62-Jährige aus Shandong nach drei Jahren Haft unrechtmäßig zu weiteren fünf Jahren verurteilt
(Minghui.org) Anfang Februar 2024 wurde bekannt, dass eine 62-jährige Einwohnerin der Stadt Qingzhou, Provinz Shandong wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu fünf Jahren Haft verurteilt worden ist.
Die Verurteilung von Nan Zhenxin geht auf ihre Verhaftung am 10. März 2022 zurück. Die Beamten der Staatssicherheitsabteilung der Stadt Qingzhou ließen sie einen Tag später gegen Kaution frei, nahmen sie aber 2023 wieder in Gewahrsam. Es ist unklar, wann sie angeklagt, vor Gericht gestellt oder verurteilt wurde. Ihre Familie hat lediglich erfahren, dass sie nach ihrer unrechtmäßigen Verurteilung vom Gefängnis der Stadt Weifang in das Frauengefängnis der Provinz Shandong verlegt wurde.
Es ist nicht das erste Mal, dass Nan wegen ihres Glaubens verfolgt wurde. Auch ihr Mann, Yuan Hexun, und ihre Tochter wurden wiederholt wegen Falun Dafa verfolgt.
Früheste Verfolgung
Yuan wurde im September 2000 von der Staatssicherheitsabteilung der Stadt Qingzhou und der Polizeiwache Yunhe verhaftet und einen halben Monat lang festgehalten. Nan reiste zu einem unbekannten Zeitpunkt um das Jahr 2000 mit ihrer Tochter nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Sie wurde in Peking verhaftet und zurück nach Qingzhou eskortiert, wo sie zwei Wochen lang festgehalten wurde.
Nan und neun weitere Praktizierende wurden Anfang 2001 während einer Versammlung verhaftet. Die Beamten der Staatssicherheitsabteilung der Stadt Qingzhou und der Polizeiwache Chezhan beschlagnahmten die 1500 Yuan (ca. 213 Euro) Bargeld, die Nan bei sich hatte. Sie brachten sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung, wo sie für unbekannte Zeit festgehalten wurde.
Beamte des Büro 610 in Qingzhou verhafteten Yuan im Frühjahr 2001 und brachten ihn zur Polizeiwache Chezhan. Sie beschlagnahmten auch die 1500 Yuan in bar, die er bei sich hatte. Später wurde auch er in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht und für unbekannte Zeit festgehalten.
Dreiköpfige Familie 2002 verhaftet – beide Elternteile verurteilt und 12-jährige Tochter einen Monat lang inhaftiert
Um weiterer Verfolgung zu entgehen, verließen Yuan und seine Frau Nan ihr Haus in Qingzhou und ließen sich einige Monate später in der Stadt Weifang nieder (die der Verwaltung von Qingzhou untersteht).
Das Ehepaar und ihre damals 12-jährige Tochter wurden im Oktober 2002 verhaftet und auf die Polizeiwache Xiguan in Weifang gebracht. Das junge Mädchen wurde in Handschellen gelegt und gezwungen, eine ganze Nacht lang auf dem Zementboden zu sitzen.
Der Beamte Li Chaomei begleitete die dreiköpfige Familie zurück nach Qingzhou. Während der Fahrt schlug Li den Familienvater (Yuan) vor den Augen seiner Frau und seiner Tochter und legte ihm absichtlich Handschellen an, um ihm unerträgliche Schmerzen zuzufügen. Nan versuchte, Li aufzuhalten, woraufhin dieser drohte, sie und ihre Tochter zu schlagen.
Nach ihrer Ankunft in Qingzhou brachte Li das Ehepaar in die Haftanstalt in Qingzhou und ihre Tochter in eine Gehirnwäsche-Einrichtung. Während der einmonatigen Haft des jungen Mädchens schrien Liu Rongyou und andere ihr ins Ohr und befahlen ihr, Falun Dafa abzuschwören. Ihre Verwandten wurden gezwungen, mehr als 1.000 Yuan (ca. 142 Euro) zu zahlen, bevor das Mädchen im November 2002 freigelassen wurde. Sie musste von einem Verwandten zum anderen ziehen, da ihre Eltern immer noch inhaftiert waren.
Yuan wurde während seiner neunmonatigen Haft im Untersuchungsgefängnis in Qingzhou gezwungen, täglich 16 bis 20 Stunden Schwerstarbeit ohne Bezahlung zu leisten. Er wurde oft geschlagen und erhielt nur wenig zu essen. Später wurde er zu acht Jahren Haft verurteilt und im Jahr 2003 in das Gefängnis der Provinz Shandong eingewiesen. Die Gefängniswärter misshandelten ihn auf verschiedene Weise. Einmal wurde er gezwungen, eine Zwangsjacke zu tragen. Ein anderes Mal wurde er gezwungen, 23 Tage lang jeden Tag 16 Stunden lang auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Seine Gesäßmuskeln eiterten daraufhin. Später wurde er vorzeitig entlassen, mindestens zwei Jahre vor Ablauf seiner Haftzeit.
Folterinstrument: kleiner Hocker
Nan wurde ebenfalls verurteilt und erhielt drei Jahre Haft. Es ist unklar, wo sie diese Zeit verbüßte.
Erneute Verhaftung im Jahr 2008 und Zwangsarbeit für Ehefrau
Im Juli 2008, einen Monat vor den Olympischen Sommerspielen in Peking, besuchte Zhou Yongkang, damals Mitglied des 17. Ständigen Ausschusses des Politbüros (Chinas höchstem politischen Entscheidungsgremium) und Sekretär des Zentralen Komitees für Politik und Recht, die Stadt Weifang; er erließ einen Befehl zur Verhaftung der örtlichen Falun-Dafa-Praktizierenden.
Nan wurde verhaftet, kurz nachdem sie an einem Tag im Juli 2008 aus dem Haus gegangen war. Die Beamten der Staatssicherheitsabteilung der Stadt Qingzhou nahmen ihr den Schlüssel ab und öffneten ihre Tür, um ihre Wohnung zu durchsuchen. Sie nahmen sie und ihren Mann fest und beschlagnahmten den Computer, den Drucker, die Handys und andere Wertsachen des Paares.
Das Paar wurde in das Untersuchungsgefängnis in Qingzhou gebracht, wo Nan fast zwanzig Tage lang gefesselt blieb. Einen Monat später wurde sie zu Zwangsarbeit verurteilt (Dauer unbekannt), aber wegen ihres hohen Blutdrucks nicht in das örtliche Arbeitslager eingeliefert. Yuan wurde in eine Gehirnwäsche-Einrichtung verlegt und weitere zwei Monate lang festgehalten. Im März 2009, während der beiden jährlichen politischen Treffen des kommunistischen Regimes, wurde er erneut verhaftet und zwei Wochen lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten.
2012 verhaftet, Ehemann zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt
Nan wurde im April 2012 erneut verhaftet, aber entlassen und unter Hausarrest gestellt, weil die örtliche Haftanstalt sie aufgrund ihres hohen Blutdrucks nicht aufnahm.
Yuan wurde am 25. April 2012 bei der Arbeit verhaftet. Die Staatssicherheitsabteilung der Stadt Qingzhou und die Polizeiwache Chengli nahmen ihm den Schlüssel ab und durchsuchten seine Wohnung. Sie beschlagnahmten seinen Computer, sein Mobiltelefon und 800 Yuan (ca. 112 Euro) in bar. Am nächsten Tag wurde er in die Haftanstalt in Qingzhou gebracht und einen Monat später zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt.
Die Wärter des Arbeitslagers zwangen Yuan mehrere Monate lang jeden Tag mehr als zehn Stunden zu arbeiten. Sie schlugen ihm oft auf den Kopf und zwangen ihn, stundenlang zu stehen oder auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Von Zeit zu Zeit erlaubten sie ihm nicht, zu schlafen, zu duschen oder die Toilette zu benutzen.
Ehefrau 2013 verhaftet und in einer Gehirnwäsche-Einrichtung gefoltert, bis sie dem Tod nahe war
Die Staatssicherheitsabteilung der Stadt Qingzhou und das Polizeirevier Chengli verhafteten Nan im September 2013 erneut. Aber die Haftanstalt der Stadt Weifang nahm sie nicht auf. Im Jahr 2014 wurde sie erneut verhaftet und in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht, wo sie gefoltert wurde, bis sie dem Tod nahe war.
Derselbe Liu Rongyou aus der Gehirnwäsche-Einrichtung, der bereits 2002 Nans Tochter misshandelt hatte, folterte auch sie. Zehn Tage lang ließ er sie nicht schlafen, woraufhin sie verwirrt schien. Liu und andere schlugen ihr dann mit den Handflächen auf den Kopf. Außerdem zwickten und begrapschten sie sie am ganzen Körper, insbesondere an den empfindlichen Stellen.
Nach mehr als einem Monat der Folter war Nans Gesicht extrem geschwollen und sie verlor eines Tages das Bewusstsein. Erst dann wurde sie nach Hause getragen. Erst am nächsten Tag kam sie wieder zu sich. Ihre Familie ließ einen Arzt kommen, der sie untersuchte. Der Arzt konnte nicht glauben, dass die Beamten des kommunistischen Regimes sie derartig gefoltert hatten.
Nans Familie brachte sie am nächsten Tag, nachdem sie zu sich gekommen war, in das Krankenhaus für Mutter und Kind. Ein Arzt dort erschrak, als er ihre Kleidung anhob, um ihren geschwollenen und geschwürigen Unterleib zu untersuchen. Er konsultierte einen anderen Arzt, und beide sagten, ihr Krankenhaus sei nicht in der Lage, ihren schweren Zustand zu behandeln. Sie verwiesen sie an das Volkskrankenhaus der Stadt Qingzhou, das eine Kaution von 10.000 Yuan (ca. 1.420 Euro) verlangte, bevor sie aufgenommen werden konnte.
Nan war schon lange wegen ihres Glaubens von der Arbeit gekündigt worden und hatte Mühe, über die Runden zu kommen, geschweige denn die Kaution zu bezahlen. Sie beschloss, sich nicht im Volkskrankenhaus in Qingzhou behandeln zu lassen. Ihre Familie suchte daraufhin einen Arzt für chinesische Medizin auf, der ihr Kräutermedizin und Salben verschrieb, um die Schwellungen und Unterleibsgeschwüre zu behandeln. Bis heute sind dort zwei Flecken zu sehen.
Schwiegermutter stirbt fünf Tage nach Polizeirazzia
Die Beamten der Staatssicherheitsabteilung in Qingzhou standen am 23. Januar 2014 vor Nans Tür. Sie weigerte sich, die Tür zu öffnen, und die Polizisten brachen sie auf. Sie durchsuchten ihre Wohnung und erschreckten ihre Schwiegermutter, die sich in ihrem Haus von einer Krankheit erholt hatte. Die alte Frau starb fünf Tage später.
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