initiative dem Dafa angleichen. Das ist die ernsthafteste und großartigste Angelegenheit im Universum.

Mir ist klar geworden, dass meine Probleme daher rührten, dass ich die Ernsthaftigkeit der Kultivierung nicht erkannt und das Fa nicht wirklich gut gelernt hatte. Im Grunde wusste ich die kostbare Gelegenheit zur Kultivierung nicht zu schätzen. Und so beschloss ich, bei meiner Kultivierung wirklich streng mit mir selbst zu sein.

Das Fa mehr lernen, das Fa gut lernen und die Fa-Prinzipien jederzeit befolgen

Wenn ich zum Beispiel merkte, dass mein Herz bewegt war, achtete ich auf jeden Gedanken und fragte mich: „Warum bin ich wütend geworden? Liegt es daran, dass ich mich verletzt fühle oder dass andere auf mich herabschauen? Warum sollten andere nicht auf mich herabschauen?“ Sobald ich tiefer schaue, bin ich in der Lage, den Egoismus im Innersten sowie alle Arten von Emotionen, Anschauungen und Anhaftungen zu erkennen und loszulassen.

Bedingungslos in sich hineinschauen und höhere Maßstäbe an sich stellen

Vor einer sehr schwierigen Prüfung gab mir der Meister einige Hinweise über problematische Ereignisse aus meinem früheren Leben. Ich wusste, dass ich die karmischen Schulden begleichen musste. Deshalb dachte ich anfangs, es sei eine gute Sache, Karma zu beseitigen; ich würde es bald geschafft haben. Aber die Realität war nicht so einfach. Die Situation wurde immer schwieriger und schwerer für mich.

Egal, wie sehr ich mich bemühte, es war für die andere Person nicht gut genug. Aus der Sicht eines gewöhnlichen Menschen betrachtet, war sie völlig unvernünftig. Aber aus der Sicht eines Kultivierenden ebnete sie mir den Weg, mich dem Himmel zu nähern.

Wenn meine aufrichtigen Gedanken stark waren, hatte ich das Gefühl, dass ich den Schmerz ertragen und die Prüfung bestehen konnte. Aber wenn meine menschlichen Anschauungen die Oberhand hatten, auch wenn es nur wenige waren, empfand ich die Situation als äußerst schmerzhaft und unerträglich. Obwohl ich mich immer wieder ermahnte, es doch zu ertragen, dauerte es nicht lange, bis ich dachte: „Wann wird es vorbei sein?“ Es war sehr schwer für mich, wahre Nachsicht zu üben.

Später dachte ich, ich könnte die Prüfung nur bestehen, wenn ich all meine Anhaftungen loslassen würde. Aber das war leichter gesagt als getan. Wenn meine aufrichtigen Gedanken stark waren, konnte ich die menschlichen Anschauungen loslassen, aber kurze Zeit später kamen sie wieder zum Vorschein. Ich beruhigte mich und erinnerte mich wieder daran, nachsichtig zu sein. Doch es dauerte nicht lange, bis ich mich wieder ärgerte. Anschließend war es für mich noch schwieriger, den Schmerz und die Frustration zu ertragen.

Dennoch wollte ich mich tief im Herzen gut kultivieren. Im entscheidenden Moment erhielt ich dann die Hilfe des Meisters. Eines Tages fiel mir ein, dass auch Buddha Milarepa Schwierigkeiten ertragen musste. Er baute entsprechend den Anweisungen seines Meisters ein Haus nach dem anderen. Aber er musste jedes Haus abreißen und die Steine auf einen anderen Berg bringen und dort wieder mit dem Bau eines neuen Hauses beginnen. Sein Rücken war verletzt und blutete. Er war oft erschöpft. Wenn Buddha Milarepa in den Jahren seiner Qual auch nur den geringsten Groll gegen seinen Meister gehegt hätte, wäre es ihm nicht gelungen, sein Karma zu beseitigen und sich erfolgreich zu kultivieren. Im Vergleich dazu war mein Leiden nichts. Vor allem aber erkannte ich, dass mein Glaube an den Meister und das Fa und mein Wille, mich der Kultivierung vollkommen hinzugeben, nicht stark waren.

Der Meister sagt:

„Dafa wahrlich kultivieren,Nur dies das Große.Dafa angleichen,Zu jener Zeit vollendet, sicherlich.“(Fa erhalten, 07.07.1994, in: Hong Yin I)

Früher hatte ich es nicht so gut gemacht, weil ich die Kultivierung nicht an die erste Stelle gesetzt hatte und nicht entschlossen gewesen war, mich bis zum Ende zu kultivieren. Jetzt habe ich verstanden, dass der Meister die Prüfung für mich arrangiert hat. Wenn ich mich über die andere Person ärgerte, bedeutete das dann nicht, dass ich mich über das Arrangement des Meisters beklagte? Es war nicht so, dass ich die Situation nicht mehr ertragen konnte, sondern dass ich die große Nachsicht, die das Fa von mir erfordert, noch nicht hatte.

Als ich das erkannte, verschwand jeglicher Groll und mein Herz war voller Güte. Verehrter Meister, ich bin Ihnen auf ewig dankbar für die barmherzige Erlösung!

Durch dieses Ereignis wurde mir klar, dass das Nach-innen-Schauen bedingungslos sein muss; egal was auch passiert, wir sollten keinen Groll hegen. Wie die Umstände auch sein mögen, unser aufrichtiger Glaube an den Meister und Dafa sollte immer fest und unerschütterlich bleiben.

Die obige Schilderung ist mein derzeitiges Verständnis, dass die wahre Erhöhung nur durch solide Kultivierung erreicht werden kann.

Bitte weist mich gütig auf alles Unangemessene hin.