Australien: Viertägige Aktion mit Kundgebung vor dem Parlament – gegen Chinas größte Menschenrechtstragödie
(Minghui.org) Vom 25. bis 28. März 2024 veranstalteten Falun-Gong-Praktizierende in Canberra, Australien, eine viertägige Aktion. In diesen Tagen informierten sie Passanten über die seit 24 Jahren andauernde Verfolgung von Falun Gong, auch Falun Dafa genannt, in China. Sie sammelten Unterschriften an Straßenkreuzungen und in Einkaufszentren und suchten Abgeordnete und Organisationen auf.
Zu den Aktivitäten zählte außerdem eine Kundgebung am 27. März vor dem Parlament in Canberra mit der Forderung an die australische Regierung, das Ende der Verfolgung von Falun Gong zu unterstützen und die Freilassung der in China verfolgten Praktizierenden, deren Angehörige in Australien leben, zu erwirken.
Während zahlreiche Praktizierende vor dem Parlament gemeinsam die Falun-Dafa-Übungen vorführten, standen andere mit Transparenten in Straßennähe. Vorüberfahrende Autofahrer hupten, um ihre Unterstützung zu bekunden.
Praktizierende am 27. März bei gemeinsamen Übungen vor dem Parlament in Canberra
Praktizierende stehen mit Transparenten an den Hauptstraßen von Canberra
Gespräche mit Passanten über die Verfolgung und Unterschriftensammlung
Kundgebung: Die Verfolgung von Falun Dafa verstößt gegen grundlegende Werte
Auf der Kundgebung betonte Dr. Lucy Zhao, Vorsitzende des australischen Dafa Vereins, dass seit Juli 1999 unzählige Praktizierende verfolgt worden seien. Über 5.000 Todesfälle seien dokumentiert – Millionen Praktizierende in China seien wegen ihrer Überzeugung verhaftet und ihre Familien zerstört worden.
Noch immer dauere die Verfolgung an, sie sei die größte Menschenrechtstragödie in China.
Dr. Lucy Zhao, Vorsitzende des australischen Dafa Vereins, spricht am 27. März auf der Kundgebung
Zhao erklärte: „Die Verfolgung von Falun Gong durch die KPCh ist in Wirklichkeit eine Verfolgung traditioneller chinesischer Werte und eine Verfolgung des chinesischen Volkes. Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind grundlegende Werte. Die Beendigung der Verfolgung von Falun Gong ist ein Beitrag für die Zukunft von China.“
Sie forderte die australische Regierung auf, dem Beispiel der Europäischen Union zu folgen. „Die Europäische Union hat im Januar eine Resolution gegen die Verfolgung verabschiedet.“ Das könne auch die australische Regierung tun. Damit könnten die Regierung und das Volk Australiens ein Zeichen setzen, dass sie die Verfolgung ablehnen und die Menschenrechte sowie die Glaubensfreiheit und universelle Werte anerkennen.
Im Hinblick auf die langfristigen Handelsbeziehungen zwischen Australien und China würde dies zudem eine gute Grundlage bieten, „da der Handel auf gemeinsamen Werten und gegenseitigem Respekt beruhen sollte“.
Weitere Schilderungen von Praktizierenden auf der Kundgebung zeigten auf, wie deren Angehörige unter der Verfolgung leiden.
Mehrere Praktizierende, die auf der Kundgebung mit Redebeiträgen über die Verfolgung in China aufklären
76-Jährige verfolgt
Chen aus Sydney erzählte von ihrer 76-jährigen Mutter Tan Zezhen, die in der Stadt Beihai in der Provinz Guangxi lebt. Nachdem sie im Jahr 1996 mit der Kultivierung im Falun Gong begonnen hatte, wurde sie von mehreren Krankheiten geheilt. Seit Beginn der Verfolgung von Falun Gong durch die KPCh war sie fünfmal inhaftiert und ihre Wohnung wurde mehr als 20-mal durchsucht. Ihre Mutter war zweimal in einem Arbeitslager für insgesamt drei Jahre und neun Monate eingesperrt. Viele Male wurde sie in Gehirnwäsche-Einrichtungen gesteckt, wo sie brutal misshandelt wurde und unendliche Qualen litt.
Am 19. Dezember 2020 zeigte jemand ihre Mutter bei der Polizei an, weil sie mit anderen über die Verfolgung gesprochen hatte. Am selben Nachmittag fand bei ihr eine Razzia statt, bei der ihre Habseligkeiten beschlagnahmt wurden.
Chen klagte an: „Mein Vater erhielt keinerlei Mitteilung über ihre Verhaftung. Meine Familie und Freunde wussten nichts über den Aufenthalt und die Situation meiner Mutter. Mein Vater ist über 80 Jahre alt und hatte niemanden, der sich um ihn kümmert. Jeden Tag sitzt er wie betäubt vor seiner Wohnung und sorgt sich um die Sicherheit meiner Mutter.“
Schwester verhaftet und Mann zu acht Jahren Gefängnis verurteilt
Auch die Praktizierende Liu, die in Sydney wohnt, sprach über das Leid ihrer Familie aufgrund der Verfolgung.
Ihre Schwester Liu Chunxia wurde am 6. Mai 2023 festgenommen, kurz bevor der Staatschef am Zentralasien-Gipfel in Xi´an in der Provinz Shaanxi teilnahm. Die Anhörung ihrer Schwester fand im Dezember statt. Seitdem befindet sie sich noch immer in Xi´an in Haft.
„Meine Schwester war Ingenieurin in einem staatlichen Unternehmen. Sie wurde in den Jahren 2000 und 2017 für fünf bzw. vier Jahre wegen ihres Glaubens an Falun Gong inhaftiert. Die besten Jahre ihres Lebens hat sie hinter Gittern verbracht.“
Als Liu und ihr Sohn aus China flohen, wurde ihr Mann Jia Ye, der ebenfalls Falun Gong praktiziert, für acht Jahre inhaftiert. Die Familie wurde durch die Verfolgung auseinandergerissen. 20 Jahre war ihr Sohn von seinem Vater getrennt.
KPCh verweigert Reisepass – Familie 20 Jahre getrennt
Die Praktizierende Zhuang aus Sydney richtete auf der Kundgebung einen Appell an die Außenministerin Peggy Wong, ihren Mann Li Tao zu retten. „Weil mein Mann an seinem Glauben an Falun Gong festhält, weigert sich die KPCh, ihm einen Reisepass auszustellen. Als meine Tochter von ihrem Vater getrennt wurde, war sie drei Jahre alt. Nun befindet sie sich im ersten Studienjahr.“
Ihr Mann wurde gewaltsam zur Polizeiwache gebracht, wo ihm Blut abgenommen wurde. „Ich mache mir Sorgen, dass er in die Datenbank als Zwangsorganspender aufgenommen wird. Ich befürchte, dass er eines Tages verschwindet“, so Zhuang.
Die Außenministerin hat in der Vergangenheit aktiv an der Befreiung einer chinesisch-australischen Journalistin mitgewirkt und diese nach Australien zurückgebracht. Zhuang erinnerte sie an ihre Worte: „Die Australier hoffen, dass jede Mutter mit ihrer Familie vereint werden kann.“ Das habe der Praktizierenden Hoffnung gemacht. „Ich dachte, vielleicht müssen meine Tochter und ich nicht so lange warten und meine Tochter kann wieder mit ihrem Vater zusammen sein.“
Eltern leben seit elf Jahren als Flüchtlinge in Thailand
Die in Melbourne lebende Yang erzählte, dass ihr Vater Yang Naiming und ihre Mutter Liu Min durch Falun Gong gesund geworden seien. Ihre Mutter wurde im Zeitraum 2000 bis 2004 insgesamt viermal inhaftiert: Sie war je ein Jahr in einem Zwangsarbeitslager und in einer Gehirnwäsche-Einrichtung. Da sie häufig von der Polizei schikaniert wurden, floh das Paar aus China. Sie beantragten in Thailand den Flüchtlingsstatus und leben dort seit elf Jahren.
„Wie meine Eltern sind unzählige Praktizierende gezwungen, sich wegen ihres Glaubens von ihren Familien zu trennen. Ich stehe heute hier, um die australische Regierung um Hilfe zu bitten und sie aufzurufen, die seit 25 Jahren andauernde Verfolgung zu beenden.“
Schwägerin zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt
Zhao aus Melbourne begann im Jahr 1998 mit Falun Gong. Bevor er 2023 nach Australien auswanderte, wurde er mehrmals festgenommen und war in Arbeitslagern sowie Gehirnwäsche-Einrichtungen interniert.
Er sagte: „Die Verfolgung in China geht weiter. Meine Schwägerin Li Xia war eine herausragende Angestellte ihrer Arbeitsgruppe. Sie pflegte ihre Schwiegermutter, die zehn Jahre lang krank und bettlägerig war. Mehrmals wurde sie festgenommen und inhaftiert.“ Im Juli 2023 wurde sie erneut verhaftet und aufgrund haltloser Anschuldigungen zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Zhao appellierte: „Ich rufe die australische Regierung auf, die freundliche Li Xia zu retten und ihre sichere Heimkehr zu erwirken.“
Lehrerin seit sieben Jahren als UN-Flüchtling in Thailand
Liang aus Sydney sprach von ihrer Schwester Tang Yiwen, einer brillanten Fremdsprachenlehrerin, die in Guangzhou in der Provinz Guangdong lebte. Nachdem sie Falun Gong zu praktizieren begonnen hatte, erholte sie sich von jahrelangen Beschwerden wie chronischen Kopfschmerzen, einer Augenerkrankung und Nackenschmerzen.
Im August 2008 wurde Tang zuhause verhaftet und ohne ordnungsgemäßes Gerichtsverfahren für zwei Jahre ins Gefängnis gesperrt. Später folgte ein weiteres Jahr Haft. „Im Gefängnis wurde sie mit allen Methoden gefoltert“, schilderte Liang.
Als ihre Schwester im Februar 2014 erneut verhaftet wurde, brachten Beamte sie in eine Gehirnwäsche-Einreichung. Aus Protest trat sie in Hungerstreik, der 20 Tage andauerte. Dann wurde sie freigelassen. Ihren Ausweis behielten die Beamten jedoch ein.
Nach jahrelangem Umherziehen floh die Schwester im November 2017 nach Thailand und wurde als UN-Flüchtling anerkannt. „Heute rufe ich Premierminister Albanese auf, meiner Angehörigen zu helfen, der Verfolgung zu entkommen. Ich fordere die KPCh auf, die Brutalität zu beenden.“
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