Todesmeldung: 73-Jährige stirbt nach jahrelanger Verfolgung und 20 Jahren Rentenentzug – mit einem persönlichen Bericht
(Minghui.org) Am 23. August 2024 starb die 73-jährige Guo Jinglan, nachdem sie jahrelang verfolgt worden war, nur weil sie Falun Dafa praktizierte.
Guo lebte in der Stadt Hefei in der Provinz Anhui. Sie verdankte Falun Dafa ein besseres Wohlbefinden von Körper und Geist. Doch nach Beginn der Verfolgung im Juli 1999 wurde sie zur Zielscheibe der Behörde und mehrfach festgenommen. Doch damit nicht genug. Im August 2004 wurde ihre Rente ausgesetzt, sodass sie die letzten 20 Jahre ohne sicheres Einkommen leben musste.
Am 18. Juni 2015 reichte Guo beim Obersten Gerichtshof eine Strafanzeige gegen den früheren chinesischen Staatschef Jiang Zemin ein, der die Verfolgung von Falun Dafa eingeleitet hatte. Durch seinen Befehl wurden und werden bis heute gutherzige Praktizierende in psychiatrische Kliniken, Krankenhäuser, schwarze Gefängnisse, Haftanstalten und Gehirnwäsche-Einrichtungen gesperrt, gefoltert und zu Zwangsarbeit gezwungen, nur weil sie Falun Dafa praktizieren. Unzählige Familien wurden zerstört; Kinder wurden zu Waisen und Greise verstarben in Einsamkeit.
In ihrer Strafanzeige gegen Jiang beschrieb Guo detailliert ihre Leiden und die Misshandlungen, die sie aufgrund der Verfolgung ertragen hatte. Hier ihr Bericht.
Persönlicher Bericht
Am 2. März 2001 wurde ich von Agenten des Büro 610 der Stadt Bozhou in der Provinz Anhui festgenommen. Ich wurde gefoltert und zu drei Jahren Zwangsarbeit verpflichtet. Als ich in das Frauenarbeitslager der Provinz Anhui gebracht wurde, litt ich an Bluthochdruck von 230/130 mmHg (üblich sind maximal 120/80 mmHg), Herzrasen sowie Symptomen einer Herzerkrankung. Meine Herzfrequenz lag bei 140 (normal 60-100 Schläge pro Minute). Aufgrund meines Zustands lehnte das Arbeitslager meine Aufnahme ab, sodass den Agenten nichts anderes übrigblieb, als mich zurück in die Haftanstalt Bozhou zu bringen. Dort erlitt ich einen Herzinfarkt und wurde bewusstlos. Die Haftanstalt hatte Angst, zur Rechenschaft gezogen zu werden, sodass sie mich schließlich freiließen.
Als ich am 28. Juni 2022 gegen 15.00 Uhr mit meiner Nichte gerade das Haus verlassen wollte, um für meinen Enkel etwas zu kaufen, wurden wir von mehreren Beamten umstellt und gezwungen, in ein Auto zu steigen. Die Beamten brachten uns zum Amber Villa Hotel von Hefei. Nach unserer Ankunft wurden wir zunächst nach oben in ein Zimmer am Ende des Ganges gebracht. Wenige Minuten später wurde meine Nichte von mir getrennt. Ich war komplett von der Außenwelt abgeschnitten – nicht einmal Hotelangestellte durften in die Nähe meines Zimmers kommen. Ich wurde von über einem Dutzend Beamte abwechselnd über einen Zeitraum von elf Tagen verhört, die meinen Willen brechen wollten. Während dieses Zeitraums durfte ich nicht schlafen. Sie ließen mich nicht einen einzigen Moment aus den Augen. Der Raum war erfüllt von dem Gebrüll der Polizisten. Ihre grimmigen Gesichter und drohenden Stimmen waren allgegenwärtig. Sie bedienten sich aller möglichen Taktiken, beschimpften und beleidigten mich, um mich einzuschüchtern. Sie drohten mir, mich halbtot zu schlagen und die Treppe hinunterzuwerfen. „Sprich oder deine Kinder und deine Familie werden verhaftet“, hieß es. Sie fesselten mir eine Hand oder beide Hände an ein Heizungsrohr und erlaubten mir nicht, die Augen zu schließen. Sobald ich das tat, schlugen sie auf den Tisch und die Bank. Sie schrien und zogen die Handschellen noch fester, sodass sie mir ins Fleisch schnitten. Mit der Zeit wurden meine Hände taub. Als sie nach sechs Tagen und Nächten ihr Ziel immer noch nicht erreicht hatten, wechselten sie die Leute aus und die Folter ging weiter, und zwar noch brutaler.
Immer wieder setzte es Faustschläge und Ohrfeigen. Sie zielten auf meinen Kopf, das Gesicht, die Schultern, Brust und Rücken. Wenn sie es leid waren, mich mit der Hand zu schlagen, rollten sie Hefte, Materialien oder Schläuche zusammen und verprügelten mich damit. Einmal schlug mich ein Beamter namens Shi so heftig, dass ich tagelang meine Arme und Hände nicht heben konnte. Sie legten mir auch Handschellen an und hängten mich am Fenstergitter auf. Die Folter dauerte fünf Tage und Nächte an.
Nach elf Tagen und Nächten psychischer und physischer Folter hatten die Beamten noch immer nicht ihr Ziel erreicht. Daraufhin brachten sie mir immer wieder unbekannte Dokumente, die ich mit meinen Fingerabdrücken signieren sollte, was ich entschieden ablehnte. Das machte sie nur noch wütender. Mehrere Polizisten stürzten sich auf mich, hielten mich fest und ergriffen meine rechte Hand, die noch immer am Heizungsrohr fixiert war, um meine Fingerabdrücke unter das Dokument zu setzen.
Am 9. Juli 2002 gegen 18 Uhr wurde ich heimlich in die Haftanstalt des Kreises Taihe überführt – etwa 240 Kilometer von Hefei entfernt. Die Inhaftierung an einem anderen Ort stellt normalerweise eine Zwangsmaßnahme für Personen dar, die in schwere Straftaten verwickelt waren. Ihre Familien werden nicht informiert, Nachrichten blockiert und sie werden von der Außenwelt isoliert. Aber auch so gutherzige, unbewaffnete Falun-Dafa-Praktizierende wie ich wurden so grausam behandelt. Ich hatte nichts, wovon ich leben konnte. Daher bat ich die Gefängnisleitung, meine Familie zu benachrichtigen, damit sie mir Kleidung zum Wechseln und Dinge des täglichen Bedarfs schicken konnte. Doch keiner wagte es, mir zu helfen. Sie sagten, ich sei eine Gefangene und ohne Anweisung ihrer Vorgesetzten könnten sie nichts tun.
Unter der menschenverachtenden Folter verlor ich ein Drittel meines Körpergewichts; das binnen weniger Monate von 70 auf 50 Kilogramm sank. Die Kleidung, die ich trug, war viel zu groß. Mein Haar ergraute und fiel büschelweise aus.
Später erst erfuhr ich, dass auch meine Nichte 28 Tage lang festgehalten wurde, nachdem sie brutal gefoltert worden war.
[Anm.d.Red.: Der Text wurde aus dem Chinesischen übersetzt und zur besseren Lesbarkeit redaktionell überarbeitet.]
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