Praktizierende nach wenigen Monaten Haft in prekärem Gesundheitszustand

(Minghui.org) Seit dem 27. Dezember 2023 ist Duan Guixiu im Frauengefängnis der Provinz Shandong inhaftiert. Als ihre Tochter sie am 5. September besuchte, war sie schockiert. Ihre einst gesunde Mutter wurde mit einem Rollstuhl in den Besuchsraum geschoben. Sie litt unter ständigen Zuckungen und musste sich ständig übergeben. Es war nicht das erste Mal seit der Haft, dass die junge Frau ihre Mutter in einem solch erbärmlichen Gesundheitszustand sah.

Duan, die aus der Stadt Qingdao in der Provinz Shandong stammt, war am 17. März 2023 zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Grund war ein Brief, den sie an den neuen örtlichen Polizeichef geschickt hatte. Darin hatte sie ihn gebeten, Falun Dafa nicht länger zu verfolgen.

Unmittelbar nach der Verurteilung brachte ein Justizbeamter Duan zur ärztlichen Untersuchung ins Volkskrankenhaus des Bezirks Huangdao. Es wurde festgestellt, dass sie einen extrem hohen Blutdruck hatte (systolischer Druck von 258 mmHg, während der normale Wert bei maximal 120 liegt).

Am nächsten Tag brachte der Beamte Yu Haigang von der Polizeiwache Yinzhu die Praktizierende in die Zweite Haftanstalt der Stadt Qingdao. Dort wurde ihr Blutdruck mit 200 ermittelt, woraufhin sie zu einer weiteren Untersuchung in das Krankenhaus Haici gebracht wurde. Der Arzt stellte fest, dass Duan unter Bluthochdruck und einer schweren Herzerkrankung litt. Trotzdem brachte Yu sie zurück in die Haftanstalt und zwang sie, Tabletten gegen Bluthochdruck zu nehmen. Nachdem ihr Blutdruck vorübergehend gesunken war, gelang es ihm, die Haftanstalt davon zu überzeugen, Duan aufzunehmen, obwohl diese sich zunächst geweigert hatte.

Duans Tochter suchte später den Direktor der Haftanstalt namens Liu auf und verlangte, die Krankenakte ihrer Mutter einzusehen. Sie wollte ihren Zustand bei Einlieferung prüfen. Liu wurde wütend und weigerte sich, irgendetwas herauszugeben. Stattdessen wollte er von der Tochter wissen, wie sie sein Büro gefunden habe.

Später erzählte Duan ihrer Tochter, dass sie in der Haftanstalt gezwungen worden sei, Medikamente einzunehmen. Direktor Liu habe ihr einmal gedroht, sie an den Tropf zu hängen, wenn sie sich weigere, die verabreichten Tabletten zu schlucken. Manchmal seien die Medikamente heimlich dem Essen beigemischt worden. Danach habe sie Nebenwirkungen verspürt, wodurch sie noch mehr unter Druck stand.

Nachdem das Berufungsgericht das ursprüngliche Urteil gegen Duan bestätigt hatte, wurde sie am 27. Dezember 2023 in das Frauengefängnis der Provinz Shandong verlegt. Ihre Tochter kam im Januar 2024 zweimal ins Gefängnis, wurde aber beide Male abgewiesen. Das Gefängnis erlaubte ihr auch nicht, ihre Mutter anzurufen. Es hieß, Duan gehe es gut und die Tochter müsse sich keine Sorgen machen.

Daraufhin rief die Tochter die Hotline der Regierung (+86-531-12345) an, um eine Beschwerde einzureichen, woraufhin sie mit ihrer Mutter telefonieren durfte. Sie spürte, dass diese unter enormem Druck stand und ein Treffen mit ihr dringend angezeigt war.

Als die Tochter Duan am 22. Februar 2024, zwei Monate nach ihrer Ankunft im Gefängnis, endlich sehen durfte, hatte sich deren körperlicher und geistiger Zustand im Vergleich zu ihrem letzten Treffen in der Haftanstalt am 20. Dezember 2023 deutlich verschlechtert. Duan wurde in einem Rollstuhl in den Besuchsraum gebracht und wirkte 20 Jahre älter. Ihre Augen waren getrübt und sie wirkte erschöpft und voller Angst. Beim Gehen musste sie sich mit der Hand an der Wand abstützen; sie kam nur sehr langsam und mit großer Mühe vorwärts. Außerdem waren ihre Beine geschwollen. Auch ihre Augen waren geschwollen und hatten dunkle Ringen. Zudem hatte sie eine Zahnlücke.

Die Tochter fragte Duan, ob sie dort misshandelt worden sei. Sobald die Tochter das Wort „Misshandlung“ ausgesprochen hatte, fragte der Wärter, der in der Nähe stand, Duan: „Hat jemand Sie hier misshandelt?“ Sofort antwortete Duan: „Nein, nein!“

Als die Tochter nach ihrem Blutdruck fragte, sagte ihre Mutter, dass die Wärter ihr nie die Messergebnisse mitgeteilt hätten. Sie vermutete jedoch, dass ihr Blutdruck sehr hoch sein musste, da ihr schon bei der kleinsten Bewegung schwindelig wurde.

Beim zweiten Besuch am 7. März 2024 wurde die Tochter aufgefordert, die Treppe hinunterzugehen, um die Sicherheitskontrolle zu wiederholen. Nach dem Besuch wartete sodann ein Wärter mit dem Nachnamen Sun (Ausweisnummer 3705274) in der Eingangshalle auf sie. Sun betonte, niemand habe ihre Mutter misshandelt. Man habe ihr auch nicht verboten, sich die Zähne zu putzen. Es komme nicht in Frage, ihr aus medizinische Gründen Haftverschonung zu gewähren.

Beim dritten Besuch der Tochter

Als die Tochter Duan am 5. September 2024 zum dritten Mal besuchte, saß sie wieder im Rollstuhl. Sie schien noch mehr Angst zu haben, über ihre Situation zu sprechen, und musste sich während des 30-minütigen Treffens ständig übergeben. Ihr Körper zitterte unkontrolliert.

Auf die Frage der Tochter, warum sie erbrochen habe, antwortete Duan nicht, sondern machte mit Tränen in den Augen eine Handgeste, die einen Strich vor ihrem Schlüsselbein markierte.

Die Tochter fragte daraufhin, ob dies eine Nebenwirkung des Medikaments sei, das sie nehmen musste. Duan versuchte, etwas zu sagen, hielt aber inne.

Der Wärter (Ausweisnummer 3705653), der neben Duan stand, erklärte, dass sie im Januar und Februar 2024 zur Sauerstoffzufuhr ins Gefängniskrankenhaus gebracht, aber nicht stationär aufgenommen worden sei. Der Wärter betonte, dass Duan selbst zugestimmt habe, ins Krankenhaus zu gehen. Doch nur wenige Minuten später änderte er die Aussage und meinte, dass Duan beim ersten Mal drei Tage im Krankenhaus gewesen sei.

Auf die Frage, wie lange ihre Mutter beim zweiten Mal im Krankenhaus geblieben sei, antwortete der Wärter nicht.

Als die Tochter wissen wollte, ob ihre Mutter derzeit dieselbe Behandlung wie im Krankenhaus bekäme, sagte der Wärter: „Ich weiß nicht, welche Behandlung sie im Krankenhaus erhalten hat. Ich war nur dafür verantwortlich, sie dorthin zu bringen. Ich bin auch nicht der Arzt und habe keinen Einfluss auf ihren Behandlungsplan“

Duans Tochter erinnerte sich daraufhin, dass das Gefängnis nach einer Beschwerde in der Hotline 12345 im August 2024 versprochen hatte, ihre Mutter ins Krankenhaus zu bringen, wenn es ihr nicht gut ginge. Sie empfand die Antwort damals als angemessen und hatte sich damit zufriedengegeben. Nach ihrem letzten Besuch im September 2024 machte sie sich jedoch große Sorgen, dass ihre Mutter im Krankenhaus nicht nur schlecht behandelt, sondern misshandelt worden sein könnte. Sie rief daraufhin erneut die Beschwerde-Hotline 12345 an und verlangte, dass das Gefängnis ihre Mutter nicht ins Krankenhaus bringen sollte, es sei denn, es bestehe Lebensgefahr.

Außer Duan wurde auch ihr Mann Ma Lizhi, ein ehemaliger Lehrer, wegen der Ausübung von Falun Dafa verfolgt. Er wurde Ende Oktober 2000 festgenommen, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Während seiner mehrmonatigen Haft erkrankte er am ganzen Körper an Krätze und leichter Bauchwassersucht. Der 37-Jährige wurde im März 2001 entlassen und verstarb im November desselben Jahres.

Früherer Berichte:

Drei Jahre Haft wegen Brief an den neuen Polizeichef