46-Jähriger aus Liaoning wird nach 10 Jahren Haft erneut wegen Falun Dafa vor Gericht gestellt

(Minghui.org) Wang Hongwei, 46, aus Dalian, Provinz Liaoning, stand am 29. November 2024 vor Gericht, weil er Falun Dafa praktiziert.

Wang war am 13. Juli 2024 von Beamten des Polizeireviers Malan festgenommen worden. Er wurde von der Polizeibehörde des Bezirks Shahekou im Untersuchungsgefängnis von Dalian (in der Stadt Yaojia) inhaftiert. Sein Vater, der über 70 Jahre alt ist, reiste mehrmals von seinem Heimatort im Kreis Qingyuan (ebenfalls in der Provinz Liaoning, etwa 480 Kilometer entfernt) zum Polizeirevier Malan, um seine Freilassung und die Rückgabe seines beschlagnahmten Computers und seiner Falun-Dafa-Bücher zu erwirken, jedoch ohne Erfolg.

Am 5. November 2024 machte sich der ältere Wang erneut auf den langen Weg nach Dalian. Er erkundigte sich bei der Staatsanwaltschaft des Bezirks Ganjingzi nach dem Stand des Falles seines Sohnes und erfuhr, dass der Fall am 10. an das Bezirksgericht Ganjingzi weitergeleitet worden war (es ist unklar, um welchen Monat August, September oder Oktober es sich handelte).

Der ältere Mann beauftragte sofort einen Anwalt für seinen Sohn. Der Anwalt besuchte den jüngeren Wang am 7. November 2024 und erfuhr, dass er aufgrund des auf ihn ausgeübten Drucks, Falun Dafa abzuschwören und seine „Schuld“ einzugestehen, hohen Blutdruck bekam. Er erhielt täglich Medikamente, um seine Symptome zu behandeln.

Der Anwalt wandte sich daraufhin an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Ganjingzi, doch Staatsanwalt Hu Tongjun (+86-411-39915137) verweigerte ihm die Einsichtnahme in die Fallakte mit der Begründung, er habe keine Genehmigung des Justizbüros der Stadt Dalian.

Der Anwalt wandte sich sofort an das Justizbüro, wo man ihm sagte, dass er keine Genehmigung benötige. Er rief Hu an, der ihm sagte, dass Verteidiger von Falun-Dafa-Praktizierenden keine Einsicht in deren Akten nehmen dürften. Der Anwalt wies darauf hin, dass dies in keinem Gesetz stehe. Hu sagte daraufhin, dass er immer noch die Erlaubnis seiner Anwaltskanzlei benötige, um in einem „Falun-Dafa-Fall“ tätig zu werden. Der Anwalt stimmte dieser Forderung zu, aber es ist unklar, ob er schließlich Einsicht in die Akte nehmen konnte.

Das Bezirksgericht Ganjingzi hielt am 29. November 2024 eine virtuelle Anhörung zu Wangs Fall ab. Sein Vater und drei Verwandte durften das Gerichtsgebäude nicht betreten. Richter Ni Shengjun (+86-411-82793742) sagte, dass der ältere Wang auch Falun Dafa praktiziere, weshalb er und seine Familie nicht an der Anhörung teilnehmen dürften.

Der Anwalt des jüngeren Wang plädierte für ihn auf „nicht schuldig“. Staatsanwalt Hu behauptete, die in seiner Wohnung beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher und Informationsmaterialien seien ein Beweis dafür, dass er gegen das Gesetz verstoßen habe. Sein Anwalt wies darauf hin, dass kein Gesetz in China Falun Dafa kriminalisiere und dass der Besitz von Falun-Dafa-Publikationen völlig legal sei.

Der Anwalt sagte auch gegen die Polizei aus, die seinen Mandanten überwacht hatte und in seine Wohnung eingedrungen war, um ihn festzunehmen.

Wang berichtete, wie er wegen seines Glaubens, den er seit Februar 1996 praktiziert, wiederholt verfolgt worden sei. Nach Beginn der Verfolgung kam die Polizei oft zur Technischen Universität Dalian, um ihn zu schikanieren. Er war damals Student. Am 1. Januar 2000 ging er nach Peking, um für Falun Dafa zu appellieren, wurde verhaftet und nach Dalian zurückgeschickt. Danach wurde er 15 Tage lang festgehalten und von der Schule verwiesen. Zum chinesischen Neujahrsfest am 29. Januar 2002 kehrte er in seine Heimatstadt zurück, wurde jedoch verhaftet und zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Am 26. September 2002 floh er aus dem Arbeitslager Tieling und tauchte unter. Am 4. Januar 2004 wurde er erneut verhaftet und zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung verdiente er seinen Lebensunterhalt mit der Reparatur von Maschinen. Später bewarb er sich um eine Stelle bei der China Oil and Food Company, Dalian Branch. Der Manager, der ihn einstellte, war sehr beeindruckt und bot ihm die Stelle an, auch nachdem er erfahren hatte, dass Wang ein Falun-Dafa-Praktizierender ist.

Wang berichtete, dass er am 13. Juli 2024 mit jemandem gechattet (nicht sicher, ob es persönlich oder online war) habe, als die Polizei eingebrochen sei und ihn festgenommen habe. Er und sein Anwalt forderten einen Freispruch. Es ist ungewiss, wann der Richter sein Urteil verkünden wird.

Frühere Berichte:

Neue Informationen zu den Inhaftierungen während einer Razzia der Polizei Mitte Juli 2024 (Kreis Qingyuan, Provinz Liaoning)

Zehn Praktizierende am selben Tag verhaftet (Kreis Qingyuan, Provinz Liaoning)