Der Groll nach meiner Scheidung

(Minghui.org) Mein Mann hatte eine Affäre und bestand darauf, sich von mir scheiden zu lassen. Er setzte mich unter Druck mit der Drohung, er würde sonst meine Eltern, die Falun Dafa praktizieren, der Polizei melden. Ich befand mich in einer Zwickmühle.

Als ich meinen Ex-Mann kennenlernte, arbeiteten wir in derselben Firma. Er wuchs auf dem Land auf und führte seit seiner Kindheit ein schwieriges Leben. Er hatte die Schule nur bis zur Mittelstufe besucht und als Laufbursche in der Firma begonnen. Die finanzielle Situation meiner Familie war viel besser als seine. Außerdem hatte ich eine bessere Ausbildung und verdiente mehr als er.

Er arbeitete jedoch sehr hart und war gut darin, neue Dinge zu lernen. Später machten wir uns selbständig und gründeten zusammen ein kleines Unternehmen. Ich half ihm sehr dabei, die anfänglichen Schwierigkeiten zu überwinden. Um Kosten zu sparen, arbeitete ich tagsüber und zusätzlich noch spät abends im Geschäft mit. Er war den ganzen Tag beschäftigt, lief von einem gesellschaftlichen Ereignis zum nächsten und kam selten vor Mitternacht ins Bett. Er war erschöpft!

Durch unsere gemeinsamen Anstrengungen kam das Unternehmen schrittweise auf den richtigen Weg. Wir erhielten eine Berufszulassung und so wurden wir allmählich in der Branche bekannt. Unsere Lebensbedingungen verbesserten sich erheblich, von der Miete eines Hauses bis zum Kauf eines Hauses. Wir bekamen auch einen wunderbaren Sohn. Weil ich mich um ihn kümmern musste, konnte ich im Geschäft nicht mehr so viel mitarbeiten. Mein Mann war mit dieser Regelung nicht zufrieden und arbeitete daraufhin noch härter, um Geld zu verdienen. Der Unterschied in unserer Lebenseinstellung wurde immer offensichtlicher.

Mein Vater war früher Militäroffizier und meine Mutter Leiterin einer Arbeitseinheit. Sie begannen 1997 bzw. 1998 mit dem Praktizieren von Falun Dafa. Ich habe miterlebt, wie sie durch die Kultivierung gesund wurden und während der grausamen Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) ihren unerschütterlichen Glauben an Dafa aufrechterhielten. In der Schule oder auf der Arbeit schaute ich ab und zu in das Buch Zhuan Falun und las etwas darin, aber ich begann nicht zu praktizieren.

Nachdem sich unsere finanzielle Situation verbessert hatte, verreiste ich gerne und ging shoppen. Ich hatte das Gefühl, dass ich schon viel zum Unternehmen beigetragen hätte und es jetzt an der Zeit war, mich zu amüsieren.

In dieser Zeit trat eine junge Frau namens Zen, die noch keine 20 Jahre alt war, in das Unternehmen ein. Sie arbeitete fleißig und war kompetent. Wir verstanden uns sehr gut. Normalerweise schenkte ich ihr alles, was ich für mein Büro oder mein Auto gekauft hatte. Wir waren wie Schwestern. Ich hätte nie gedacht, dass mein Mann eine Affäre mit ihr beginnen würde. Jemand warnte mich, aber ich dachte, Zen sei wie meine Schwester. Ich habe sie so gut behandelt, wie konnte sie da eine Affäre mit meinem Mann haben?!

Ihre Beziehung dauerte sieben Jahre und ich hatte keine Ahnung davon. Als mein Sohn 12 Jahre alt wurde, bat mich mein Mann um die Scheidung. Ich war fassungslos! Meine Kollegen und Freunde lachten mich aus, da jeder außer mir von ihrer Affäre wusste. Sie rieten mir, ihn zu verklagen, und halfen mir, einen Anwalt und einen Richter zu finden.

Aber ich wollte mich nicht scheiden lassen, weil ich fand, dass es dem Kind zu sehr wehtun würde. Ich sagte meinem Mann, dass er außerhalb unserer Ehe eine Geliebte haben könne, aber um des Kindes willen sollten wir die Familie nicht auseinanderreißen. Mein Mann war damit nicht einverstanden. Als er hörte, dass ich Zen gebeten hatte, das Unternehmen zu verlassen, wurde er wütend und fing an, mich zu schlagen.

Damals konnte ich mich noch an die Worte des Meisters erinnern:

„Als Kultivierende schlagt ihr nicht zurück, wenn ihr geschlagen werdet, und schimpft auch nicht zurück, wenn ihr beschimpft werdet.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 458)

Als ich versuchte, seinen Fäusten auszuweichen, brach ich mir einen Finger und hatte überall am Körper blaue Flecken. Er drohte auch, meine Eltern wegen des Praktizierens von Falun Dafa bei der Polizei anzuzeigen. Ich hatte Angst, weil ich wusste, wie brutal die Praktizierenden von der KPCh behandelt wurden. Wie konnte ich meinen Eltern Schwierigkeiten bereiten, weil meine Ehe gescheitert war? Ich hätte nicht gedacht, dass mein Mann so grausam sein könnte.

Also wurde alles nach seinen Wünschen gemacht. Unser Eigentum, das Firmenvermögen und unser Sohn gehörten nun ihm. Ich beschloss, die Klage fallen zu lassen und unsere Ehe zu beenden. Doch mein Groll gegen ihn und seine Geliebte quälten mein Herz.

Zwei Jahre später heiratete ich erneut. Nach der Geburt meines Kindes im darauf folgenden Jahr wurden meine Schmerzen im unteren Rückenbereich so stark, dass ich nicht mehr sitzen oder aufstehen konnte; es fiel mir sogar schwer zu gehen! Jedes Mal, wenn ich versuchte, aus dem Auto auszusteigen, musste mein Mann mich herausziehen. Meine Schwiegereltern lebten weit weg von uns und es ging ihnen gesundheitlich nicht so gut, sodass ich mich nicht auf sie verlassen konnte.

Mein Mann war Taxifahrer und wir konnten uns auch kein Kindermädchen leisten. Also kam meine Mutter, die über 70 Jahre alt war, jeden zweiten Tag, um mir zu helfen. Sie versuchte, mich auch zu überreden, das Fa zu lernen und die Übungen zu machen.

In der Vergangenheit hatte ich bereits Dafa-Bücher gelesen und die Übungen gemacht. Außerdem hatte ich meiner Mutter beim Malen von Transparenten über die wahren Umstände geholfen und sie bei den Projekten zur Rettung von Lebewesen unterstützt. Meine Mutter sprach viele Male über dieses Thema und schließlich beschloss ich, mit dem Praktizieren von Falun Dafa zu beginnen. Diesmal war ich mit ganzem Herzen dabei und niemand konnte mich umstimmen! Meine felsenfeste Haltung führte dazu, dass mir der Meister half. Noch am selben Tag hörten die Rückenschmerzen auf. Als mein Mann das mitbekam, unterstützte er mich sehr beim Praktizieren von Dafa.

Dafa löst meinen Groll gegen die Familie meines Ex-Mannes auf

Später begann mein Sohn seine Stiefmutter in Textnachrichten als „Geliebte“ zu bezeichnen. Nicht nur, dass ich ihn nicht davon abhielt, ich freute mich sogar darüber. Als ich danach das Zhuan Falun und die neuen Vorträge des Meisters aufmerksam las, verstand ich, wie wichtig es ist, zum ursprünglichen wahren Selbst zurückzukehren. Nur wenn ich alle meine Anschauungen und Anhaftungen beseitige, kann ich die menschliche Hülle loswerden. Ich war so beschämt, als ich mich mit den Maßstäben von Dafa verglich. Jegliche Missgunst zwischen Menschen ist eine karmische Folge vergangener Leben. Der Meister erleuchtete mich in einem Traum: In einem früheren Leben war diese Frau mit meinem Ex-Mann verheiratet und ich war die Geliebte.

Ich sagte meinem Sohn, dass er seine Stiefmutter respektieren und sie nicht hinter ihrem Rücken „Geliebte“ nennen solle. Als ich ihn fragte, ob er auf sie hören würde, wenn er von ihr kritisiert werde, sagte er nein. Ich war ein wenig besorgt. Meine Mutter half mir, meinen Sohn dazu zu bringen, freundlich und rücksichtsvoll zu sein. Er konnte auch einige Gedichte in Hong Yin rezitieren. Aber der Groll hatte bereits unsere Gedanken getrübt.

Später fand ich mehrere Dinge, die ich falsch gemacht hatte. Als nächstes gab ich meine Fehler zu und sagte zu meinem Sohn, dass die Scheidung meine Schuld war. Ich hatte mich nicht um die Leitung des Unternehmens gekümmert und war seinem Vater keine gute Stütze gewesen. Mein Sohn war der Leidtragende, was ich sehr bedauerte. Keiner von uns sollte seiner Stiefmutter die Schuld geben. Wir sollten nach Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht handeln und gute Menschen sein. Die Achtung vor den Älteren und seiner Stiefmutter sind tugendhafte Eigenschaften. Mein Sohn murmelte auch: „Die Tante ist sehr gut zu mir“, und nannte viele Beispiele.

Während der Pandemie ergriff ich die Initiative und bat die Stiefmutter meines Sohnes um ein Treffen. Da wir uns seit einigen Jahren nicht mehr gesehen haben, war ich hin- und hergerissen. Bei unserem Treffen fragte sie mich überrascht: „Geht es um den Jungen?“ – „Nicht wirklich“ antwortete ich. „Ich bin sehr froh, dass du dich um mein Kind kümmerst. Wenn er irgendetwas falsch macht, bitte erziehe ihn gut. Aber heute wollte ich dich treffen, um dir etwas Wichtigeres zu sagen. Ich möchte, dass du die Wahrheit über Falun Dafa verstehst und oft rezitierst: Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut! Das ist der beste Weg, der Pandemie zu entkommen. Ich hoffe, dass du das, was ich dir gesagt habe, mit meinem Ex-Mann und deinen Angehörigen teilst.“ Sie stimmte zu.

Danach sprach ich mit ihr über die weltweite Verbreitung von Dafa und die Verfolgung durch die KPCh und über die Hintergründe, warum man aus der Partei und ihren Jugendorganisationen austreten sollte. Ich gab ihr auch einen USB-Stick mit weiteren Informationen. Sie stimmte sofort zu, aus der Jugendliga und den Jungen Pionieren auszutreten. Wir unterhielten uns wie alte Freunde, die sich eine ganze Weile nicht gesehen hatten. Als ich sah, wie ihr angespannter Gesichtsausdruck sich in ein dankbares Lächeln verwandelte, empfand ich keinen Groll mehr. Auf dem Heimweg war ich sehr entspannt. Dafa hat wirklich mein Herz gereinigt. Tränen der Dankbarkeit liefen mir über das Gesicht!

Mein Ex-Mann und ich

Mein Sohn besuchte eine Fremdsprachenschule in einer anderen Stadt, die sehr weit von meinem Wohnort entfernt lag. Er konnte mich nur ein paar Mal im Jahr besuchen. Und so erfuhr ich erst bei einem Treffen, dass es ihm nicht gut ging. Er war in einem rebellischen Alter, trank oft und wurde von der Schule bestraft, weil er rauchte. Sein Vater war traurig darüber, dass sein Sohn es nicht zu schätzen wusste, obwohl er so viel für ihn ausgab.

Mein Ex-Mann bat mich deshalb, über die Situation zu sprechen. Da schoss mir ein Gedanke durch den Kopf: „Jetzt denkt er an mich!“ Doch dann erinnerte ich mich, dass ich eine Kultivierende bin, und sagte: „Die Schuld liegt nicht allein am Kind, das hat viel mit unserer Scheidung zu tun, vor allem weil ich meinen Pflichten als Mutter nicht nachgekommen bin. Bitte ihn, zu mir zu kommen, dann kann ich ihm helfen, dass er versteht, welche Schwierigkeiten ihr gerade durchmacht.“ Er war erleichtert und fühlte sich ein wenig schuldig.

Meine Schwester, die ebenfalls praktiziert, erinnerte mich daran: „Du hast dich darüber beschwert, dass dein Sohn dich nicht besucht. Warum gehst du nicht zu ihm?“ Ich wusste, dass ich im Unrecht war. Anstatt nach innen zu schauen, hatte ich nach außen geschaut. Mein Sohn war weit entfernt von mir. Um mich zu besuchen, hätte er zweimal umsteigen müssen, und es wären eineinhalb Stunden Fahrtzeit gewesen. Vor allem während der Pandemie hielt es sein Vater für zu gefährlich, ihn allein mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren zu lassen.

Für junge Leute ist es heutzutage wichtiger als alles andere, online zu chatten und Videospiele zu spielen. Wie könnte er den Wunsch haben, mich in seinen kurzen Schulferien zu besuchen? Am nächsten Tag wollte ich meinen Sohn zum Abendessen einladen.

Während unserer Ehe hatte ich mit der Großmutter meines Sohnes väterlicherseits zehn Jahre zusammengelebt. Obwohl ich eine andere Einstellung zur Karriere meines Ex-Mannes hatte wie seine Mutter, behandelte ich sie gut. Wir verstanden uns gut und stritten uns nie. Sie erzählte anderen immer, wie gut ich war. Warum sollte ich sie nicht besuchen? Also kaufte ich ein bisschen Obst und fuhr zu ihr.

Als sie die Tür öffnete, rief ich: „Mama!“ Sie kam auf mich zu und umarmte mich fest, wir beide hatten Tränen in den Augen. Es war acht Jahre her, seit wir uns das letzte Mal gesehen hatten. Ich bedauerte es sehr, dass ich so lange keinen Kontakt mit ihr gehabt hatte. Ich hätte sie schon vor langer Zeit besuchen sollen.

Früher war ich ziemlich verärgert, weil sie während unserer Scheidung immer abgestritten hatte, dass ihr Sohn eine Affäre hat. Doch die Umarmung löste meinen Groll auf!

Als ich wieder zu Hause war, war mein Ex-Mann sehr berührt und sagte am Telefon: „Danke! Danke!“ Ich entschuldigte mich auch bei ihm für mein Fehlverhalten. Inzwischen verhält sich mein Sohn seinem Vater gegenüber nicht mehr so feindselig und ihre Beziehung wird langsam besser.