Zwei Praktizierende, darunter eine 76-Jährige, wegen Kalenderverteilung zu Gefängnis verurteilt

(Minghui.org) Zwei Bewohner der Stadt Jinzhou in der Provinz Liaoning wurden kürzlich zu Freiheitsstrafen verurteilt, weil sie Falun Dafa praktizieren. Der 58-jährige Qin Shuhai wurde zu drei Jahren Haft verurteilt, die 76-jährige Liu Yulan zu zwei Jahren.

Als Qin und Liu im Oktober 2023 in dem nahe gelegenen Dorf Maling Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilen wollten, hielt der Dorfsekretär sie auf. Er fragte, wen sie besuchen wollten. Dann durchsuchte er ihr Dreirad und entdeckte vier Kartons mit Tischkalendern, die Informationen über Falun Dafa enthielten. Der Beamte beschlagnahmte die Kalender und ließ die beiden laufen. Später erstattete er Anzeige bei der Polizei.

Am 18. Januar 2024 brachen mehr als zehn Zivilbeamte in Qins Wohnung ein und durchsuchten die Zimmer. Sie zeigten weder die Ausweise vor, noch hatten sie einen Durchsuchungsbefehl dabei. Die 81-jährige Mutter von Qin, die bei seiner Familie lebt, zitterte vor Angst. Nach der Razzia führten die Beamten Qin ab. Am gleichen Tag durchsuchten dieselben Beamten auch die Wohnung von Liu und nahmen die Praktizierende in Gewahrsam.

Am Folgetag kehrten vier Beamte zu Qins Wohnung zurück und fragten seine Mutter, ob sie wisse, woher ihr Sohn und Liu die vier Kartons mit den Kalendern hatten. Sie verneinte. Als die Polizisten die 81-Jährige aufforderte, die Anhörungsprotokolle zu unterschreiben, verwies sie darauf, Analphabetin zu sein. Daraufhin ließen sie eine andere ältere Frau, die zufällig zu Besuch war, mit dem Namen von Qins Mutters unterschreiben. Anschließend zwangen sie Qins Mutter, ihre Fingerabdrücke auf das Dokument zu setzen.

Qins Frau ist seit 2013 aufgrund eines Schlagfalls invalide. Nach der Verhaftung war sie am Boden zerstört und weinte jeden Tag. Ihr Zustand verschlechterte sich rapide und sie starb am 13. Februar 2024, dem vierten Tag des chinesischen Neujahrsfestes, 26 Tage nach der Festnahme ihres Mannes.

Qin wurde in die Haftanstalt des Kreises Yi gebracht, Liu in die Frauenhaftanstalt Jinzhou. Am 3. Februar 2024 genehmigte Staatsanwalt Li Feng von der Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai die Festnahme der beiden. Einige Wochen später erhob er Anklage gegen sie. Sowohl die Staatsanwaltschaft Linghai als auch das Gericht Linghai sind für die Bearbeitung von Falun-Dafa-Fällen im Großraum Jinzhou zuständig.

Am 3. April um 3 Uhr morgens erlitt Qin einen Schlaganfall und war danach einseitig gelähmt. Die Haftanstalt rief seinen Sohn an. Ein Wärter befahl ihm, für die Behandlungskosten aufzukommen, und brachte Qin in das Krankenhaus für Chinesische Medizin im Kreis Yi, wo eine Computertomografie des Gehirns durchgeführt wurde. Zurück in der Haftanstalt bekam Qin einige Spritzen mit unbekannten Substanzen verabreicht.

Indes bekam Liu während der Haft Bluthochdruck, wobei ihr systolischer Wert 200 mmHg erreicht; der Normalwert liegt bei maximal 120 mmHg.

Am 12. April 2024 fand vor dem Gericht Linghai eine Anhörung der beiden Praktizierenden statt. Am Ende der Sitzung verhängte der Richter Huang Yanchun Freiheitsstrafen von drei Jahren für Qin und zwei Jahren für Liu.

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