[Feier des Welt-Falun-Dafa-Tages] Eine Tüte zerbröckelter Instant-Nudeln – berührende Geschichten während meiner unrechtmäßigen Inhaftierung

(Minghui.org) Jedes Mal, wenn ich in den Supermarkt gehe und Instantnudeln in den Regalen sehe, muss ich an früher denken. Die Erinnerung ist dann so klar, als wäre es erst gestern gewesen. Diese Tüte zerbröckelter Instantnudeln war das erste Geburtstagsgeschenk, das ich nach meiner unrechtmäßigen Inhaftierung erhielt. Ich wollte damals Falun Dafa nicht aufgeben und wurde deshalb eingesperrt. Als ich am tiefsten Punkt meines Lebens war – ständig war ich brutaler Folter ausgesetzt –, erhellte dieses Tütchen mein Herz und gab mir Hoffnung.

Diejenigen, die mich kennen, können nur seufzen, wenn ich erzähle, was ich durchgemacht habe. Sie können nicht verstehen, wie ein Mensch, der bislang mit Bravour sein ganzes Leben gemeistert hatte, im Gefängnis landen konnte.

Seit meiner Kindheit war ich immer brav, niemandem bereitete ich Sorgen. In der Grundschule, der Mittelschule und auf dem College ging es mir gut. Während meiner Studienzeit verstand ich durch Falun Dafa den Sinn meines Lebens. Alles, was ich tat, erhielt eine Bedeutung.

Die Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) im Jahr 1999 setzte meinem unbeschwerten Leben ein Ende. Weil ich mich weigerte, die Kultivierung aufzugeben, verlor ich meine Arbeitsstelle bei den Behörden. Ich wurde in jungen Jahren zu einer schweren Strafe verurteilt und verbrachte unzählige höllische Tage im Gefängnis, die nie enden wollten.

Aber egal wie dunkel die Umgebung war oder auf welche Art und Weise ich gefoltert wurde, ich war mir stets bewusst, dass ich eine Falun-Dafa-Schülerin bin: Ich durfte nicht aufgeben und darüber hinaus sollte ich auch den Menschen um mich herum Licht und Hoffnung bringen.

Zwei rote Blumen und ein silbernes Pferd

In der Haftanstalt waren die meisten Häftlinge pessimistisch und verzweifelt. Ich versuchte mein Bestes, sie zu ermutigen und ihnen zu sagen, dass das Leben noch weitergehen wird. Viele waren beeindruckt, wie ruhig ich war, als sie meine Geschichte hörten. Ich nutzte auch die Gelegenheit und zeigte ihnen die Schönheit von Falun Dafa und erklärte ihnen die wahren Umstände.

Vor meiner Gerichtsverhandlung träumte eine Insassin von zwei roten Blumen, die auf uns zukamen. Ich erzählte ihnen: „Zwei Menschenrechtsanwälte kommen aus Peking, um auf ‚nicht schuldig‘ zu plädieren.“

Am Abend vor der Anhörung drückte mir Yu einen silbernen Pferdeanhänger in die Hand. „Du bist im Jahr des Pferdes geboren. Er soll dir morgen viel Glück bringen!“ Sie und andere fanden auch ein rosafarbenes Tuch und fertigten daraus eine Halskette für mich an, damit ich den Anhänger tragen konnte.

Am nächsten Tag machte mir die Gefangene Zhu eine elegante und schöne Hochsteckfrisur aus meinem langen Haar. Eine andere lieh mir nagelneue Adidas-Kleidung zum Anziehen.

Eine Tüte kostbarer Instant-Nudeln

Hui kam vom Lande. Nachdem sie jahrelang von einem Tyrannen in ihrem Dorf misshandelt worden war, brachte ihre Familie den Tyrannen unabsichtlich um. Sie eilte zum Tatort und wurde beschuldigt, Beihilfe geleistet zu haben. Sie hatte ältere, bettlägerige Eltern und ein kleines Kind zu Hause. Der Tyrann war ein Verwandter des örtlichen Polizeichefs. Es war so gut wie sicher, dass sie bei der noch bevorstehenden Verhandlung eine hohe Strafe erhalten würde. Sie wurde depressiv und litt oft unter Atemnot. Sie verlor die Hoffnung im Leben.

Sie unterhielt sich gern mit mir. Sie sagte, sie fühle sich wohl, wenn sie in meiner Nähe sitze. Ich tröstete und ermutigte sie immer wieder mit den Prinzipien, die ich aus dem Falun Dafa gelernt hatte. Ich sagte ihr, dass alles seinen karmischen Grund hat und jeder sein eigenes Schicksal hat. Allmählich lernte sie, ihre Emotionen zu beherrschen, und wenn es wieder einmal schief ging, rezitierte sie leise: „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut.“ Sie lernte auch einige Gedichte von Meister Li, dem Begründer von Falun Dafa, auswendig und verstand, die Dinge leichtzunehmen und den Groll und die Verbitterung loszulassen.

In der Haftanstalt, in der die Mittel sehr knapp sind und die Verpflegung sehr dürftig ist, war eine Tüte Instantnudeln ein Luxus, den man sich leisten konnte. Eines Morgens vor dem Frühstück gab mir Hui ein Ei und eine Tüte Instantnudeln. „Alles Gute zum Geburtstag!“ (Es ist eine chinesische Tradition, an Geburtstagen Nudeln zu essen, da dies Hoffnung auf ein langes Leben bringt.) Ich war tief gerührt. Sie schenkte mir etwas, das sie lange aufbewahrt hatte, eine Kostbarkeit in dieser rauen Umgebung. Sie erinnerte sich auch daran, dass ich Geburtstag hatte, was ich selbst vergessen hatte.

Einige Tage vor dem Neujahrsfest erzählte mir Hui voller Aufregung, dass sie einen Traum hatte: Ein goldenes Pferd kam zu ihr. Sie wusste, dass ich im Jahr des Pferdes geboren wurde. Sie meinte, dass ich dieses goldene Pferd wäre und ihr Glück bringen würde.

Kurz darauf rief ein Wärter ihren Namen und teilte ihr mit, dass sie bedingungslos freigelassen werden würde! Das war eine Überraschung für uns alle! Ich freute mich sehr für sie.

Ein segensreicher Brief

Später wurde ich dennoch bei der Verhandlung verurteilt und ins Gefängnis verlegt. Eines Tages rief mich jemand aus der Ferne. Ich fragte mich, wer das sein könnte. Sie kam näher und sagte: „Du bist doch ... Wir kommen aus der gleichen Haftanstalt. Ich habe deinen Brief gelesen und deine Geschichte gehört. Heute habe ich dich endlich getroffen. Du musst gut auf dich aufpassen!“

Ich erinnerte mich daran, dass ich, bevor ich ins Gefängnis verlegt wurde, aufblieb und den Häftlingen in meiner Zelle einen Brief als Abschiedsgeschenk schrieb. Ich dankte ihnen für ihre Hilfe und Unterstützung während der schwierigen Zeit, insbesondere dafür, dass sie mich bei der Bewahrung meines Glaubens unterstützt hatten. Ich ermutigte sie, aufrichtig und gütig zu sein. Sie sollten einander vergeben. Wenn sie in Gefahr geraten, sollten sie aufrichtig „Falun Dafa ist gut. Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“ rezitieren. Dann würden sie sicher sein und das Unglück überwinden können. Unerwarteterweise lasen sie den Brief nicht nur, sondern gaben ihn auch noch lange Zeit an andere weiter.

Ich denke oft an die gutherzigen Menschen, denen ich in der Haftanstalt begegnet bin, wie sie Dafa wertschätzten und Dafa-Schüler unterstützten. Sie werden für ihre Güte Segen erhalten.