Mann aus Yunnan zu Gefängnisstrafe verurteilt, Ehefrau verhört und autistische Schwester in psychiatrische Klinik gebracht

(Minghui.org) Ein Einwohner der Stadt Kunming in der Provinz Yunnan wurde am 22. April 2024 wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu dreieinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) verurteilt.

Der 51-jährige Liu Zhiming arbeitete als Postzusteller und Fahrer für eine Mitfahrgelegenheit, bevor er seine Tätigkeit aufgab, damit er seine autistische Schwester und seinen neunjährigen Sohn betreuen konnte. Die Familie war danach auf das einzige Einkommen seiner Frau, einer Babysitterin, angewiesen. Nachdem Liu am 16. November 2023 verhaftet worden war, wurde auch seine Frau festgenommen und verhört. Ihre Zeugenaussage wurde ohne ihr Wissen gegen ihn verwendet. Durch den Vorfall verlor sie ihre Arbeit als Babysitterin. Sie ist nun auf Arbeitssuche, während sie sich um ihren Sohn kümmert und versucht, ihre Schwägerin wieder nach Hause zu holen, nachdem diese von den Behörden zwangsweise in eine psychiatrische Klinik gebracht worden war.

Liu Zhiming und sein Sohn

Lius Festnahme und Verurteilung

Mehrere Beamte der Polizeistation Jinbi drangen am 16. November 2023 gegen sieben Uhr in Lius Wohnung ein. Sie beschlagnahmten viele seiner persönlichen Gegenstände, darunter auch sein Handy und das seines Sohnes. Lius Schwester und auch sein Sohn wurden Zeuge seiner Verhaftung und der Hausdurchsuchung.

Etwa zur gleichen Zeit rief die Polizei Lius Frau Cheng Yun (39) an, die im Haus ihres Arbeitgebers wohnte, um dessen Kind zu betreuen. Sie wurde kurz darauf festgenommen und zum Verhör auf das Polizeirevier Jinbi gebracht. Ihre Aussage wurde später von der Polizei als Beweis der Anklage gegen Liu verwendet.

Die Beamten brachten Liu in das Haftzentrum des Bezirks Xishan. Seine Verhaftung wurde am 22. November 2023 bestätigt. Kurz nachdem die Polizei seinen Fall an die Bezirksstaatsanwaltschaft Xishan weitergeleitet hatte, wurde er angeklagt und sein Fall an das Bezirksgericht Xishan weitergeleitet.

Cheng beauftragte einen Anwalt mit Lius Vertretung. Zwanzig Minuten vor Beginn der Verhandlung ihres Mannes am 19. April 2024 um 9:30 Uhr rief das Gericht sie plötzlich an und teilte ihr mit, dass die rechtliche Vertretung von Liu durch den Anwalt abgelehnt wurde. Richter Cheng Yijun (nicht verwandt) verkündete drei Tage später, dass Liu zu dreieinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) verurteilt werde.

Das Verhör der Ehefrau

Etwa zur gleichen Zeit, als die Polizei in Lius Wohnung einbrach, erhielt seine Frau Cheng einen Anruf von einer unbekannten Nummer. Der Anrufer behauptete, er sei von der örtlichen Bildungsbehörde und wollte wissen, warum ihr Sohn nicht mehr zur Schule gehe. Da sie nichts von der Verhaftung ihres Mannes wusste, forderte sie den Anrufer auf, sich wegen Einzelheiten an ihn zu wenden. Sie legte auf und ging nicht ran, als der Anrufer erneut anrief.

Nur zwei Minuten später klopfte jemand an die Tür ihres Arbeitgebers und fragte ebenfalls nach dem Grund für das Fernbleiben ihres Sohnes von der Schule. Als sie zu ihnen die Treppe hinunter ging, wurde sie von sieben Beamten umringt, von denen zwei in Polizeiuniform waren. Einer der Uniformierten zeigte ihr einen Ausweis, steckte ihn aber schnell wieder weg, so dass sie nicht sehen konnte, was darauf stand.

Die Polizisten brachten Cheng zum Polizeirevier Jinbi und führten sie in einen Verhörraum. Dann kamen zwei Beamte herein und begannen sie zu befragen, ohne ihre Identität preiszugeben. Sie wollten den Grund für das Fernbleiben ihres Sohnes von der Schule wissen. Sie sagte, er sei erkältet und habe Fieber und ruhe sich zu Hause aus. Die Beamten behaupteten, dass es verboten sei, dass ihr Sohn die Schule versäume, und dass sie da seien, um der Familie bei der Lösung von Problemen zu helfen, einschließlich der Suche nach einer Pflege für ihre Schwägerin, damit ihr Mann wieder ins Berufsleben einsteigen könne. Sie fragten auch, was ihr Mann normalerweise tagsüber so mache und mit wem er häufig Kontakt habe. Sie erzählte ihnen, dass ihr Mann zu Hause bleibe, um ihren Sohn und seine Schwester zu betreuen, und dass er nicht sehr oft ausginge.

Einige Stunden später kamen die Beamten zurück und fragten Cheng, ob sie von der Falun-Gong-Praxis ihres Mannes wisse. Sie bemerkte, dass die Polizisten, während sie gezwungen wurde, das Vernehmungsprotokoll zu unterschreiben, nur das aufzeichneten, was sie über ihren Mann sagte.

Dann gingen die Polizisten, kamen aber ein paar Stunden später wieder. Sie zwangen Cheng, eine Erklärung zu unterschreiben, in der sie drei Dinge versprach. An zwei der drei Forderungen konnte sie sich später noch erinnern. Eine davon war, dass sie dafür sorgen müsse, dass ihr Sohn jeden Tag die Schule besuche, und die andere, dass ihr Sohn Falun Gong nicht praktizieren dürfe, bevor er 18 sei.

Während des ganzen Tages, an dem Cheng auf der Polizeiwache festgehalten wurde, zeigte ihr kein Beamter seinen Ausweis oder erklärte ihr, worum es überhaupt ging. Später erfuhr sie, dass einer der Beamten, die den Fall bearbeiteten, Liu Wang war. Bevor sie an diesem Tag (16. März 2023) nach 21 Uhr gehen durfte, zwang die Polizei sie, eine gerichtliche Vorladung zu unterschreiben.

Als sie erfuhr, dass ihre Aussage von der Polizei als Beweismittel gegen ihren Mann verwendet wurde, reichte Cheng eine Stellungnahme bei der Polizei ein, in der sie angab, dass sie diese Dinge gesagt habe, nachdem sie von der Polizei bedroht und getäuscht worden sei, und dass sie die Angaben für nichtig erkläre.

Autistische Schwester in psychiatrische Klinik eingeliefert

Während Chens Verhör hatte die Polizei erwähnt, dass man ihre Schwägerin in ein Pflegeheim einweisen könnte. Sie war damit jedoch nicht einverstanden gewesen.

Als Cheng in ihr eigenes Haus zurückkam, fand sie dort zwei Mitarbeiter des Wohnkomitees vor. Sie sagten, sie hätten ihren Sohn seit der Verhaftung ihres Mannes den ganzen Tag über „begleitet“. Ihr Sohn erzählte ihr, dass seine autistische Tante von den Sozialarbeitern in ein Krankenhaus gebracht worden sei.

Dann fragte Chen die Mitarbeiter des Wohnkomitees, wie die Behörden ihre Schwägerin ohne die Unterschrift ihres Vormundes so einfach in das Krankenhaus einweisen konnten. Die Mitarbeiter behaupteten, sie sei freiwillig mitgegangen.

So erfuhr Cheng auch, dass die Polizei ihre Schwester Hua (alias) kurz nachdem sie zur Polizeiwache gebracht worden war, angerufen hatte. Man hatte Hua angelogen, dass Cheng, ihr Mann und ihr Sohn alle auf der Polizeiwache seien. Hua ging dreimal dorthin, um sich nach ihrem Fall zu erkundigen, aber die Polizisten wollten keine weiteren Auskünfte erteilen und ließen sie nicht zu ihnen. Auf ihr beharrliches Nachfragen hin teilte ihr die Polizei schließlich mit, dass nur Cheng und Liu auf dem Polizeirevier seien und ihr Sohn noch zu Hause sei.

Cheng bestätigte später, dass ihre Schwägerin in die psychiatrische Klinik gebracht worden war. Etwa eine Woche später erfuhr sie, dass ihre Schwägerin die Krankenhausumgebung nicht tolerieren könne und darum gebeten habe, nach Hause gehen zu dürfen. Der behandelnde Arzt behauptete jedoch, dass dieselben drei Behörden, die ihre Schwägerin eingewiesen hatten, nämlich die Polizeistation Jinbi, das Wohnkomitee und eine unbekannte Regierungsbehörde, alle Papiere für die Entlassung aus dem Krankenhaus unterschreiben müssten.

Nach diesem Vorfall wurde Cheng von ihrem Arbeitgeber entlassen. Sie ist nun auf der Suche nach einer neuen Arbeit, während sie sich allein um ihren Sohn kümmert und versucht, ihre Schwägerin nach Hause zu holen.