Mitarbeiterin eines Fast-Food-Restaurants steht nach 10 Jahren Gefängnis erneut wegen ihres Glaubens an Falun Dafa vor Gericht

(Minghui.org) Eine Einwohnerin der Stadt Harbin in der Provinz Heilongjiang stand am 8. März 2024 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa vor Gericht.

Der Prozess gegen Zhou Chunling geht auf ihre Verhaftung am 9. November 2023 zurück. Beamte der Polizeiwache in der Renli-Straße und der Staatssicherheit des Bezirks Hulan hatten sie an ihrem Arbeitsplatz in einem Fast-Food-Restaurant festgenommen.

Am nächsten Morgen informierten die Polizisten Zhous Bruder, dass sie in der zweiten Haftanstalt der Stadt Harbin in Strafhaft genommen wurde. Sie forderten ihn auf, ihre persönlichen Gegenstände abzuholen und Geld auf ihr Guthabenkonto einzuzahlen.

Der Beamte Han Jiabin der Staatssicherheit Hulan empfing Zhous Bruder in der Haftanstalt. Als ihn der Bruder fragte, warum die Polizei keine offizielle schriftliche Mitteilung über die strafrechtliche Inhaftierung seiner Schwester herausgegeben habe, wie es das Gesetz vorschreibe, behauptete Han, dass eine mündliche Mitteilung genüge. Weitere Informationen wollte er nicht abgeben.

Han rief Zhous Bruder am 18. November 2023 erneut an und sagte, dass ihr Fall am Vortag an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Daowai weitergeleitet worden sei. Die Staatssicherheit Hulan forderte die Staatsanwaltschaft am 20. Dezember auf, Anklage gegen sie zu erheben.

Staatsanwalt Shao Mengnan (+86-45182402033) erhob Anklage gegen Zhou und reichte ihren Fall am 25. Dezember 2023 beim Bezirksgericht Daowai ein. Ihr Anwalt ging am 7. Februar 2024 zum Gericht, um ihre Fallakte zu überprüfen. Richterin Mi Shimo (+86-451-87073050) erklärte, dass ihr mehr als drei Jahre Haft drohen könnten. Der Anwalt erfuhr am 1. März, dass der Gerichtstermin für seine Mandantin auf den 6. März angesetzt worden war.

Als der Anwalt und sieben Familienangehörige von Zhou am Morgen des 6. März zum Bezirksgericht Daowai kamen, erfuhren sie, dass die Anhörung abgesagt wurde. Richterin Mi erklärte, der Grund dafür sei, dass der Anwalt darum gebeten habe, den USB-Stick zu überprüfen, der bei Zhou während ihrer Verhaftung beschlagnahmt worden war.

Zwei Tage später fand schließlich eine Anhörung statt. Es ist unklar, ob Zhous Anwalt besagten USB-Stick untersuchen lassen durfte, aber er verteidigte ihr verfassungsmäßiges Recht auf Glaubensfreiheit. Der Vorsitzende Richter Chen Zhongyan (+86-451-87073045) drohte damit, ihm die Anwaltslizenz zu entziehen und Zhou zu zwei Jahren Haft zu verurteilen. Staatsanwalt Shao empfahl drei Jahre Haft. Insidern zufolge könnten Chen und Mi um den 25. März herum eine Entscheidung treffen.

Dies ist nicht das erste Mal, dass Zhou wegen ihres Glaubens ins Visier genommen wird. Zuvor saß sie zwischen 2002 und 2012 bereits zehn Jahre im Gefängnis.

Einzelheiten über Zhous frühere Verfolgung

Zhou wurde am 20. Dezember 2002 verhaftet und zu zehn Jahren Haft verurteilt. Am 15. Juli 2003 wurde sie in das Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang eingeliefert und am 30. Oktober desselben Jahres der zweiten Abteilung zugeteilt.

Zhou weigerte sich, sich selbst als Kriminelle zu bezeichnen oder wie befohlen Zwangsarbeit zu verrichten. Die Teamleiter Zhang Shuhua und Zheng Jie beschimpften sie beide, bevor sie sie in ihr Büro brachten und fesselten. Sie banden sie erst los, als sie sich bereit erklärte, unbezahlte [harte] Arbeit zu verrichten.

Als sich Zhou ein paar Tage später gegen die Zwangsarbeit wehrte, wurde sie erneut gefesselt. Zhang und Zheng beendeten die Folter erst, als sie nachgab. Sobald sie sich [später] erneut ihrem Befehl widersetzte, unterwarfen sie sie einer weiteren Runde der Fesselfolter.

Als Zhou sich nach dem chinesischen Neujahrsfest 2004 erneut weigerte, Zwangsarbeit zu verrichten, schlug ihr der Teamleiter Li ins Gesicht und befahl ihr, sich mit gefesselten Händen zu zwei anderen Praktizierenden, die sich ebenfalls weigerten, schwere Arbeit zu verrichten, auf den Boden zu setzen. Eine Strafgefangene zog den drei Praktizierenden ihre Baumwollhosen bis auf die Unterhosen aus. Als nächstes öffnete sie das Fenster, um sie frieren zu lassen. Da sie sich immer noch weigerten, Zwangsarbeit zu verrichten, befahlen die Wärter den Insassen, sie nach draußen zu schleppen, wobei sie ihre Baumwolljacken zerrissen.

Im Jahr 2005 begann Zhou mit einer weiteren Runde des friedlichen Widerstands gegen die Verfolgung. Sie weigerte sich, auf den Appell zu antworten oder das Namensschild der Häftlinge zu tragen. Die Wärter entzogen ihr daraufhin das Recht auf Familienbesuche und sorgten dafür, dass zwei Insassen sie überwachten. Sie traten ihr während des Appells gegen die Beine, so dass sie in die Hocke ging, und beschimpften sie.

Im November 2006 musste Zhou jeden Tag ab 6:30 Uhr morgens auf einem kleinen Hocker sitzen, bis die anderen Insassen am Abend von der Zwangsarbeit zurückkehrten. Von Zeit zu Zeit spielten die Wärter auch noch Anti-Falun-Dafa-Propaganda ab. Außerdem musste Zhou die Wärter um Erlaubnis bitten, wenn sie aufstehen und zur Toilette gehen wollte.

Im Dezember 2006 wurde Zhou der neu gegründeten Abteilung 13 zugeteilt. Die Hauptinsassin Yu Hong zwang sie, sich auf einen kleinen Hocker zu setzen und Bücher zu lesen, die Falun Dafa verleumdeten. Später wurde Zhou in das neu gegründete Team der bestehenden Abteilung 7 versetzt, wo sie ebenfalls gezwungen wurde, den ganzen Tag Falun Dafa verleumderische Materialien anzuschauen, zu lesen und anzuhören. Ein paar Monate später erklärte sie sich bereit, wieder [hart] zu arbeiten.

In den Jahren 2008 und 2009 erhöhte das Gefängnis das Arbeitspensum sehr stark und viele Inhaftierte mussten Überstunden machen, um die Tagesquote zu erfüllen. Zhous Aufgabe bestand darin, Hüte zu nähen. Eines Tages musste sie bis 12:30 Uhr arbeiten. Am nächsten Tag musste sie sich übergeben und hatte Schmerzen in der Brust. Um ihre Quote zu erfüllen, beschloss sie, um 3:30 Uhr aufzustehen, musste aber trotzdem bis spät in die Nacht arbeiten.

Eines Tages hatte es geschneit und die Wärter befahlen Zhou und ein paar anderen Praktizierenden, den Schnee zu räumen. Sie weigerten sich. Daher zwang Teamleiter Wang Xiaoli sie an diesem Tag, von 7:30 Uhr bis 21 Uhr regungslos auf kleinen Hockern zu sitzen.