China Fahui | Wie ich einer Seniorin den Umgang mit einem Computer beibrachte - mit Geduld und Selbstreflexion

(Minghui.org) Im Mai 2022 wandte sich eine fast 70-jährige Praktizierende an mich und sagte, sie wolle sich einen Computer kaufen, um auf die Minghui-Website zugreifen und den Umgang und das Tippen lernen zu können. Sie hatte jedoch noch nie einen Computer benutzt, was für uns beide eine große Herausforderung darstellte.

Kurze Zeit später kaufte ich ihr einen Computer, installierte die notwendige Software und richtete das System ein. Zunächst brachte ich ihr bei, wie man das Netzkabel anschließt, den Computer einschaltet, die Tastatur benutzt, tippt und sich mit dem Internet verbindet. Ich saß neben ihr, führte sie Schritt für Schritt und bat sie, sich Notizen zu machen, damit sie jeden Schritt wiederholen könne.

Eine Woche später fragte ich nach, ob sie den Computer einschalten könne. Das verneinte sie. Ich besuchte sie und beobachtete, wie sie es machte. Dabei stellte sich heraus, dass sie Probleme mit dem von mir festgelegten Passwort hatte, das aus 20 zufälligen Buchstaben in gemischten Großbuchstaben bestand. Sie konnte bestimmte Buchstaben auf der Tastatur nicht finden.

Da ich weit von ihr entfernt wohnte, konnte ich sie nicht oft besuchen. Um ihr zu helfen, erstellte ich eine Textdatei mit dem Kennwort und ließ sie üben, es so zu tippen, dass es genau meinem Beispiel entsprach. Ich ermutigte sie, so lange zu üben, bis sie jeden Buchstaben richtig eingegeben hatte. Da alles neu für sie war, bemühte ich mich, ihr mit Geduld beizubringen, dass sie mit häufigem Üben Erfolg haben würde.

Nach zwei Monaten

Doch zwei Monate später konnte sie das Passwort immer noch nicht richtig eingeben, weil sie oft die Groß- und Kleinbuchstaben verwechselte. Da kam Frust in mir hoch. Wie konnte sie nach zwei Monaten immer noch Fehler machen? Als ich über meine Einstellung nachdachte, erkannte ich, dass ich der Sache nicht mit Nachsicht begegnete. Als Dafa-Praktizierender ist Nachsicht unerlässlich.

Als sie endlich das Passwort richtig eingab und bereit war, sich mit dem Internet zu verbinden, war sie unsicher, wie sie weiter vorgehen sollte. Ich schlug ihr vor, ihre Notizen zu lesen, aber sie sagte, sie hätte das bereits getan. Als ich mir ihre Notizen ansah, stellte ich fest, dass sie Begriffe wie „untere rechte Ecke des Bildschirms“ und „Wi-Fi-Symbol“ geschrieben hatte, aber nicht wusste, worauf sich das bezog. Es wurde deutlich, dass sie die Inhalte ihrer Notizen nicht verstand.

Das machte mich stutzig. Sie ist eine gebildete Person, warum verstand sie dann ihre eigenen Notizen nicht? Ich konnte mich nicht zurückhalten, zeigte auf die untere rechte Ecke des Bildschirms und sagte frustriert: „Hier! Das fächerförmige Symbol mit dem kleinen Stern ist das Symbol für das drahtlose Netzwerk! Du darfst nicht nur die Worte lesen, sondern du musst verstehen, was sie bedeuten, und auf das Symbol schauen!“

In dem Moment, als ich das sagte, merkte ich, dass mein Tonfall harsch war. Ich holte tief Luft, korrigierte meine Haltung und zeigte es ihr noch einmal ganz ruhig. Sie schaute mich hilflos an. Ich ermutigte sie, weiter zu üben.

Ein paar Tage später kam sie zu mir nach Hause und erzählte, sie könne keine Verbindung zum Internet herstellen, weil das Wi-Fi-Symbol ein rotes Kreuz zeige. Ich war perplex und besuchte sie, um der Sache auf den Grund zu gehen. Tatsächlich war das Wi-Fi-Symbol mit einem roten „X“ versehen. Nach der Fehlersuche nahm ich den Computer mit zu mir nach Hause und installierte das System neu, doch das Problem blieb bestehen. Schließlich erfuhr ich in einem technischen Forum, dass es an der Seite des Computers einen Schalter gibt, mit dem das drahtlose Netzwerk ein- und ausgeschaltet werden kann. Sobald ich ihn einschaltete, verschwand das rote X.

Ich gab ihr den reparierten Computer zurück, erklärte ihr aber nicht, wie ich das Problem gelöst hatte. Ende August 2022 wurde sie jedoch rechtswidrig verhaftet und wir verloren den Kontakt.

Anfang 2024 brauchte das Betriebssystem des Computers ein Update. Ich erinnerte mich an die Praktizierende und wollte ihr helfen, musste aber feststellen, dass ich ihre Adresse verloren hatte. Mitte April traf ich sie wieder. Sie bat mich, ihr einen neuen Computer zu kaufen, da sie ihren bisherigen aus Angst vor einer Polizeirazzia nach ihrer Verhaftung weggegeben hatte.

Obwohl sie finanzielle Schwierigkeiten hatte, spendete sie oft an die Produktionsstätten für Informationsmaterialien. Ich hatte zufällig einen gebrauchten Computer, den ich nicht benötigte, und bot ihn ihr an. Ich erklärte ihr, dass er abgesehen von ein paar nicht funktionierenden USB-Anschlüssen gut genug funktionieren würde, um auf die Minghui-Website zuzugreifen. Sie wollte den Computer nehmen. Allerdings bestand sie darauf, ihn zu bezahlen. Ich stritt mich nicht mit ihr.

Um den Passwortprozess zu vereinfachen, legte ich ein Passwort nach ihren Anforderungen an. Ich tippte das Passwort in Kleinbuchstaben und kennzeichnete die Großbuchstaben mit einem Punkt, die Sonderzeichen ersetzte ich durch eine Zahl, ebenfalls mit einem Punkt. Wenn sie auf den Punkt traf, drückte sie die Umschalttaste und den entsprechenden Buchstaben oder die Zahl, um das gewünschte Zeichen einzugeben. Dieses Mal klappte es ganz unkompliziert.

Weitere Herausforderungen

Es trat jedoch ein weiteres Problem auf. Sie hielt fälschlicherweise die Buchstabentaste vor der Umschalttaste gedrückt, wodurch eine lange Reihe desselben Buchstabens erschien. Ich erklärte ihr geduldig, was in einem solchen Fall passierte.

Am nächsten Tag kam sie zurück und bestand darauf, für den Computer zu bezahlen. Trotz meines Widerwillens nahm ich ihr Geld an und sagte ihr, dass ich es der Produktionsstätte spenden würde.

Am dritten Tag kam sie wieder und sagte, sie könne ihre Miete nicht mehr bezahlen. Der vorherige Computer, den ich für sie gekauft hatte, war kaputt, weil er keine Verbindung zum Internet herstellen konnte, und das Video, das ich für einen anderen Praktizierenden heruntergeladen hatte, konnte auf ihrem Fernseher nicht abgespielt werden. Sie verdächtigte mich, ein Spion zu sein, der für das kommunistische Regime arbeitete. Damit wollte sie mir sagen, dass ich ihr das Geld vom Vortag wieder zurückgeben sollte.

Obwohl ich frustriert war, blieb ich ruhig und ließ sie fast eine Stunde lang reden. Schließlich deutete sie auf mein Gesicht und fragte in ernstem Ton, ob ich ihre Absichten verstanden hätte. Oberflächlich betrachtet bejahte ich, aber innerlich war ich voller Ärger: „Was für ein Mensch bist du? Du hast darauf bestanden, mich zu bezahlen, und jetzt willst du das Geld zurück.“

Ich zügelte meinen Ärger und erkannte, dass dies eine Gelegenheit war, meine Xinxing zu erhöhen. So gab ich ihr das Geld zurück. Sie zählte es nach und steckte es ein. Danach half ich ihr bei der Eingabe des Passworts, der Eingabe chinesischer Zeichen, der Verbindung zum Internet und beim Surfen.

Als ich über diese Erfahrung nachdachte, suchte ich nach meinen menschlichen Anschauungen. War ich der Meinung, dass ihr Verhalten mir Schwierigkeiten bereitete? Hatte ich wie ein normaler Mensch reagiert? Mir wurde klar, dass ich ungeduldig, voreingenommen und schnell mit Vorwürfen zur Stelle war. Während ich mich innerlich über ihre Einstellung zum Geld beklagte, erkannte ich, dass ich eine ähnliche Einstellung hatte. Der Meister benutzte ihre Handlungen, um mir zu helfen, meine Lücken zu erkennen.

Außerdem war ich unentschlossen, übermäßig auf mich selbst bedacht und versuchte, Konflikte zu vermeiden. Als sie mir anbot, mich zu bezahlen, hätte ich eindeutig ablehnen müssen. Als ich das Passwort für sie einrichtete, konzentrierte ich mich nur auf die Sicherheit, indem ich ein komplexes Passwort erstellte, und übersah dabei die Schwierigkeiten, die dies für eine ältere Lernende mit sich brachte. Sie schaute mich oft hilflos an und schien das Interesse am Lernen zu verlieren, doch ich dachte nicht daran, wie ich ihr den Prozess vereinfachen könnte.

Ich begann, aufrichtige Gedanken auszusenden, um die Faktoren hinter meiner Anhaftung in anderen Dimensionen zu beseitigen, und beruhigte mich allmählich. Ich bin dankbar für diese Gelegenheit, mich zu kultivieren, und entschlossen, es in Zukunft besser zu machen.

Bitte weist mich auf alle verbesserungsbedürftigen Stellen hin.

Ich danke Ihnen, Meister. Ich danke euch, liebe Praktizierende.