Die Anhaftung an menschliche Gefühle behindert die eigene Kultivierung
(Minghui.org) Als Falun-Dafa-Praktizierende wissen wir, dass die Kultivierung ein Prozess ist, bei dem man sich ständig von Anhaftungen befreit. Trauer ist ein Prozess, den jeder Mensch durchläuft. Ein Kultivierender muss jedoch auf der Hut sein, dass die Trauer nicht übermächtig wird und die normale Lebensweise und vor allem die Kultivierung nicht beeinträchtigt. Wenn man dieser Anhaftung nachgibt, kann das zu Problemen in der Kultivierung führen.
Zhaos schmerzhafte Erfahrung
Die Mitpraktizierende Zhao hat bei der Aufklärung über die wahren Umstände in unserer Region sehr gute Arbeit geleistet. Sie ging oft auf den Bauernmarkt und hat dort persönlich mit anderen über Falun Dafa und die Verfolgung gesprochen. Immer mehr Menschen verstanden das Wahre von Falun Dafa. Viele traten dadurch aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und den ihr angeschlossenen Organisationen aus. Einige Male wurde sie durch den Staatsapparat unter Druck gesetzt. Polizisten kamen und wollten sie davon abhalten, die Menschen über die verfassungswidrige Verfolgung zu informieren. Mutig stellte sie sich ihnen und überzeugte sie, sich nicht an der Verfolgung von Falun Dafa zu beteiligen.
Vor kurzem hatte Zhao einen Unfall. Sie fuhr mit einer anderen Praktizierenden auf einem dreirädrigen Elektrofahrrad auf den Markt, um dort über die Fakten der Verfolgung aufzuklären. Auf dem Rückweg fuhr ihr Dreirad über einen Stein. Durch den Aufprall stürzte Zhao vom Rücksitz und brach sich den Oberschenkel. Sie wurde ins Krankenhaus eingeliefert, wo der Knochen operativ gerichtet wurde. Nach der Operation war sie jedoch lange Zeit verwirrt und niedergeschlagen angesichts ihrer Verletzung.
Viele Praktizierende besuchten Zhao und versuchten, ihr aus der Bedrängnis herauszuhelfen. Wir tauschten uns mit ihr auf der Grundlage des Fa aus. Wir halfen ihr, nach innen zu schauen und den Grund für den Unfall herauszufinden. Es stellte sich heraus, dass sie sehr an ihren verstorbenen Eltern und ihrem Ehemann hing. Sie träumte oft von ihrem Mann und erzählte uns, wie gut er in vielerlei Hinsicht gewesen war. Wir rieten ihr, sich als Kultivierende zu betrachten und hinsichtlich der menschlichen Gefühle achtsam zu sein.
Wir erzählten ihr eine Geschichte über einen „großen Vogel“. Eine Kultivierende erreichte die Vollendung und schwebte am helllichten Tag in den Himmel. Ihre Mutter war jedoch nicht bereit sie loszulassen und weinte: „Meine liebe Tochter, wie kannst du nur so grausam sein? Kannst du mich nicht noch ein einziges Mal ansehen?“ Die Kultivierende hatte ihre Anhaftung an die menschlichen Gefühle noch nicht losgelassen. Von Emotionen überwältigt drehte sie den Kopf zu ihrer Mutter. Da fiel sie herunter. Inzwischen hatte sich ihre Mutter in einen riesigen Vogel verwandelt und lachte: „Ha! Du bist heruntergefallen. Auf diesen Tag habe ich schon gewartet!“ Ihre Kultivierung in diesem Leben war umsonst.
Während des Qingming-Festes (zum Gedenken an die Verstorbenen) besuchte Zhao die Gräber ihres Mannes und ihrer Eltern. Sie verbrannte Papiergeld und Blumen. Ich riet ihr davon ab, doch sie hörte nicht auf mich und besuchte mit ihrer Tochter das Grab ihres verstorbenen Mannes. Auf dem Rückweg begann ihr Körper zu schmerzen und sie konnte kaum noch gehen. Sie fragte mich, was mit ihr los sei. Ich antwortete ihr, dass es ihre Anhaftung an Gefühle sein könnte, und empfahl ihr, aufrichtige Gedanken auszusenden. Das tat sie und erholte sich in kürzester Zeit.
Zhao ging es insgesamt besser, doch sie hat bis heute ihre Zuneigung noch nicht ganz losgelassen. Sie merkt auch, dass diese Bindung an menschliche Gefühle ihr Probleme bereitet und Störungen verursacht. In solchen Momenten beginnt sie, aufrichtige Gedanken auszusenden, um die Störung zu beseitigen.
Barmherzig die Verstrickung aufgelöst
Ich hatte ähnliche Erfahrungen und fühlte mich sehr zu meinen Eltern hingezogen. Als meine Mutter 1982 verstarb, besuchte ich ihr Grab jedes Jahr zum Qingming-Fest. Nach alter chinesischer Tradition ist es üblich, die Gräber der verstorbenen Angehörigen zu besuchen, Geldnoten, Nahrungsmittel, Blumen und andere Opfergaben zu verbrennen, um die verstorbenen Angehörigen gegenüber ihren Nachfahren freundlich zu stimmen. Im Jahr 1996 schaffte ich es nicht, weil ich krank war. Ich bekam hohes Fieber und konnte nicht zur Arbeit gehen. Damals praktizierte ich Falun Dafa noch nicht. Ich verstand es damals so, dass dies ein Weg der Verstorbenen sein könnte, die Opfergaben von mir zu erbitten.
Mein Vater war nach einem Autounfall im Jahr 1987 gelähmt. Als ich ein Jahr später begann, Falun Dafa zu praktizieren, konnte er nur seine rechte Hand bewegen. Ich baute ihm ein Lesepult, damit er mit der rechten Hand die Seiten des Buches Zhuan Falun umblättern und lesen konnte. Er las das Buch sehr gerne. Er starb im Jahr 2003 im Alter von 88 Jahren.
Seit ich mit der Kultivierung begonnen hatte, beschäftigte mich die Frage der Opfergaben. Mir war nicht so richtig klar, ob ich noch zu den Familiengräbern gehen und den Verstorbenen Opfergaben bringen sollte. Ich suchte diesbezüglich in der Lehre des Meisters nach einem Fa-Grundsatz.
Der Meister lehrt uns:
„Ich habe immer wieder gesagt, dass die Kultivierung eine sehr ernsthafte Sache ist. Aber du bedenkst dieses und jenes und kannst mit diesem Gefühl und jenem Gefühl nicht brechen. Was bedeutete früher Mönchwerden?“ (Fa- Erläuterung des Zhuan Falun, 16.07.1997)
„Warum wurde ihm ein „Name des Fa“ gegeben? Um mit allen Begierden der Welt zu brechen. Nur wenn er keine Sorgen und keine Konflikte mehr hatte, konnte er sich in aller Ruhe kultivieren. Die Kultivierung ist nun einmal eine ernsthafte Sache.“ (ebd.)
So beschloss ich vor vier oder fünf Jahren als Praktizierender, nicht mehr zu den Gräbern meiner Eltern zu gehen. Ich ging nicht mehr dorthin und verbrannte auch kein Papiergeld mehr als Opfergabe. Dann geschah folgendes: Eines Nachts schlief ich auf dem Sofa ein und träumte von meinem Vater. In meinem Traum zog mich mein verstorbener Vater von der Couch hoch. Plötzlich wachte ich auf und merkte, dass er wirklich neben mir saß.
In diesem Moment erinnerte ich mich an die Lehre des Meisters:
„Barmherzigkeit lässt Frühling zwischen Himmel und Erde werdenAufrichtige Gedanken erretten Menschen in der Welt“ (Fa berichtigt das Universum, 06.04.2002, in: Hong Yin II)
So begann ich zu meditieren und machte die große Lotus-Handgeste. Ich folgte der Lehre des Meisters über barmherzige Lösungen für alle Wesen. Im Stillen sagte ich zu meinem Vater: „Bist du mein verstorbener Vater?“ Ich bin ein Dafa-Praktizierender. Du hast viel Tugend angesammelt, weil du mir das Leben geschenkt und mich aufgezogen hast. Du wirst dafür vom Himmel belohnt werden. Vielleicht habe ich dich in früheren Leben verletzt, aber ich werde es wieder gut machen, wenn ich die Vollendung erreiche. Wenn du willst, kannst du ein Lebewesen in meinem himmlischen Reich werden. Jetzt, wo meine karmische Beziehung zu dir vorbei ist, darf ich als Kultivierender nicht mehr zum Grab gehen, um Opfergaben zu bringen. Ich bitte dich, meine Entscheidung zu akzeptieren und mich nicht mehr zu stören. Bitte denk daran: ,Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut‘. Das ist der Schatz, der allen Wesen in der Endzeit Erlösung bringen kann.“
Nachdem ich mich barmherzig mit meinen verstorbenen Eltern versöhnt hatte, gab es keine Störungen mehr. Ich möchte meine diesbezüglichen Erfahrungen in diesem Artikel weitergeben, weil ich miterlebe, wie andere Praktizierende mit der Trauer und der emotionalen Anhaftung an ihre verstorbenen Verwandten Mühe haben. Sie leiden dadurch unter vielen Schwierigkeiten in der Kultivierung. Ich hoffe, dass ich ihnen damit einen Einblick geben und ihnen helfen kann, sich von ihren emotionalen Bindungen zu lösen und auf ihrem Kultivierungsweg weiterzukommen.
Der Meister sagt:
„Die Mutter, die deinen Urgeist geboren hat, ist deine wahre Mutter. Im Kreislauf der Reinkarnation in sechs Daseinsbereichen hast du unzählige Mütter gehabt; manche von ihnen waren Menschen, manche nicht. Wie viele Kinder hast du in all deinen Vorleben gehabt? Es sind auch unzählige gewesen. Wer ist dann deine Mutter und wer sind deine Kinder? Nach dem Tod kennt keiner mehr den anderen. Was du anderen geschuldet hast, musst du aber trotzdem zurückzahlen.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 296)
Das Leben ist ein Theaterstück, aber jeder von uns spielt eine andere Rolle in der Geschichte. Mit wem sind wir noch verbunden? Wir sind wie Wandernde, Leben für Leben. Wir sind gekommen, um in diesem Leben karmische Verbindungen zu knüpfen und das Dafa zu erhalten. Das Entscheidende ist, dass wir uns gut kultivieren und alle Lebewesen erretten. Das ist unser historisches Gelübde. Wir müssen uns daran erinnern.
Der Meister wartet darauf, dass wir unsere Xinxing erhöhen und auf dem Weg der Kultivierung aufholen. Lasst uns weiter stetig vorankommen, meine werten Mitpraktizierenden!
Dies ist mein derzeitiges Verständnis. Bitte weist mich auf alles hin, was nicht mit dem Fa übereinstimmt.
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