Tief nach innen schauen – den Neid loslassen
(Minghui.org) Als ich den Abschnitt „Neid“ im Zhuan Falun auswendig lernte, wurde mir klar, dass ich den Neid loslassen musste. Und so verbrachte ich die nächsten zwei Tage damit, diesen Abschnitt auswendig zu lernen und mein Verständnis dazu zu vertiefen. Meister Li, der Begründer von Falun Dafa, traf Arrangements, die mir halfen, mich zu erhöhen.
Ich lebte mit meiner 88-jährigen Mutter zusammen. Eines Tages kam meine Schwägerin von auswärts zurück. Ihr Mann, mein jüngerer Bruder, bat sie, sich ein paar Tage lang um meine Mutter zu kümmern und ihr Respekt entgegenzubringen. Und so hoffte ich darauf, mich ein paar Tage lang entspannen zu können.
Als meine Schwägerin dann bei uns war, stand sie entgegen meinen Erwartungen erst nach 10 Uhr morgens auf. Sie hatte einen hohen Blutzuckerspiegel und musste Diät halten. Da sie unsere Gerichte nicht essen konnte, musste ich speziell für sie kochen. Anstatt mich zu entspannen, hatte ich ihretwegen noch zusätzliche Arbeit. Obwohl ich die Situation oberflächlich tolerierte, fühlte ich mich dennoch unausgeglichen. Es schien, als würde sie hier Urlaub machen, anstatt sich um meine Mutter zu kümmern. Als ich die Situation ein paar Tage ertragen hatte, konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und beschwerte mich bei meiner Mutter. Meine Mutter verstand mich, aber sie hatte Angst, ihre Schwiegertochter zu kritisieren. Sie riet mir, es einfach zu ertragen. Aber ich konnte mich nicht beruhigen.
Nach ein paar Tagen dachte ich plötzlich: „Ist das nicht der Ausdruck von Neid?“
Der Meister erklärt uns:
„Ein böser Mensch ist böse aufgrund des Neids. Aus Egoismus und Ärger beklagt er sich über sogenannte Ungerechtigkeiten.Ein wohlwollender Mensch ist immer barmherzig. Ohne Beschwerde und Hass hält er die Leiden für Freude.Ein erleuchteter Mensch ist frei von Anhaftung. Ruhig beobachtet er die von Illusionen verblendeten Menschen der Welt“ (Ebenen der Gesinnung, 25.09.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)
Konnte ich es mit Freude ertragen? Nein, denn es war Leiden für mich. Nach so vielen Jahren der Kultivierung befand ich mich immer noch auf der Ebene eines bösen Menschen.
Plötzlich verstand ich, warum ein Mensch nicht zur Vollendung kommen kann, wenn man den Neid nicht beseitigt hat. Kann man auf der Ebene eines bösen Menschen eine aufrichtige Fruchtposition erreichen?
Der Meister sagt:
„Wenn einer bei der Kultivierung den Neid nicht beseitigt, kann er keine wahre Buddhaschaft erhalten. Er kann keinesfalls die wahre Buddhaschaft erhalten.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 359)
Deshalb sagte ich mir: „Ich sollte Gutherzigkeit kultivieren und Schwierigkeiten als Freude betrachten. Nichts ist zufällig. Nichts, was einem Kultivierenden begegnet, ist zufällig. Der Meister hat meine Anhaftung gesehen und dafür gesorgt, dass meine Schwägerin mir hilft, meine Xinxing zu erhöhen. Ich darf diese Gelegenheit nicht verpassen.“ Obwohl ich mir das immer wieder ins Gedächtnis rief, kamen die schlechten Gedanken immer wieder hoch. Obwohl ich sie unterdrückte, kamen sie wieder hoch. Das wiederholte sich immer wieder. Ich konnte sie einfach nicht loslassen und fühlte mich wirklich unwohl. Die Anhaftung war tatsächlich eine materiell existierende Substanz. Deshalb rezitierte ich immer wieder den Artikel des Meisters „Ebenen der Gesinnung“ (ebd.). Ich sagte mir: „Die menschlichen Prinzipien sind umgekehrt. Ich bin eine Kultivierende und muss nach dem Maßstab einer Kultivierenden handeln. Ich darf die Dinge nicht mit den Prinzipien der gewöhnlichen Menschen betrachten.“ Nach und nach tauchten die schlechten Gedanken nicht mehr auf.
Als ich das Fa lernte, stieß ich auf den folgenden Fa-Grundsatz:
„Vier Gewinne auf einen Schlag.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 195)
Ich verstand den Grundsatz so, dass es nicht ausreicht, das Verhalten meiner Schwägerin einfach nur zu ertragen. Eigentlich müsste ich ihr dafür danken, was mir anfangs nicht gelang. So zwang ich mich, ihr im Inneren zu danken. Ohne ihren Beitrag hätte sich mein Neid nicht so offensichtlich gezeigt.
Der Meister muss gesehen haben, dass ich mich wirklich kultivierte, und nahm diese schlechten Substanzen von mir weg. Wenn ich jetzt meiner Schwägerin begegne, bin ich innerlich ruhig und denke: „Es ist für uns alle nicht so leicht. Sie soll sich einfach ein paar Tage ausruhen.“
Als ich weiter das Fa lernte und tiefer nach innen schaute, erkannte ich, dass hinter diesem unausgeglichenen Gefühl unter anderem das Streben nach persönlichen Vorteilen, die Vorliebe für Komplimente, Angeberei, Selbstbestätigung, Kampfgeist und die Parteikultur steckten.
Der Meister hat alles sorgfältig arrangiert, ich danke dem Meister aufrichtig dafür. In der Vergangenheit hatte ich viele solcher Gelegenheiten verpasst, wofür ich mich wirklich schäme. Der Meister musste sich meinetwegen noch mehr anstrengen, weil meine Erleuchtungsqualität nach so vielen Jahren der Kultivierung immer noch so schlecht war. In Zukunft werde ich das Fa sorgfältiger lernen, mich wirklich solide kultivieren und dem Meister nach Hause folgen.
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