Das Fa bestätigen, indem ich mich den Schwierigkeiten stelle
(Minghui.org) Ich war 20 Jahre alt, als ich herausfand, dass Shakyamuni bei seinem Tod mehrere Millionen Schriftrollen mit buddhistischen Schriften hinterließ. Es war für mich ein Rätsel: „Wie ist das überhaupt möglich? Welche Art von übernatürlicher Kraft besaß Shakyamuni, dass er zu Lebzeiten so viele Schriften verfassen konnte?“ Ich wollte herausfinden, was genau sich ereignet hatte.
Ich gründete ein Unternehmen, um viel Geld zu verdienen. Mit diesem Geld kaufte ich mir ein Auto und ging an die buddhistische Akademie in der Provinz Sichuan. Dort studierte ich sechs Jahre lang den Buddhismus. Ich wollte herausfinden, was es mit dem „Buddha Fa“ auf sich hat. Immer wenn ich auf Geschäftsreise war, suchte ich in örtlichen Buchläden, auf Messen, Flohmärkten und in Antiquariaten nach Büchern zum Thema Kultivierung, als ob ich auf Schatzsuche wäre. Jedes Mal wurde ich enttäuscht und fühlte mich verloren und ohne Hoffnung.
Superkräfte
Der Children's Park ist in meiner Heimatstadt ein großer Park und viele Menschen versammelten sich dort morgens, um zu trainieren, Kampfsport zu betreiben und zu meditieren. Als ich eines Morgens im Mai 1992 durch den Park schlenderte, sah ich ein Transparent mit Symbolen der Buddha-Schule und eine Person daneben, die ihre Arme auf und ab bewegte. Eine weiße Substanz schoss aus ihren Fingerspitzen und bildete Energiesäulen, die den Bewegungen folgten. Ich sah fasziniert zu. Im nächsten Moment veränderte sich der Raum um mich herum. Alles verschwand, bis auf eine pyramidenförmige Struktur. Die rechteckigen aufeinander gestapelten Blöcke waren von einem wunderschönen, transparenten Grün.
In den folgenden Tagen tauchten weitere übernatürliche Kräfte bei mir auf, darunter das Himmelsauge, das so groß war wie ein Kuhauge. Natürlich verstand ich zu diesem Zeitpunkt nichts von dem, was mit mir geschah.
Behandlung von Krankheiten
1996 reiste ich zurück in meine Heimatstadt, um das Neujahrsfest mit meiner Familie zu verbringen. Meine beiden Schwägerinnen hatten Knoten in der Brust. Die Knoten waren so hart wie Steine und die Schmerzen so lähmend, dass sie weder kochen noch Wäsche waschen konnten. Die Familien hatten Hilfe gesucht, im Umkreis und in der Ferne, doch keine Behandlung war erfolgreich. Meine Brüder wussten nicht mehr, was sie noch tun sollten. Ich wedelte ein paar Mal mit den Händen und zur Überraschung aller verschwanden die Knoten. Sogar die dunklen Blutergüsse und Schwellungen an ihren Füßen waren weg.
Noch nie zuvor hatte ich eine Krankheit behandelt, ich wusste gar nicht, wie das geht. Daher war ich überrascht, dass es tatsächlich funktionierte. Ein paar Tage vor den Feiertagen bat mich einer meiner Brüder: „Könntest du deine Schwägerin noch einmal behandeln, bevor du abreist?“ Ich sagte ihm, dass ich nicht wisse, ob es funktionieren würde, aber ich würde es versuchen. Am nächsten Tag winkte ich wieder mit den Händen, wie ich es zuvor getan hatte. Nur – dieses Mal lief es nicht gut. Als ob ich dafür bestraft würde, dass ich meine Superkräfte so beiläufig eingesetzt hatte, verließ mich meine Energie. Völlig erschöpft brach ich auf dem Bett zusammen und hatte Angst, ich würde sterben. Nach etwa 15 Minuten ging es mir besser. Eine Stimme, die wie aus der Ferne zu sprechen schien, erklang und sprach: „Superkräfte sind ohne Form.“
Das Fa erhalten
Eines Tages im Frühsommer 1996 stand ich um 4 Uhr morgens auf. Ich schwang mich auf mein Fahrrad und fuhr zum Buchgroßmarkt. Ich hatte keine Ahnung, was in mich gefahren war – selbst auf dem Weg dorthin fragte ich mich immer wieder: „Warum habe ich es so eilig, zum Buchmarkt zu kommen? Es ist doch noch so früh, der Markt hat noch nicht geöffnet.“ Als ich dort ankam, war nur ein kleines Einzelhandelsgeschäft geöffnet. Ich ging hinein und fand den Besitzer in der Ecke, wo er seine Waren sortierte und auffüllte. Ich blätterte ziellos durch die Bücher auf dem großen Tisch, als plötzlich ein Buch mit dem Titel Zhuan Falun meine Aufmerksamkeit erregte. Ich wusste, dass es ein Buch der Buddha-Schule war – ich hatte Transparente an einem buddhistischen Tempel gesehen, auf denen „Das Falun dreht sich immer und ewig“ stand.
Ich schaute auf das Inhaltsverzeichnis und war sofort bewegt. Das Buch gab mir alle Antworten auf die Rätsel des Lebens – Antworten, die ich all die Jahre gesucht, aber nicht gefunden hatte. Ich war mich so glücklich, die höheren Wesen müssen mir geholfen haben. So ein wertvolles Buch hatte ich ohne große Anstrengung präsentiert bekommen! Ich bezahlte 12 Yuan dafür und ging. Quietschvergnügt stieg ich wieder auf mein Fahrrad und fuhr direkt nach Hause. An diesem Tag las ich das gesamte Buch und erklärte: „Ich brauche nicht mehr nach Sichuan zu fahren, denn ich habe meinen Meister nun gefunden!“
Später erkannte ich, dass es der Fashen des Meisters war, der mich an jenem Tag auf den Buchmarkt brachte und dafür sorgte, dass ich das Zhuan Falun, das Hauptwerk des Falun Dafa, fand.
Im Mai 1996 erhielt ich also endlich das Fa und begann meine Kultivierungsreise, um zu meinem wahren Selbst zurückzukehren. Ich hatte begriffen, dass die Rückkehr zum Ursprung und zum wahren Selbst der einzige Sinn und Zweck des Lebens für alle Wesen auf diesem Planeten ist.
Das Fa lernen und sich von Anhaftungen befreien
Als ich anfing, das Fa zu lernen, las ich es Wort für Wort. Wenn ich nicht jedes einzelne Wort verstand, das ich las, machte ich nicht weiter. Es dauerte eine Weile, bis ich merkte, dass das nicht die richtige Art ist, das Fa zu lernen. Dieses große Fa des Universums ist unvergleichlich. Jedes Streben oder jeder übermäßige Eifer, Fortschritte zu machen, ist ein Eigensinn. Indem ich früh lernte, das Fa mit der richtigen Einstellung zu lernen, legte ich eine solide Grundlage für meine Kultivierung.
Ich erlangte schnell neue übernatürliche Kräfte, darunter Telekinese, Gedankenlesen und Sehen mit dem Weisheitsauge.
Als ich einmal mit einem lokalen Koordinator sprach, stützte ich meine Hände hinter mir an der Wand ab und lehnte mich zurück. Plötzlich fiel mein Oberkörper gegen eine dicke Wand in einer anderen Dimension. Sogar mein Denken passte sich dem Seinszustand dieser Dimension an. Der Koordinator sprach weiter, ohne etwas zu bemerken.
Fast hätte ich es laut gesagt, aber stattdessen dachte ich: „Was ist das denn? Na, na! Wir führen hier doch ein ernstes Gespräch!“. Mit diesem Gedanken flutschte ich sofort zurück. Obwohl ich erst ein Jahr zuvor mit der Dafa-Kultivierung begonnen hatte, hatte der Meister schon mein Fa-Auge geöffnet. Ich konnte nicht wissen, wie tief das Fa ist, aber ich war entschlossen: „Der Meister gab mir alles, was ich jemals brauchen werde. Ich muss dem Meister folgen und in meine wahre Heimat zurückkehren.“
Hilfe für einen epilepsiekranken Häftling
Ich reiste im September 1999 nach Peking, um bei der Zentralregierung eine Petition einzureichen, zwei Monate nachdem die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) eine unbegründete Verfolgung von Falun Dafa oder Falun Gong, wie es in China allgemein bekannt ist, eingeleitet hatte. Unsere Gruppe von mehr als zehn Praktizierenden wurde von der Bahnpolizei abgefangen und verhaftet. Wir wurden zusammen mit Mordverdächtigen, Drogensüchtigen, Einbrechern und Prostituierten in Gewahrsam genommen.
Eine Insassin mittleren Alters bekam einen Anfall. Sie wälzte sich krampfend auf dem Boden und hatte Schaum vor dem Mund. Sie verlor jegliche Kontrolle, auch über ihre Blase, und urinierte sich und den Boden voll – es war ein großes Schlamassel. Die mehr als 60 Zelleninsassen, einschließlich Teamleiter, hielten sich so weit wie möglich von ihr fern. Niemand war bereit, ihr zu helfen, und niemand rief nach den Wärtern.
Ich hatte extrem starke Angst vor Keimen und wollte mich wirklich nicht damit befassen, aber ich war eine Dafa– Praktizierende und wusste, dass alles, was ich tat, Falun Dafa widerspiegeln würde. Ich musste den Menschen zeigen, dass Dafa gut ist und damit die Lügen des kommunistischen Regimes entlarven. Das war eine gute Gelegenheit, die Vorurteile der Menschen gegenüber Dafa zu beseitigen.
Ich half der Gefangenen, ihre beschmutzte Kleidung auszuziehen und wusch sie mit warmem Wasser sauber. Ich brachte ihr Kleidung zum Wechseln und half ihr, sich anzuziehen. Ich wischte den Boden mehrmals, um sicherzustellen, dass er wirklich sauber war. Dann wusch ich ihre Kleidung mit der Hand und hängte sie zum Trocknen auf. Alle Häftlinge und sogar andere Praktizierende waren gerührt. Als sie das Bewusstsein wiedererlangte, wusste die Frau nicht, was sie sagen sollte. Einige Tage später kam sie zu mir und sagte schüchtern: „Ich danke Ihnen so sehr. Falun Gong ist gut.“
Hochrangige Beamte über die Wahrheit aufgeklärt
Die diensthabende Wärterin eilte eines Morgens zu unserer Zelle, gefolgt von drei Beamten in Zivil. Sie standen vor dem mittleren Fenster und beobachteten uns. Keiner der Häftlinge hatte eine Ahnung, was sie vorhatten.
Der Wärter rief mich bei meinem Namen und fragte: „Sagen Sie uns doch mal, ob es ein Interessenkonflikt ist, Falun Gong zu praktizieren und Mitglied der KPCh zu sein!“ Ich hatte nicht damit gerechnet, dass man mich auf die Probe stellen würde, aber ich wusste, dass es eine wichtige Prüfung für mich war. Mit dem Meister an meiner Seite stand ich auf, bescheiden und doch selbstbewusst. Ich erzählte ihnen meine Kultivierungsgeschichte, davon, wie sich meine Gesundheit und mein Charakter verbessert hatten und berichtete von der großen Veränderung, die ich in meinen Gedanken und meiner Lebensauffassung beobachtete.
Ich sagte ihnen, dass von allen Dingen, mit denen ich mich identifizierte, nichts auch nur annähernd so gut sei wie Falun Dafa zu praktizieren. Das kosmische Prinzip Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht, könne einen Menschen wirklich von Grund auf leiten und verändern. Unabhängig von der sozialen Stellung, dem Reichtum oder der Macht eines Menschen werde seine Denkweise gereinigt und erhöht, solange er sich im Dafa kultiviere. Er werde sich zu einem höheren Zustand des Seins erheben. Keine andere Theorie oder kein anderer Glaube könne sich mit dem Dafa vergleichen. Seitdem ich Dafa kultivierte, hätte ich Weisheit und Sinnhaftigkeit gefunden, denn ich verstünde jetzt den wahren Sinn des Lebens. Ich gab zwei Beispiele, um zu zeigen, wie Dafa mich verändert hatte.
Als ich mit dieser Rede nach 15 Minuten fertig war, nickte der Mann in der Mitte und sagte: „Bitte setzen Sie sich.“ Die drei zeigten die ganze Zeit über kein Mienenspiel und sagten nicht viel, außer diesen paar Worten. Sie wirkten enttäuscht und gingen schließlich.
Die Wärterin, die die Beamten begleitete, kam am Nachmittag zurück und fragte mich: „Wissen Sie denn, wer diese Männer heute Morgen waren?“ Ich schüttelte den Kopf und sie fuhr fort: „Der, der in der Mitte stand, ist höher im Rang, als selbst der Chef unseres Chefs. Er hatte unsere Einrichtung seit zwei Jahren nicht mehr besucht.“
Das Fa rezitieren, statt die Gefängnisregeln
Die Häftlinge sollten die Regeln und Vorschriften der Haftanstalt auswendig lernen und aufsagen. Als ich an der Reihe war, tauschte eine Teamleiterin ihren üblichen ernsten Blick gegen ein Lächeln aus. Ich sagte zu ihr: „Wir beide müssen eine ziemlich gute Schicksalsbeziehung haben, sonst wären wir uns nicht begegnet. Falun-Dafa-Praktizierende schlagen nicht zurück, wenn sie geschlagen werden, und fluchen nicht, wenn sie beleidigt werden – wir sind gute Menschen. Der höchste Maßstab für einen guten Menschen ist Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Wir haben kein Verbrechen begangen oder gegen das Gesetz verstoßen. Wie wäre es, wenn ich anstelle der Regeln des Gefängnisses „Über Dafa“ rezitiere, die Einleitung zu dem Buch Zhuan Falun, das das Hauptwerk von Falun Dafa ist? Es ist ein großes Glück, das Buddha Fa hören zu können – ihr werdet alle sehr davon profitieren.“
In der Zelle war es mucksmäuschenstill, als ich das Fa rezitierte, obwohl mehr als 60 Häftlinge zuhörten. Von Anfang bis Ende unterbrach mich niemand. Ich konnte spüren, dass ihr Denken eingeschränkt war. Der Meister stärkte mich und rettete diese Lebewesen mit Schicksalsverbindung.
Andere Praktizierende erzählten mir später, dass sie die Regeln auch nicht aufsagen wollten, aber Angst vor Vergeltungsmaßnahmen gehabt hätten. Sie baten mich um Rat, wie sie die Angst überwinden könnten. Meine Meinung dazu war, dass wir nicht denken sollten, wir seien Kriminelle oder hätten etwas Falsches getan, sondern das Fa lediglich aufrecht und würdevoll bestätigen sollten. Alle stimmten zu. Ich schlug vor, dass wir als ein Körper zusammenarbeiten sollten. Am nächsten Morgen rezitierten wir unisono „Über Dafa“. Die Insassen aller anderen Zellen hörten auf, die Regeln zu rezitieren und hörten uns zu.
Nicht gehorchen oder kooperieren
Das muss die bösen Geister in anderen Dimensionen verärgert haben, denn unsere Gruppe von mehr als zehn Praktizierenden wurde aufgelöst. Die meisten wurden anderen Zellen zugewiesen – nur ein paar von uns blieben in der ursprünglichen Zelle.
Es dauerte zwei Wochen, bis wir uns wieder eingewöhnt hatten und wussten, wie es weitergehen sollte. Wir beschlossen zu protestieren, indem wir die Arbeit in der Werkstatt nicht machten und weiterhin das Fa rezitierten und die Übungen machten. Die Dinge eskalierten schnell. Unter der Leitung eines männlichen Anführers kamen eines Tages ein paar Wärter herein und zerrten uns in die Lobby, wo sie und weitere Wärter, männliche und weibliche, uns über 20 Minuten lang schlugen.
Der Chef brüllte mich an: „Du sagst die Regeln nicht auf. Du arbeitest nicht. Ihr macht eure Übungen und rezitiert eure Lehre. Ist dies eure eigene private Einrichtung, in der ihr tun könnt, was ihr wollt?“ Er schrie hysterisch und schlug mich mit aufgerollten Zeitschriften. Sie fesselten die anderen Praktizierenden paarweise mit Handschellen, aber mich wählten sie aus. Ich wurde mit zwei Paar extra großen Fesseln angekettet, die für Gefangene in der Todeszelle reserviert sind.
Eine Wärterin kam und holte alle Beamten und Wärter ab. Für einen kurzen Moment waren die anderen Praktizierenden und ich uns einig, dass wir nichts Falsches getan hatten. Wie könnten wir Kultivierende sein, wenn wir uns nicht kultivieren und die Übungen machen würden? Wir kamen zu einem gemeinsamen Verständnis: Wir sollten ihren Forderungen nicht nachkommen und nicht kooperieren.
Die Gefangenen, die mich überwachen, erfahren die Wahrheit
Plötzlich war ich die „Anführerin“, die offen gegen die Regeln verstieß. Das sorgte für ziemliches Aufsehen bei den Behörden, den Wärtern und den Insassen gleichermaßen. Am Nachmittag, nachdem wir verprügelt worden waren, schien Anspannung in der Luft zu liegen. Alle Häftlinge verhielten sich ruhig und vorsichtig. Ich fühlte mich eigentlich ganz gut und war ganz ruhig, weil ich wusste, dass ich nichts falsch gemacht hatte. Die Unterdrücker und Täter waren im Unrecht. Als Kultivierende müssen wir uns kultivieren und die Übungen machen, wo immer wir sind. Die Welt ist nicht für das Böse geschaffen worden. Den Menschen zu helfen, die Wahrheit über Dafa zu erfahren, auf jede sich bietende Weise, ist wertvoll.
Mir wurde das Bettzeug weggenommen und ich musste auf einem nackten Holzbrett schlafen, gefesselt mit Handschellen und Fußfesseln. In dieser Nacht konnte ich nicht einschlafen. Diese riesigen Fesseln saugten mir die ganze Wärme aus, und ein Frösteln drang in mein Herz. Ich rollte mich zu einer Kugel zusammen und zitterte in der Kälte. Die Fesseln machten bei jeder noch so kleinen Bewegung Geräusche. Iich bin mir sicher, dass in dieser Nacht niemand gut geschlafen hat.
Ein paar junge Häftlinge wurden beauftragt, mich zu überwachen. Ich kam mit ihnen ins Gespräch und freundete mich schnell mit ihnen an. Ich erzählte ihnen, warum Jiang Zemin, der ehemalige Chef der KPCh, die Verfolgung von Falun Dafa eingeleitet hatte. Ich erklärte, warum ich mich weigerte, die Regeln zu rezitieren. Ich erzählte, wie ich das Fa erhielt und wie sich mein Leben dadurch veränderte. Ich erzählte von den Erkenntnissen, die ich durch die Kultivierung gewonnen hatte, über die Menschheit, das Universum, Atheismus versus Theismus. Ich wollte, dass sie erfuhren, dass dieses große Fa des Universums alle Wesen und alle Dinge geschaffen hat. Ich lehrte sie „Über Dafa“ und Gedichte von Hong Yin.
Sie zeigten mir den Daumen hoch und sagten mir, dass sie Falun Gong bewunderten. Sie waren froh, mir Gesellschaft zu leisten. Die Insassen rechts und links von mir sagten eines Abends zu mir: „Du bist nicht allein. Wir sind jetzt auch Dafa-Praktizierende.“ Ich wusste, dass all dies vom Meister arrangiert worden war.
Die erste Insassin, die mich überwachte, war eine hübsche junge Frau. Sie ging wegen ihrer Drogensucht in die Haftanstalt wie durch eine Drehtür rein und raus. Eines Tages schnappte sie mich nach dem Mittagessen und fragte mich aus heiterem Himmel: „Kann ich Ihre Patentochter sein? Würden Sie meine Patin sein? Sie könnten mich erziehen. Ich weiß, dass ich mich ändern kann. Ich möchte neu anfangen.“ Ich sagte ihr: „Danke, dass du mir vertraust. Du hast die richtige Idee. Aber ich schlage vor, dass du eine Beziehung zu Dafa aufbaust. Einen Meister zu haben ist viel besser als eine Patin.“ Ihr stiegen Tränen in die Augen während sie nickte.
Petition für die Freilassung von Dafa-Praktizierenden
Es war eine solche Tortur, mit zwei Paar schweren Fesseln überhaupt auf die Toilette zu gehen. Ich konnte mich nicht bücken, um die Hocktoilette zu benutzen und zwei Leute mussten mich festhalten. Ich machte eine Sauerei, die andere beseitigen mussten. Andere mussten mich auch abputzen, daher fühlte ich mich so schlecht denen gegenüber, die das übernahmen. Es musste etwas geschehen, so konnte es nicht weitergehen. Da es keinen Präzedenzfall gab, musste ich mir selbst etwas einfallen lassen.
Das Gedicht des Meisters „In Mühsal, doch nicht konfus", aus Hong Yin I kam mir in den Sinn. Ich wusste, dass der Meister an meiner Seite war, und ich hatte keine Angst. Das Böse sollte sich vielmehr vor mir fürchten, denn es würde niemals gewinnen!
Am fünften Tag, an dem ich gefesselt war, tauchte der Chef unerwartet auf. Er trat auf das Holzbrett, auf dem ich schlief, ohne seine Schuhe auszuziehen. Ich wartete nicht, bis er anfing zu sprechen, sondern bat um Stift und Papier, um einen Brief an den Direktor zu schreiben. Er war erfreut, das zu hören: „Sicher, ich werde Ihnen sofort Stift und Papier besorgen.“ Wenige Augenblicke später brachte ein Wärter das Gewünschte.
Eine junge Insassin kicherte, nachdem der Wärter gegangen war: „Ich konnte mir das Lachen kaum verkneifen.“ Als ich fragte, was so lustig sei, antwortete sie: „Der Chef hat sich so gefreut, dass du um Stift und Papier gebeten hast. Er dachte wahrscheinlich, du würdest einen Brief schreiben und zugeben, dass du dich geirrt hast.“ Als die Insassen das hörten, brachen sie alle in Gelächter aus.
Ich beruhigte mich, um meine Gedanken zu ordnen, bevor ich den Stift in die Hand nahm. Als ich anfing, strömten die Worte auf das Papier. Ich erklärte, warum die Kultivierung im Dafa nicht falsch ist und dass jede ungerechte Behandlung von Dafa-Praktizierenden, mich eingeschlossen, großes Unglück bringen würde. Ich schrieb, dass die Religionsfreiheit durch die Verfassung geschützt ist und dass das Praktizieren von Falun Dafa in China legal ist und dass Falun Dafa niemandem schadet und dem Land und den Menschen in vielerlei Hinsicht nützen kann. Am Ende forderte ich die Freilassung aller inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden.
Ich ging auch auf die Probleme bei der Arbeit in den Haftanstalten ein. Ich wies darauf hin, dass Häftlinge in einer Justizvollzugsanstalt nicht gesetzlich verpflichtet sind, körperliche Arbeit zu verrichten. Einer Zellengenossin von mir wurde befohlen, an einem Tag acht Packungen Zahnstocher fertigzustellen. Sie arbeitete von morgens bis nach Mitternacht und hatte trotzdem nur die Hälfte geschafft. Erschöpft schlief sie ein und fiel auf einen Zahnstocher, der ihr Augenlid durchbohrte. Sie war so gestresst, dass sie am Rande eines Nervenzusammenbruchs stand.
Ich fuhr fort, dass allein die Tatsache, dass sie unter so harten Bedingungen festgehalten wurde, ihr körperlichen und seelischen Schaden zufügen konnte. Darüber hinaus ist es unmenschlich, mehr als zwölf Stunden am Tag Schwerstarbeit leisten zu müssen. Wer wird zur Rechenschaft gezogen, wenn die Augenverletzung dieser Zellengenossin zu einer dauerhaften Behinderung führt? Die Behörden dürfen die Gesundheit und das Leben der Häftlinge nicht aus Profitgründen aufs Spiel setzen. Ich stellte klar, dass ich dieses Beispiel anführen wollte, um hoffentlich alle Beteiligten zum Nachdenken darüber anzuregen, was passieren könnte, wenn etwas schief geht.
Der Chef schickte einen Wachmann, der mich am nächsten Tag nach dem Mittagessen abholte. Ich schleppte die schweren Fesseln in sein Büro. Er deutete auf einen Stuhl und forderte mich auf, mich zu setzen. Er sagte: „Wir haben Ihren Brief gelesen. Was die Freilassung aller Praktizierenden betrifft, so kann ich das nicht tun. Das liegt außerhalb meiner Zuständigkeit. Aber ich werde Ihnen heute die Fesseln abnehmen.“
Vier Monate später wurde meine Verhaftung genehmigt. Ich wurde in die Haftanstalt Nr. 1 verlegt, wo sich mir später mehrere Insassen anschlossen, die ich aus der Untersuchungshaft kannte. Sie erzählten mir, dass die Zwangsarbeit offiziell abgeschafft worden sei, nachdem ich gegangen war. Das ist nun mehr als 20 Jahre her, und soweit ich weiß, wurde die Werkstatt nie wieder geöffnet.
Meine Anhaftung finden und loswerden
Die Haftanstalt Nr.1 war noch düsterer und schrecklicher. Ich verfiel in einen Zustand der Depression und fühlte mich so einsam. Ich bat den Meister: „Bitte, Meister, ich brauche nur eine Praktizierende hier, damit ich nicht verrückt werde. Selbst wenn sie nur dasitzt, ohne mit mir zu sprechen.“ Jedes Mal, wenn ein neuer Häftling in die Zelle gebracht wurde, konnte ich nicht anders, als mir zu wünschen, dass es eine Praktizierende wäre.
Ein paar Tage später schoss mir ein düsterer Gedanke durch den Kopf: „Diese schwarze Metalltür da drüben – warum renne ich nicht so schnell wie möglich darauf zu und schlage meinen Kopf dagegen?“ Aber ich ertappte mich dabei: „Ach, du meine Güte. Wie konnte ich nur so einen furchtbaren Gedanken haben?“ Plötzlich wurde mir klar: „Ist das nicht eine dämonische Störung, die durch meine Anhaftung hervorgerufen wird?“ Ich versuchte, mich zu beruhigen und meine Gedanken zu kontrollieren: „Woher kommt dieser Gedanke?“
Im tiefsten Innern sehnte ich mich nach Gesellschaft – ich mochte nicht allein sein. Ich forschte weiter und erkannte, dass ich schon immer so gewesen war. Schon als Kind wollte ich alles, was ich tat, mit jemandem tun. In die Schule gehen, während der Kulturrevolution zur Umerziehung aufs Land ziehen, arbeiten, anbauen – ich war immer Teil einer Gruppe. Aber jetzt bin ich eine Praktizierende. Wenn ich immer noch daran hänge, ständig mit jemandem zusammen zu sein, bedeutet das dann nicht zu streben?
Ich fragte mich: „Könntest du dich noch kultivieren, wenn du allein auf einem abgelegenen Berg oder in einem Wald wärst?“ Das Fa des Meisters tauchte in meinem Kopf auf:
„Den Körper ermüden, keine Bitternis,Das Herz kultivieren, das Schwierigste“(Das Herz leiden lassen, 17.12.1976, in: Hong Yin I)
Das stimmte! Es war an der Zeit, mein Herz wirklich zu kultivieren.
Das Fa verbreiten und die Lebewesen mit Güte retten
Nachdem mein Eigensinn verschwunden war, hatte ich einen Gedanken: „Wenn ich das Fa an diese Frauen in meiner Umgebung weitergeben würde und sie anfangen würden zu praktizieren, hätte ich dann nicht auch Freunde, die praktizieren? Auch das kann eine Kultivierungsumgebung sein.“ Ich begann, den Häftlingen von Dafa zu erzählen und ihnen die wahren Umstände über Falun Dafa zu erklären. Langsam begannen sie, sich dafür zu interessieren.
Wir hatten zwischen 18 und manchmal über 20 Häftlinge in der Zelle. Die beiden rechts und links von mir erwartete die Todesstrafe. Der Wärter sagte zu mir: „Es wird meine Arbeit erleichtern, wenn sie in deiner Nähe bleiben.“ Die Wärter mischten sich nicht ein, wenn ich mit ihnen sprach, was sehr praktisch war. Ich hatte die perfekte Gelegenheit, ihnen von Dafa zu erzählen.
Sie waren beide jung, hübsch und klug. Der einzige Grund, warum sie auf den Tod warteten war, dass sie schreckliche Entscheidungen getroffen hatten. Ich sprach jeden Tag mit ihnen und behandelte sie wie Familienmitglieder. Ich sagte ihnen, dass die Reinkarnation real ist, dass das Leben kommt und geht und dass alles einen Grund hat. Ich ermutigte sie: „Jetzt, wo ihr den wahren Sinn des Lebens kennt, müsst ihr positiv bleiben und euer Bestes geben.“ Sie fingen beide an, öfter wieder zu lächeln.
Die junge Frau zu meiner Rechten sagte eines Abends zu mir: „Tantchen, manchmal vergesse ich, dass ich hier bin und auf meine Hinrichtung warte. Meine Gedanken sind einfach leer. Aber ich fühle mich ruhig, wenn ich hier bei dir bin. Ich glaube an das, was der Meister gesagt hat, dass gute Taten Segen bringen und schlechte Taten Vergeltung nach sich ziehen. Ich spüre, dass ich wieder Hoffnung finden kann.“
Sie hatte einen geschiedenen Mann geheiratet, der sie jedoch betrog. Als sie von der Affäre erfuhr, wurde sie so wütend, dass sie Schwefelsäure auf die Tochter ihres Mannes und deren zwei Freundinnen schüttete. Die drei Mädchen erlitten schwere Verbrennungen im Gesicht und an den Augen. Dieser Impuls ruinierte ihr Leben, und sie bereute es zutiefst. Sie wollte sich im Dafa kultivieren, aber sie wagte nicht, in diesem Leben auf Segen zu hoffen, vielleicht im nächsten. Sie sagte mir, dass sie den Meister und mich nie vergessen würde und wünschte sich, mehr Zeit mit mir zu verbringen.
Ich sagte ihr, sie solle sich keine Sorgen machen: „Was sollte noch anderes von Bedeutung sein, jetzt, wo du das Fa erhalten hast? Mach dir keine Sorgen und fürchte nichts. Setze dein ganzes Vertrauen in den Meister und das Fa. Der Meister wird sich um dich kümmern, auch wenn du diese Welt verlässt.“ Sie nickte und schenkte mir ein Lächeln.
Die acht Monate, die ich in der Haftanstalt Nr. 1 gefangen war, verbrachte ich in zwei Zellen. Ausnahmslos all meine Zellengenossen begannen auf die eine oder andere Weise sich zu kultivieren. Wir lernten das Fa und machten gemeinsam die Übungen.
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